Livre d’image
Quelle: MoMA - title: Véritablement
Kürzlich erschienen im Verlag der Buchhandlung König: Marcel Broodthaers‘ Livre d'image / Bilderbuch. Hrsg. von Marie-Puck Broodthaers. Texte von Wilfried Dickhoff & Bernard Marcadé. Köln Sept. 2013.
Mit mehr als 450 Abbildungen - ganz- und doppelseitigen Tafeln bis zu zahlreichen kleinformatigen Reproduktionen - leistet das Bilderbuch endlich eine umfassende, bildliche Information zu seinem Werk. Zahlreiche Abbildungen stammen aus dem bislang ungeöffneten Künstlerarchiv und wurden von der Herausgeberin und Tochter des Künstlers Marie-Puck Broodthaers erstmals in dieser Form zusammengestellt. Im einem völlig neuen Umgang mit "Décor" und Objekten, Künstlerbüchern, Filmen, Graphiken und Schriften verkörperte Marcel Broodthaers während seiner zwölf Schaffensjahre von 1964 bis 1976 jenen Nachkriegskünstler, für den jede Form der Kunst sich in den Dienst neuer Ideenzusammenhänge stellen ließ. Neben seiner Institutionskritik, für die er mit Musée d Art Moderne, Département des Aigles Legendenstatus erlangte, umfasst sein Werk die berühmten Pastiches, seine ironisch-homorvollen Zitate von Künstlern und Autoren wie René Magritte, Charles Baudelaire oder Stéphane Mallarmé, die sprachphilosophischen Bilderrätsel und kunsthistorischen Analysen.
Mehr über Marcel Broodthaers bei wikipedia:
Broodthaers lernte als junger Autor und Poet Ende des Zweiten Weltkriegs René Magritte kennen und fand Anschluss an die Gruppe der belgischen Surrealisten (Groupe Surréaliste révolutionaire). 1945 trat Broodthaers mit ersten Gedichten an die Öffentlichkeit, die in der Tradition von Symbolismus und Surrealismus standen. 1947 unterzeichnete er das von Surrealisten verfasste Manifest „Pas de quartiers dans la révolution“. 1957 erschien ein Gedichtband. Im selben Jahr entstand sein erster Film, „La Clef de l’Horloge – Un poème cinématographique en l'honneur de Kurt Schwitters“. Broodthaers arbeitete bis in die frühen 1960er Jahre als Autor von Gedichten und Essays u.a. in Paris, die von den ästhetischen Positionen Rimbauds und Mallarmés kommend diese aktualisieren und weiterdenken. Parallel findet er Kontakt zu Vertretern des „Nouveau Réalisme“, geht allerdings auch diesen gegenüber eigene Wege.
1964 entschied er sich, Künstler zu sein und machte seine erste Ausstellung mit überraschenden Objekten aus Muscheln, Eierschalen und anderen Materialien, die bereits per se Bezüge zu künstlerischen Formen nahelegen. Berühmt ist seine Geste, Bände seines Gedichtbandes „Pense Bête“ 1964 in eine Skulptur zu verwandeln, indem er sie mit Gips umhüllte und derart unlesbar machte. ...
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