Wolpertinger. Geister & Städte. ANDERSWELT. Poetologie.


Er spricht über die Präsenz der Neuen Medien. Buenos Aires ist a u c h imaginär (nicht “n u r imaginär”, wie noch Borges meinte). Schon heute leben wir unter lauter Leuten, die ins Nichts sprechen, wenn sie die Freisprechanlage ihrer Handys benutzen. Sie sprechen mit Geistern. Sie hören Stimmen. Und wer an einem Chat teilnimmt, betritt einen Raum. Bereits die Stimmen aus dem selbstgebastelten RadioEmpfänger waren die von Gespenstern, heutzutage sind sie chorisch und chronisch geworden. Das verändert die Wahrnehmungsweisen, auch das schon schafft eine neue Realität. Dem muß, wenn sie noch angemessen sein möchte, die erzählende Literatur Ausdruck verleihen, dem muß sie sich stellen. Weicht sie davor aus, dann mag sie zwar ökonomische Erfolge feiern, doch ihre kulturelle Bedeutung verliert sie. Nämlich völlig zu Recht.
P.S.: Sie h a t sie deshalb schon verloren.
albannikolaiherbst - Donnerstag, 2. Juni 2005, 10:23- Rubrik: Arbeitsjournal
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