Seit einigen
Wochen höre ich bereits wieder Victor in den rückwärtigen Teilen meines Kopfs
rumoren. (Der Protagonist meines demnächst erscheinenden Debüts, der
treffenderweise auch der Gefürchtete ist. Also sowohl Victor, als auch der
Roman) Ich kann noch nicht genau sagen, was er plant. Aber ich fühle, dass er
langsam wieder unruhig wird. Voller Tatendrang. Ein paar Wochen werde ich ihm
noch geben zum Neu-Dekorieren, dann werde ich nachsehen gehen, was er da hinten
getrieben hat. Momentan genieße ich es noch zu sehr, mich mit anderen Figuren
zu treffen. Auch wenn ich mich heute erneut durch meine aktuellen Geschichten
arbeiten muss, um mich auf die Suche nach Victors fehlgeleiteten Namen zu begeben,
der immer wieder eifersüchtig versucht, sich einzuschleichen.
Dies ist wieder
einer jener Morgen, an dem mir schmerzhaft bewusst ist, dass die Anzahl der
Sätze eines Autors endlich sind. Dies wirft für mich auch immer die Frage auf,
ob man daher die geliebten öfter besuchen darf. Denn auf wieviele verschiedene
Arten kann ein Herz schon aufgeregt schlagen?
Sonst auf der
Agenda für heute: Meine zweiwöchentliche Furcht bedarf eines letzten Schliffs,
dann werde ich sie wohl zur Veröffentlichung freigeben. Ich muss die Stadt aus der
Zukunft suchen. Ich muss noch nachsehen, wie man am besten nackte Monster
zurecht drechselt, um sie verletzlich erscheinen zu lassen. Ich muss Jakob
endlich aus dem Zug heraus holen. Ich muss Johanna ein Foto machen und über
ALAR verschicken lassen. Wie grotesk soll es werden? Aber vorher werde ich mich
erstmal anziehen, Kaffee trinken und einen langen Spaziergang mit dem Hund
machen, auf dem ich mich mit Victor unterhalten und um Verständnis bitten muss,
dass er sich noch etwas zu gedulden hat. So, wie ich ihn kenne wird er fragen
warum.
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