Thälmannpark 1 & 2
albannikolaiherbst - Sonntag, 2. August 2015, 08:10- Rubrik: Gedichte
Alban Nikolai Herbst / Alexander v. Ribbentrop
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ANH liest Wer wird uns grüßenalbannikolaiherbst - Montag, 3. August 2015, 17:05- Rubrik: Videos
Nach Paris! (Dann i n Paris): Das Reisejournal des Montags, dem 3. August 2015.albannikolaiherbst - Montag, 3. August 2015, 10:20- Rubrik: Arbeitsjournal
Der Getretene (um 1979): ANHsTfT.Die alten Geschichten wieder vorholen:
(Das Textchen paßt, nach der lärmprallen Notte bianca, in meine heutige morgene Stimmung nicht mehr, aber von ihr, da schreibe ich jetzt erst und will aber den Text, ein Gedicht, nicht einstellen, sondern auf das nächste Video sprechen, das neuerlich für den Abend vorgesehen ist. Mehr dazu später in der zweiten >>>> Ameriana. Noch mag ich mich aus dem Versfluß nicht bringen lassen. ANH) albannikolaiherbst - Samstag, 15. August 2015, 10:28- Rubrik: Texte
Pound auf den Stufen. Quarta ameriana: martedì, 18 agosto 2015. Maya[Traumschiffs Kamintisch, 11.17 h] Oder mit eigenen Versen Unter den Brauen das Heil, bevor uns die Seen, die uns nähren, ertränken, bevor sie uns schlucken - war ich schon Calamari kaufen heute früh, mit dem Wagen durch die Gassen, kurz abgestellt vor der Panetteria, pizza bianca, noch warm, fürs Frühstück (zu belegen mit vielen vielen Prociuttohauchs dolce), nur vom Berühren der quadratischen Stücke bekommt man ölige Finger und cremt sich, wie bei Karl May gelernt, die Unterarme mit ihnen ein, anstatt sie zu waschen (denn das wär Blasphemie) - grad noch rechtzeitig da bei den meisten alten Damen, die sich vorm Fischwagen sammeln, guter Verdienst, 14 Euro auf 1 Kilo, aber da ist der weite Weg landein hierher oder vom mercato all‘ingrosso di Roma, der Zeitaufwand allein, das Kilometergeld und saufrühe Aufstehn, und es muß noch was bleiben als ein Verdienst, um die Miete zu zahlen und den eigenen Einkauf; auf der Vittorio hätt es ein Drittel gekostet, aber, also, schon recht, was mich wieder auf Pound bringt und seine permanente Klage über usura, den Wucher, und den furchtbaren Fehlschluß in den Rassismus, die zugepreßten, nur von „-gedrückten“ läßt sich kaum sprechen, Augen vor dem Morden aus Gründen der Abwehr von Mord, schwer, die deutlich antisemitischen Zeilen zu ertragen, die das Unheil des Monotheismus auf Personen-als-Volk übertragen, anstelle zu sichten, anstelle überhaupt zu schauen- was hat denn der jüdische Schneider mit dem Wucher zu tun / mehr / als der katholische Banker, mehr mit dem Mehrwert, der jüdische Musiker, jüdische Lehrer und Dichter? Um von den Protestanten erst gar nicht zu reden, deren Sektierer beim Massenmorden ganz vorne mitgedrängelt haben in der - für sie so - Neuen Welt: der Skalp kam ihnen grade recht, schließlich steht er >>>> in der Bibel (100 Pfund Sterling in Massachusetts, in Pennsylvania 130 Pesos für den Skalp eines Mannes, 50 Pesos für den einer Frau, Kindshaar ward geschlechtslos entgolten, nur mußte die Schwarte noch blutig sein) - wie groß und berechtigt und irrend zugleich seine Wut noch in Pisa not the Constitution nor the city of Deïoces each one in his god‘s name -
Wir mussen uns jetzt, da die Flüchtlinge kommen, Völker, Ethnien, Kulturen, klar darüber werden, was wir eigentlich wollten (und was wir wollen, wo wir stehen, wer wir sind) Afrodite Maria („Venusmaria!“ als Ausruf des Staunens, des freudigen Schreckens) - gestern morgen (zur Messe) ließen die Glocken ihre Röcke schwingen weit, so weit ein jeder sollte drunterschauen wie sie schlug, Mariae Clit (Demeters Klöppel): o Samen des Heiligen Geistes! (Sekrete Trimurtis, their secrets, und Ausfluß der fate und feés - Zurück an die Brüste der Béart, aber ich bin schon hier so im „mood“, denke in Rhythmen, Klängen (wie verrückt es mich macht, wie fassungslos sogar, wenn ich über ausgerechnet das >>>> Traumschiff höre, daß seine Sätze „schwierig“ seien! und wo wird gar niemals erklärt. - Wir haben gestern abend lange darüber gesprochen, der Freund und ich, was denn damit gemeint sein könne, gerade dort, wo es so gut wie keine Hypotaxen mehr, sondern fast nur kurze, sehr kurze Sätze gibt. Wird allein die bisweilen geforderte, aber stets sofort erkennbare andere Betonung, etwa in einer Wortstellung, schon als Hemmung empfunden? daß man nicht lesen kann (und eben auch nicht soll), wie man gemeinhin spricht, etwa bei Penny? oder mit dem Hauswart? einfach weil eine Sprache nicht immer gleich eine allgemeine ist, sondern individuelle Markierungen trägt?) - Nahe an die Sprache, in die Sprache: Schichten unter dem Oben, das scheinbar das zu Erzählende ist, sondern die Wahrnehmung des Hindurchwirkens. Nichts erschöpft sich in dem als was wir sehen, was es ist; es geht um etwas zeitgleich darüber und drunter. Mittagsschlaf. Maya
[Nachmittags] Parallalie liest >>>> Pivecka. Ich schreibe an den Brüsten der Béart weiter. Danach dieses:
Pasta al nero di seppia. [Jetzt, abends] Ich solle die zuletzt geschriebenen Zeilen von einer Kanzel herablesen, in einer Kirche, sagt spöttisch der Freund. Und ich bin unspöttisch einverstanden. albannikolaiherbst - Dienstag, 18. August 2015, 20:40- Rubrik: Arbeitsjournal
Das indizierte Video. Tag 29: ANH spricht Fliehende Europas.albannikolaiherbst - Mittwoch, 19. August 2015, 22:58- Rubrik: Videos
ANH liest Es ist ein stiller Regentag. Auf eine Zeile Gottfried Kellers.albannikolaiherbst - Mittwoch, 19. August 2015, 21:16- Rubrik: Videos
ANH liest Vucciria. Aus: Eine sizilische Reise (1995).albannikolaiherbst - Donnerstag, 20. August 2015, 21:43- Rubrik: Videos
In die Erschöpfung/Schöpfung. Sesta Ameriana: Gioves Tag, den 20. August 2015. Immer wieder neu die gehöhlte Hand in das Wasser, das immer durch die Finger zurückrinnt. Nur Tropfen erreichen die Lippen.[Traumschiffs Kamintisch. 7.50 Uhr]
Müde, mein Puma, des Klagens mein innerer Puma erheb‘ sich clearing my cider from clouds faucht er ins Leere und drückt sich rück an den Fels, die Ohrn flach am Schädel Schädel nicht einen Schritt wag‘ näher! Der Katz‘ auf den Schwanz treten wieder und wieder und sich beschwern, wenn sie zuhaut solang zum Brunn‘ bis es beißt geht das Tier so lang um Achtung gebuhlt „doch würde ein bißchen Respekt ja schon reichen“ O Verschwimmen im Kopf stundenlang im Kreis gewirbelt und angeschlagen wieder und wieder mit der Stirn‘s schon janz blutich kieck maa‘ ‘n Dellrich Puma? ick lach mir ‘n Rührei Dit machen wa aus Dir! Erstes Gebot: sollst nich‘ öffentlich klagen Zweites Gebot: geh dran unter Drittes bis zehntes Gebot: Das Flüchtling soll nicht klagen Das Vergewalt‘gte soll nicht klagen soll nich‘ das Judle klagen Das Gemobbtle soll nicht Verhöhntle Ausgestoßle alles dat soll nich‘ klagen Das Hungerndle nich‘ Wir wolln auch vom Foltern nix wissen, sind schließlich unsre Vabündetn wollen nix wissen Die Schweine solln die Schnauzen halten, auf die wir sie schlagen Das sind sie uns schuldig Da müssen sie wegsehn Könn‘ eh nich‘ mehr kucken Hübsch, die geschwollenen Augen Hübsch die gesprungene Braue Selbstmitleid, alles nur Selbstmitleid: Der rechte Mensch erträgt, verdammt Gib mal den Hammer, dem schlag ich das Hirn ein! Soll endlich schweigen, das Arsch! Solch eine selbstmitleidige Sau Kriegts von ers' richtig den Bolzen Bisse still is‘ (Wir lieben die Stille Wir lieben das Schweigen der uns ergebenen Nichtdenkungsart) still still, Puma, still in dem Blutmatsch Keep the edge on my cider Jeder Blues eine Klage, di Lasso: Hieremiae prophetae lamentationes Bernstein (Leonard) Symphony Number One alles Selbstmitleid, die ganze Kultur entsichert schon selbst die Pistole Schließlich sind‘s alles nur Bilder Is‘ ja nur seelisch Hätt doch ‘n annern Beruf Wen man nich‘ will, der soll abhaun Zieh Leine Stör nich‘ unsre Schieberkreise sonst machenwa dich kalt Sollste maa sehn, wennde nich‘ kuschst Allet nur Bilder Alles, Puma, Bilder Is‘ nur ein Bild, das Messer schneidet dem Otter den Schwanz ab bildlich, restlos bildlich Du bildest das Blut dir nur ein (It makes you even stronger) Soll das verdammtnocheins ertragen Wenn aber eine solche Titten! klar lad ich die ein Bloß wag nicht, das zu sagen, daß ich das gesagt hab Nie hab ich das gesagt nich' mal gedacht Jedenfalls gehört es nicht in die Öffent lich keit Das machen wir unter uns ab Wer's ausspricht, fliegt raus: ab! sowieso ab is‘ gut: alles ab, was nicht paßt Wir haben das Messer Wir haben den Hammer Ach Puma Ach ihr Höfe (eben, als ich Milch holen war) Eine Tür, die sich öffnet Da siehst du das Gelb strahlendes Lynxgelb Leuchtend gelber Stein, mein Puma Steine, Otter, aus Sonne Eine Erscheinung in Demetergelb Eine italische Treppe Laß dich drum kraulen Komm, mußt nicht fauchen Mußt nicht mehr fauchen Schlaf, Puma, schlaf - albannikolaiherbst - Donnerstag, 20. August 2015, 19:58- Rubrik: Arbeitsjournal
Hölder & Heine ODER Susette Gontard und das Fräulein am Meer. Settima Ameriana: venerdì, 21 agosto 2015.[Traumschiffs Kamintisch, 9.45 h] Dieses Liebesverhältniß, von beiden Seiten mit gleicher Leidenschaft betrieben, konnte nicht lange währen, und Hölderlin mußte endlich auf eine höchst unangenehme Weise das Haus verlassen, da es der Gemahl seiner Diotima bemerkte. Waiblinger, 1831 w.u. wie ging das, Freund, so schnell? Nein, ich stimm in die Klage der unsren nicht ein, deren Tage sich selbst von ihren Händen zählen und das Entferntsein eigens wählen. Doch stehe nun selbst am Geländer und sinn in die treibenden Ränder der Lebenswetterlage Ich habe keine Frage, rauche und sehe den Mädchen zu und liebe sie noch immer doch wird mein Rücken schlimmer und möchte seine Ruh. Hölderlin kam nun nach Weimar und Jena, eben als sich der großen Männer so viele daselbst aufhielten. Er gühte von Ruhmbegier, von Drang, sich auszuzeichnen. Seine vollendetsten Gedichte fallen in diese Zeit. Ein so seltenes Talent, verbunden mit der Grazie seiner Erscheinung, konnte nicht anders als Eindruck machen. Jetzt kam alles darauf an, daß sein Ehrgeiz befriedigt wurde. Wund wie er war, gereitzt und verbittert, konnte ers nicht ertragen, wenn ihm Hindernisse in den Weg traten. Man sagt, daß seine geliebte Diotima durch Verbindungen, die sie mit einigen ansehnlichen Männern hatte, für ihn wirkte. Der edle Schiller hatte ihn äußerst lieb gewonnen, achtete sein Streben ungemein und sagte, daß er weit der talentvollste von allen seinen Landsleuten sey. Er suchte ihm Gutes zu thun, und zu einer Professorenstelle zu verhelfen. Wäre dies geschehen, so hätte Hölderlin einen bestimmten Wirkungskreis gehabt, er hätte sich beschränken lernen, wäre gesund geworden, wäre nach und nach erstarkt, seine geistige Überspannung hätte nachgelassen, er wäre nützlich geworden, und ein Weib zu seiner Seite hätte vollends jede unnatürliche Richtung seiner Geisteskräfte zerstört und ihn gelehrt, wie man leben, arbeiten und sich behelfen müsse, wenn man mit Menschen menschlich leben wolle. Aber Hölderlins unglückliches Schicksal und die Mißgunst seiner Feinde lenkte es anders. Es wurde ihm ein anderer vorgezogen, und er sah sich hintangesetzt. (…) Diß war ein entscheidender Schlag für Hölderlins ganzes Wesen. Er sah seine besten Hoffnungen vereitelt, fand seinen Stolz, sein lebhaftes Selbstgefühl beleidigt, sein Talent, seine Kenntnisse hintangesetzt, seine Ansprüche als unzulänglich erklärt, und fand sich abermals wieder aus dem Traum einer wirksamen thätigen Zukunft (…) hinausgestoßen. Wilhelm Waiblinger, Friedrich Hölderlins Leben, Dichtungen und Wahnsinn Leipzig 1831 (Der Abend, gestern, bevor wir zur megalithischen Mauer gingen, die Sterne zu betrachten: Scorpio & Cassiopeia) tung der Menschen, daß Vortrefflich- keit des innern Men- schen eine interessan- te Behauptung wäre. Es ist der Überzeugung gemäß, daß Geistigkeit menschlicher Inner- heit der Einrichtung der Welt tauglich wäre. Scardanelli 1841 Wie Hölderlin : Scardanelli hinten das V von Vortrefflichkeit unterstrich, unterscheidet er hier seine Überzeugung – seine tiefere Einsicht von der allgemeinen, die pragmatischer Konsens einer Welt ist, in der grundsätzlich alles nach dem realen Nutzen beurteilt, so auch das ihr Fremde – Geistigkeit zum Beispiel – nur zu gebrauchen ist als Deckblatt für die geltenden Maximen. Und seufzte lang und bang, Es rührte sie so sehre Der Sonnenuntergang. "Mein Fräulein! Sein Sie munter, Das ist ein altes Stück; Hier vorne geht sie unter Und kehrt von hinten zurück." Heinrich Heine, 1844 Bevor ich ins Eigene schaue, Milch ist zu kaufen, Waschpulver Brot auf die dunklen Steine besonnen, die nachts wehrlos ausgebreitet (uns gleich im Traum) liegen: alleine für sich jedes unter den gelben Lampen: glänzend schimmernde Pflasterköpfchen Hilfloses Licht, das die Wärme nicht gibt, um das Naß himmelwärts aus sich auszudunsten; die Stadt weicht sich nachts auf und bereitet dem Herbst seine Moore - (fehlen noch die beiden Terzette) dafür, gestern über den Tag: (Ich find‘ Deinen Schultern kein Wort, nicht dem Handwurzelknöchel, der vorspringt. Nicht dem Zahnweiß, wenn‘s herblitzt und leuchtet Nicht der Lippenkron‘ und | ihrer Aufrinn zum Steg Deinen Nasenflügeln nicht, Béart Nicht der Hand mir hinten am Schädel, wie sie ihn um | schmiegt Denn ob Deine linke | ich weiß es nicht mehr) Die gewagten Wörter, wie „Aufrinn“, bringen mir Freude und für die Béart darf man gerne Diotima setzen - anima mea Orfea, wie's in dem Zyklus heißt - deren Brüste jetzt 18 Seiten haben | ‘s wird Zeit sie auszudrucken | morgen musses alles weg Schießlich, >>>> dies vor Feierabend. Das Blöde war, daß, was ich eigentlich gebraucht hätte, in Berlin auf der Hörstückfestplatte liegt So behalf ich mich mit wenigen Fotos Und bei den O-Tönen hab ich getrickst Nachtrag Diotima wurde literarisch als Deckname für zeitgenössische Damen verwendet, denen eine an das antike Vorbild erinnernde Rolle zugeschrieben wurde. (Wikipdia) (17.25 Uhr) >>>> Daran hab ich fast den ganzen Tag gesessen. (Sauschwer das, Heber, festgeschriebe Silbenzahl und den Sinn in Einklang zu bekommen.) Und jetzt ans heutige >>>> Video. Aber ich werd' mir allmählich unsicher, ob sich bei so wenig Zugriffen der riesige Aufwand lohnt. albannikolaiherbst - Freitag, 21. August 2015, 17:32- Rubrik: Arbeitsjournal
ANH liest Im Wind hat der Abend sein Haus (2008/09).albannikolaiherbst - Samstag, 22. August 2015, 08:03- Rubrik: Videos
ANH liest Roma (2015).[Gedichte ohne Worte, 1] albannikolaiherbst - Mittwoch, 26. August 2015, 07:58- Rubrik: Videos
„looming“ (26. auf 27. August 2015).Ich habe geträumt | sah den Traum an wie ein Bild, das Gedicht war: I am looming I am looming [Bild einer Frau, die eine Tafel hält, nicht aber Madonna | ‚meine‘ Frau?] Ich werde meine Sklaven töten Das Bild war als Bild ein Vers des Gedichts, an seiner Realität war nichts zu bezweifeln doch looming, looming, was hieß looming? Ich starrte den Traum an | wartend & vor- herwissend: | gleich kommt der Schuß - fühllos wartend, nur den langsamen Fluß des Geschehens sein | Fließendes spürend | und wie ich, was ich so liebte, verlöre: O wahres Partizip eins! | (‚looming‘ ist ‚webend‘, ‚drohend‘): Etwas zeichnet sich ab und ich seh es, ja tu es alleine, indem ich es sehe | seh ich‘s herbei als ob ich es passiv ersehnte - als der Schuß f i e l | die Frau fiel meine? | fiel ich | aus dem Traum hinauf – aus dem unbewußten Webstuhl des Schlafs in den aufgewühlten Tag meines Bettzeugs und sah sofort nach den Sklaven - albannikolaiherbst - Donnerstag, 27. August 2015, 09:57- Rubrik: Traumprotokolle
Helmut Schulze spricht Vercelli von Joyce.albannikolaiherbst - Donnerstag, 27. August 2015, 08:52- Rubrik: Videos
Den Fliehenden: Dodicesima Ameriana. Venerdì. 28 agosto 2015.[Traumschiffs Kamintisch, 8.18h] ![]() Thy soul Grown delicate with satieties, Atthis, O Atthis, I long for thy lips. I long for thy narrow breasts, Thou restless, ungathered. Pound, Ίμερρω
50 Leute erstickt im LKW | und „bevor“ sagt der Freund „sie hier ankommen, brennen schon die Lager“ Sie wolln doch nur weg ihre Kinder schützen, sich selbst schützen wollen nicht brennen nicht die Arme finden ihrer Liebsten, beide einen rechts, den andren links am Weg mit drei weggeschnittenen Fingern | wollen nicht hungern nicht | gekreuzigt werden | wollen nicht die Hunde an den Hoden | die Brüste abgeschnitten die Vaginen mit der Kacke der Warlords gestopft | wollen wie My Lai ‘68 nicht | die Handgranate hineingeschoben nicht zwei Suren mit dem Colaverschluß | geschnitten in die Wange und die Zunge | herausgeschält aus der Tochter O Frieden der Mauern | ihn wolln sie nur auch während im Hintergrund wieder geschachtert um Umsatz aus Waffen | melden die Schlepper die Fracht in Brüssel um Klarheit wie Panzer und Brüssel berichtet Entkerner für Kirschen eignen sich gut für die Augen | Extraktion wollen nicht hungern | schon „Wirtschaftsflüchting“ ein Wort für die Gschaftlbarbaren und in den Städten (in Tokyo gesehen) Städte aus Zelten | Wellblech in Mumbai (in Bombay gesehen) Es floriert die Büchsenindustrie Gestern sagte ich zum Freund, als die Nachricht von den Erstickten kam, „Europa hat seine (ihre?) Mauer gebaut, was wird denn erwartet?“ Nichts läßt das Illegale besser florieren. Ich frag mich, wer da mitverdient. Und hier die Angst um die Arbeitsplätze für Nichtausgebildete die doch ganz selbst keinen deutschen Satz fehlerlos aufs Papier bekommen und erheben sich über das Elend der andern. Ich war erschreckt, ein bißchen erschreckt, als ich an >>>> Thetis dachte, womit ich es anfing, was ich drin schrieb vor fast zwanzig Jahren, vorhersah „Europa“, hätt ich denn gesehen, wär nicht nur meinem Instinkt gefolgt, der meiner wohl nicht war – was alles längst geschehen | eingetreten was die Welt werd‘ | ward und hielten mir die Grausamkeit vor | „das darf man nicht sagen!“ sagte J.Sch., „du bist unmenschlich“ und verhängte die Sperre Maulsperre | kommt sich noch aufgeklärt vor und human Was ich nicht sehe, das ist nicht O altes Lied der Satten War ja weit weg, die Schlachterei | „sind ja nur Schwarze“: was man freilich nicht ausspricht, nicht einmal denkt aber fühlt | wie man Frauen wegen der Titten undsoweiter | „Die Fernsehsendung mach ich doch nur, weil ich dann“ (der fette Sack) „Frauen bekomme“: | purer O-Ton anno zwotausenddrei | halb ein Jahr später zerbarsten die Türme doch nicht seither, vorher schon Grauen um Grauen Balkan Sudan | fünfhunderttausend Kinder ein Opfer das Albright bitter sich selbst bracht‘ | (die eignen studierten, wert das Embargo, an Williams Columbia, hab ich gelesen) - is‘ auch egal, war nur das Pech und der Teer in der Wolle die in die Folter voraus|leuchtet: Man kann den IS kaum unmodern nennen - Was da in Gang kam | Europa wird‘s zahlen müssen | so oder so | „so“ meint den Krieg und die Barmherzigkeit „so“: wenn wir bereit sind zu lieben | Der nächste Strom wird übern Pontos fließen, und „Flüchtling“ ist ein Zungenbonbon | Euphemismus für Unbe|rührbare | Wie kann ich da ruhig noch | >>>> Steine sehen? | Sehe „Mauern“ anders | Als wären Menschen frostiger Wind und wir mit um uns gebogenen Rücken | kauern im Sommer auf Frühling albannikolaiherbst - Freitag, 28. August 2015, 10:27- Rubrik: Arbeitsjournal
ANH spricht Mauern Amelias, Nrs. 1 – 3 (2013).albannikolaiherbst - Freitag, 28. August 2015, 08:12- Rubrik: Videos
ANHs Stellungnahme zur Löschung des 29. Tages bei Youtube. Bei Youtube am 30.Tag.
Noch ist das inkriminierte Video in die Dropbox nicht hochgeladen; die Netzverbindung ist hier auf dem umbrischen Hügel nicht stark. Sie werden wohl noch bis morgen warten müssen. ANH, 29.8.2015 Amelia/Tr. albannikolaiherbst - Samstag, 29. August 2015, 19:20- Rubrik: Videos
Z E N S I E R T: „ANH spricht Fliehende Europas“. Aus: Thetis.Anderswelt, Fantastischer Roman (1998). Nacht vom 28. auf den 29. August 2015.Direkte Stellungnahme bei Youtube jetzt >>>> d o r t. ![]() Es handelt sich um anderthalb Seiten Romantext aus einem Buch, das in diesem Kapitel die kommende Verelendung großer Menschenmassen vorhererzählt; das immer wieder „apokalyptisch“ genannte Kapitel, quasi eine Allegorie. Ich werde den gestern geschnittenen Clip hier über meine Dropbox zugänglich machen, kann allerdings nicht einschätzen, wie lange es dauern wird, ihn hochzuladen; der Upload ist bereits im Gang. Bitte schauen Sie von Zeit zu Zeit nach. Zur „Sache“ selbst kann es doch wohl nicht angehen, daß eine ausgewiesen literarischer und überdies mit einem Literaturpreis ausgezeichneter Text unter Zensurmaßnahmen fällt, die allein durch Abweichung von der „politisch korrekten“ Ausdrucksform ausgelöst werden. Die nun geblockte Szene wurde im Clip nicht anders bebildert als durch Abbildung der beiden Buchseiten, sowie, am Ende, des Buchumschlags, und zwar sehr bewußt nur dieses, weil ich das Elend nicht als Illustration mißbrauchen wollte. Aber Mehrdeutigkeiten (etwa durch intentional fehlerhaftes Lesen von Idioten) müssen möglich bleiben, wenn wir die Künste nicht insgesamt aufgeben wollen – Mehrdeutigkeiten gerade auch in der Art, in der die Perspektive gewählt wird, also besonders, für den Roman, auch Rollenprosa, andernfalls jede künstlerische Äußerung zur Harmlosigkeit verdammt würde, zum unverbindlichen Entertainment. Den eingelesenen Text stelle ich >>>> hierunter in einen Kommentar. ANH, Amelia/Tr. 29. August 2015 P.S.: Ich verwende hier den Zensurbegriff nicht korrekt; korrekt aber insofern dann doch, als zu befürchten ist, es habe sich unterdessen, so offenbar wie schleichend, auch die staatliche Eingriffsvollmacht privatisiert. P.P.S.: Ich werde heute den Tag 30 persönlich als Stellungnahme auf den Vorgang einsprechen. Mal sehen, ob man auch das zensiert. Den Tag 29 >>>> der Serie werde ich leer l a s s e n. albannikolaiherbst - Samstag, 29. August 2015, 18:34- Rubrik: Arbeitsjournal
ANH liest Die Unheil (1992/2005). Tag 31.albannikolaiherbst - Sonntag, 30. August 2015, 20:13- Rubrik: Videos
ANH spricht Herbsts Kobold Julian an Bongartz‘ Amanda, une Dame Verte.
aus: Barbara Bongartz Alban Nikolai Herbst INZEST oder DIE ENTSTEHUNG DER WELT Der Anfang eines Romans in Briefen >>>> Schreibheft Nr. 58 Jubiläumsausgabe, 2002 Herausgegeben von Norbert Wehr ![]() >>>> Bestellen. albannikolaiherbst - Montag, 31. August 2015, 14:27- Rubrik: Videos
Abschied von Umbrien. Quatordicesima Ameriana, Flüchtlinge ff und die Literatur. Lunedì, il 31 agosto 2015. Mit einem Postskriptum für Peter Pisa: persönlich (gesondert als Kommentar).[Traumschiffs Kamintisch, 6.56 h] Diotima II, mit der Freundin, tippt in ihr Smartphone und kichert mir in den Wahn|Sinnen: So | kaut der Mann den Salat So lutscht der Mann an den Fingern So bricht sich der Mann (Kapern sind un|aufgegangene Knospen) vom Brot Die Brüste der Béart, Interludio I
Ich werde nicht schweigen | werd‘ beharren auf dem Protest & der Zärtlich|keit zugleich Politisch bin ich immer gewesen aber | Gefolgsmann nie politischer Moden als | 89 die Mauern fielen sahen wir‘s | wie die Linke Barkeley entdeckte und emigrierte seelisch | wohin sie seelisch schon immer gewesen musikalisch | Sie hatte es bloß nicht gewußt noch wahrhaben wollen | so wie den Fußball (in dem‘s bekanntlich) ist nur ein Sport | Korruption nicht gibt noch jemals gab | aber | und wenn schon jubelt man mit Der politische Protest muß zugleich ein zärtlicher sein, auch ein leidenschaftlicher. Meine Besessenheiten. Der Eros. Musik. Und die Mauern. Ihnen nachzugehen, gehört dazu, sie nachzuschreiben aber zugleich wissen, wo wir in der Welt stehn sich fragen: welches Opfer | bin ich bereit die eignen Vorurteile sichten sie | packen Vorurteil & Vorteil: Geschwister Das Persönliche auf das Allgemeine spiegeln, das Allgemeine auf das Persönliche sich als Reflex begreifen, der wir sind wo Es da Ich so | Freud Dort nun >>>> der inkriminierte Clip: >>>> ANH spricht Fliehende Europas. (Eine direkte Einbettung krieg ich leider noch nicht hin.)
Seit sechs Uhr fünfzehn über Kriege gelesen und den dort gefunden als >>>> Kommentar zu den Fliehendenwellen fliehende Wellen | ich verweigre mich dem Diminutiv das ling ist heikel selbst in der Liebe (Manche sagen sogar zur Geliebten | Baby | da schnappt in mir sich das Klappmesser auf) | So der flüchtende Ling | So viele Linge! | Tausende Enger|linge vernichten die Ernte | Es reimt sich zumal auf Ding, das Ling Hunderttausend flüchtende Dinge - Gegen Mittag ist hier wieder Sommer | Morgens prickelt sagt der Freund | auf der Haut die Spätsommerkühle steht er rauchend vorgebeugt da in der Druckhast seiner Übersetzung Frühherbstshauche unter den schlagenden Glocken Amelias | die Loggia die Brust | Erregung durch eine Erhebung | ich lehne es nach wie vor ab das Wort Warze wie | Nippel ein Ling ganz genauso Auffanglager | daß wir Kinder haben | eine Erregung nach wie vor morgens der Ständer: zeugungswillig Instinkt sieht schön aus, sehr schön | Nach wie vor: Schönheit Immer die Schönheit immer | suchen und finden tatsächlich finden! | Benommenheit und Schlamm in den Lagern | kein Shampoo ins Meer „aber was solln wir tun?“ | und bringen den Haß mit auch | auf den Nachbarn | aus ihnen niemals vergangenen Krals wie Protestanten aufs Blut zerstritten | einer der andren Apostat | aufeinandergedrängt in dem Zaunrain schleichen die Beile nachts um das Zelt dennoch der Duft Deiner Haut | Wölbung der Hüfte öffnest Du klaffend, Orfea, den Leib | Orchideenblättchen aus Fleisch kein Tau ein | Quell - Regionale um 16.31, Ankunft Fiumicino 18.48 | 20.40 der Flieger (Boarding 20.10) | Tegel 22.45 | Gegen halber Mitternacht die Stapel der Post eines Monats Hätt ich ein Zimmer mehr als nur eines ich holte mir einen Fliehenden her (eine Fliehende a u c h) (Mit लक्ष्मी reden | Könnten wir nicht | Zumindest ein Kind) Z w e i Filme gestern gedreht (zwei Clips), um nicht aus der Serie zu fallen Zwangscharakter, sagte die Löwin Sowas wie >>>> der Tag 29 stellt mir ein ganzes Konzept infrage Vorbereitung für >>>> die Premiere am 8. persönliche Einladungen schreiben Also den zweiten Clip lade ich gegen Mittag hoch und stell ihn noch vor meinem Aufbruch ein. Nun noch etwas Béart und noch einmal das Städtchen durch die Gassen hinab zu „meiner“ Panetteria für die allmorgendliche Pizza bianca und wieder herauf, wo der Prosciutto bereitliegt, um sie zu füllen: mit, von Hand, dem Messer geschnitten. Dann wird gepackt. (14.25 h, knapp vorm Aufbruch) Noch geschafft: >>>> 32. Tag. Julian. Meiner. An Bongartz' Amanda. (P.S. >>>> für Peter Pisa) albannikolaiherbst - Montag, 31. August 2015, 14:25- Rubrik: Arbeitsjournal
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