Totalität und Zufall. Kleine Theorie des Literarischen Bloggens (56).
Wir fügen nunmehr, um dem moralischen Gesetz der externen Verlinkung, also einer normierten Erwartung zu genügen, den >>>> verborgenen sowie den ausgewiesenen Links, die in einem gewollten Sinnzusammenhang zu den jeweiligen Texten oder Textstellen stehen, weitere Links hinzu, welche k e i n e n sinnvollen Bezug zu dem entsprechenden Beitrag haben – jedenfalls keinen, der als sinnvoll intendiert ist. Vielmehr wird auf Zufälligkeiten gesetzt und darauf, es stelle sich im Wege der Collage ein Sinn her, der ganz außerhalb jeder Planung liegt oder überhaupt erst durch den Leser und seine Rezeptiondynamik hergestellt wird. Dadurch wird zum einen der ästhetische Anspruch auf Totalität (und also >>>> künstlerische Abgeschlossenheit=Vollendung) befriedigt wie andererseits gerade unterlaufen und unmöglich gemacht: der unauflösbare Widerspruch wird Form. Denn über den Zufall läßt sich nicht verhandeln; >>>> er geschieht, wobei er möglicherweise nichts als eine Perspektive ist, als ästhetischer S c h e i n, unter dem etwas ganz anderes wirkt. Doch als Schein ernstgenommen (für welche Notwendigkeit wirkästhetisch nicht weniges spricht), werden die Links eines Literarischen Weblogs bisweilen sichtbar sein, wieder >>>>> bisweilen nicht, je nach Gutdünken u n d Notwendigkeit. Wären wir weiter, als wir sind, ließen wir unsere Leser zwar nicht selber Beiträge schreiben, wohl aber eigene Links in die Texte setzen und Dschungellinks entweder unsichtbar oder sichtbar machen, bzw. ergänzen. Dann ergäbe sich ein InterpretationsNetz ganz eigener und vielstgestaltiger Art, das es erlaubte, verschiedene Lesarten eines Textes ihrerseits zur Grundlage dieses Textes zu machen: er entwickelte* sich.
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>>>> Dritter Zwischenbefund
*) Das ist ein Konjunktiv.
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>>>> Dritter Zwischenbefund
*) Das ist ein Konjunktiv.
albannikolaiherbst - Freitag, 4. November 2005, 09:15- Rubrik: Arbeitsjournal
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