Martin Pätzold meinte am 2006/07/04 19:57:
Raum und Zeit
Ich denke, dass das meiste hier Vorgetragene lediglich eine Frage der Perspektive und der Bewegungsfreiheit ist. Der entführte israelische Soldat wird beim (imaginierten) lesen der obigen Zeilen wahrscheinlich nur mit den Schultern zucken, da sein physischer Bewegungsspielraum auf ein Minimum eingeschränkt ist. Wenig anders seine Entführer, die anderen Bewegungs- und Glaubensmustern folgen, jedoch auf ihre Art und Weise wiederum in der Bewegung eingeschränkt sind, denn so einfach kommen sie aus dem Westjordanland nicht heraus. Und die Israelis folgen einer menschenverachtenden Politik, die kaum in Frage gestellt wird, sie aber global gesehen – zumindest aber angesichts der sie umgebenden arabischen Staaten – isoliert und wiederum in der Bewegung einschränkt. Und die Quäntchen an vorinterpretierten, häppchenverhackstückten Informationspartikel, die bei uns in den Medien einschlagen, werden anstandslos als Realität wahrgenommen und verkonsumiert. Auf Grund der Entfernung zum Geschehenen - und in Opposition zum ach so wichtigen Halbfinale Deutschland vs. Italien - jedoch rezeptionstypischen Mustern folgend an den Wahrnehmungstellerrand geschoben. Und wer sagt, die Deutschen siegen? Die 22 bestrumpften Menschlein sind noch die am zwingendsten einem Bewegungsmuster folgenden Entitäten, nur noch geschlagen durch das Millionenheer der Gläubigen, die in enervierender Stasis vor den heimischen Fernseher, oder stehenderweise am Viewing-Point, festgenagelt sind.
Freier Wille, Schicksal, Muster, alles eine Frage der Perspektive und der Bewegungsfreiheit.
Die Zeit wird es zeigen: ob die Deutschen im Halbfinale siegen, der Israeli frei kommt, Konflikte gelöst werden, meine Schnürsenkel reißen.
http://albannikolaiherbst.twoday.net/stories/2279053/#2288804
albannikolaiherbst antwortete am 2006/07/04 21:02:
"...ob meine Schnürsenkel reißen."
D a s ist, so radidakl formuliert, ein wichtiger Satz in Der Dschungel. Ich schreibe dies ohne jede Häme. Im Gegenteil.
http://albannikolaiherbst.twoday.net/stories/2279053/#2289118