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SCHRIFTSTELLER.
Für diesen Beruf gibt es zur Zeit keine Beschreibung.
[ Agentur für Arbeit. Bundesamt. Im Vermittlungs-Computer.]
Es ist noch am Leben. Das Nichtidentische.
albannikolaiherbst - Dienstag, 1. März 2005, 17:35- Rubrik: NOTATE
Von der SPIEGEL-Redaktion hervorgehoben: ”Menschen heiraten immer wieder. Das ist der Sieg der Hoffnung über die Erfahrung!” (Helen Fischer)
[Als ließe sich sagen: “Menschen führen immer wieder Krieg. D a s ist der Sieg der Hoffnung über die Erfahrung.”
(Journalismus, manipulativ.]
albannikolaiherbst - Dienstag, 1. März 2005, 14:13- Rubrik: NOTATE
Die verstärkte Bildung der “Kuschelhormone” (Oxytocin und Vasopressin) unterdrückt die Produktion von Dopamin nur in Gegenwart des e i n e n, des bestimmten Partners. Das wird (absichtlich?) nicht ins Blickfeld gerückt. Fishers (empirisch gewonnene) Erkenntnis hat nämlich allenfalls für Situationen Geltung, in denen kein weiterer potentieller Geschlechtspartner erscheint. In denen sich Begehren also nicht nach außen richten kann.
Das aber g e s c h i e h t.
albannikolaiherbst - Dienstag, 1. März 2005, 14:09- Rubrik: NOTATE
Nicht, daß die Leute so sind, ist das Problem. Sondern daß sie, auch vor sich selbst, derart lügen. “Ich bin monogam”, sagen Männlein wie Weiblein. Und haben nur Angst vor der Einsamkeit, mit dem ein jeder sanktioniert wird, der sich n i c h t zur Fälschung bekennt.
(CXXII).
[Im nachfolgenden Interview verbrämt Helen Fisher den Vorgang verräterischerweise mit dem kastratischsten, bzw.frigidsten Kultur-Argument, das es gibt; schon Freud hat sich dahinein zu retten versucht: “Das Gefühl der Bindung dagegen ist ein sehr edles Gefühl, vielfältig wie das Muster eines orientalischen Teppichs,voller Respekt, Humor und gemeinsamer Erinnerungen.” Da gerät einem glatt ein verschämt hinwegzutupfendes Rührungs-Tränchen in den rechten Augenwinkel.]
albannikolaiherbst - Dienstag, 1. März 2005, 09:31- Rubrik: NOTATE
Seit in den Chat- und Forenprofilen eine 5 an der ersten Stelle meines Alters steht, also seit ziemlich genau drei Wochen, sind in meinen Postfächern der “normalen” Single-Foren die Kontakt-Nachrichten schlagartig versiegt. Das Interesse an einem Partner wie mir ist im Wortsinn über Nacht erloschen. Selbst, wenn ich meinerseits Kontakt aufnehme, kommt es zu keiner Reaktion mehr. Nicht so interessanterweise auf den BDSM - (SM) – Plattformen. Dort spielt offenbar – jedenfalls bei einem dominanten Mann – das Alter kaum eine Rolle. Fast im Gegenteil: Der ältere, möglicherweise härtere, bzw. “erfahrene” Dominante wird ganz deutlich jüngeren Mitbewerbern vorgezogen, und zwar möglicherweise auch von denjenigen oft blutjungen Frauen, die sich in den Normalforen über solch einen vermeintlichen Opa ziemlich lustig hermachen würden.
Es ist vielleicht die “reine Zahl”, die dort abschreckt und hier lockt. Der Netz-Charakter wird offenbar gänzlich aufs Binäre projeziert.
albannikolaiherbst - Dienstag, 1. März 2005, 09:03- Rubrik: Chats
Guten Morgen. Ich hatte einmal eine sehr intensive Geliebte, die ebenfalls die zwei "t" am Ende ihres Namens trug... und hab nun die Idee, das für ein Symbol anzusehen....
albannikolaiherbst - Dienstag, 1. März 2005, 07:32- Rubrik: Chats
Die Kunst kennt kein Privates.
(CXXI).
albannikolaiherbst - Dienstag, 1. März 2005, 06:05- Rubrik: Paralipomena
Vor jedem tiefen Rausch steht wenigstens ein kleiner Ekel.
(CXXIII).
albannikolaiherbst - Mittwoch, 2. März 2005, 10:27- Rubrik: Paralipomena
Borkenbrod hatte immer g e g l ü h t. Etwas davon war in seinem Sohn erhalten, eine Art sehr klarer Ernst, der die Dinge, vor allem aber die Menschen seines Umgangs nie für beliebig nahm. Diese Haltung stieß in Pontarlier an ihren Grund. Den sie deshalb verlor. Nur, interessanterweise, bei Carola Ungefugger nicht. Die dümmste von allen kam dem jungen Hertzfeld als die tiefste vor, ihr Törichtes wiederholte auf eine weibliche, also letztlich grausame Weise den Parzifal, so daß Jason Hertzfeld, ohne davon zu wissen, eine Kundry gab und Medea verführte, ihre Drachenzähne zu säen. Was sie denn auch tat, ebenfalls unbewußt und ziemlich ziel-, das heißt ackerlos; statt dessen überall, in den Séancen, bei den repräsentativen Pflichten, gegenüber dem Personal und der Presse (welch beides sie nicht ganz unberechtigterweise für eines nahm), selbst im Beisein ihres Mannes. Das Geschehen wäre für Außenstehende, die darauf geachtet hätten, erkennbar gewesen; durch die Beteiligten selbst glitt es hingegen völlig unbemerkt hindurch. Sie waren wie Tänzer eines fremd- oder selbstbewegten Spiels.
>>>> ARGO 109
ARGO 107 <<<<
albannikolaiherbst - Mittwoch, 2. März 2005, 09:01- Rubrik: ARGO-ANDERSWELT
Alles kehrt wieder und wider, aber a n d e r s gleich.
(CXXIV).
albannikolaiherbst - Mittwoch, 2. März 2005, 08:35- Rubrik: Paralipomena
Selbst grausame Geschehen sind, als wiederholte Formen, s c h ö n. Nicht für den, dem sie geschehen, den sie auseinanderreißen womöglich, ihm (ihr) den Boden nehmen, aber für jeden, der sie auf Abstand betrachtet und ihre zunehmende Perfektionierung zu bewundern anfängt. Mit welchem Geschick sich etwa Familienmuster in den nachfolgenden Generationen wiederholen – und eben nicht in den Generationen (“Generationen” fühlen nicht, “Menge”ist immer ein Konstrukt), sondern in den Einzelnen, in Dir und mir. Das ist von einem erstaunlichen Handwerk geformt.
[Alle klassische Tragik ist von diesem Strich gezeichnet. Ihr Trick für die Gegenwart war, daß niemand sie mehr glaubte.]
albannikolaiherbst - Mittwoch, 2. März 2005, 06:29- Rubrik: NOTATE
Der literarische Text ist immer eine Verkürzung und eine Entgegnung. Die Verkürzung trägt den Gestus der Verdichtung in sich, die, wenn sie glückt, in Dichtung übergeht. Aus der Entgegnung wird der Gegenentwurf, etwas, das, ist es erst einmal da - und also festgehalten und niedergeschrieben -, ohne die Wirklichkeit auskommt, die es überhaupt erst hat hervorbringen lassen. Insofern ist Literatur immer auch eine Unterminierung jeder Authentizität. Sie arbeitet mit dem Vermeintlichen, da es an den delikaten Rändern der Wirklichkeit für die Überlebenden (den Leser) keinerlei Verbindlichkeit gibt.
[Auch dies könnte ein Notat zur Theorie des Literarischen Weblogs sein. Da es aber zitiert ist, wird es "lediglich" mitgedacht werden müssen.]
albannikolaiherbst - Freitag, 4. März 2005, 14:35- Rubrik: Arbeitsjournal
(Mit Dank an AbeißtZ.)
„Ich bin nicht gut heute“, sagte Jason Hertzfeld, riß das Blatt aus dem Heft, zerknüllte es, vermied aber, der jungen Frau zurück in die Augen zu blicken. Die Fingerspitzen wie vereist. Sie schienen sogar blau anzulaufen und kribbelten schließlich.
„Du hast keine Ahnung, wer ich bin, nicht wahr?“ fragte die junge Ungefugger.
„Es ist mir egal, wer du bist. Aber schön bist du.“
„Schönheit... ba! Ich werde Macht haben eines Tages!“
Nun sah er sie d o c h wieder an. Welch ein perfektes Geschöpf, dachte er. Wie geschaffen, dachte er, um daran zugrunde zu gehen. Sie erinnerte ihn an die holomorfen Illusionen materialisierter Idealkörper, doch war sich zugleich sicher, daß sie echt war, geboren, heißt das, in Schmerzen, in Wollust, in Blut. Das war aber alles von ihr abgestreift; daß sie scheißen mußte, zum Beispiel, davon war bei ihr nichts mehr sichtbar.
„ Macht?“ fragte er.
„Sieh dich um“, sagte sie. „Ich will das mitgestalten, nicht bloß so...daherleben.“
„Wir gestalten a l l e... sowieso.“
„Unbewußt. Das ist eklig.“
„Du hast Leidenschaft.“
„Bitte?“ Ihre Augen spritzten Hagel, dachte er.
„Ich sagte, du hast Leidenschaft.“
„Was fällt dir ein? Ich bin k l a r.“
„Du hast was gegen Leidenschaften?“
„Ich bin kein Tier.“
„Das verstehe ich nicht. Tiere h a b e n keine Leidenschaften, sondern Instinkt... wie ein Holomorfer.“
„Holomorfe sind wenigstens sauber.“
„Sauber?“
„Gerichtet, unsentimental, hygienisch.“
„Ich kenne da, wo ich wohne, einen freistehenden Bunker“, sagte Jason, „gesprengt vor Ewigkeiten, aber oben noch, wenn auch schief, die Kuppel... den zeigte ich dir gern.”
“Wie furchtbar”, sagte sie.
Er lächelte und erzählte: “Am Himmel, in ihm, sehr klein, gleiten oft Bussarde, wenn ich auf dem Rücken liege und hochsehe. Denn manchmal, da oben… Zeppeline… man muß nur die Augen schließen, um sie zu sehen.”
“Ich schließe n i e die Augen”, sagte Gabriela Anna Ungefugger.
“Nie? Und wenn du schläfst?”
“Das ist etwas anderes. Aber ich träume nicht gern. Weshalb sollte ich tagsüber feiwillig wollen, wozu mich mein blöder Körper nachts zwingt?”
“Du hast, glaube ich, einen sehr schönen Körper.”
“Schönheit setze ich voraus. Aber sie interessiert mich nicht. Ich will nichts von ihr. Und nichts f ü r sie. Sie hat dazusein, das ist alles, wie die Luft, die ich dummerweise atmen muß.”
Die junge Ungefugger war vielleicht fünfzehn, der junge Hertzfeld sechzehn; es war ein Gespräch Pubertierender und d e s h a l b ungewöhnlich, nicht wegen der Themen an sich.
>>>> ARGO 110
ARGO 108 <<<<
albannikolaiherbst - Freitag, 4. März 2005, 13:16- Rubrik: ARGO-ANDERSWELT
D a r f nicht s e i n. Es verrät nämlich zuviel. Es stellt sich hin und ruft: “Wir sind in Wahrheit alle a n d e r s !”
Da beginnen die Ehen zu zerfallen (wie sowieso schon). Da stimmen mit einem Mal die moralischen Kriterien nicht mehr. Da hat man Jahrzehnte damit zugebracht, sich zu verstellen, und dann kommt so ein hergelaufener Typ und reißt einem die Decke weg. Das Ärgerlichste ist aber daran, daß er lächelnd sagt: “Es ist doch nichts dabei.” Als hätte man sich allezeit rein umsonst in die hintersten Ecken verdrückt. Als wäre dieser ganze Aufwand nichts als verschossen.
[So ist es nämlich auch.]
(CXXV).
albannikolaiherbst - Freitag, 4. März 2005, 12:59- Rubrik: Paralipomena
Insofern alle Kunst radikal ist, muß ein Weblog, das mit einer künstlerischen Zielsetzung antritt und sich deshalb “literarisch” nennt, die Eigenheiten normaler Weblogs radikalisieren. Zunehmend stellt sich als eine dieser Eigenheiten aber das veröffentlichte Private heraus. Zielt es auf Allgemeines (allgemein Gültiges) ab, mag es einen kunsttheoretisch hoch bedeutsamen Aspekt erfüllen: nämlich im Zusammenhang mit der zugleich entstehenden Kunst, die es sozusagen kommentiert, der Darstellung von Bedingungen künstlerischer Produktivität zu dienen. Es kann also zu einem Pfeiler einer möglichen Produktivitätstheorie werden. Etwa: Wie wirkt sich die reale Begebnung mit einer bestimmten Frau, also die Dynamik dieser Begegnung, auf die Gestaltung etwa Gabriela Ungefuggers in ARGO. ANDERSWELT aus? Und weitere solcher Fragen mehr. S o gesehen, ist das Private i m m e r poetologisch g e m e i n t.
Doch besteht ein Problem im halben. Denn wie vieles darf in einem öffentlichen Tagebuch schießlich n i c h t geschrieben, wie vieles muß gefälscht oder verschoben werden, sei es aus Rücksichtnahme auf andere, sei es auf sich selbst! "Ich verstehe Dein Interesse, Dich so radikal zu veröffentlichen, künstlerisch sehr wohl", sagte vor drei Tagen U. in der Lützowbar, "und ich als Voyeurin täte das exhibitionistisch a u c h - aber anders als du bin ich nicht in einen Prozeß verstrickt, der meine Existenz bedroht. D u hingegen mußt vorsichtig sein."
Nun ist es genau diese Art Vorsicht, die Kunst immer schlecht gemacht hat. Das ist Den Dschungeln ständig, sozusagen equlibrierend, bewußt. Dennoch läßt sich die Radikalität nicht immer durchhalten. Noch das kunstbesessenste Ich ist mit anderen Menschen derart sozial verbunden, daß die Idee der radikal öffentlichen Biografie, deren künstlerischen Wert eben die Radikalität ausmacht, ständig von Notwendigkeiten gemaßregelt und letztlich verunmöglicht wird, die teils menschlich-empathischer, teils aber durchaus auch juristischer, also politischer, Natur sind. So daß sich “Wirklichkeit” schon deshalb und lange v o r dem Roman, der aus ihr abgezogen wird, fiktionalisiert. Genau das wird in einem Literarischen Weblog Thema: und zwar sowohl erreicht wie vermieden. Denn es geht zwar darum, das ungebrochen Private unzensiert darzustellen, aber um genau damit zu zeigen, daß es vom Leser als Fiktion (w i e eine Fiktion) rezipiert wird. Imgrunde läuft die Dynamik im Umkehrsinn zum Roman: Dort die Fiktion als Realität, hier die Realität als Fiktion. Erst beide Bewegungen zusammen ergeben ein Bild der möglichen Wirklichkeit, wie Die Dschungel es ungefähr meinen.
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albannikolaiherbst - Freitag, 4. März 2005, 12:17- Rubrik: Litblog-THEORIE
Wird das verbotene Buch vor dem Vergessen bewahren und jeden verlorenen Prozeß ad absurdum führen. Wann immer jemand das Ozeanische anruft, ruft er zugleich nach diesem: MARE ADENTRO von Alejandro Amenábar.
albannikolaiherbst - Freitag, 4. März 2005, 10:16- Rubrik: Buchverbot
Ist die Ausflucht des versagenden Körpers, nämlich einer sich ihrer Sexualität schämenden Erotik.
(CXXVII).
albannikolaiherbst - Samstag, 5. März 2005, 15:39- Rubrik: Paralipomena
Die Sexuallust als konkretes, n i c h t-abstraktes Phänomen, die G i e r also, dieses bohrende Verlangen nach dem Sekret und nach einer Überschreitung internalisierter sittlicher Grenzen (was eine/r tun “darf” und was nicht, was eine/r tut), das Rollige, das Suhlige daran widerspricht eklatant dem gesellschaftspolitischen Konsens über den selbstbestimmten und vernünftigen demokratischen Bürger. Ausschließlich d e s h a l b gibt es den verfassungsrechtlichen Persönlichkeitsschutz in intimen Belangen. Es soll geheim bleiben, wie Mensch tatsächlich ist. Die anthropologische Wahrheit stimmt mit der politisch gewünschten (und notwendigen) nicht überein oder nur um den Preis einer schmerzhaften Verdrängung, die zur Sexualabwehr und schließlich Selbstzensur führt.
Die Erinnerung an unser Animalisches ist zugleich ein Bruch des Tabus, unsere Herkunft und Verwurzlung im rein-Irdischen zu offenbaren: im Schlamm, der e i n z i g fruchtbar ist --- nicht etwa das politisch-soziale, artifizielle Konstrukt einer gereinigten Kultur.
(CXXVII).
(Wer immer sich diesem Tabu nicht beugt, wird als Verräter ausgespuckt.)
albannikolaiherbst - Samstag, 5. März 2005, 09:29- Rubrik: Paralipomena
Melusine: ich habe mich gebeugt
Cluny: Du hast Dich e r h o b e n.
Melusine: das ist das Gleiche
Cluny: nur für Devote. Lächelt.
Melusine: nein, für alle, die irgendeinen Pfad beschreiten, der von Weisheit geleitet sein soll *lächelt zurück
Cluny: Mag sein. Dann bleibe ich bewußt auf jedem anderen Pfad. Und gehe stolz und unweise unter.
[Er wählt bisweilen a u s. >>>> Ana gewidmet.]
albannikolaiherbst - Montag, 7. März 2005, 19:47- Rubrik: Chats
Der bindet.
[Lehrbuch der Dominanz, § 1.]
albannikolaiherbst - Montag, 7. März 2005, 17:48- Rubrik: FrauenundMaenner
Das ist das einzig Gute daran: daß mein Beruf jedes Erleben, auch jede Not, als einen Materialbrocken aufnehmen und gestalten kann.
[Eine Art Rechtfertigung.]
albannikolaiherbst - Montag, 7. März 2005, 16:53- Rubrik: Chats
Künstlerische Konsequenz erlaubt keine Kinder. Oder sie gefährdet sie.
(CXXVIII).
[Das ist ein unbewußter Grund für das Leverkühn gegebene Gebot “Du darfst nicht lieben”; in ihm äußert sich Th. Manns schlechtes Gewissen gegenüber seinen Kindern. Besonders Klaus Manns Schicksal ist darin vorbedeutet. “Doktor Faustus” erschien 1947; Klaus Mann legte zwei Jahre später die Hände an sich.]
albannikolaiherbst - Montag, 7. März 2005, 14:18- Rubrik: Paralipomena
albannikolaiherbst - Montag, 7. März 2005, 13:08- Rubrik: PROJEKTE
Und n o c h einen Befund gibt der Versuch einer radikalen Veröffentlichung von Privatem her: Wie wenig die Mär von der einheitlichen, konsistenten Persönlichkeit stimmt, derer das soziale Rechtssystem, um mit Recht Recht sprechen zu können, doch bedarf. Wir in uns selbst sind Verschiedene, “Ich bin f ü n f andere”, das ist der Leitsatz, nach dem sich Wirklichkeiten konstituieren. Alleine - im Falle Der Dschungel- erotische Dominanz mit meiner ökonomischen Impotenz zusammenzubringen, ist ein Spagat, der einem fast den Schritt zerreißt, so sehr wiederum beides einander ergänzt und gegenseitig kommentiert. Darüber die Wahrheit zu sagen, sie also, aus der Scham heraussteigend, zu publizieren, führt direkt in die Sanktion und diese, schlußendlich, zum privaten Konkurs. Es soll schweigen, wer das wagt.
Was immer darum Die Dschungel privat abzuhandeln scheinen, ist von gesellschaftspolitischem Belang; sie selbst sind bloß dessen Testperson.
albannikolaiherbst - Montag, 7. März 2005, 12:40- Rubrik: NOTATE
albannikolaiherbst - Montag, 7. März 2005, 10:24- Rubrik: Texte
“Es muß einem nicht täglich etwas einfallen…” Dieser Satz gilt im Literarischen Weblog n i c h t. Vielmehr dient hier DAS NETZ dem Training der geistig-schöpferischen Tätigkeit; das Literarische Weblog ist der Exerzierplatz der Ideen. Die Leser sehen durch den Zaun nicht nur dabei zu, sondern feuern auch an, wenn einer sich schindet. Denn dort, wo der große Zusammenhang des Romans vorübergehend zerreißt, wo die Gabe der Fort-Erzählens ermüdet ist, dreht sich der Schleifstein des Formulierens im NETZ immer weiter und hält vom Aperçu zum theoretischen Paragraphen das ästhetische Denken auf Trab. Daraus mögen bisweilen auch verwendbare Miszellen für die Romangestaltung entstehen. Doch vor allem ist das Literarische Weblog nicht nur ein Auffangbecken für Notizen, sondern zugleich ihre Anwendung etwa in der Selbstreflektion des literarischen Handwerks.
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albannikolaiherbst - Montag, 7. März 2005, 09:29- Rubrik: Litblog-THEORIE
DAS LÜRISCHE GESAMTWERK
Zum Beipiel:
Du bist mein einziges Schnülp
Du bist mein Holp und mein Hülp.
Dazu 1987 der festbestallte Literaturverweser Gert Ueding:
Erich Frieds Gedichte lehren uns, daß (…) die Poesie das reguläre Medium des irregulären Lebenssinns und Liebe seine schönste Probe auf ihr verführerisches Exempel bleiben wird.”
albannikolaiherbst - Dienstag, 8. März 2005, 14:53- Rubrik: SchlechtesteGedichte
Daß poetische Hörstücke über Internet-Börsen getauscht werden, die vor allem mit pornographischen und sonstig am Entertainernden hängenden Materialien umgehen, mag urherberrechtlich bedenklich sein. Aber es macht Hoffnung.
Also, als mp3’s entdeckt:
Das Leda-Projekt. Das Gelbe Licht des Friedens. Gänge durch das alte Jerusalem. Slothrops Verschwinden oder Das war Thomas Pynchon. Briefe aus Catania. Notturno –Nach Palermo! Das widerliche Genie. Ein Haß-Stakkato auf Louis-Ferdinand Céline. Leere Mitte: Lilith.
albannikolaiherbst - Dienstag, 8. März 2005, 09:22- Rubrik:
Der letzte poetologische Luxus: Die Form noch v o l l e n d e n dessen, was stirbt. Das letztmögliche Romanwerk verfassen.
[An den B e l a n g der erzählenden Literatur glauben Die Dschungel schon lange nicht mehr.]
albannikolaiherbst - Dienstag, 8. März 2005, 08:28- Rubrik: Arbeitsjournal
Der Das Zölibat wurde verkündet, auf daß keine Untreue sei bei den Priestern.
(CXXX).
[Der Protestantismus z w a n g die Priester dann wieder dazu.]
albannikolaiherbst - Mittwoch, 9. März 2005, 19:53- Rubrik: Paralipomena
"S c h ö p f e r w u t".
”Ich bin doch keine Gegnerin vom Jelinek”, ergänzt Eigner zu vorgeschrittener Stunde und muß dann selber lachen. “Ich mag sie nur nicht.”
Dazu Ana (yahoo Messenger):
nur ihr Stil - ich mag ihn nicht
wie ich Wirsing nicht mag
kann Wirsing auch nichts für
albannikolaiherbst - Mittwoch, 9. März 2005, 08:49- Rubrik: NOTATE
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Für Adrian Ranjit Singh v. Ribbentrop,
meinen Sohn.
Herbst & Deters Fiktionäre:
Achtung Archive!
DIE DSCHUNGEL. ANDERSWELT wird im Rahmen eines Projektes der Universität Innsbruck beforscht und über >>>> DILIMAG, sowie durch das >>>> deutsche literatur archiv Marbach archiviert und der Öffentlichkeit auch andernorts zugänglich gemacht. Mitschreiber Der Dschungel erklären, indem sie sie mitschreiben, ihr Einverständnis.
Kontakt ANH:
fiktionaere AT gmx DOT de
E R E I G N I S S E :
# IN DER DINGLICHEN REALITÄT:
Mittwoch, den 5. April 2017
Bremen
Studie in Erdbraun
Mit Artur Becker und ANH
Moderation: Jutta Sauer
>>>> Buchhandlung Leuwer
Am Wall 171
D-28195 Bremen
19 Uhr
Sonnabend, 23. September 2017
Beethovenfest Bonn
Uraufführung
Robert HP Platz
VIERTES STREICHQUARTETT
mit zwei Gedichten von Alban Nikolai Herbst
>>>> Beethovenhaus Bonn
Bonngasse 24-26
D-53111 Bonn
16 Uhr
NEUES
Bruno Lampe - 2017/03/29 19:48
III, 280 - Bei Äskulap
Gegen zwei löste ich mich kurzentschlossen vom Schreibtisch. Es war nichts mehr abzuliefern. Aber die ... Die in einem ...
... Deckenlabyrinth sich mäandernde Inschrift...
Bruno Lampe - 2017/03/28 21:42
Vielhard, Leichtgaard:
albannikolaiherbst - 2017/03/28 07:53
Bruno Lampe - 2017/03/27 20:43
III, 279 - Oder auch nicht
Kühler Nordwind. Die Sicht ging bis zu Sant’Angelo Romano weit unten im Latium. Jedenfalls vermute ich ... Bruno Lampe - 2017/03/24 19:55
III, 278 - Einäugigkeiten und Niemande
Ein Auge fiel heraus, abends beim Zähneputzen. Es machte ‘klack’, und der Zyklop sah nur noch verschwommen. ... Danke, gesondert, an...
bei der sich in diesem Fall von einer "Übersetzerin"...
albannikolaiherbst - 2017/03/24 08:48
albannikolaiherbst - 2017/03/24 08:28
Schönheit. (Gefunden eine Zaubernacht). ...
Es juckt sie unter der Haut. Es juckt bis in die
Knochen. Nur, wie kratzt man seine Knochen?
Sein ... Bruno Lampe - 2017/03/22 19:39
III, 277 - Die Hühner picken
Irgendwas ist schiefgelaufen seit dem 9. März. Man könnte es so formulieren: die Verweigerung der Worte ... ich hör' ein heer...
ich hör’ ein heer anstürmen gegens...
parallalie - 2017/03/21 06:51
Ich höre berittene...
Ich höre berittene Landsknecht sich ballen vorm...
albannikolaiherbst - 2017/03/21 06:18
albannikolaiherbst - 2017/03/21 06:12
James Joyce, Chamber Music. In neuen ...
XXXVI.I hear an army charging upon the land,
And the thunder of horses plunging, foam about their knees: ... den ganzen tag lärmen...
den ganzen tag lärmen die wasser
ächzen schon
trist...
parallalie - 2017/03/18 09:55
Den ganzen Tag hör...
Den ganzen Tag hör ich des brandenden Meeres
Klagenden.. .
albannikolaiherbst - 2017/03/18 08:23
JPC

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