ferromonte meinte am 2005/02/10 22:24:
dh, joachim v. ribbentrop war gar nicht ihr "leiblicher" großvater? (fern von dieser dummen frage der "erbschuld")
http://albannikolaiherbst.twoday.net/stories/515635/#515771
albannikolaiherbst antwortete am 2005/02/10 22:28:
Nein. Er entstammt einer bürgerlichen Ribbentrop-Linie.
Und ließ sich gegen, glaub ich, 2000 Reichsmark von einer adeligen Erbtante adoptieren, um mit dem Namen die Sekttochter von Henkel heiraten zu können. Deshalb mußte er und müssen heute noch seine Kinder und Kindeskinder das "von" ausschreiben; sie dürfen es also nicht zu "v." abkürzen. Das ist ein Zeichen dafür, daß es sich um Namensteil und nicht Adelsprädikat handelt. Man spricht von "Kaufadel". In der behördlichen Registratur werden die "von R"'s unter "v", die "v. R"'s unter "r" abgelegt. Ein Wissen, das allmählich verloren geht - und ja auch tatsächlich kaum noch Bedeutung hat.Im Falle Joachim von Ribbentrops lege ich allerdings darauf Wert. Es g i b t keinen "Joachim von-abgekürzt Ribbentrop", sondern das "v." gehört gestrichen und durch "von" ersetzt.
http://albannikolaiherbst.twoday.net/stories/515635/#515786
ferromonte antwortete am 2005/02/10 22:34:
wie kam dann diese unheilbringende mär zustande, die ihnen doch auch einigen ärger (in deutschland jedenfalls) bringt?
http://albannikolaiherbst.twoday.net/stories/515635/#515807
albannikolaiherbst antwortete am 2005/02/10 22:46:
Nur über den Namen.
Man trägt ihn wie ein Emblem auf der Stirn. Und die Leute sind prinzipiell ungenau, um nicht zu sagen: faul. Sie w o l l e n nicht recherchieren. Und ich bin zu stolz, um immer alles geradezubiegen. Abgesehen davon, daß es dann auch wäre, als erkennte man indirekt die Erbschuld a n. Ich bin aber ganz sicher weniger Schuld an dem Massenmord unter Hitler als der, sagen wir, Großvater von I.R., die zeitgleich Hetzjagd auf MfS-Mitarbeiter veranstaltet hat.
http://albannikolaiherbst.twoday.net/stories/515635/#515852
engl antwortete am 2005/02/10 23:23:
wobei es wohl auch kaum einen unterschied macht, ob nun blutsverwandtschaft besteht oder nicht. (obwohl ich verstehe, daß der real bestehende abstand anerkannt gehört.) andererseits geht aber auch die these nicht, daß schuld durch das blut... oder so ähnlich. (das ist ja kaum zu formulieren.) das ist schließlich auch unhaltbar.
http://albannikolaiherbst.twoday.net/stories/515635/#515937
albannikolaiherbst antwortete am 2005/02/10 23:28:
Eben.
Aber so wird es angewandt. Durch die hehrsten Literatur-Vermittlungs-Vertreter. Durch Lehrer. Durch vor allem die Linke. Von DIE ZEIT bis DER SPIEGEL ist alles voll damit. Und ich - mit meinem unglücklichen Namen - stehe da, es zu offenbaren. Es hat schon seinen Grund, daß einer meiner besten Romane verboten ist und die halbe Journaille das bejubelt hat. Denn das Buch spricht (unter anderem) über s i e.
http://albannikolaiherbst.twoday.net/stories/515635/#515944