Keith Jarrett 1991 in Wien. Poetologie.
Das Wiener Konzert, sagt Do, s e i nicht so gut; sie habe es nun mehrfach und sehr genau gehört. Nach nun meinerseitigem mehrfachem Hören begreife ich, was sie meint: Das Thema, das Jarrett schließlich findet, ist überaus banal. Dafür hat es die Hin- und Herleitung musikalisch in sich. Deretwegen läßt sich, meine ich, die schließliche “Idee”, also der allzu simple melodische Einfall, verschmerzen. Andererseits klingt er wegen des vorherigen improvisierenden Aufwands ganz besonders simpel. Es wäre also besser gewesen, hätte Jarrett damals in Wien auf den Einfall verzichtet, hätte er einfach an ihm vorbeigespielt, ihn allenfalls kurz anklingen lassen, dann aber gleich wieder zugunsten seiner Suche verlassen. Was er h i e r ja selber einsah.
[Besser es dabei belassen, daß n i c h t s gefunden wird, als sich nach einem minderen Fundstück bücken.]
[Besser es dabei belassen, daß n i c h t s gefunden wird, als sich nach einem minderen Fundstück bücken.]
albannikolaiherbst - Donnerstag, 5. Mai 2005, 07:31- Rubrik: NOTATE
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