Die sakralen Frauen der Frankfurtmainer Münchnerstraße. Ein Arbeits- und Argo-Journal mit Debussy im Frankfurtmain des Freitags, dem 9. November 2012, sowie erster Tag, nämlich der erste Abend, eines dritten Seminars für junge Hochbegabte. Mit einer Anrufung des HErrn, sei's des Islams, sei es des Katholizismus: zu einem neuen Kreuzzug nämlich.
6.16 Uhr:
[„Palais“ Bijou, 33. Debussy, Pelléas et Mélisande.]
Man muß das Palais wirklich in Häkchen setzen. Es hat aber seinen wenn auch ziemlich speziellen Reiz, zum Beispiel, daß einem eine der Damen, da hier bis in die frühsten Stunden gearbeitet wird, bereits um halb sechs Uhr einen Kaffee macht; auch die Geräusche aus den Nachbarzimmern, Stöhnen, leise Schreie, sehr viel, übrigens, Lachen, sind es wert, daß wir von ihnen erzählen. Das macht die, nun ja, Ausstattung meines Zimmers mehr als nur wett, das aber auch gar nicht für Gäste gedacht ist, sondern, hab ich den Eindruck, normalerweise Flüchtlingen zum Unterschlupf dient, nach denen vielleicht deshalb gesucht wird, weil sie keine Aufenthalts-, geschweige Arbeitsgenehmigung haben. Selbstverständlich ist der Name von mir erfunden, nicht allerdings das „Palais“: so nennt das Ding sich nämlich wirklich, und wirklich ist was dran, wenn man durchs schmale Foyer in den Saal der, sagen wir, Veranstaltungen tritt.
Frankfurtmains Münchener Straße ist hier schon, als ich in dieser Stadt noch lebte, meine Lieblingsstraße gewesen, nicht nur, weil es damals noch Herrn Fischer in Tabac Fischer gab, und eben nicht nur ihrer lebendigen Halbwelt wegen, die gleichzeitig eine Sonderdistanz zu den Fixern des, damals, übrigen Bahnhofsviertels wahrte, sondern vor allem ihrer ethnischen Durschmischung halber. Hier bekam man immer den besten Fisch und fast den besten Hammel; hier konnte ich mich mit indischen Lebensmitteln und Kosmetika eindecken, und hier erstand ich, ebenfalls bei einem Inder, meinen ersten Smaragden, den mir der Mann auch in den Ring tat. Hier ist, vor allem, einige Vorlage für das Anderswelter Boudoir zu suchen (und zu finden). Ich hatte es der Löwin ja gestern gesagt, ich wolle nach >>>> der Oper alte Wege wieder gehen. Das tat ich.
Ich tat‘s, und es wurde erwartungsgemäß spät, also früh. Deshalb kam ich eben auch nicht bereits um halb fünf, sondern erst um Viertel vor sechs aus dem Notbett, das mir eine der Damen bereitet hat, die wiederum gut eine der Landshuter Harines sein könnte, Lysianassa vielleicht, vielleicht auch Shakti. Alles ist auf Argo gestellt. Deshalb hatte ich auch alles Verständnis, als man mich filzte: ob ich irgend etwas bei mir hätte, das sich unter Waffe fassen läßt. Ich liebe den Striptease, er erlaubt mir einen sozusagen unmittelbaren Vouyeurismus, weil ich mich nicht verstecken soll. Was darüber hinausgeht, ist mir nicht unbedingt zu teuer, aber ich bezahle nicht für Sex, das ist ein nur ein einziges Mal in meinem Leben gebrochenes Prinzip, und für Eros zahl ich ganz besonders nicht. Ich würde das als Entweihung erleben. Dennoch habe ich immer, wenn ich eine Strip-Vorführung besuche, das Gefühl, in einen sakralen Raum einzutreten. Gerade ihre, für mich, Unberührbarkeit macht die Tänzerinnen zu geweihten Frauen. Daß diese Empfindung eine Projektion ist, weiß ich selbstverständlich, aber immer sind es wir allein, die jemandem ein Geheimnis geben, ganz so, wie es immer die anderen sind, die es uns geben. Das wissen wir alle in unserm Inneren genau.
Ins Schweifen, in eine gewisse Irrealität, auch ins Nachtblitzen, das sich verdämmert, versetzte mich die Oper gestern abend, über die ich jetzt gleich schreiben willen. Haben Sie etwas Geduld. (Ja, ich hätte bei den Freunden übernachten können. Aber ich wollte fremd sein.)
Was mich jedoch fast aus meiner Stimmung hinausgeworfen hätte, ist Otmar Hörls scheußliches „Kunstwerk“ vor der Europäischen Zentralbank. Es zerstört die - besonders, wenn es draußen dunkel ist - schönste aller Aussichten, die irgend eines der mir bekannten Opernnhäuser, und zwar der ganzen Welt, überhaupt hat, zerstört sie einem mit so grauslichem Kitsch, daß man die dafür Verantwortlichen am liebsten mit nackten Ärschen, sie mit Ruten aus Brennesseln peitschend, barfuß aus den Ämtern jagen sollte; sofern bei der Beauftragung öffentliche Gelder ein Rolle gespielt haben, ließe sich das nur eine straftatgleiche Steuerverschwendung nennen. Nicht ein einziges künstlerisches Kriterium könnte die Wahl dieses dinggewordenen Musicals rechtfertigen - außer, vielleicht, man habe zu viel Mickey Mouse gelesen und sei von dieser Lektüre psychisch geschädigt worden. Hörls unbegabter, ja künstlerisch restlos impotenter Ausdruck finanzieller, vermeintlicher, Macht hat es indessen, immerhin, geschafft, auf meiner Liste sofort zu sprengender Bauwerke meine alte Nr. 1, die Berliner Siegessäule, auf Platz 2 zu verweisen. Allerdings habe ich deren Sprengung längst besorgt, wenn auch nur in einem Roman; für Hörls Ding bete ich noch um die terroristische Planung; ich wäre sogar bereit, für die Erlösung zum Islam überzutreten, das biete ich hier offen an - jedenfalls so lange, bis das Ding in die Luft geflogen ist. Danach würde ich zum Katholizismus konvertieren, damit ich IHn für diesen Segen, den er auf meine Augen rückgelegt, in tiefster Dankbarkeit auf meinen Knien adorierte. Höre, HErr, z u! Nie vorher werd ich Katholik, als bis Du nicht hast Deinen Papst zu diesem Kreuzzug aufrufen lassen, um den alten Frankfurtmainer Theaterplatz, der heute Willy-Brandt-Platz heißt, von solcher Schändung zu befreien. Bis das geschehen sein wird, bleibt mir nur, meine Leser zu bitten, den Namen Otmar Hörl in alle Ewigkeiten zu vergessen. Leere soll sein, wo er sowieso, wie wir dann richtig denken werden, niemals war.
[„Palais“ Bijou, 33. Debussy, Pelléas et Mélisande.]
Man muß das Palais wirklich in Häkchen setzen. Es hat aber seinen wenn auch ziemlich speziellen Reiz, zum Beispiel, daß einem eine der Damen, da hier bis in die frühsten Stunden gearbeitet wird, bereits um halb sechs Uhr einen Kaffee macht; auch die Geräusche aus den Nachbarzimmern, Stöhnen, leise Schreie, sehr viel, übrigens, Lachen, sind es wert, daß wir von ihnen erzählen. Das macht die, nun ja, Ausstattung meines Zimmers mehr als nur wett, das aber auch gar nicht für Gäste gedacht ist, sondern, hab ich den Eindruck, normalerweise Flüchtlingen zum Unterschlupf dient, nach denen vielleicht deshalb gesucht wird, weil sie keine Aufenthalts-, geschweige Arbeitsgenehmigung haben. Selbstverständlich ist der Name von mir erfunden, nicht allerdings das „Palais“: so nennt das Ding sich nämlich wirklich, und wirklich ist was dran, wenn man durchs schmale Foyer in den Saal der, sagen wir, Veranstaltungen tritt.
Frankfurtmains Münchener Straße ist hier schon, als ich in dieser Stadt noch lebte, meine Lieblingsstraße gewesen, nicht nur, weil es damals noch Herrn Fischer in Tabac Fischer gab, und eben nicht nur ihrer lebendigen Halbwelt wegen, die gleichzeitig eine Sonderdistanz zu den Fixern des, damals, übrigen Bahnhofsviertels wahrte, sondern vor allem ihrer ethnischen Durschmischung halber. Hier bekam man immer den besten Fisch und fast den besten Hammel; hier konnte ich mich mit indischen Lebensmitteln und Kosmetika eindecken, und hier erstand ich, ebenfalls bei einem Inder, meinen ersten Smaragden, den mir der Mann auch in den Ring tat. Hier ist, vor allem, einige Vorlage für das Anderswelter Boudoir zu suchen (und zu finden). Ich hatte es der Löwin ja gestern gesagt, ich wolle nach >>>> der Oper alte Wege wieder gehen. Das tat ich.
Ich tat‘s, und es wurde erwartungsgemäß spät, also früh. Deshalb kam ich eben auch nicht bereits um halb fünf, sondern erst um Viertel vor sechs aus dem Notbett, das mir eine der Damen bereitet hat, die wiederum gut eine der Landshuter Harines sein könnte, Lysianassa vielleicht, vielleicht auch Shakti. Alles ist auf Argo gestellt. Deshalb hatte ich auch alles Verständnis, als man mich filzte: ob ich irgend etwas bei mir hätte, das sich unter Waffe fassen läßt. Ich liebe den Striptease, er erlaubt mir einen sozusagen unmittelbaren Vouyeurismus, weil ich mich nicht verstecken soll. Was darüber hinausgeht, ist mir nicht unbedingt zu teuer, aber ich bezahle nicht für Sex, das ist ein nur ein einziges Mal in meinem Leben gebrochenes Prinzip, und für Eros zahl ich ganz besonders nicht. Ich würde das als Entweihung erleben. Dennoch habe ich immer, wenn ich eine Strip-Vorführung besuche, das Gefühl, in einen sakralen Raum einzutreten. Gerade ihre, für mich, Unberührbarkeit macht die Tänzerinnen zu geweihten Frauen. Daß diese Empfindung eine Projektion ist, weiß ich selbstverständlich, aber immer sind es wir allein, die jemandem ein Geheimnis geben, ganz so, wie es immer die anderen sind, die es uns geben. Das wissen wir alle in unserm Inneren genau.
Ins Schweifen, in eine gewisse Irrealität, auch ins Nachtblitzen, das sich verdämmert, versetzte mich die Oper gestern abend, über die ich jetzt gleich schreiben willen. Haben Sie etwas Geduld. (Ja, ich hätte bei den Freunden übernachten können. Aber ich wollte fremd sein.)
Was mich jedoch fast aus meiner Stimmung hinausgeworfen hätte, ist Otmar Hörls scheußliches „Kunstwerk“ vor der Europäischen Zentralbank. Es zerstört die - besonders, wenn es draußen dunkel ist - schönste aller Aussichten, die irgend eines der mir bekannten Opernnhäuser, und zwar der ganzen Welt, überhaupt hat, zerstört sie einem mit so grauslichem Kitsch, daß man die dafür Verantwortlichen am liebsten mit nackten Ärschen, sie mit Ruten aus Brennesseln peitschend, barfuß aus den Ämtern jagen sollte; sofern bei der Beauftragung öffentliche Gelder ein Rolle gespielt haben, ließe sich das nur eine straftatgleiche Steuerverschwendung nennen. Nicht ein einziges künstlerisches Kriterium könnte die Wahl dieses dinggewordenen Musicals rechtfertigen - außer, vielleicht, man habe zu viel Mickey Mouse gelesen und sei von dieser Lektüre psychisch geschädigt worden. Hörls unbegabter, ja künstlerisch restlos impotenter Ausdruck finanzieller, vermeintlicher, Macht hat es indessen, immerhin, geschafft, auf meiner Liste sofort zu sprengender Bauwerke meine alte Nr. 1, die Berliner Siegessäule, auf Platz 2 zu verweisen. Allerdings habe ich deren Sprengung längst besorgt, wenn auch nur in einem Roman; für Hörls Ding bete ich noch um die terroristische Planung; ich wäre sogar bereit, für die Erlösung zum Islam überzutreten, das biete ich hier offen an - jedenfalls so lange, bis das Ding in die Luft geflogen ist. Danach würde ich zum Katholizismus konvertieren, damit ich IHn für diesen Segen, den er auf meine Augen rückgelegt, in tiefster Dankbarkeit auf meinen Knien adorierte. Höre, HErr, z u! Nie vorher werd ich Katholik, als bis Du nicht hast Deinen Papst zu diesem Kreuzzug aufrufen lassen, um den alten Frankfurtmainer Theaterplatz, der heute Willy-Brandt-Platz heißt, von solcher Schändung zu befreien. Bis das geschehen sein wird, bleibt mir nur, meine Leser zu bitten, den Namen Otmar Hörl in alle Ewigkeiten zu vergessen. Leere soll sein, wo er sowieso, wie wir dann richtig denken werden, niemals war.
Tatsächlich erlösten mich aber erst wieder die Musik und dann, hier, die Amazonen im Bijou. Die verdienen ihr Geld ganz zu recht, anders, ganz anders als gewisse „Künstler“, die aber mehr verdienen, signifikant mehr, und für nichts.
Jetzt an meine Kritik. Guten Morgen, Leser:innen. ( - Ah jà: Ich habe meinen Säkularramadan unterbrechen müssen; daran ist nicht nur meine Verzweiflung wegen Otmar Hörl schuld, nein, die sogar ganz und gar nicht. Sondern Lysianassas zwei Argumente waren schlichtweg so überwältigend, daß man, wäre das nicht ebenso falsch, von meiner Übermannung, Übermanntwerdung sprechen müßte; man konnte sie, die Argumente, allein vermittels Häkchen lösen, nämlich diese aus ihren >>>> Ös'chen. Mehr aber, um es zu wiederholen, geschah nicht, jedenfalls nicht für Geld.)
11.30 Uhr:
Wegen Vorbereitung des Seminars, u.a. waren Arbeitsmaterialien zu kopieren und zu binden, habe ich die Kritik noch einmal unterbrechen müssen; kann also sein, daß ich heute zumindest an Argo nicht mehr kommen werde. Ich schreib solch eine Rezension ja auch nicht einfach „so“, weil es schlichtweg nie darum gehen kann, nur „Urteile“ zu fällen, sondern immer möchte, daß Sie von dem Stück und seiner inszenierten Auffassung etwas Sinnliches bekommen. Musikkritiken gehören zu meiner Poetologie sehr sehr nahe dazu. Wie ich eben dem Pressechef der Frankfurtmainer Oper schrieb, kann es also sein, daß mein Text zu dieser Inszenierung überhaupt erst am Montag eingestellt sein kann; und wie ihn bitte ich auch Sie dafür um Pardon. Doch auch das Seminar, und jetzt unmittelbar, möchte mit Recht meine Intensität... also die jungen Leute möchten sie. (Interessanterweise kann auch Gemüsesaft süchtig machen - unter der Voraussetzung, daß man genügend frische gehackte Chilis untermixt. Davon hat mich soeben Lysianassa überzeugt, die gar nicht richtig will, daß ich wieder gehe. Sie findet das, glaube ich, pikant, einen arbeitenden Dichter in diesem Haus zu wissen. Ich habe ihr versprochen, bei einem nächsten Mal Sie mit in die Oper zu nehmen. Das wird mir in der Tat ein Genuß sein, schon, weil sie zwar ein wenig einfach, aber ungeheuer schön ist. „Ich brauche dann aber auch ein richtiges Kleid“, hat sie zu meinem Vorschlag gesagt und an ihrem Lächeln keinen Zweifel gelassen, wer dafür dann zuständig sei. - Das einzige, wovor ich mich ein bißchen aber wirklich fürchte, ist, daß, bevor ich von hier zum Seminar verschwinden werde, Hans Deters auftauchen könnte).
16.25 Uhr:
Aufbruch zum Seminar. Jetzt bin ich mit meiner Kritik doch schon ziemlich weit gekommen; wird eine, glaube ich, wichtige Arbeit werden, die ich vielleicht sogar werde morgen in der Früharbeit abschließen können. So daß ich sie dann doch schon bereits morgen einstellen kann; vielleicht arbeite ich auch noch heute nacht daran:
(Fotografie (©): >>>> Monika Rittershaus).
Jetzt an meine Kritik. Guten Morgen, Leser:innen. ( - Ah jà: Ich habe meinen Säkularramadan unterbrechen müssen; daran ist nicht nur meine Verzweiflung wegen Otmar Hörl schuld, nein, die sogar ganz und gar nicht. Sondern Lysianassas zwei Argumente waren schlichtweg so überwältigend, daß man, wäre das nicht ebenso falsch, von meiner Übermannung, Übermanntwerdung sprechen müßte; man konnte sie, die Argumente, allein vermittels Häkchen lösen, nämlich diese aus ihren >>>> Ös'chen. Mehr aber, um es zu wiederholen, geschah nicht, jedenfalls nicht für Geld.)
11.30 Uhr:
Wegen Vorbereitung des Seminars, u.a. waren Arbeitsmaterialien zu kopieren und zu binden, habe ich die Kritik noch einmal unterbrechen müssen; kann also sein, daß ich heute zumindest an Argo nicht mehr kommen werde. Ich schreib solch eine Rezension ja auch nicht einfach „so“, weil es schlichtweg nie darum gehen kann, nur „Urteile“ zu fällen, sondern immer möchte, daß Sie von dem Stück und seiner inszenierten Auffassung etwas Sinnliches bekommen. Musikkritiken gehören zu meiner Poetologie sehr sehr nahe dazu. Wie ich eben dem Pressechef der Frankfurtmainer Oper schrieb, kann es also sein, daß mein Text zu dieser Inszenierung überhaupt erst am Montag eingestellt sein kann; und wie ihn bitte ich auch Sie dafür um Pardon. Doch auch das Seminar, und jetzt unmittelbar, möchte mit Recht meine Intensität... also die jungen Leute möchten sie. (Interessanterweise kann auch Gemüsesaft süchtig machen - unter der Voraussetzung, daß man genügend frische gehackte Chilis untermixt. Davon hat mich soeben Lysianassa überzeugt, die gar nicht richtig will, daß ich wieder gehe. Sie findet das, glaube ich, pikant, einen arbeitenden Dichter in diesem Haus zu wissen. Ich habe ihr versprochen, bei einem nächsten Mal Sie mit in die Oper zu nehmen. Das wird mir in der Tat ein Genuß sein, schon, weil sie zwar ein wenig einfach, aber ungeheuer schön ist. „Ich brauche dann aber auch ein richtiges Kleid“, hat sie zu meinem Vorschlag gesagt und an ihrem Lächeln keinen Zweifel gelassen, wer dafür dann zuständig sei. - Das einzige, wovor ich mich ein bißchen aber wirklich fürchte, ist, daß, bevor ich von hier zum Seminar verschwinden werde, Hans Deters auftauchen könnte).
16.25 Uhr:
Aufbruch zum Seminar. Jetzt bin ich mit meiner Kritik doch schon ziemlich weit gekommen; wird eine, glaube ich, wichtige Arbeit werden, die ich vielleicht sogar werde morgen in der Früharbeit abschließen können. So daß ich sie dann doch schon bereits morgen einstellen kann; vielleicht arbeite ich auch noch heute nacht daran:

(Fotografie (©): >>>> Monika Rittershaus).
Das Ungeheuerliche, wirklich Beklemmende ist, daß das Stück die Bewegung der Muster über sogar vier Generationen zeigt, wenn man nämlich den zehnjährigen Yniold mitrechnet und das deshalb auch tun muß, weil der Junge seine übrigens nicht einfache Partie tatsächlich mitzusingen hat. Doch die Muster weisen noch weiter, viel weiter zurück. In den Schatten stehen, ohne jemals deutlich zu sehen zu sein, fünf weitere Personen, oft hinten am Ende der wirklich sehr großen Frankfurter Bühne; bisweilen nähern sie sich auch, bleiben aber im Ungefähren; Gespenstern ähnlich, wie sie Cole Sear in >>>> Shyamalans Sixth Sense gesehen haben mag, und wie manchmal auch wir sie, als einen Lufthauch oder eine nicht nennbare Präsenz, zu spüren meinen.

albannikolaiherbst - Freitag, 9. November 2012, 16:40- Rubrik: Arbeitsjournal
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