23.07.17

Puzzleteile

Manche Ideen möchte man einfach nur in die Welt hinausschreien. Egal, ob sie bereits reif dafür sind. Das ist wohl auch der unbeschwerteste Teil des Kreativen Prozesses. Die Puzzlestücke mit der bebilderten Seite nach oben zurechtzulegen, bevor man sie zu verwenden gedenkt.

In dieser Erkenntnis liegt aber auch ein anderer Überlegung verborgen – der Schöpfer, der sein Werk beendet, würde er wirklich zurückkehren um nachzusehen, wie sich die Farben darauf so tun? Oder würde er freudig einfach zum nächsten Objekt schreiten, weil darin seine wahre Natur liegt? Also in der Schaffung? Nicht in der Pflege. Würde man Gott als Künstler sehen, wäre er dann einer, der sich darum kümmert, was die einzelnen Komponenten auf seinem Ouevre so treiben, wenn es erst einmal fertiggestellt ist? Würde es ihn interessieren, ob der Zahn der Zeit daran nagt? Wäre das nicht eher die Aufgabe eines metaphorischen Galeristen oder Museumsmitarbeiters? Würde dieser nicht eher einen Handwerker mit der Restaurierung beauftragen, als den Künstler, der dieses Werk schuf? Seltsamer Gedankengang, ich weiß. Auch noch nicht wirklich zu Ende gedacht. Kein fertiges Bild eines umgedrehten Puzzlestücks. Eher ein Farbklecks, der mir vom Pinsel fiel und auf dem zurechtgelegten Skizzenpapier landete. Momentan ist das noch ziemlich unausgegoren. Aber ich hebe ihn erst einmal auf. Wer weiß, wozu ich ihn noch gebrauchen kann. 

Der Sonntag ist müßig. Ein säumiger Tag, der noch länger dauern könnte. Sogar meine Finger legen sich heute schwerer als sonst auf die Tastatur. Ich habe mich heute hauptsächlich mit Formalitäten herumgeschlagen, obwohl ich es kaum erwarten kann, diese Geschichte zu beginnen, die mir derzeit im Kopf herumspukt. Aber immer schön eins nach dem anderen. 

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