Manche Ideen
möchte man einfach nur in die Welt hinausschreien. Egal, ob sie bereits reif
dafür sind. Das ist wohl auch der unbeschwerteste Teil des Kreativen Prozesses.
Die Puzzlestücke mit der bebilderten Seite nach oben zurechtzulegen, bevor man
sie zu verwenden gedenkt.
In dieser
Erkenntnis liegt aber auch ein anderer Überlegung verborgen – der Schöpfer, der
sein Werk beendet, würde er wirklich zurückkehren um nachzusehen, wie sich die
Farben darauf so tun? Oder würde er freudig einfach zum nächsten Objekt
schreiten, weil darin seine wahre Natur liegt? Also in der Schaffung? Nicht in
der Pflege. Würde man Gott als Künstler sehen, wäre er dann einer, der
sich darum kümmert, was die einzelnen Komponenten auf seinem Ouevre so treiben,
wenn es erst einmal fertiggestellt ist? Würde es ihn interessieren, ob der Zahn der
Zeit daran nagt? Wäre das nicht eher die Aufgabe eines metaphorischen
Galeristen oder Museumsmitarbeiters? Würde dieser nicht eher einen Handwerker
mit der Restaurierung beauftragen, als den Künstler, der dieses Werk schuf? Seltsamer
Gedankengang, ich weiß. Auch noch nicht wirklich zu Ende gedacht. Kein fertiges
Bild eines umgedrehten Puzzlestücks. Eher ein Farbklecks, der mir vom Pinsel
fiel und auf dem zurechtgelegten Skizzenpapier landete. Momentan ist das noch ziemlich unausgegoren. Aber ich hebe ihn erst einmal auf. Wer weiß, wozu ich ihn noch
gebrauchen kann.
Der Sonntag ist
müßig. Ein säumiger Tag, der noch länger dauern könnte. Sogar meine Finger
legen sich heute schwerer als sonst auf die Tastatur. Ich habe mich heute hauptsächlich
mit Formalitäten herumgeschlagen, obwohl ich es kaum erwarten kann, diese
Geschichte zu beginnen, die mir derzeit im Kopf herumspukt. Aber immer schön
eins nach dem anderen.
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