Euthrasos meinte am 2005/03/08 11:38:
Das ist
... ein bestechender und zugleich befreiender wie beängstigender Gedanke. Während für den Richter all unsere Handlungen plausibel sein müssen (und er wird nachforschen, bis er diese Plausibilität gefunden hat, und sei sie noch so in die Persönlichkeit hinein- und sie durchkreuzend konstruiert), finden wir unsere eigenen Handlungen, und auch Gefühle, Gedanken, Affekte, biographisch gleichsam zwangsläufig verbunden; aber dieses Band ist eben nur durch die Einheit unseres Selbst konstituiert. Daß das nicht immer plausibel, ja sogar gegensätzlich sein kann, wundert uns nicht. Wie auch? Befreiend ist der Gedanke, weil er, aufs Zwischenmenschliche angewendet, in eine Loslösung von Zwängen führen kann, indem er diesen Zwang aufdeckt: Warum müssen sich Liebende als Richter gegenüberstehen, die voneinander Plausibilität in ihren Gefühlen und Wünschen fordern?
Was erotische Dominanz mit ökonomischer Impotenz (sei es einander widerstreitend oder entsprechend) zu tun hat, ist mir indessen nicht ganz klar.
http://albannikolaiherbst.twoday.net/stories/557294/#559311
albannikolaiherbst antwortete am 2005/03/08 12:05:
Was Ihnen hier - so herausgelöst - unklar ist.
Ergibt sich aus den Zusammenhängen anderer Dschungeltexte miteinander und mit d i e s e m Beitrag, namentlich auch aus den im Tagebuch einstweilig fixierten Notaten.
http://albannikolaiherbst.twoday.net/stories/557294/#559358