Arbeitsjournal. Mittwoch, der 7. Oktober 2009. Denis Diderot als neuer Mazarin Der Dschungel.
8.22 Uhr:
>>>> Das schien mir sofort eine gute Idee zu sein. Bin auf seit Viertel nach fünf, um halb sechs meldete sich K***, bezog sich auf den Fatalisten und schlug vor, da doch Bischofslinskis und des Condors Beiträge in einerseits ihrer Massivität, andererseits Herumplapperei (Bischofslinski, nicht Boson) Leser davon abhielten, Kommentarbäume tatsächlich zu verfolgen, für die Beiträge der beiden einen eigenen Strang zu eröffnen; man halte ihnen den hin, vielleicht nutzten sie ihn. Ansonsten müsse man verschieben. „Man?“ frug ich. „Nein“, gab ich selber die Antwort, „das tun besser gleich Sie. Und - keine Widerrede! - hier sind Sie Diderot.“ Ich hörte ihn lachen in seiner Skype-Replik. „Dann nehm ich's auf mich“, sagte er, „aber vielleicht... daß Sie ein wenig vorformulieren? Es wird eh geglaubt werden, daß Sie es seien, von mir macht man sich hier keinen Begriff.“ Soweit Max Planck. Andererseits meint das Institut, daß Boson/HölderLine/Condors Beiträge s o abwegig n i c h t seien; löschen solle man das auf gar keinen Fall. „Konzentrieren Sie es, packen Sie vielleicht auch die alten Argumentationen >>>> Ifones hinzu. Ich denke, Herbst, dann bekommt man ein angemessenes Bild und dient den Bedürfnissen aller Ihrer Leser, so oder so.“
Getan, wie Sie sehen.
Mein Junge ist kurz vor acht losgezogen, die paar Schritte über die Brücke zur Schule zu tun. Ich saß bis zum Kakaowecken über der siebten Elegie, schrieb auch schnell noch ein paar Zeilen an meine Redakteurin beim WDR, dann war schon Zeit. Beim Frühstück eine halbe weitere Stunde Kapitän Grant vorgelesen; allmählich geht es dem Buchende zu. À propos, es wäre fair, sagte ich bei Wallace ab. Eigentlich. Die Löwin scheint noch zu ruhen, sie sandte mir nachts, als ich schon schlief, ein Billet doux in den Schlaf.
Gleich schaut Αναδυομένη fürs Frühstück herein; eigentlich wollte ich dann schon geduscht sein. Aber ich nutze die Zeit bis dahin besser zum Arbeiten. Es wäre gut, hätte ich zur >>>> Messe wenigstens die Hälfte der Elegien als Typoskript vorzeigbereit. Dreivier Exemplare sollte ich klugerweise dabeihaben. In Papierform, nicht als Datei.
Aber Sie müssen, Leserin, schon verzeihen: >>>> als Nobelpreisträger find ich mich komisch. Herbst goes Grass? >>> Zweigeteilt? Niemals!
<>22.15 Uhr:
Bis eben an der Siebten >>>> Elegie gesessen und – fertiggeworden. Nicht ganz unschuldig ist die Löwin daran, unschuldig wär eh ein falsches Wort für sie; aber auch sie wollte arbeiten; so lief allenfalls mal eine SMS hin und her, die's wechselseitig in sich hatte, freilich. Und jetzt hab ich Hunger, wärme mir gerade den letzten Rest Dal auf, dazu gibt’s mit Cumin versetzten Joghurt, das Restchen Koriander; eine Scheibe Brot. Auch Wein darf ich jetzt öffnen. Gutes Gefühl.
Mittags/nachmittags mein Bub, Essen, Schulaufgaben, Vokabeln lernen, Cello; Cello dann auch für mich. Und eine tiefe tiefe Stunde geschlafen.
Einige Mails, also: Briefe. Morgen abend ging ich gern >>>> ins Konzert; hab bei der Sonntagszeitung angefragt, aber noch keine Antwort bekommen. So ruf ich morgen halt an. Den >>>> Eigner nähm ich gern mit.
Guter Tag, das. Heute.
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