City Lights Books
Postkarte City Lights Books
„Es gibt Buchläden und es gibt den City Lights Bookstore. Ein Ort, an dem man glaubt, noch ein wenig von der unkonventionellen und chaotischen Zeit zu spüren, damals vor 60 Jahren, als mit einer kleinen Gruppe junger Autoren eine neue literarische Bewegung entstand. Alternativ und politisch links, ein bisschen chaotisch, eine literarische Subkultur, mit der sich die amerikanische Gesellschaft anfangs schwer tat. Drogen, Alkohol, Homosexualität, explizit sexuelle Texte – viel Platz war nicht für Jack Kerouac, Allen Ginsberg und ihre Freunde, die anders sein wollten als die prüde amerikanische Nachkriegsgesellschaft.
Den Platz fanden sie bei Lawrence Ferlinghetti, der City Lights gründete, um einen Raum zu schaffen, in dem sich der Geist der Beat Generation, wie sich die jungen Poeten und Schriftsteller bald nannten, entfalten konnte. Ferlinghetti war es auch, der 1956 Allen Ginsbergs Gedicht Howl veröffentlichte und damit einen Skandal auslöste. Ein emotionaler, aggressiver Text über persönliche Erlebnisse, politische und soziale Themen, geschrieben in drei Teilen wie eine Aneinanderreihung loser Gedanken, ohne klassischen Rhythmus oder Versmaß, wie eine Jazz-Improvisation. Das Gedicht galt als obszön, es handelte von Sex und Drogen. Ferlinghetti wurde verklagt, gewann den viel beachteten Prozess ein Jahr später und hatte die Beat Generation samt ihrer Autoren und Texte damit bekannt gemacht.“
Steffi Dobmeier würdigt heute in der ZEIT den vor 60 Jahren von Lawrence Ferlinghetti gegründeten City Lights Bookstore in San Francisco.
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