ARGO IV: NEBELKAMMER, Beginn. Argo. Anderswelt. (190).
Eckhard Cordes stand am Küchenfenster der Schönhauser 101 und sah hinaus. Es war noch früh, noch dunkel, sein Junge schlief auf dem Hochbett. Cordes hielt in der rechten Hand einen mit Milchkaffee gefüllten Kumb, den Zeigefinger durch den Henkel gesteckt, die Hand umschloß das Gefäß. Vor dem Haus stand ein Müllwagen der BSR, auf dem Dach blinkte gelb das Licht. Der Brenner der Gasetagenheizung raunte, dann ging er mit einem solchen Klacken aus, daß die Morgenstille in den Ohren sirrte. Es war ebendas Klacken, welches Brem aufschrecken ließ in seiner zurückgezogenen Garagenflucht, es kam vom Metallgitter her, das sie zu der niedrigen, weiten macchiata öffnete; alle übrigen Seiten des kleinen Areals waren durch die Garagen wagenburgähnlich unzugänglich. Brem saß aufrecht, sofort, seine linke Hand hielt eines seiner frosts. Er lauschte. Man hörte sanfte Schritte tasten. Der da eingedrungen war, schien schwer zu sein oder etwas Schweres zu tragen.
Brem huscht ans Fenster, das, danach mit einer verkitteten Scheibe geschlossen, in die Garagentür geschnitten ist. Es läßt sich nichts Rechtes erkennen. Möglicherweise hat sich der Eindringling in eine der leeren Garagen gekauert. Ein Vagabund könnte es sein, ein Fahnenflüchtiger vielleicht, vielleicht ein Verirrter. Doch danach klangen die Schritte nicht. Ein Schänderpriester wäre es, immerhin, auf gar keinen Fall; Schänderpriester erschienen stets in Gruppen. Polizei war dies ebenso wenig, aus demselben Grund. Und sowieso lag der Vorfall, dessentwegen hätte Brem gesucht werden können, zu lange zurück. Momentlang sah er den Achäer wieder, momentlang stand er in der Menge auf diesem Plätzchen in Točná, bevor er dann auf die Bühne des Wagens gesprungen war. Streifte sich das innere Bild von den Augen. Drei Jahre, etwa, lag das Geschehen zurück.
Brem witterte keine direkte Gefahr, auf seinen Instinkt war immer Verlaß gewesen. Er war nicht unruhig, aber verstimmt, er wollte seine Eremitage für sich. Doch war es zu früh und die stetige Nachtdämmerung die Ostens zu undurchdringlich, zu lastend, als daß Brem hätte seine Bleibe verlassen und den Eindringling fortscheuchen mögen. Sollte er bleiben bis morgen früh, er, Brem, würfe ihn halt dann hinaus. Und wenn er sich sperrte, in um so höherem Bogen.
So wandte sich Brem zu seinem Lager zurück
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Brem huscht ans Fenster, das, danach mit einer verkitteten Scheibe geschlossen, in die Garagentür geschnitten ist. Es läßt sich nichts Rechtes erkennen. Möglicherweise hat sich der Eindringling in eine der leeren Garagen gekauert. Ein Vagabund könnte es sein, ein Fahnenflüchtiger vielleicht, vielleicht ein Verirrter. Doch danach klangen die Schritte nicht. Ein Schänderpriester wäre es, immerhin, auf gar keinen Fall; Schänderpriester erschienen stets in Gruppen. Polizei war dies ebenso wenig, aus demselben Grund. Und sowieso lag der Vorfall, dessentwegen hätte Brem gesucht werden können, zu lange zurück. Momentlang sah er den Achäer wieder, momentlang stand er in der Menge auf diesem Plätzchen in Točná, bevor er dann auf die Bühne des Wagens gesprungen war. Streifte sich das innere Bild von den Augen. Drei Jahre, etwa, lag das Geschehen zurück.
Brem witterte keine direkte Gefahr, auf seinen Instinkt war immer Verlaß gewesen. Er war nicht unruhig, aber verstimmt, er wollte seine Eremitage für sich. Doch war es zu früh und die stetige Nachtdämmerung die Ostens zu undurchdringlich, zu lastend, als daß Brem hätte seine Bleibe verlassen und den Eindringling fortscheuchen mögen. Sollte er bleiben bis morgen früh, er, Brem, würfe ihn halt dann hinaus. Und wenn er sich sperrte, in um so höherem Bogen.
So wandte sich Brem zu seinem Lager zurück
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albannikolaiherbst - Montag, 23. Januar 2006, 17:59- Rubrik: ARGO-ANDERSWELT
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