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Von eb:ich hab ja immer das gefuehl, dass fiktionalisierung verwaessert. also, grundsaetzlich. man wird ungenau in der verschleierung. daher kam mir das buch "echt" vor - unabhaengig davon, an welchen orten es spielt und welche berufe die leute haben.
An eb: Nein, ich glaube nicht, daß Fiktionalisierung verwässert; sie tut es allerdings dann, wenn sie jemand nicht poetologisch umzusetzen weiß. Wahrscheinlich haben Sie in Den Dschungeln oder vielleicht in den bei albannikolaiherbst.de herunterladbaren Essays gelesen, daß - in der Nachfolge Aragons (le mentir vrai) - Fiktionalisierung zu den tragenden Säulen der kleinen Ästhetik gehört, an der ich seit nun ein paar Jahren sitze und die zu einer Neufassung des Realismus-Begriffes einiges beizutragen versucht. Das Problem ist ja eigentlich banal: Schreibe ich etwas "ab", so bekommt es in der als Buch oder sonstwie publizierten Form einen völlig anderen Charakter; es literarisiert sich. Um nun Wirklichkeit (genauer: den Eindruck von Wirklichkeit) (wieder)herzustellen, b e d a r f es, glaube ich, der Fiktonalisierung. Dieser Prozeß langt bis in die Fantasy, mit der ich seit Wolpertinger 'spiele': Gerade hier wird eine härtere Form von Realitätsschilderung erreicht, als sie der "normale realisische" Roman tragen kann. Was erwartungsgemäß immer wieder zu Protesten, angeblichen Skandalen, Ablehnung oder auch nur Polarisierung führt. Persönlich ist das mitunter schmerzlich, objektiv aber ein Zeichen von Wirkung, wie sie solchen Umfanges vielerlei anderer, eher mainstreamiger Literatur verwehrt ist. "man wird ungenau in der verschleierung. ": Ja, aber das gilt eben nur dann, wenn die Verschleierung verschleiern und nicht etwa verdeutlichen soll, damit bin ich einverstanden.
albannikolaiherbst - Freitag, 29. Juli 2005, 17:35- Rubrik: Korrespondenzen
Auf.
albannikolaiherbst - Freitag, 29. Juli 2005, 16:17- Rubrik:
Sollten Sie dennoch solche Waren mitführen, werden diese vom Zoll eingezogen und ohne Entschädigung der Vernichtung zugeführt.
Deutsche Kontinuität.
albannikolaiherbst - Freitag, 29. Juli 2005, 12:11- Rubrik: Sprache
Sehr geehrter Herr Herbst,
Frau Choisi hat Ihre Mail an uns weitergeleitet, da - wie Sie vermuteten - Verlage und herausgebende Stellen mit Sitz in Berlin innerhalb Der Deutschen Bibliothek von Leipzig aus betreut werden. (…) Nach den Informationen in Ihrer Mail beabsichtigen Sie, Ihre Website als Gesamtpublikation und das von Ihnen veröffentlichte Weblog Die Dschungel. Anderswelt anzumelden und zu übermitteln.
Die auf Ihrer Website vorgehaltenen Daten geben vor allem Auskunft über Ihre Person und Ihre Aktivitäten. Das Weblog ist eine tagebuchartige Sammlung von persönlichen Notizen, Gedanken und Kommentaren. Bitte haben Sie Verständnis, daß wir unseren Sammelrichtlinien entsprechend diese Website und das Weblog nicht archivieren können. Anders verhält es sich mit den Einzeltexten, die Sie auf Ihrer Website unter der Rubrik "Texte" bereitstellen. Sie gehören zu unserem Sammelgebiet, und wir würden uns freuen, wenn Sie diese als monografische/abgeschlossene Publikationen über das oben genannte Formular anmelden und abliefern würden.
Mit freundlichen Grüßen
i.A. Petra Fischer
Die Deutsche Bibliothek
Deutsche Bücherei Leipzig
Deutscher Platz
04103 Leipzig
Sehr geehrte Frau Fischer,
gerade aus Italien zurück, lese ich Ihre Antwort.
Um die Sache steht es anders: Die Dschungel geben eben n i c h t Auskunft über mein persönliches Leben, sondern verarbeiten dieses unter anderem als Teil eines im Internet entstehenden unendlichen Romans; allenfalls die Tagebuch-Rubrik würde unter "persönliches Leben" fallen, entstünde es eben nicht, um auf poetische Weise den Produktionsprozeß eines literarischen Textes selber als ein Stück Literatur zu lesen. In diesem Sinne werden traditionsgemäß übrigens auch andere - allerdings in Buchform entstandene - Literarische Tagebücher, etwa Thomas Manns oder Franz Kafkas, betrachtet. Doch unabhängig hiervon sind alle übrigen Rubriken Der Dschungel und eben n i c h t nur "Texte" als Literatur zu betrachten.
Nebenbei bemerkt, sind ganz bewußt in die Rubrik "Tagebuch" auch Geschehnisse eingebaut, die auf die dort geschilderte Weise überhaupt nicht geschehen, sondern ihrerseits erfunden sind. Es geht bei dem ganzen Dschungel-Projekt wie übrigens insgesamt in meiner Arbeit poetologisch darum, einen ästhetischen Raum (=einen Wahrnehmungsraum) nachzuzeichnen, der Fiktion und Realität unlösbar miteinander verbindet. Dies ist unter anderem ein Spiegel gesellschaftlicher Realität. Insgesamt arbeiten Die Dschungel an der Entwicklung eines neuen, nämlich der Gegenwart entsprechenden Realismus-Begriffes. Insofern scheint mir eine nicht-partielle Archivierung etwa in Form eines sich fortsetzenden Magazins höchst angemessen zu sein.
Für Antwort wäre ich dankbar.
Unbekannterweise Ihr
ANH
albannikolaiherbst - Freitag, 29. Juli 2005, 11:04- Rubrik: Korrespondenzen
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Für Adrian Ranjit Singh v. Ribbentrop,
meinen Sohn.
Herbst & Deters Fiktionäre:
Achtung Archive!
DIE DSCHUNGEL. ANDERSWELT wird im Rahmen eines Projektes der Universität Innsbruck beforscht und über >>>> DILIMAG, sowie durch das >>>> deutsche literatur archiv Marbach archiviert und der Öffentlichkeit auch andernorts zugänglich gemacht. Mitschreiber Der Dschungel erklären, indem sie sie mitschreiben, ihr Einverständnis.
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albannikolaiherbst - 2017/01/25 10:42
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albannikolaiherbst - 2017/01/25 08:47
O.K. – Politik....
O.K. – Politik. Aber wo bleibt hier denn die...
C. Araxe - 2017/01/24 20:45
Bruno Lampe - 2017/01/24 19:48
III, 252 - Was dahinter passiert, ...
Schwarze Katze, die dich fixiert und sich dafür entscheidet, in die Richtung zu flüchten, aus der man ... Danke, Herr Herbst, für...
Danke, Herr Herbst, für diesen deutlichen und...
Bersarin - 2017/01/24 18:48
@Keuschnig.
Meines Wissens nicht, aber ich "verfolge" seine Arbeit...
albannikolaiherbst - 2017/01/24 06:55
-----> Der Blog von...
-----> Der Blog von Dennis Cooper ist übrigens...
Gregor Keuschnig - 2017/01/23 20:04
JPC

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