Daß man mit den F r e u n d e n nicht reden kann.
Auch nicht, wenn man Hilfe braucht. Weil Fußball ist.
(Was eine Welt. Es sterben in Gaza Menschen, es werden in afrikanischen, asiatischen Ländern andere Menschen gemeuchelt. Aber Fußball geht vor. Es kommen Kinder um. Man möchte selbst nicht mehr leben. Frau Merkel führt einen ausgezeichneten Wahlkampf. Plötzlich schießt das Verständnis für den Zyniker auf. Plötzlich begreift man. Daß man nicht dazugehört. Daß man fremd ist, immer fremd bleiben w i r d. W i e fremd man ist. Und daß man das ausdrücken muß, daraus etwas schaffen muß, das fürs Gegenteil steht. Daß man i n s o f e r n Kunst beerbt hat. In den ganz banalen Dingen. Denen man etwa so etwas wie Verdis Otello entgegenstellt. Und sagt: Liebe Leute, d a s ist es.)
[Nicht zu fassen. Die sitzen alle unten und starren auf den Bildschirm. Ich war kurz da. Mir wurde sowas von übel. Für ein K i n d ist diese Show okay, es ist eine Stellvertretung für Leben. Aber für Erwachsene? Die darauf starren, wie ein B a l l von ein paar Beinen herumgewutscht wird? Nein, ich gehöre nicht dazu. Hab momenan den Impuls, diesen ganzen Aufenthalt in der Concordia sausen zu lassen und mich in meiner Arbeitswohnung zu vergraben. Von draußen, über die Regnitz, dringen 'Gemeinschafts'gesänge herein: "Au-eh! Au-eh!" Gejohle. K e i n "un bacio, un bacio ancora". Sondern: Volks'geist'. Arbeiten kann ich aber auch nicht.]
(Was eine Welt. Es sterben in Gaza Menschen, es werden in afrikanischen, asiatischen Ländern andere Menschen gemeuchelt. Aber Fußball geht vor. Es kommen Kinder um. Man möchte selbst nicht mehr leben. Frau Merkel führt einen ausgezeichneten Wahlkampf. Plötzlich schießt das Verständnis für den Zyniker auf. Plötzlich begreift man. Daß man nicht dazugehört. Daß man fremd ist, immer fremd bleiben w i r d. W i e fremd man ist. Und daß man das ausdrücken muß, daraus etwas schaffen muß, das fürs Gegenteil steht. Daß man i n s o f e r n Kunst beerbt hat. In den ganz banalen Dingen. Denen man etwa so etwas wie Verdis Otello entgegenstellt. Und sagt: Liebe Leute, d a s ist es.)
[Nicht zu fassen. Die sitzen alle unten und starren auf den Bildschirm. Ich war kurz da. Mir wurde sowas von übel. Für ein K i n d ist diese Show okay, es ist eine Stellvertretung für Leben. Aber für Erwachsene? Die darauf starren, wie ein B a l l von ein paar Beinen herumgewutscht wird? Nein, ich gehöre nicht dazu. Hab momenan den Impuls, diesen ganzen Aufenthalt in der Concordia sausen zu lassen und mich in meiner Arbeitswohnung zu vergraben. Von draußen, über die Regnitz, dringen 'Gemeinschafts'gesänge herein: "Au-eh! Au-eh!" Gejohle. K e i n "un bacio, un bacio ancora". Sondern: Volks'geist'. Arbeiten kann ich aber auch nicht.]
albannikolaiherbst - Dienstag, 4. Juli 2006, 22:28- Rubrik: NOTATE
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