|
... durch die offenen Fenster, jenseits derer ich heute nicht war. Jetzt sind sie geschlossen, weil Schwofmusik unten im Dorf erschallt, das erste Mal in dieser Woche voller Veranstaltungen hier im Dorf: der Reigen der Dorffeste wieder, die immer den jeweiligen Schutzheiligen zum Anlaß haben. Gestern saßen die Rentner gehäuft an der Hauptstraße, auf der ich später von meinen Fenstern aus Rennradfahrer vorbeiradeln sah. Letztes Jahr (die Dinge hier fangen an, sich zu wiederholen, und mich in neue Zyklen einzugliedern (vorher waren’s ganz deutlich die Jahreszeiten, jetzt weniger)) ging’s lauter her. Besser so. - Aber wie naiv von mir gestern, mir britisches Englisch in einer Hollywood-Produktion zu erwarten! „Vanity“ klang da wie Kennedy mit „V“ oder fast so wie Robinson Crusoes Kompagnon auf italienisch: Venerdì. „Daughter“ wurde zu Dotter, und „villain“ zu Willen. Aber: „The world is broad and wide“ and „as dramatical as you don’t expect it”. Was sich bei mir herausschälte, war ein Geschlechterkampf: das Geschlecht der Capulet gegen dasjenige der Montague. So fein gesponnen in dieser Dialektik, daß dann zugrunde geht, was Leben sucht im Zusammenführen der beiden Geschlechter. Vielleicht doch wieder mehr ins Kino gehen? Morgen könnte ich mir „Ironman“ in Amelia anschauen (>>> Cinema Perla: unter der Woche nur eine Aufführungszeit: 21:30), viel verspreche ich mir von einem neu herausgekommenen italienischen Film über die Camorra: „Gomorra“. Nicht zuletzt, weil einige Hinweise auf die Filmmusik mich verlocken, die gewisse Arten, in Neapel Musik zu machen, verheißen: archaisch nämlich. Wilde Schreie. Vorgestern waren’s die Schwalben. Und >>> „Schrei wenn du kannst“ heißt im Original „Valentine“ (mein Geburtstag). Ecco i vortici delle associazioni! - Das Telefon blieb stumm. So konnte ich die Arbeit gut vorantreiben und sogar eine abliefern: auch Vertragsabschlüsse kennen scheinbar kein Wochenende. Und jetzt ein „Zen“-Räucherstäbchen: der Tag ist nämlich hiermit hinterm Horizont, und vor mir liegt der Wald des Abends.
Bruno Lampe - Sonntag, 18. Mai 2008, 20:11- Rubrik: Tagebuch
Ich war den Wind besuchenund zum Schluß müßte der Wald des Abends, worin sein fliehendes Haus... ja, steht?, nein, sicher n i c h t steht... worin dieses flüchtige Haus erzählt wird, darin die beiden, der Wind und sein Besucher, einen Moment lang plaudern... Aber der Wald des Abends dürfte keine genitivische Form haben.
Das, lieber ANH, sagt, was vom Wind berührt wird, oder auch „Häuptling Abendwind“, den es gibt, von Raimund, und das Entgleiten des Hauses umschreib’ ich hier: >>> im Tagebuch. Bosco serale: ohne Genitiv. Wenn aber der Wald oder der Abend einander gegenseitig zur Welt brächten? Venus genitrix. Und ave Caesar (aus dem einfachen Grund, als er sich von ihr genealogisch ableitete: „Stammutter des Hauses der Julier“).
|
|
Für Adrian Ranjit Singh v. Ribbentrop,
meinen Sohn.
Herbst & Deters Fiktionäre:
Achtung Archive!
DIE DSCHUNGEL. ANDERSWELT wird im Rahmen eines Projektes der Universität Innsbruck beforscht und über >>>> DILIMAG, sowie durch das >>>> deutsche literatur archiv Marbach archiviert und der Öffentlichkeit auch andernorts zugänglich gemacht. Mitschreiber Der Dschungel erklären, indem sie sie mitschreiben, ihr Einverständnis.
Kontakt ANH:
fiktionaere AT gmx DOT de
E R E I G N I S S E :
# IN DER DINGLICHEN REALITÄT:
Mittwoch, den 5. April 2017
Bremen
Studie in Erdbraun
Mit Artur Becker und ANH
Moderation: Jutta Sauer
>>>> Buchhandlung Leuwer
Am Wall 171
D-28195 Bremen
19 Uhr
Sonnabend, 23. September 2017
Beethovenfest Bonn
Uraufführung
Robert HP Platz
VIERTES STREICHQUARTETT
mit zwei Gedichten von Alban Nikolai Herbst
>>>> Beethovenhaus Bonn
Bonngasse 24-26
D-53111 Bonn
16 Uhr
NEUES
Bruno Lampe - 2017/03/29 19:48
III, 280 - Bei Äskulap
Gegen zwei löste ich mich kurzentschlossen vom Schreibtisch. Es war nichts mehr abzuliefern. Aber die ... Die in einem ...
... Deckenlabyrinth sich mäandernde Inschrift...
Bruno Lampe - 2017/03/28 21:42
Vielhard, Leichtgaard:
albannikolaiherbst - 2017/03/28 07:53
Bruno Lampe - 2017/03/27 20:43
III, 279 - Oder auch nicht
Kühler Nordwind. Die Sicht ging bis zu Sant’Angelo Romano weit unten im Latium. Jedenfalls vermute ich ... Bruno Lampe - 2017/03/24 19:55
III, 278 - Einäugigkeiten und Niemande
Ein Auge fiel heraus, abends beim Zähneputzen. Es machte ‘klack’, und der Zyklop sah nur noch verschwommen. ... Danke, gesondert, an...
bei der sich in diesem Fall von einer "Übersetzerin"...
albannikolaiherbst - 2017/03/24 08:48
albannikolaiherbst - 2017/03/24 08:28
Schönheit. (Gefunden eine Zaubernacht). ...
Es juckt sie unter der Haut. Es juckt bis in die
Knochen. Nur, wie kratzt man seine Knochen?
Sein ... Bruno Lampe - 2017/03/22 19:39
III, 277 - Die Hühner picken
Irgendwas ist schiefgelaufen seit dem 9. März. Man könnte es so formulieren: die Verweigerung der Worte ... ich hör' ein heer...
ich hör’ ein heer anstürmen gegens...
parallalie - 2017/03/21 06:51
Ich höre berittene...
Ich höre berittene Landsknecht sich ballen vorm...
albannikolaiherbst - 2017/03/21 06:18
albannikolaiherbst - 2017/03/21 06:12
James Joyce, Chamber Music. In neuen ...
XXXVI.I hear an army charging upon the land,
And the thunder of horses plunging, foam about their knees: ... den ganzen tag lärmen...
den ganzen tag lärmen die wasser
ächzen schon
trist...
parallalie - 2017/03/18 09:55
Den ganzen Tag hör...
Den ganzen Tag hör ich des brandenden Meeres
Klagenden.. .
albannikolaiherbst - 2017/03/18 08:23
JPC

DIE DSCHUNGEL.ANDERSWELT ist seit 4676 Tagen online.
Zuletzt aktualisiert am 2017/04/01 07:33
IMPRESSUM
Die Dschungel. Anderswelt
Das literarische Weblog
Seit 2003/2004
Redaktion:
Herbst & Deters Fiktionäre
Dunckerstraße 68, Q3
10437 Berlin
ViSdP: Alban Nikolai Herbst
HAFTUNGSAUSSCHLUSS
Der Autor diese Weblogs erklärt hiermit
ausdrücklich, dass zum Zeitpunkt der Linksetzung keine illegalen
Inhalte auf den zu verlinkenden Seiten erkennbar waren. Auf die aktuelle
und zukünftige Gestaltung, die Inhalte oder die Urheberschaft
der gelinkten/verknüpften Seiten hat der Autor keinerlei Einfluss.
Deshalb distanziert er sich hiermit ausdrücklich von allen Inhalten
aller gelinkten /verknüpften Seiten, die nach der Linksetzung
verändert wurden. Diese Feststellung gilt für alle innerhalb
des eigenen Internetangebotes gesetzten Links und Verweise sowie für
Fremdeinträge in vom Autor eingerichteten Gästebüchern,
Diskussionsforen und Mailinglisten, insbesondere für Fremdeinträge
innerhalb dieses Weblogs. Für illegale, fehlerhafte oder unvollständige Inhalte und insbesondere für Schäden, die aus der Nutzung oder Nichtnutzung solcherart dargebotener Informationen entstehen,
haftet allein der Anbieter der Seite, auf welche verwiesen wurde,
nicht derjenige, der über Links auf die jeweilige Veröffentlichung
lediglich verweist.
|
Trackback URL:
http://albannikolaiherbst.twoday.net/stories/4934408/modTrackback