david ramirer meinte am 2007/02/09 11:19:
juryentscheidungen
sind schon von der grundidee her abzulehnen: verweisen sie doch in der regel lediglich auf überholte strukturen;
verbirgt sich hinter ihnen doch meist eine ungekannte, anonyme autorität, die die jury-entscheidung vorwegdefiniert, und die jurymitglieder geben ihre namen dann als "rechtfertigung" her, was leicht geht, da es ja niemanden gibt, der die entscheidung dann verantworten muss.
jede art von wettbewerb hat diesen widerlichen abgeschmackten charakter und ist daher bei kulturellen dingen grundsätzlich abzulehnen (m.m. nach ist sport kein kulturelles ding).
sie haben mein unumschränktes mitgefühl, dass sie gezwungen sind, sich solchen "instanzen" aus materiellen gründen aussetzen zu müssen: das ist die erniedrigung, nicht der serienbrief einer subalternen leiterin.
http://albannikolaiherbst.twoday.net/stories/3299563/#3300013
albannikolaiherbst antwortete am 2007/02/09 11:41:
Das Problem, um ganz ehrlich zu sein.
Ist auch noch ein anderes: Hätte ich eines dieser Stipendium nämlich bekommen, hätte ich es zugleich wieder zum werblichen Ausweis meiner Kompetenz vorgezeigt. Wie die anderen Literaturpreise. Hier liegen innere Widersprüche, die sich zwar tatsächlich auch, aber nicht nur aus ökonomischen Notwendigkeiten herleiten. Sondern auch aus Eitelkeit.Wirklich stolz kann ich insofern nur auf den Grimm elshausenpreis sein; denn tatsächlich hat Grimmelshausens Dichtung einiges mit der meinen zu tun, nämlich sehr auf sie gewirkt. Mit 52 Jahren ein Stipendium annehmen zu müssen, wo man doch längst einen Beruf hat: darin selbst liegt schon viel Demütigendes - ganz unabhängig von den Motiven der Juroren. Eine Kategorie wie "Stolz" geht hier restlos in die Knie.
[Produktionswirklichkeit.]
http://albannikolaiherbst.twoday.net/stories/3299563/#3300166
david ramirer antwortete am 2007/02/09 11:47:
das ist traurig.
http://albannikolaiherbst.twoday.net/stories/3299563/#3300209
derselbe antwortete am 2007/02/09 12:25:
kanaille
auch interessant dies: selbst in DieDschungel kanaillenunrat wischen zu müssen. doch: balljungentum hat nichts mit literatur zu tun.mich regt es leider auf, einen wert auf "widerspruch" zu legen, den ich als kompetenten "einspruch" umdeute. vielleicht hilft: herbst lesen.
http://albannikolaiherbst.twoday.net/stories/3299563/#3300434