ms (Gast) meinte am 2005/12/15 13:22:
Einen Schritt zu weit
Die Diskussion geht mir einen Schritt zu weit: Sich darüber zu streiten, wie Heideggers Denken nach seinem politischen Engagement zu bewerten sei, macht wenig Sinn, wenn die Fakten über sein Engagement nicht klar zu sein scheinen. Man würde differenzierter über ihn urteilen, wüßte man z.B., daß der Rektor Heidegger 1933 nur Nicht-Nationalsozialisten zu Dekanen berufen hat und damit ausdrücklich nicht den Wünschen der NSDAP gefolgt ist, daß er bereits Ende 1934 aus Protest als Rektor zurückgetreten ist und daß seine Vorlesungen, in denen er sich außergewöhnlich mutig und kritisch äußerte, von der Gestapo überwacht wurden.Bemerkungen von Hurdalak wie »Wenn Heidegger sich so sehr zum Faschismus hingezogen gefühlt hat, dass er so lange versuchte von den Braunen akzeptiert zu werden, dann stimmt auch offensichtlich mit seiner Philosophie etwas nicht.« sind also völlig grundlos. Auch mit dem Wort »Anbiederei« wäre ich vorsichtig.
http://albannikolaiherbst.twoday.net/stories/1250714/#1279397