das ruder taucht in unruhe
wellen
wie
worte
siebenkieselbrecher
zersprengte skulptur
rückwärtsboote
ganz stumm
sind unausheilbar ineinander verräumt
read An - Montag, 8. März 2010, 15:52- Rubrik: Gedichte
der bruder raucht, die truhe
Torte wie Dellen
fünflingerregel
Taschenuhr
Vorwärtsbrote
lanz krumm
sind einheilbar auseinander versäumt
gezeiten wenn sie denn wohl
der ferne kündend
sich zurückrollen richtung
kap du oh holdes lüftchen
wehst ihr gradezu vermessen
schwingt euch empor ihr vögelchen
du siehst noch nicht das sternenzelt
sieben kiesel
sammeln
sieben stiefel
stammeln
sieben sachen
packen
sieben sieben
eins sein eins sein eins sein eins
einsseinskerben
Wenn die Milchmädchen rechnen
Ich picke packe
meine sieben Sachen
und fing sogleich
schon an zu lachen
:sieben Stiefel
ergibt drei Paare
+ Einen
Guter Mann,
ich will wohl meinen
:ein Krämerdämon
war´s, der Ihnen
diese Zahl verriet,
er wird Ihnen folgen,
ist sicher nicht wiet,
bis auch Ihr letztes Paar ganz durchgewetzt,
er käme verkleidet dann angehetzt,
um auch den achten Schuh noch
lohnend an den Mann zu bringen,
ich kann Ihnen sagen: selbst
aufgebundene Bären wissen
davon ein Liedchen zu singen.
Zu gut kennt er der Reise Tücken
und freut sich alsbald die Rechnung
(seiner verliebten Mädchen) zu zücken...
Ach die Weiber, die haben doch immer nur ihn im Kopf,
-den Hundertsasser mit dem Klingeltopf.
sind nur meilen
oder meiler
köhler-gebärden
wo ein stiefel
nachschleift
und kerben zeichnet
ins zerwühlte laub
vom letzten herbst
seven seas
oder sieben jahre
unglück
wenn er denn
entzwei geht
und impair wird
der spiegel
das roulette
die welt umsegelnd
"Des Teufels rußige Brüder", ähnlich den Tempeldienern, die das Feuer bewachten. Zu viel der Verantwortung, kann ich mir vorstellen, selbst nur noch Schatten, nicht mehr nur: ihrer selbst, sondern eingefleischt..., ein Höllenjob.
Was für Geschichten wohl daraus entstanden! Und dann später, das Märchen vom Kohlenklau, das bestimmt auch daher rührte,
ich meine das Erscheinungsbild der Köhler...
Gerade den untersten beißen die Hunde! Während andere Schatten werfen, ihren Schatten eintauschen, oder in Gemälde bannen, frage ich mich: kann ein Schatten einen Menschen werfen? Umstülp!
Und ich denke wegen Ihnen über das Wort Seele nach und hab schon fast ein neues Anagramm, ich stell´s gleich ein.
"Seele:folgerichtig" (schrieb ANH irgendwo), daran ist etwas sehr stimmig.
oder "Seelenfortsatz" (Celan)
Noch eine Frage:
Wissen Sie was es speziell mit den sieben Kieseln auf sich hat? Ich wußte es erst nicht, obwohl ich´s hätte wissen sollen. Ich fand sie in einem Gedicht von Herrn Reichenbach, der´s mir dann erklärte. Das gibt es Heute noch in der Logopädie, nur keine Steine.
Ausformulierung, Sprache als annähernd skulpturales Gebilde...
Und wann kommt er endlich zurück mit seinem Tagebuch???
keine ahnung, wann paul reichenbach zurückkommt mit seinem tagebuch. habe ihn lange nicht gehört. meine letzte information sprach von unerreichbarkeit. - ich erinnere mich, auch mit herrn reichenbach über die sieben kiesel gesprochen zu haben. ich weiß aber nicht mehr genau, was. worauf es aber auch nicht ankommt. solche worte wie "kiesel" sind worthülsen, die sich bei jedem anders verankern. ich selbst verankerte es auch bei beckett und seinen lutschsteinen, daher auch die köhler-reminiszenz (molloy), dieses sich-schleppen durch den wald. seelenfortsätze. so mag sprache wohl der form eines kieselsteines folgen, der auf der zunge liegt. demosthenes: dagegen ansprechen. sieben scheint mir willkürlich und auch wieder nicht. trunkene boote auf sieben meeren.
Klasse! Das hat etwas von Verwaltung: Organisieren, Bearbeiten, Ablage.
Nimm 16!
oder
Molloys Echte.
Vielleicht auch: Wo sind meine verzuckerten Pillen?
Ein sinnbildlich übergeordnetes Zwangsdenken und -handeln.
Ordnung und wie sie schmeckt. Ein systemisches "von der Hand in den Mund".
"Dagegen ansprechen" ist sehr zweideutig!
Bei Demosthenes ist natürlich das Argument gemeint, bergauf.
Ich selbst gehöre nicht zu den "Rednern", das Defizit ist mein Fimmel! Daher gefällt mir das "dagegen ansprechen" wieder, lese ich es als "Bergan, formuliere aus", die Kiesel im Mund = Aussprache! Anders als das "sich aussprechen", das für mich immer ein Flüssiges ist, da gerät was ins stocken bei mir und ich habe deshalb schon einiges den Bach runter gehen lassen und einige versetzt, wenn es darauf ankam.
Sprache und Schrift ist immer auch ein Ausschluss, schon in der Handlungsvorbereitung, und dennoch hallt in meinem Hinterkopf immer : Sprich, tu es!
Ich werde mir wohl demnächst mehr von Beckett zu Gemüte führen, das kürzste Theaterstück der Welt, ach Mist...
aber auch von manischem verhalten (dies contra verwalten). die ständige selbstvergewisserung. in sprache, schrift und bachhinunter. von der hand in den mund sowieso.
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