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[Unterstreichungen sind die Betonungen, also
je die deutsche Entsprechung zur antiken Langsilbe.
Die direkt aufeinanderfolgenden Betonungen
sind Spondeen.] Wo aber bleibt es, das bleibende Tier? Ging‘s, wie Ozon der
Atmosphäre, verloren, gewesenes Tier, das zum Sterben
kauert... die schmerzenden Bindehäute verkrustet... so siecht es?
Floh‘s nur, weil w i r es vertrieben? So hockt es versteckt? (Und es lauert?)
Wenn uns Geist von den Körpern so ablöst, w o bleibt denn W e l t dann?
Wo bleiben w i r? Er kennt nicht, zweiwertig ist er, die l i c h t e n
Schatten und gegen die dunkleren trat er, die Leidenschaft scheuend
wie einen Irrtum von Irren, an. Moderat korrigiert er
Emotion ins politisch Korrekte, damit es, das Tier, nichts
reißt. Doch Vereinen heißt i m m e r auch Nehmen. Fortnehmen heißt es,
Autonomie zu gefährden, das Ich. Niederzureißen,
ab- und es wegzureißen von unsren monadischen Leibern.
Geist ist lauwarm und zeugt nicht. Er dämpft. Harmonie, weil sie ausgleicht,
geht auf Kosten der Schöpfung, sieht nur noch Moral, ein schales,
demokratisches non consensual, das jedes Erregen
regulativ erstickt und das bleibende Tier vegetarisch
aushungert. Geist aber weht, verblasen, durch gittergleiche
Koordinaten von Ordnung, in denen in sich keine Frau mehr
leiblich das Weib erkennt und im Mann nicht länger mehr Männer,
die es sich nehmen. Und er sieht die Frau nicht mehr leiblich,
weil er‘s nicht darf, einander erkennen, noch daß er in seiner
Mutter eine erkennt, die ihn b l u t e n d gebar und empfing ihn
naß, ach so voller Geilheit! Schön werden davon die Kinder.
60 <<<<
albannikolaiherbst - Freitag, 2. März 2007, 09:16- Rubrik: BambergerElegien
Wenn alle Winter waren
wenn alle Sommer gingen
wenn alle Regen fielen
wenn alle Schmerzen taub.
Wenn alle Normen fassen
wenn jeder Schritt gerecht
wenn keines Hochmut laut wird
wenn statt der Säfte Staub.
Wenn Gier nur in Ventilen
wenn Wut nur schlecht
wenn Wollust angeschirrt
wenn Irrtum Unterlassen.
Wenn Rücksicht v o r den Dingen
wenn Mut sich duckt an Honoraren
wenn die G e s c h l e c h t e r fielen.
Ach, nirgends mehr ein Frauenraub
wenn alle Winter waren.
albannikolaiherbst - Samstag, 3. März 2007, 06:46- Rubrik: Gedichte
(/ - - / - - /) Eine Lehrerin, als du noch klein warst,
hatte die Angst in den Augen davon. Sie war häßlich, die Frau; so
lieblos verloren in Ordnung und Vorschriften, kommandierte
sie unsre Kinder durch Klasse und Schulhof. Da nahm ich sie freundlich
(war so verärgert, bezwang das) zur Seite und holte, erzählend,
weit aus. Erzählte begeistert von Schönheit und was sie dich, deine
Eltern, gelehrt: daß da Sterne sehr hoch überm Meer stehn. Nichts andres
seien sie zwar als das Blinken von etwas, das längst nicht mehr ist. Doch
fülln wir‘s. Auch Wiesen sei‘n nicht, was sie sind: ein sekündliches Morden,
sondern sie seien uns Friede, Gesummse und sirrender Laut von
Böen, die sich in an ihnen ziehenden Halmen verfangen,
Harfen des Windes, die, ob man‘s auch reißt, jedes bedrohte
Wesen mit Wohllaut beseelen. Das l o h n e, sei Heimtücke weder
noch eine Täuschung. Nein, f e i e r n müßten wir‘s: daß wir das teilen
dürften und s i n d. - Für Momente (bevor sie sich wieder verkniff, und
Schimmern nur, Erschimmern, unzugelassene, herbe erstockte
Sehnsucht) standen der Frau da die Tränen flach hinter dicken
Gläsern. Die kleinen Augen, versteckte, darunter geduckte,
schauten ganz hilflos, ganz weich - ein erwachendes Mädchen, das möchte.
Und ihre Wangen, der bitteren Frau, als ich weitererzählte,
röteten sich. S o wolle ich, daß er lerne, mein Sohn: daß
jede Zahl, jede Letter sich Kindern verwandle aus Pflicht in
lockende, staunenerregende Rätsel, die magisch verbleiben,
bis man sie löst. Und sie bleiben‘s noch dann, bleiben klanghaft erhalten.
Halden aus Schutt würden Kindern zu Wäldern voll Wölfen und Elfen;
so auch die Mathematik; denn sei n i c h t, sagt‘ ich, allen Kulturen,
den uns nächsten, das WORT noch zu heilig, als daß wir‘s für Zwecke
opferten, ob sie nun „Lehrplan“ geheißen, ob „Umsatz“. Europa
ist so, das Abendland ist so, der Orient: verwandelt, wie Kinder,
Welt und verklärt sie. Schafft Mythen, ersetzt das, was ist und was sei, durch
unmöglich Mögliches. Jeder Tisch wird zum Raumschiff, ein Becher
Gral, und die Bäume (die Straßen) sind Türen. So Sprache, so Zahlen.
Kabbala, Meister Eckhart, die Thora... die Liebeslegenden...
...alles dieselbe Bewegung: der Blick von Liebhabern, Künstlern.
So, nicht anders, sehn wir die Sterne und sehn wir die Wiese.
Das solln Sie Schülern bewahren, Frau G., wenn Sie lehren. Und müssen‘s,
dieses Verlorene, das erwart ich von Ihnen, sich selber
wieder gewinnen. Wahrer ist es als faktische Wahrheit.
S o muß man lehren. Und, Anahit, so küßt ein Mensch.
61 <<<<
albannikolaiherbst - Sonntag, 4. März 2007, 09:12- Rubrik: BambergerElegien
In der heutigen Verhandlung vor dem Landgericht Berlin haben sich die gegen mich bestehenden Einstweiligen Verfügungen - die mir unter Strafandrohung von bis zu 250.000 Euro untersagten, meinen Roman MEERE von 2003 zu verbreiten, aus ihm zu lesen oder aus dem Kopf zu rezitieren, bzw. ihn zu bewerben usw. - e r l e d i g t. Ich meinerseits habe freiwillig und aus eigener Entscheidung, also n i c h t länger strafbeschwert, zu Protokoll erklärt, nurmehr eine einstweilen „Persische“ genannte Fassung des Romans öffentlich zu vertreten, die in Einzelheiten bezüglich einiger Personen der Handlung differiert, aber weder in der poetischen Form und Valenz, noch in den laut manchen Presseberichten vorgeblich inkriminierten „Stellen“. Das Buch hat nun sogar noch eine Ebene hinzugewonnen und ist die letztgültige Gestalt des Romanes MEERE.
Das Ergebnis dieser Verhandlung sehe ich dementsprechend für endgültig an und erkläre das hiermit öffentlich.
ANH
albannikolaiherbst - Dienstag, 6. März 2007, 16:16- Rubrik: Buchverbot
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Es hält noch so an ihnen fest,
das Meer, so sehr viskos.
Gibt, fühlen sie, sehr ungern her.
Es glaubt sich um sie betrogen.
Sie wurden herausgezogen
aus Dämmern, das schwer
in dem Schlaf, ein wachsendes Moos,
von ihnen noch immer nicht läßt.
Wir sind noch nicht da!
Wir wollen nicht mehr gehen!
Wir ahnen erst nur, daß wir sind!
(Ruhig, schlafe ruhig, Kind.
Ich kann dich ganz verstehen
und halt dich hier, seit ich dich sah.)
albannikolaiherbst - Dienstag, 6. März 2007, 09:23- Rubrik: Gedichte
Das schoß immer so heftig aus der Kugel heraus. Das ist in ihm vergraben, eingegraben worden. Untot begraben. Wie Vampire, die nicht sterben wollen, so sehr sich Fichte danach auch sehnte. In der Nacht, Bewußtseinsnacht, steigen sie aus den Höllenpalästen, in die die Vernunft sie verbannt hat. Sie saugen. Wir schreien, wenn wir sie bemerken, solche Grimassen haben sie. Wir wollen fliehen, aber sie sind schneller. Wir kommen von der Kindheit nicht los. Das einzige, was gegen sie hilft, ist stehenzubleiben. Ihr Bilder zu malen und hinter den Vampiren, sind sie hinein, die Bilder zu schließen. Auch wenn die Gefahr besteht, daß sie dich beißen, bevor sie eingesperrt sind. Man muß den Mut zu haben, ihnen den Hals darzubieten. Trinkt nur! Saugt! Denn nachher, wenn Ihr, habt Ihr Euch gesättigt, schlaft im Bild, dann werde ich zu Euch hinuntersteigen. Ich werde Euch einen Pflock ins Herz treiben und den Kopf abtrennen. Worauf Ihr zu Staub zerfallt und Erinnerung werdet.
Kunst verwandelt Vampire in Erinnerungen. Deshalb, Irene, erlöst sie. Dennoch mußte Fichte immer gleich ans nächste Bild. Denn sie erlöst den Betrachter, nicht den Künstler, nicht, wenn er gebissen wurde wie Fichte. Hätte er aufgehört, er wäre selbst Vampir geworden, ganz so, wie er, in den Exzessen mit Johanna, zum Höllenpalast wurde. Kein Gebissener kann das, auch nicht, Irene, wenn da ein Säugling ist, zumal der längst seinerseits damit anfängt, Vampire zu sammeln. Noch konntest Du ihn schützen. Denn eines ist sicher: Ohne Deine umgreifende Liebe zu dem Baby, in die Fichte nicht eindringen konnte und die ihm jeden erotischen Exzeß unmöglich machte, wäre Julian möglicherweise nie das unbefangene, mutige Kind geworden, als das er mir vor Augen steht: leuchtend hell. Wie Kalkreuth immer hatte sein wollen und wie Fichte oft wirkte, doch in Wahrheit nicht war.
Künstlerisch tätig sein, bedeutet zu graben, Vampire auszugraben. Kunst ist Archäologie. Die gefährlichsten Vampire sind die ältesten Gründe.
albannikolaiherbst - Samstag, 10. März 2007, 11:47- Rubrik: MEERE, Letzte Fassung.
Wir lösen uns auf, unsere Körper verschwinden. So wenig nehmen wir noch wahr, daß unsere Musik immer lauter und auch unser Gehör in nicht ferner Zukunft Apparatur geworden sein wird, ein Gerät, wie unser Gehirn längst Modul ist von Geräten und jede Apparatur hinausprojeziertes, entäußertes Gehirn. Piercing, Branding, all diese unterdessen Mode gewordenen Selbstverstümmelungen, die zur Zeit meiner Biomechanoiden allenfalls in abgelegenen Subkulturen ihre Wurzeln getrieben hatten, waren der einzige Widerstand, den Körper noch leisten konnten, ohne ihren Anspruch auf Lust zu verlieren (...).
albannikolaiherbst - Sonntag, 11. März 2007, 06:30- Rubrik: MEERE, Letzte Fassung.
Einer sterbenden Frau, weil man sie liebt, die ‘platonische’ Freundschaft verweigern.
albannikolaiherbst - Sonntag, 11. März 2007, 06:02- Rubrik: PROJEKTE
Nun sagte es bereits >>>> DER SPIEGEL, und BUCHMARKT führte sofort mit dem Volltext-Herausgeber Thomas Keul >>>> ein Interview:
Der Roman um den Maler Fichte ist vieles in einem: Geschichte einer amour fou, Analyse sexueller Obsession und Perversion, Künstlerroman und Familiengeschichte, in der die große Geschichte sedimentiert ist. Interessant ist für mich nun, wie das alles so ineinander geht, dass noch die privatesten Idiosynkrasien Fichtes, seine Perversionen, seine Wutanfälle, sein Musikgeschmack, sein kultivierter Außenseiter-Gestus, von historischen Prozessen geprägt erscheinen, die lange vor seiner Geburt begonnen haben, und mit seinem Tod kaum zu Ende sein werden. An welchen Stellen Fichte heute empfindlich oder überempfindlich ist, das hat sich zu einem großen Teil schon entschieden, bevor er noch zur Welt gekommen ist.
So etwas... d a s... war künstlerisch in einem Roman zu gestalten. Muster. Wiederholung von Mustern. Und der Versuch, ihnen zu entrinnen. Was sie dann erst ganz besonders aufglühen läßt. So daß man sich immer weiter in ihnen verstrickt.
(Und hängt, auf böse Weise, auch >>>> damit zusammen. Sowie mit dem, was ich das Allegorische nenne.)
albannikolaiherbst - Montag, 12. März 2007, 16:27- Rubrik: MEERE, Letzte Fassung.
Sagte mir soeben ein befreundeter Kulturjournalist, der in der Süddeutschen Zeitung die heutige MEERE-Mitteilung las und mir davon berichtete. Sie trägt, sic!, den Titel „Ahoi!“, der ungefähr dem Kalauergeistchen des dortigen Literaturchefs entspricht, der Freddy Quinn jedem Allan Pettersson vorzieht, und ist nach allen Kräften, das heißt mit sämtlichen Fehlern, abgeschrieben. Und zwar bei der FAZ, die den Unfug bereits letzte Woche brachte. „Aber es ist gut, daß man mal die Informationswege so genau nachvollziehen kann“, sagt resignierend der Freund. Also: Die FAZ berichtet falsch... „Landgericht Hamburg“, wo es „Landgericht Berlin“ hätte heißen müssen; das richtige Landgericht war der Redaktion eigens dabei mitgeteilt und darüber hinaus der Link auf >>>> meine öffentliche Erklärung geschickt worden. Aber man glaubt mir ja nicht. Und sowieso, Genauigkeiten fruchten bei manchen Journalisten wenig; mag sein, daß sie sie für leserfeindlich halten. Egal. Jedenfalls kupfert‘s die Süddeutsche ab, und weil er glaubt, Ahoi!, so in Fahrt zu kommen, setzt der zuständige Redakteur volle Segel, denn er hat eben auch in den SPIEGEL geschaut, mochte aber dessen juristisch abgeklopften Termini nicht trauen, sondern ihm war nach Shanties. So ist denn von einem gar nicht zuständigen Gericht eine Einstweilige Verfügung, die z w e i war und die sich erledigt haben, „ aufgehoben“ worden. Was juristisch gar nicht ging, aber Seglerlatein ist Seglerlatein. Und ein Buch, das s o nie gefangen war, ist plötzlich frei.
Immerhin, auf >>>>Volltext wurde verwiesen. [Meere, Letzte Fassung (4).] 3 <<<<
albannikolaiherbst - Dienstag, 13. März 2007, 18:41- Rubrik: MEERE, Letzte Fassung.
Was denn befürchten wir wirklich? in Städten selbst... Nein, nicht den Mörder
fürchten wir da in dem Mörder; wir fürchten ein Andres, ein Etwas,
das uns ins Innere langt, das herauslangt als Urangst der Tiere,
die sich verkriechen und kauern des nachts. Wie sie zittern, daß keiner
sie hier erwittere und aus dem Unterholz zerre! Doch Tiere
wissen nicht, was sie da fürchten; es fühlt ihr Instinkt, wie wir ahnen.
Etwas von früher erahnt sich im Mord, den wir, scheinbar nur, fürchten.
Daß sich was rächen will, etwas Verratenes. Daß es uns furchtbar,
w e i l wir‘s verrieten, zurückholt – Verdrängtes, dem bleibenden Tier gleich.
Nämlich die Hände des Erlkönigs sind auf den Lappen des Großhirns
liegengeblieben, der Schauer kommt d avon. Vom Daumen des Elben,
wenn er ihn reindrückt, der König. Gedichte erfassen‘s, die strenge
Wissenschaft nicht, wo auch Tiere zwar lauschen - sie lauschen wie Opfer -,
aber nicht hinschauen. Menschenart s c h a u t, Menschens t o l z , und will wissen.
Nur in den bösesten Träumen, in denen was wartet und hinter
Türen versteckt und kein Wille bewußt ist, da sind wir den Tieren
wieder ganz gleich, und Instinkt läßt uns fliehen, anstatt uns zu stellen....
statt daß wir‘s stellen, was hinter der Tür ist. Der Stolz will es sehen.
Darum die Wissenschaft, nicht nur der Glaube. Wir wolln nicht erliegen.
Wissenschaft i s t Stolz – hybrid überhobener, der uns den Wert gibt,
grundlos des grundlosen Stolzes... Was i s t er? - Reflex nur,
der physiologisch die Irrtümer in Emotionen so ausdrückt.
62 <<<<
albannikolaiherbst - Dienstag, 13. März 2007, 12:33- Rubrik: BambergerElegien
(...)
pfeifen auf Atem und Lehm. Ziehen uns künstliche Frucht in
Gläsern: der Logos, Geburt aus dem Kopf, aus dem Mund, durch den Klang der
Sprache, durchs Wort – und ward‘s sinnlicher Zeus, so a b s u r d die Athene,
schenkelgeborene Pallas ... - so knallt sie vorm Studio auf Kies, so
klopft sie sich auf der Terrasse, wobei sie - benommen noch – aufsteht,
aus ihren Kleidern den Ruß, und sie faßt dann entschieden den Wurfspeer,
wendet sich, bindungslose Parthenos, um, und indem sie
durch die von außen erleuchtete, spiegelnde Glasfront auf m i c h zeigt,
schreitet sie her. Ist später Mittag. Die Sonne steht hoch, und kein Wölkchen
kündet von gehendem Sommer. Die Bänke, der Tisch und der Kies. Zur
Regnitz gewendet, erwartet das Gatter den Schlößner, der‘s endlich
aufschließt. Er kommt nicht. So daß die Erscheinung vergeht.
63 <<<<
albannikolaiherbst - Samstag, 17. März 2007, 18:48- Rubrik: BambergerElegien
Sprach auf mich ein, sprach, was ich sah:
der Weg übern Fluß unterbrochen
es stand der Bagger zur Pause
völlig unerregt da – anders der Mann
still doch auch er, den so erregt
vielleicht seit drei Jahrzehnten
die Sprache vermißt - Zungenloser,
der flatternder Lippen den Ton in den Hauch tut:
gestikulierend beschrieb er den anderen Weg,
vom dem ich längst wußte ... und hörte
es nicht, als ich‘s ihm sagte, sondern gab seinen Lippen
immer gebärdiger fuchtelnde Arme hinzu,
wohl weil n i e eine Welt, denkt er, hört.
albannikolaiherbst - Montag, 19. März 2007, 18:10- Rubrik: Gedichte
(/ - - / - - / - - / -) (Bisweilen ersann ich,
daß mir ein Nymphchen den reizenden Kopf aus der Regnitz erhebe,
um mich, den Schwimmer, zu tollkühn zu machen, und über die Grenze
schwimmt er hinaus, hinter der ihn die Strömung erfaßt und ganz mitzieht
in die so nahen Turbinen: in denen zerschreddert‘s den Orpheus...
Blut trieb, in Fetzen Gedärme und Splitter von Knochen – doch singt er
immer noch weiter, sein treibender Kopf - an dem kleinen Venedig
Bambergs vorüber und d i r, Amphitrite, dem (s o nennt Homer es)
M e e r zu - der (s o nennt Giordano Bruno dich) ersten Monade -
[...].)64 <<<<
albannikolaiherbst - Montag, 19. März 2007, 09:45- Rubrik: BambergerElegien
Traurig die Schönheit, die bittre, drum, wenn sie verachtet und leckt noch
an dem Geschmack dieser währenden Blutung - des Herpes‘, den hat ihr
unten mein Kuß in die Lippe gestanzt - des bleibenden Tiers zwar,
s o aber, weil wir es scheuen, so sehr wir‘s, Geliebte, auch brauchen
und in der Schönheit verehren. Den Schmerz, Amphitrite, den seinen,
l a s s e n wir ihr. Unantastbarkeit, ihre, kommt daher, wir sperrn ihn
ein in die Form. Was sie quält. Doch die Haltung, die schöne, erträgt es.
D a s ist der Grund und nicht Leere, die z u große Schönheit, behauptet
manchmal der Neid, in Wahrheit verberge – ein dummer, der eignes
- minderes - Aussehn mit innerem Glänzen sich glorifiziern will
und nicht begreift, was sie, die Schönheit, zu tragen verflucht ist.
Wie nämlich s i e visionär von dem Steinmetz in Formen gebannt wird,
bannen die Formen der Schönheit den Schmerz, - i h n hält sie inne.
Wie, Amphitrite, das wütet in Dir! Du aber lächelst,
bist arrogant aus Vollendung und z u voller Frauenstolz, Wollust,
die ihn Dir nähme, erbitten zu wollen... nein, k ü h l bleibt die Schulter,
meerhaft und ferne der Blick nach dem Mann, der Vergessenheit wert wär...
Brauchst sie, ersehnst sie nicht d o c h? Doch kein Jammer entringt sich. Zu groß der
Schrecken... entsetzlich, Du sahst ihn als eigenen Ursprunges Zeugin...
...blutiger Schaum... Kastration Deiner Väter... ihr Zeugungszeugs Stücke
salzig im Toben der Brecher, des Gischtes, vorm Maul Deiner sieben
Mütter, den Meeren.
(Stehn darum da draußen die steinernen sieben
Bamberger Allegorien auf der Mauer und schauen erstarrt zur
Regnitz?)
Von denen, den Meeren, die Wirbel, und Chaos davon und
alles ein einziges Weh, z a h l l o s e s Wehtun im losen
Schaum, der sich ausflockt, doch immer aufs neue nach Bindungen sucht, die
wahlverwandt halten... und f a n d Dich, Du stiegst, Aphrodite, heraus da,
wie wenn die Schönheit der elementaren Selbstrettung diente.
65 <<<<
albannikolaiherbst - Mittwoch, 21. März 2007, 16:22- Rubrik: BambergerElegien
„MENSCHEN AN UNSEREM STAND. Roman von Vicky Baum.“
„Wir makulieren selbst.“
„... zu Klampen ist ein sehr vorh a ndener Verleger.“
(>>>> Arno-Schmidt-Stiftung bei Suhrkamp und 2005er sächsischem Spätburgunger; Halle 4 A 201)
albannikolaiherbst - Samstag, 24. März 2007, 12:32- Rubrik: Zitate
Leipziger Buchmesse 2007.
>>>> BuchMarkt.
>>>> Volltext. Der ganze Roman.
ANH signiert 50 MEERE.
>>>> BuchMarkt.
Halle 3 B 103.
15 Uhr.
albannikolaiherbst - Samstag, 24. März 2007, 05:45- Rubrik: BUCHMESSEN
Foto: Matthias Hoch.
albannikolaiherbst - Dienstag, 27. März 2007, 00:05- Rubrik: Arbeitsjournal
Liebe ist stets ein Koloß, und der paßt nicht durch niedrige Türen.
M u ß aber durch, wessenthalb‘ wir sie schieben. Gedemütigt geht sie.
Rutscht auf den Knien, verrenkt sich, vergißt sich ganz oder, vernünftig,
flieht uns, und wir wolln sie fangen, zurückholn... So sehnsüchtig, immer,
i s t sie nach einem, das fehlt. Wir verliern, was wir haben. Wie oft nicht
putzten wir Zähne gemeinsam und merkten nicht mehr, was wir taten?
aßen so sprachlos zu Abend, die Aufmerksamkeit aufeinander
lasch und das pochende Sehnende, das uns zusammengebracht, wie
ausgeklungen (doch nein!: nur gedämpft, ach erstickt pocht es weiter;
ist wie ein Echo in Mehl, das schon bricht, wenn es anhebt, in schwarzem
Mehl, das wohl nährt, aber stumpfmacht: das Brot stumpf, das Herz stumpf; so kaun wir).
Stromrechnung, Miete, das Tägliche, das uns gewöhnlich macht, Rücksicht,
leisester Sohlen Betastung von Wünschen, die schuldbewußt fortgehn –
peinlich erschreckter, es könnt‘ sie wer hören – von dannen gestohlen,
heimlich geworden, wie wenn sie uns schänden. Die Zimmer zu schmale,
und es entweicht und wir spüren Verlust, aber schweigen ums Unheil.66 <<<<
albannikolaiherbst - Mittwoch, 28. März 2007, 10:12- Rubrik: BambergerElegien
albannikolaiherbst - Mittwoch, 28. März 2007, 08:09- Rubrik: NOTATE
Dümmer k a n n man MEERE nicht nacherzählen:
>>>>Nun, vier Jahre später, druckt die Wiener Literaturzeitschrift Volltext den überarbeiteten Roman zur Gänze ab. Das als solches ist ein Ereignis. Ob es literarisch erhebend ist, bleibe dahin gestellt. Da die Fahnen der verbotenen Erstfassung längst im Altpapier landeten, ist ein Vergleich mit der Neufassung im Detail leider ausgeschlossen. Auf den ersten Blick jedoch sind alle memorierten Motive zuverlässig wiederzuerkennen: Ein impulsiver Künstler namens Fichte verfällt einer bildschönen Halbperserin namens Irene, macht sie sexuell abhängig - was weidlich ausgekostet wird -, schwängert sie und verliert sie schließlich.
Die Geschichte, die im Rausch beginnt, endet böse. Das ist nur das psychische Korsett, und es ist dem von Billers Esra doch ziemlich ähnlich.<<<<
...“was weidlich ausgekostet wird“ - was Frau Hartwig (die auf einer Leipziger Literaturkonferenz mit dem USA-Wimpel am Kragen(sic!)spiegel auftrat – imgrunde genug, um zu wissen, mit wem man‘s zu tun hat... aber da Die Dschungel fair sind, vermelden sie >>>> auch Gutes)...also was sie dabei völlig unterschlägt, ist, daß umgekehrt auch Fichte abhängig ist von Irene – er sogar ganz besonders. Dazu gesellt sich Frau Hartwigs fehlerhafte Recherche, aber auch das ist man leider von Literaturjournalisten gewöhnt: „jener der Großneffe von Hitlers Außenminister von Ribbentrop“ - das stimmt genau so wenig (schon, weil Joachim von Ribbentrop in eine zumal ganz andere Familienlinie hineina d o p t i e r t worden ist) wie daß das Buch bereits "vor Erscheinen gestoppt" worden sei; das stimmt einfach nicht; es wurden vor dem Verbot nicht wenige Bücher verkauft. Das Verbot kam erst ungefähr drei Wochen nach Auslieferung. Aber das interessiert Frau Hartwig so wenig, wie sie Rücksicht darauf nimmt, daß die nunmehr Letzte Fassung des Romans ganz bewußt und f o r c i e r t ein als verletzt empfundenes Persönlichkeitsrecht achten will... daß nun also ausgerechnet eine Frau dem ehemaligen Kläger durch einen Hinweis auf seine Identität in den Rücken fällt, läßt Die Dschungel sich vor Verachtung nur noch ekeln. Zur Verklemmung reicht das Wörtchen von der „aufgedonnerten Gier“. Niemals besessen gewesen, gell? Immer fein abgesichert durchs Leben. Ach!
(Über die F o r m dieses Buches, über leitmotivische Verschränkungen, die Einarbeitung von Kipling-Motiven, Rhythmisierungen und überhaupt die Sprache, um von schicksalhafter Verfallenheit ganz zu schweigen - davon alles kein Wort. Sondern: "...dem von Billers Esra doch ziemlich ähnlich." Zeugung mit Delphinen, Verschmelzungen - körperliche - mit einem Kunstwerk - nö, davon nix. Alles Realismus, sowieso, ex und hopp. Was nicht sein s o l l, das i s t dann auch nicht. - Ach Mädchen!)
albannikolaiherbst - Donnerstag, 29. März 2007, 11:16- Rubrik: MEERE, Letzte Fassung.
Man denkt sich, daß man in Sold steht,
und hat doch, wie einen Herrn, der sich entzieht,
nur Kultur,
die Herren hat, die sich wehren,
daß andre sie s i n d
und sich um Herren nicht scheren.
Ungebärdig das Meer – so geht
ihre Natur. Die Bläue, die man sieht,
scheint h i n t e r her.
Darüber, nicht nachlassend, Wind.
albannikolaiherbst - Donnerstag, 29. März 2007, 09:00- Rubrik: Gedichte
Legst, ach, dich a u f uns, bis Fenster und Zimmer dich atmen und nichts mehr
sonst, und sie w e i n e n dich: Stühle, der Schreibtisch, Regale, die Nische
selbst, wo man kochen kann – e s weint sich... Tränen, die plötzlich von sich aus
fließen und wässrig, als weinte ein andrer; man kann es nicht stoppen;
Automatismus der Trauer, die wir in solcher Verspätung
anfänglich gar nicht begreifen. Denn waren wir n i c h t schon gelöst?
Schluchzlose Tränen, die willenlos rinnen, als wenn etwas leck wär
hinter den Lidern – ja weinen denn w i r diese Tränen? - und hören,
da wir es merken, fast auf: kühlende Risse die trocknenden Fährten.67 <<<<
albannikolaiherbst - Freitag, 30. März 2007, 12:03- Rubrik: BambergerElegien
Scalza varcando da sabbie lunari,
Aurora, amore festoso, d'un eco
Popoli l'esule universo e lasci
Nella carne dei giorni,
Perenne scia, una piaga velata.
Über den Sand des Mondlichts schreitet
das Morgenrot als die Liebe auf, die im Ruf
der heimatlosen Völker fern aus dem All hallt
und das Weh im Fleisch ihrer Tage
zur Narbe festlich schließt, die es lindert.
___________________________
>>>> Helmut Schulze, wortgetreu und poetisch, übersetzt s o:
Barfuß aus Mondsand hervorschreitend
bevölkerst du, Aurora, freudige Liebe,
mit einem Echo das umherirrende All
und hinterläßt im Fleisch der Tage
als fortwährenden Streifen eine umflorte Wunde <<<<
Er selber >>>>> kritisierte d o r t sehr mit Recht die folgende Übersetzung:
Barfuß hindurch aus Mondwüsten
heitere Liebe, bevölkerst du
Mit einem Echo das verbannte Universum und läßt
Im Fleisch der Tage,
Immerwährende Spur, eine verhüllte Wunde.<<<<
Die hier brennende Frage dreht sich tatsächlich um die Vokabelgenauigkeit. Ich plädiere für eine Übersetzung des Sinns. Die Koordinaten sind in meinem hierüber eingestellten Vorschlag die folgenden:
esule= Verbannte - "Heimatlose" also // Popoli l‘esule= Emigranten (?) - wichtig scheint mir hier aber ein Akzent auf Völker zu liegen – es geht mithin um Pathos; Schulze scheint die Kombination Völker & Pathos zu scheuen – aus mir, gerade bei Ungaretti, politisch durchaus einsichtigen Gründen, die aber bei der Übersetzung keine Rolle spielen sollten. Das Völkerpathos g e h ö r t zu Ungaretti – auch und gerade dasjenige vorgeblich (ideologisch) oder tatsächlich heimatloser Völker. // scia=Spur + perenne=nie versiegend, dauernd bezeichnet selbstverständlich eine "N a r b e". // aurora muß nicht die Göttin, sondern kann ganz einfach das Morgenrot sein // piaga ist auch eine Plage, also insgesamt „das Übel“, man muß das nicht auf Wunde beschränken, zumal eine Wunde, wenn man sich für Narbe entscheidet, sowieso mitgemeint ist. Ich habe mich, um das Pathos zu wahren, sogar für „das Wehe“ entschieden. // velata bedeutet lindernd, mit „Umflorung“ wie bei Schulze hat das nichts zu tun. // Und dann, zuerst und zuletzt: scalza. Natürlich ist das a u c h „barfuß“, aber scalzare heißt ebenso verdrängen - und das ist in der Tat das, was das Morgenrot mit dem Mondlicht tut. Hier also mal n i c h t überpoetisch werden. // Und schließlich varcare=überschreiten. Nimmt man das semantisch, hat man einen philosophischen Begriff: „überschreiten“ bedeutet nämlich zu transzendieren. Wenn man daraus ein "a u s etwas Herausschreiten" macht, geht genau d i e s e r Zusammenhang verloren.
Alles andere sind rhythmische Fragen.
Ungaretti übersetzen 1 <<<<
albannikolaiherbst - Samstag, 31. März 2007, 09:32- Rubrik: UEBERSETZUNGEN
>>>> Gesehen. >>>> Wie erzählt, setzte mich Katanga auf diesen Film an. Empfundene Ambivalenzen reizen mich, sie bringen Kopf und Herz zueinander in Widerspruch, was neuerliche Denkbewegungen auslöst. Das allein schon ist ein Genuß.
Hab mal eben durch im Netz auffindbare Kritiken gegooglet. Toll ist sowas:
Richtig schlimm verscherzt es sich die Regie aber erst mit dem Zuschauer, als sie entscheidet, die letzte halbe Stunde des Films mit dem Geschrei eines Säuglings unterlegen zu lassen. Das ist auf Dauer nur schwer auszuhalten.Björn Helbig heißt der Mensch, der das schreibt und wahrscheinlich selbst keine Kinder h a t. Auch so kann negative Betroffenheit entstehen: Die Leute (etwa Kritiker, die ja - jaja! - a u c h Leute sind) werden an ein eigenes Manko erinnert, und das nehmen sie dem A u t o r übel. Bei mir kam das Säuglingsweinen nämlich völlig anders an: Es derart konsequent in Kontrast zu der harten Kriegsszenerie, also mit Kriegsgeräuschen zu verschneiden, empfand ich als einen ausgesprochen gelungenen, unmittelbar evidenten Kunstgriff - ebenso wie, daß Regisseur >>>> Alfonso Cuaron, der auf dem hinter dem Link auffindbaren Bild seinem Hauptdarsteller Clive Owen seltsam ähnlich sieht, eine Szene mit dem Alt-Hippie Jasper (Michael Caine) nahe an der Schwelle zur Hörbarkeit ein Lied aus Mahlers „Lieder eines fahrenden Gesellen“ unterlegt – für mich sehr eigenartig passend zu den miteingespielten Beatles, die mir ja nun g a r nicht nah sind. Hier hat die Menschlicheit eine solche Kraft in ihrer Darstellung, daß ich selbst dieser für mich sonst kaum erträglichen Musikrichtung ausgesprochen nahekam. Wenn jemand (wenn Kunst) d a s schafft, ist da Kraft.
Interessant an dem Film ist weiters, daß sehr plausibel - einfach qua, nennt Katharina Döbler sowas, „Kraft der Behauptung“ - gezeigt wird, wie auch demokratische Systeme (hier: ein auf zwanzig Jahre später hochgerechnetes Großbritannien) zu faschistischen mutieren können, sowie nur die Lebensgrundlage der eigenen Bevölkerung bedroht ist; Cuaron scheut sich nicht, Szenen, die wir aus realen heutigen Flüchtlings-, bzw. Auffanglagern für sog. Wirtschaftsemigranten kennen, mit solchen zu montieren, die deutlich an die nationalsozialistischen Deportationen von Juden und politisch Unliebsamen erinnern – bis hin zu stand„recht“lichen Erschießungen. Der Grat zwischen Humanität und Massensadismus, etwa beim Militär, ist bei Cuaron hauchdünn; ich teile seine Einschätzung. J e d e r Mensch, der darauf getrimmt ist, sich sozial anzupassen, und dessen Credo (dessen Prägung) soziale Anpassung ist, ist bei entsprechender Umjustierung des politischen Systems, in dem er lebt, in aber auch a l l e rkürzester Zeit zum Menschenrechtsverbrecher zu machen – eben weil für ihn das Soziale psychisch überwiegt. Das gilt aber für Widerständler, die ihren Widerstand über Gruppen herstellen, ganz genauso; auch das zeigt der Film. Der Rebell Luke (Chiwetel Ejiofor) gehorcht ganz denselben Sozialdynamiken wie seine Gegner des Staatsapparates; ein Spiegel sämtlicher gewalt-revolutionären Bewegungen. Dies alles bildet Children of Men ab und erzählt es. Und das ist schon mal was.
Problematisch kommt mir allein die Behandlung der plötzlichen weltweiten Kinderlosigkeit vor, einem an sich mythischen Thema - nämlich um so mehr, als wir es global ja nicht mit Kinderlosigkeit, sondern mit exponentiellem Bevölkerungswachstum zu tun haben. Daß die sog. Erste Welt Infertilitätssymptome hat, ist nun wahrlich kein Grund, sie auf die „übrige“ Welt hochzurechnen, sondern steht auf einem Blatt, das noch viele weitere Themen der Zivilisationskrankheiten verzeichnet. F ü r das mythische, bzw. für ein biblisches Moment spricht auch, daß sich die „faschistischen“ Soldaten teils bekreuzigen und das harte Gefecht sogar von ihnen unterbrochen wird, als die junge Mutter mit diesem-ersten-neuen-Menschen-wieder-seit-Jahren durch das völlig zerschossene Haus langsam herab(!)steigt, während das Militär noch und noch nach oben(!) ballert. Aber Cuaron nimmt dieses Thema nicht eigentlich auf, sondern läßt es als zu akzeptierende Situation einfach stehen. Man merkt da, wie sehr er sich hier dem Realismus verschrieben hat; dieser ist aber eine prinzipiell zu schwache Kunstform, um angemessen mit Schicksalhaftem umgehen zu können. Er muß es a l s Schicksalhaftes, seiner eigenen Doktrin halber, sogar verleugnen. Ich denke, daß die Ambivalenz, von der ich >>>> im heutigen Arbeitsjournal spreche, unter anderem von h i e r herrührt. Nicht die Schwäche eines bestimmten Regisseurs drückt sie aus, sondern die Schwäche der gewählten Kunstrichtung selber.
albannikolaiherbst - Samstag, 31. März 2007, 08:08- Rubrik: Filme
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albannikolaiherbst - 2017/03/24 08:48
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