Alban Nikolai Herbst / Alexander v. Ribbentrop

e   Marlboro. Prosastücke, Postskriptum Hannover 1981   Die Verwirrung des Gemüts. Roman, List München 1983    Die blutige Trauer des Buchhalters Michael Dolfinger. Lamento/Roman, Herodot Göttingen 1986; Ausgabe Zweiter Hand: Dielmann 2000   Die Orgelpfeifen von Flandern, Novelle, Dielmann Frankfurtmain 1993, dtv München 2001   Wolpertinger oder Das Blau. Roman, Dielmann Frankfurtmain 1993, dtv München 2000   Eine Sizilische Reise, Fantastischer Bericht, Diemann Frankfurtmain 1995, dtv München 1997   Der Arndt-Komplex. Novellen, Rowohlt Reinbek b. Hamburg 1997   Thetis. Anderswelt. Fantastischer Roman, Rowohlt Reinbek b. Hamburg 1998 (Erster Band der Anderswelt-Trilogie)   In New York. Manhattan Roman, Schöffling Frankfurtmain 2000   Buenos Aires. Anderswelt. Kybernetischer Roman, Berlin Verlag Berlin 2001 (Zweiter Band der Anderswelt-Trilogie)   Inzest oder Die Entstehung der Welt. Der Anfang eines Romanes in Briefen, zus. mit Barbara Bongartz, Schreibheft Essen 2002   Meere. Roman, Marebuch Hamburg 2003 (Bis Okt. 2017 verboten)   Die Illusion ist das Fleisch auf den Dingen. Poetische Features, Elfenbein Berlin 2004   Die Niedertracht der Musik. Dreizehn Erzählungen, tisch7 Köln 2005   Dem Nahsten Orient/Très Proche Orient. Liebesgedichte, deutsch und französisch, Dielmann Frankfurtmain 2007    Meere. Roman, Letzte Fassung. Gesamtabdruck bei Volltext, Wien 2007.

Meere. Roman, „Persische Fassung“, Dielmann Frankfurtmain 2007    Aeolia.Gesang. Gedichtzyklus, mit den Stromboli-Bildern von Harald R. Gratz. Limitierte Auflage ohne ISBN, Galerie Jesse Bielefeld 2008   Kybernetischer Realismus. Heidelberger Vorlesungen, Manutius Heidelberg 2008   Der Engel Ordnungen. Gedichte. Dielmann Frankfurtmain 2009   Selzers Singen. Phantastische Geschichten, Kulturmaschinen Berlin 2010   Azreds Buch. Geschichten und Fiktionen, Kulturmaschinen Berlin 2010   Das bleibende Thier. Bamberger Elegien, Elfenbein Verlag Berlin 2011   Die Fenster von Sainte Chapelle. Reiseerzählung, Kulturmaschinen Berlin 2011   Kleine Theorie des Literarischen Bloggens. ETKBooks Bern 2011   Schöne Literatur muß grausam sein. Aufsätze und Reden I, Kulturmaschinen Berlin 2012   Isabella Maria Vergana. Erzählung. Verlag Die Dschungel in der Kindle-Edition Berlin 2013   Der Gräfenberg-Club. Sonderausgabe. Literaturquickie Hamburg 2013   Argo.Anderswelt. Epischer Roman, Elfenbein Berlin 2013 (Dritter Band der Anderswelt-Trilogie)   James Joyce: Giacomo Joyce. Mit den Übertragungen von Helmut Schulze und Alban Nikolai Herbst, etkBooks Bern 2013    Alban Nikolai Herbst: Traumschiff. Roman. mare 2015.   Meere. Roman, Marebuch Hamburg 2003 (Seit Okt. 2017 wieder frei)
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Neunzehnter Brief nach Triest. (Briefe nach Triest, 22).


So ist selbst, Elbin, mein Verlangen
Arbeitswohnung, den 9. Dezember 2014,
dienstags 7.23 Uhr,
Toshio Hosokawa, „Silent Flowers“ für Streichquartett,
Donaueschingen 1998,

ein kindliches gewesen? Schon weiß ich‘s gar nicht mehr. Es war Eros, das schon, doch ein stiller. Ich kannte andere Zeiten, andere Arten von Hitze, die aus der Ü b e r t r e t u n g Funken sprühten. Verbrennungen konnte man davontragen und trugen sie, die Frauen, davon; so ich freilich selbst. „Spiele“, sagt man (falsches Wort, das den Ernst darin leugnet), und „pervers“ (dieses, als Wort, falsch fast immer gemeint). Auch darüber wollte ich einen Roman schreiben, will es seit langem. Ob ich‘s noch werde können, nun, nach Dir, das steht in den Sternen. Aber wohl deshalb, dieser Kindlichkeit wegen, kam ich auf mein böses, den gesteren Brief beschließendes Bild. (Läßt sich das sagen, „gestren“ statt „gestrig“? Ich muß hier die Metaphorik vermeiden). - Die Löwin, meine GeliebteVorD i r – uns binden unterdessen fast so viele Jahre wie Dich an Deinen Mann -, war schockiert, als sie die Zeilen sah, konnte nicht mehr sprechen und schaltete mich weg. Drei Stunden später sagte sie: „Es war doch m e i n Bild“: Väter können das nicht >>>> hat sie dort geschrieben; ich hatte es wirklich nicht mehr im Kopf gehabt, schon weil sie‘s, Geliebte, nicht werden wollte und will, ich‘s aber ward. Ich lieg ja tatsächlich im Eimer, indessen sie und ich noch sprechen und weitersprechen werden; zumindest also das. Wir sind einander n i c h t gestorben.
Vorausgegangen war etwas anderes, aber. Sonst wäre ich wahrscheinlich auf solche Dürsternis gar nicht gekommen. Doch sie hat auch in sich ihren Grund – in den Nichtgeborenen, mein ich; ich schrieb darüber, zehn Jahre liegt das zurück, einen >>>> Dialog des kleinen Jungen mit dem Vater. Der, nun aber dunkel, hat sich in mir reaktiviert. Konnte ich ahnen, daß er, der anders als hier nie erschien, nun in den Roman mit hineinmuß? Bedeutet abzutreiben auch, nicht zu empfangen, was empfangen werden möchte: Es ihm zu verweigern? So ruft das Kind aus dem Eimer, noch bevor es hineinkommt, zu m i r? Indessen Du es, Geliebte, damit‘s nicht hineinkommt, nicht hörn magst? durch m e i n e Augen jedenfalls nicht? (Durch Jaumes aber vielleicht, oder Guillems, weil Du, in Deiner wunderbar leichten Getragenheit, an sowas grad nicht denkst, derart katalanisch ins Schlafen gestoßen und von den jungen Männerhänden bis in die Träume gestreichelt, die Dir als feinste Perlen Schweißes über der Lippenkrone glitzern, und riechst schon vorweg nach Progesteron).
Vorausgegangen war aber etwas anderes, schrieb ich. Es wird genau diese Art Halluzination, beziehungsweise Wirklichkeitsaufweichung dafür entscheidend sein, daß Lenz seine Wände, des Grenzhäuschens also, mit seinen Briefen überzieht, und nicht nur die Wände, sondern schließlich auch das Mobiliar. Alles beklebt er mit ihnen. Auch die Stühle und sogar die Keramik des Klos und dessen Brille und Deckel. Du kannst Dir vorstellen, wie viele das schon sein müssen, Quadratmeter um Quadratmeter Briefe (manch Künstler würde hier schummeln), wobei ich Dir nicht sagen kann, was alles in ihnen drinsteht. Anders als ich erfindet Lenz keine Geschichten. Aber wie Kafka malt er Bildchen mit hinein, die Kafkas sogar ähneln. Als drinnen schließlich nichts mehr zu tun ist, beginnt er draußen die Mauer zu bauen: unkafkasch aber, weil er Regeln meidet, so daß sie nicht nur über das Grundstück mäandert und sich bis hinein in den Wald zieht, sondern an manchen Stellen schon wieder einbricht, kaum daß sie steht. In Deutschland, geschweige in der Schweiz, wäre quasi sofort irgend ein Behördler erschienen wegen der fehlenden Bausicherheit, kaum daß sich das Ding herumgesprochen hätte. Die Triester Provinz ist aber Italien, wo nach wie vor ein Bakschisch genügt (Lenz allerdings könnt es nicht zahlen) oder daß den Leuten die Mauer gefällt. Sie spüren, er baut sie für sie, auch für sie, selbst wenn er das nicht weiß. Vielleicht auch, weil er es nicht weiß. Er hat tatsächlich keine Ahnung, was er in ihr ausdrückt, tut einfach, folgt dem Instinkt.
Aber ich lenke ab.
Es geht grad nicht um Lenz, sondern um das, was gestern mir geschah. Schönhauser Arkaden, Prenzlauer Berg.

(7.47 Uhr,
Younghi Pagh-Pan, „SOWON … Borira“ für Frauenstimme und Orchester,
Donaueschingen 1998.)

Ich habe, gedrückt, wie ich war, wirklich nahezu drei Stunden gebraucht, um vier kleine Briefe zu schreiben, solche sagen wir geschäftlichen Inhalts: um eine angedrohte Zwangsvollstreckung wenigstens zu hemmen (: das ist, meine Liebste, der juristisch korrekte Begriff) und um im andern Fall eine Ratenzahlung zu bewirken, die ich auch leisten kann. Außerdem war der Schlagzeugunterricht meines Sohnes zu kündigen, und abermals mußte ich wegen des Hörstückvertrages vorstellig werden und wurde es im verzweifeltsten Ton dieser Briefe. - Es war dies alles, so banal es ist, die schwerste Seelenarbeit. „Wenn ich arbeiten kann, nur dann, bin ich zur Zeit noch bei mir“, schrieb ich meiner Redakteurin. Dann brach ich zur Post auf.
Während ich in die Pedale trat, merkte ich noch nichts. Doch dann, schon als ich das Fahrrad seitlich der Arkaden abschloß, war unter meinen Füße das industrielle Sandsteinpflaster eine nasse Wiese. Ich sank wirklich in ihr ein, mußte stapfen, stapfte zur gläsernen Schwungtür. Drinnen schwangen die Lichter der Weihnachtsdekorationen, und die Menschen gingen in Zeitlupe hindurch: als wenn ich mich beschleunigt hätte oder in einer parallelen, doch in die andere durchlässigen Dimension befindlich wäre, deren Membranen die geschmückten Schaufenster waren. Ich konnte sie einfach durchschreiten, hätte so auch die Schwungtür, ohne sie öffnen zu müssen, durchschreiten können. Dabei war am fürchterlichsten die Langsamkeit der Menschen. Ich begriff nicht gleich und wollte das wohl auch gar nicht begreifen, daß ich auch durch sie einfach hindurchziehen konnte. Statt dessen wich ich ihnen slalomartig aus, doch gar nicht von mir selbst bewegt, sondern als hätte ich in einer völligen Ferne einen Impuls in den Körper bekommen, der sich erst allmählich erschöpfte.
Dazu diese adventige Kaufhausklingelmusik. Nicht nur stand von ihr der ganze Boden wadenhoch unter Wasser, sondern sie regnete von oben weiter und weiter herunter, ölig aber wie transparente Schmiere. Ich merkte, wie sich mir der Kreislauf drehte, es war nicht gewiß, ob mich nach links oder rechts orientieren. Deshalb hielt ich mich momentlang an der schmalen Plexiglasbrüstung fest, über die man ins Untergeschoß sieht und auf den je zwei Rolltreppen Menschen beobachten kann, die an die Schwerkraft noch glauben. Denn hätte ich die Augen geschlossen, ich wäre zur hohen Decke aufgeschwebt. Das mußte ich vermeiden, hätte doch dem Aufsehen, das ich damit verursacht hätte, gar nichts entgegenzusetzen gehabt und wohl auch nachher, wenn man mich eingeholt hätte (mit Lassos? Leitern? aus eckigen, an Teleskopen ausfahrbaren Scherheitskörben?), Fragen beantworten müssen. Außerdem, ich bin mir da sicher, wäre ich verdächtigt worden, irgendwas eingeschmissen zu haben; Blutabnahme, vielleicht Psychiatrie: „Sie bleiben zur Beobachtung erst einmal hier.“ Verstehst Du, Liebste? Das war zu vermeiden. Deshalb hielt ich mich fest, möglichst aber unauffällig, trotz des Deerstalkers, den ich neuerdings wieder trage, jedenfalls wenn ich radfahr. In Berlin kann man freilich auch im Bademantel auf die Straße, und in Puschen. Niemanden stört das. Ich konnte also ruhig bleiben.
Das war ich auch, wunderte mich nur über meine Halluzinationen. Als solche empfand ich meine Wahrnehmungen zwar nicht, aber registrierte sie so. Dachte das Wort „Endorphine“. Du kennst das vom Laufen, ich kenn es vom Training: Wird die Anstrengung so groß, daß sie an Schmerz grenzt, schüttet der Körper sie aus. Auch die Schmerzlust funktioniert auf diese chemische Weise – sie können sogar Orgasmen bewirken, auch starke, die lange nachzittern. Daß auch Trauer aber sowas bewirkt! Ich hab das, mein Herz, vor Dir nicht gewußt.
Es brauchte Minuten, bis ich wieder gehen konnte. Immerhin hatten sich die Zeiten unterdessen genähert, die der anderen Menschen und meine, und legten sich dann wieder ganz aufeinander. So daß ich‘s bis zum Automaten schaffte, der die Briefmarken prägt. Die Menschenschlangen vor den Schaltern standen bis in die Galerien hinaus – ein wahres, nach wie vor vom Jingelgeklingel des Weihnachtspops geflutetes Saalkirchenschiff des Konsums; hinter der Vierung der Chor voller Gänsechöre, die man nicht sah, nur hörte: tirilierende Engel aus übersüßtem Marzipan-Dur.
Schon der nächste... soll ich „Anfall“ dazu sagen? Jedenfalls ging mir erneut mein Kreislauf in die Knie, und aufs neue hielt ich mich fest. Am Briefkasten jetzt. Draußen, Schönhauser Allee. Keine Ahnung, wie ich, Dein Trauer-Junkie, dort hingekommen bin. Ich muß besinnungs-, nämlich wahrnehmungslos das Schiff von hinten nach vorn durchschwommen haben und hinaus.
Es war wohl die kühle frische Luft, was mich zu mir kommen ließ. Immerhin konnte ich die Couverts jetzt einwerfen, zwei rechts in den Schlitz für die 1er-Postleitzahlen, zwei links in den für die andren. Ich hörte sie aufprallen wie auf den Asphalt knallende Laternenrohre, nachdem man ihren Fuß durchsägt und ihnen einen Tritt gegeben hat, damit sie auch kippen. Auch den, diesen Tritt, hörte ich, zwei (jeweils einen), wenn die Klappe der Schlitze je gegen den unteren Blechrahmen zurückschwang.
Trotzdem war mir nicht übel, auch später nicht, als sich, in der Wohnung wieder und am Schreibtisch zurück, alles normalisierte. Nur daß abermals diese Husterei anfing, die ich so wenig wieder loszuwerden scheine wie Du, in unseren ersten drei Wochen, mich losgeworden bist - abermals, Liebste: welch eine verhängnisvolle Symmetrie! Ihretwegen, vielleicht, tippte ich nun die Abtreibungsszene. Nein, es war anders. Sie tippte sich: In meinen Fingerspitzen war kein Wille. Das ist bei Junkies so, wenn sie auf dem Trip sind.

(8.56 Uhr,
Christian Wolff, „John, David“ für Orchester und Schlagzeug,
Domaueschingen 1998.)

Dabei hätte ich, Elbin, allen Grund zur Freude, ja zum Jubeln gehabt. Denn während ich zur und von der Post unterwegs war, hatte sich in meine Mailbox eine Nachricht des Verlages geworfen: ja, wegen des >>>> Traumschiffs. Die Programmchefin, die auch Cheflektorin ist, ist geradezu begeistert von diesem Roman. Es wäre eitel, all die Attribute zu nennen, die sie für ihn aufzählt. Ein bißchen kürzen möchte sie, aber ohne zu wissen, wo, „denn selbst die kleineren Geschichten haben alle ihren Reiz“. Und hier und dort stört sie die mir eigene Syntax. Da wird über Rhythmisierung gesprochen werden müssen, Verlautlichung der Sätze (um die meinen zu verstehen, hilft es meistens, daß man sie laut liest, sich vorliest; sowieso sind es, das schrieb sie selbst, Kleinigkeiten).
Ich hätte mich also wirklich freuen können, wenigstens das doch, wenn sich‘s schon nicht jubeln läßt. Aber die Botschaft erreichte mich nicht, blieb eine restlos äußerliche. Andernfalls hätte ich Dir schon gestern, wenigstens in einem Postskriptum, davon geschrieben und Dich auch, sogar vor allem, nach dem Titel gefragt. Ich hab Dir, als Pdf, das Typoskript ja geschickt, als es unser Uns noch gab. „Traumschiff“, wie ich wollte, geht nicht, aus mehreren, sogar mir selbst nachvollziehbaren Gründen. Nur weiß ich keinen besseren. Hast vielleicht Du eine Idee? Ich brauch da Deine Hilfe. „Auch ich werde dich nicht hängen lassen“, hast Du mir geschrieben in Deiner letzten SMS. (Nun stolpr‘ ich übers Auch) -

Dann ist da noch die Frage nach der Lektorin. Ich hatte eine vorgeschlagen, und der Verlag war einverstanden. Nur hab ich auch zu ihr derzeit keinen Kontakt mehr, bin nicht fähig, ihn, wie beinah alle andern nicht, zu halten, die ich früher hatte. - Früher! Alles vor Dir ist vergangen, alles nach Dir n i c h t. Darum muß ich dringend zu Lenz zurück, sowie zu Wiebke und Gerald.

Alban
*

(11.18 Uhr,
Wolfgang Rihm, Styx und Lethe,
Musik für Violoncello und Orchester, 1997/98.)

Lenz hat Dich anfangs für sehr viel jünger gehalten, als Du bist... ich meine, als die Lydierin ist (als sie es damals w a r... damals: meine Güte..! - ). Ich selbst, an seiner Stelle, hätte befürchtet, auf ein neues mit diesem Vorwurf konfrontiert zu werden, Du weißt schon, „Kinderficker“. Tatsächlich sehe auch ich – wenn ich mir vorstelle, wie Du jetzt noch einmal durch Barcelona streifst, weil erst heute abend Dein Flug zurück nach Triest geht – eine j u n g e Frau, kaum über dreißig. Erst als sie ihm wirklich körperlich nahe war, derart Gesicht an Gesicht, ließen sich unter den Augen die Fältchen erkennen und daß ihre Brüste nicht einer Zwanzigjährigen waren. Das Gesäß allerdings, Göttin, diese schmalen, wie modellierten Backen! Nicht die Spur von Zellulitis darunter. Überdies daß die Oberschenkel, wenn die Lydierin ging, sich aneinander nicht rieben, sondern die Hügel inmitten ihres Schritts s c h w e b t e n, zwei kurzen parallelgeführten Hängebrücken gleich – Gaudì hat so seine Modelle gebaut –, luftig frei, so daß zwischen ihnen die inneren Labien als feine Wimpel hinablugen konnten, man sah freilich nur ihre, Spitzen an Dessous gleich, Ränder... (Gaudí, ach! Ich hab auch heute nachgesehen: sonnig, 14 Grad Celsius; ihr habt allerdings böige Winde...) -
Wie auch immer, „Kinderficker“. Ich war erleichtert, daß Du nicht dreißig warst; Lenz hingegen hätt‘s nett gefunden. Er hätte auch die Differenz nicht so arg gespürt, nicht eine des Alters. Außerdem ist er um die zehn Jahre jünger als ich, das bedeutet dann doch schon Geschichte. Andererseits, wem immer ich als einer nächsten Frau begegne, mit wem immer ich zusammenging, Fremdheit war stets dabei, auch bei denen eines mir entsprechenderen Alters.
Normalerweise beschweren große Altesunterschiede die kulturell verschiedene Sozialisation: mit welchen Hits man aufge- und darum verwachsen ist, welche politischen Bewegungen je seiner- und ihrerzeit waren, welchen Fragestellungen man sich verbunden hat; daraus formen sich verschiedene Erfahrungshöfe, für die die Zeit nichts ist als allenfalls Anlaß. Die Unterschiede wirken dabei um so gravierender, je tiefer jemand ist, je weitergehend er und sie sich jeweils eingelassen haben. Worüber soll man sprechen jenseits der Banalitäten, wenn einen dreißig Jahre trennen? Schon bei zwanzig ist das schwierig. Nur daß ich, Liebste, selbst auch mit denen meiner Generation nie übers selbe sprechen konnte, seelisch sprechen, meine ich. Ich weiß, Du verstehst, was ich anseh. Mich hat, seit ich ein Jugendlicher war, nicht Rock noch Beat interessiert, geschweige dann später der Pop. Und den Fußball mochte ich ebenso wenig, ja verabscheue ihn, bis heute. So war mir quasi alles fremd, was meine Gleichaltrigen interessierte. Da spielt dann ein Unterschied im Alter nun wirklich keine Rolle. Im Gegenteil eher. Wo, deshalb, werde ich noch jemals wie Dich eine Frau finden können, die stundenlang Schubert vor sich hinhört, Alfred Brendel, Du weißt schon, und mitsingt? Die es versteht, wie Du es verstandst, daß Gould im Klavier vollkommen aus der Welt war? Um von der Sprache einmal zu schweigen... - Die überdies die Oper liebt? Lenz, bis zuletzt, hat von der keine Ahnung. Er hat in seiner Jugend Rock gehört, auch ein bißchen Jazz, hin und wieder US-amerikanische Folklore. Ihr paßt überhaupt nicht zusammen, jedenfalls nicht, als Ihr Euch zum ersten Mal saht. Und trotzdem Cupidos Fallbeil... - ganz versteh ich‘s immer noch nicht, wie das damals geschehen konnte, in dem kaltgestylten Konferenzraum eines Hochhauses der lydischen Hauptstadt. Doch die Liebe kennt ihre Gründe nicht; in jedem Fall ist Logik ihr fremd. Und von Gerald weiß ich noch zu wenig.
Dagegen, Elbin, w i r? Jeder Wunschhauch hat sich ineinandergefügt. Nicht die Spur Projektion, weder aus Dir noch aus mir. Jeder Satz, den Du sprachst, wurde sofort meine Haut, und an meinen Geschichten, den Gedichten sogar, hast Du gesaugt wie um Milch. Alter, nun wirklich, spielte da gar keine Rolle, fremd, wie Du warst und bist in der Welt, wie auch ich bin. Du bist mir Dein eigenes Wunder, und ich aber war Dir das meine: daß solche Nähe sein kann – wo wir es weder erwarteten, noch hätten wir es gesucht, nicht einmal, jedenfalls Du, suchen wollen. Im Gegenteil! Du wolltest gerade n i c h t! Deine Wahl war vor Jahren gefallen; eine Frau wie Du bleibt dem treu... (kamst dennoch erst nun von mir los).
Indessen Lenz? Er hatte vor Dir nicht gewählt, war gewählt worden; ich erzählte schon von seiner Frau. Ihr ausgeprägter Wille stand dem der Lydierin nie nach. So wurde Lenz erneut gewählt.
Es kann auch sein, daß er ausgebrannt war, schon als er nach Lydien hinfuhr. Denn bei allem Protz, den er und seine Frau entfaltet hatten, den Jaguar hin und h e r das Zürcher dreigeschossige Loft, --- die Geschäfte gingen in Wahrheit nicht gut. Man war auch ein Opfer der Bankenkrise. Die Klientel war mißtrauisch geworden, bis in die Schweiz schlug das durch. Und außerdem, nun ja, das Geldgeschäft an und für sich. Nur sehr Naive oder noch Junge wissen nicht, was sie tun, in welches Unrecht sie sich verstricken, und zwar in jedem Fall. Man sehe sich die Akienfonds an und was sich mit ihnen finanziert, man seh auf die Hedgefonds. Da muß man gar nicht direkt Rüstungsaktien halten. Irgendwas wird immer verklappt, ob nun Atommüll, chemische Gülle oder ob die weggesprengten Beine kleiner Mädchen und Jungs. So lange wir‘s nicht sehen... - Trotzdem, das zehrt an der Seele, sofern man nicht schon fühllos ist.
In gewissem Sinn kann‘s also sein, daß Lenz aus dem Unheil zu der Lydierin hinfloh. Nur wußte er das nicht. Doch hätt er sich anders niemals gelöst. Bei ihr ließ er zu, was er sich bislang verkniffen, ja wovon er gar nicht gespürt hatte, daß es noch in ihm war – nicht spüren hätte dürfen. Auch darum traf ihn die Trennung so hart. Sie riß die Hohlheit wieder auf, die von seiner und der Lydierin Liebe verschlossen worden war. Vielleicht schützt ihn die Mauer davor, in sie wieder hineinzustürzen, obwohl er sie mit all seinen Briefen geradezu ausgestopft hat; Hohlheit muß nicht rund sein, ist nicht notwendigerweise geschlossene Form, nicht einmal unbedingt ein Gefäß. Auch Leere kann mäandern. Nicht einmal das wissen wir, auf welcher S e i t e der Mauer der Abgrund.

Bitte? Wieso Zürich, fragst Du, wenn Lenz doch ein Deutscher ist („Il tedesco“)?
Muß ich war schreiben: daß er es w a r? Romane im Imperfekt lesen sich besser. - Auch darum oben das „damals“.
Er arbeitet für eine Schweizer Bank. Hat aber bei der Deutschen gelernt, dort auch seine Frau getroffen, ich meine die erste. Die seine Ehefrau und Mutter seines Sohnes wurde. Sie meinethalben kann Schweizerin sein, das spielt hier weiter keine Rolle. Es ist für deutsche Banken praktisch, Dependancen in der Schweiz zu haben. Wie von der Vatikanstadt führen dort auf den Mauern Gänge zu den Engelsburgen, in die man notfalls davonfleucht. Zum Beispiel ganz zu Anfang seiner, Lenzens, Banktätigkeit gab es diese Geschichte mit Neapel; um genauer zu sein, setzte sie sich nach einem Sondierungsgespräch, das noch in Zürich, in der dortigen Filiale der Deutschen Bank, stattgefunden hatte, erst einmal in Baia Domizia fort, einem Küstenörtchen viertelwegs nach Rom.
Doch davon will ich, Geliebte, Dir heute nachmittag erzählen. Ich hatte wieder nur vier Stunden Schlaf und möchte mich für eine Stunde hinlegen. Wozu ich wieder Dein Hemdchen an mich legen werde, Dir nahe sein nicht nur im Brief.

A.
(13.02 Uhr.)
*

(16.13 Uhr.)
Ist das zu glauben? Kann das denn sein, daß Du in Barcelona gar nicht bist, sondern --- hier in Berlin?!
Ich bin wie vor den Kopf geschlagen.
Und so nahe, so nahe meiner Wohnung...

Also, jetzt weiß ich gar nicht... wie kann ich Dir das schreiben? Oder liest Du auf Deinem Handy mit? obwohl, mit einer italienischen Nummer ist das sicher teuer... Oder Du liest in Cafés, hier hat doch jedes zweite WLan... Dein schönes weißes gepflegtes AirBook...
Bei wem bist Du untergebracht? Ah, erzähltest Du nicht, eine Freundin habe in Berlin einen Freund? Oder sogar Dein Mann ist dabei, und Ihr seid im Hotel? Aber warum dann, ausgerechnet, auf dem Prenzlauer Berg? Weshalb in meine direkte Nähe? Ist das Grausamkeit, eine Art Rache? Ich verstehe das nicht.
Oder Du bist wirklich allein und umstreifst mich, schon seit zwei Tagen vielleicht... hast mich vermißt? möchtest wenigstens wieder in meiner räumlichen Nähe sein? was aber, da Du Dich nicht gemeldet, fast hätte ich geschrieben: mich nicht vorgewarnt hast... - was aber doch bedeutete, daß Du an Deiner Entscheidung festhältst, nur eben nicht ganz von mir lassen kannst. Der Barcelonaflug war gebucht. Dann hast Du, um daheim nicht zu verletzen, heimlich umgebucht?
Hast Du denn nicht gehört, wie ich Dich gerufen habe? Ja, hinter Dir her bin ich gerannt – oder wohl dem nur, was ich für Dich hielt?

Ich hatte tief geschlafen, eine Stunde und zehn Minuten lang, war in die Küche an die Pavoni, für den Espresso, wollte aber, wenn er bereitet wäre, noch nicht gleich die Lenz-Erzählung weiterschreiben, sondern mich durchringen, zum Training zu radeln. Ich brauchte unbedingt frische Luft, einfach mal hinausgehn, nicht immer weiter mich vergraben. - Packte mein Sportzeug, nahm Mantel und Schal und den Deerstalker wieder. Treppte hinab, schloß das Rad auf, schob es durch die seitliche Einfahrt, schwang mich drauf und trat los. Stargarder bis zur Prenzlauer, dann rechts, schon über die Danziger, die ich immer noch Dimitroff nenne, wie sie hieß, als ich herzog. Und dort.
Dort.
Ich hatte gerade den sehr breiten Ampelübergang überfahren, der dortige Gleisstrang inmitten. - Das war doch nicht möglich, daß.... Deine Stimme, Dein Lachen, dieser unverkennbare, für immer in mich gedrungene, mit meinen Adern verschmolzene Tonfall, mit meinen Sehnen.
Gleich vorne an der Ecke beim Griechen.
Und ich sah Dich doch auch, wenn auch nur von hinten, wie Du die Dimitroff Richtung Schönhauser entlanggingst, schon in Höhe der Kollwitzstraße, allein aber, nicht in Begleitung. Diese kurze Designer-Lederjacke mit den, ab den Ellbogen, in Falten gelegten Textilärmeln, die sich, gegen die Kälte, wie Handschuhe bis über Deine schmalen Hände vorziehen lassen. Die Jeans, die schmalen, schmalen hohen Beine. Selbst die braunen Stiefeletten, die Du so liebst. Vor allem aber Dein Duft, den Du mir als Lockstoff ließest; er schwebte wie eine Fährte in der Luft. So konnt ich ihr folgen, als wär ich ein Hund.
Ich weiß nicht, weshalb ich das Fahrrad umkippen und zurück ließ; ich hätte es nicht angemessen gefunden, seltsam!, an Dir vorbeizufahren, zu bremsen. Vor wollte ich nicht, daß Du dächtest, ich befürchtete, mich geirrt zu haben. Man irrt sich nicht, wenn man liebt.
Also lief ich zu Fuß hinter Dir her, hatte Dich direkt im Blick, erkannte jede Bewegung, diese Art Schreiten, deren unaufgesetzte Eleganz nur solchen Frauen eigen ist, in deren Herkunft Natur blieb, Ursprünglichkeit, auch wohl die intensive Scheuheit, die Dich adelt: eine aus innerster Glut. - „Sìdhe!“ rief ich, „Sìdhe!“ Oder auch „Elbin, Elbe, Elbin, Elbe!“ Du reagiertest aber nicht.
Ich stolperte, fing mich, sah auf, Du warst weg.
In eines der Lädchen getreten. Wahrscheinlich.
Ich sah durch jeder Schaufensterscheibe, in drei Geschäfte trat ich selbst ein, weil sich von draußen nichts sehen ließ.
Weg. Einfach weg.
Aber was heißt „einfach“?

Ich blieb auf der Dimitroff bestimmt noch zehn Minuten stehen, um zu warten. Vielleicht warst Du in eines der Wohnhäuser gegangen, vielleicht übernachtest Du sogar hier. Aber weshalb ohne Botschaft?
Ich mochte nicht aufgeben, merkte, daß ich zitterte, hielt die Tränen zurück, gab es auf.
Das Fahrrad lag, wo es umgefallen war, das Sportzeug war aus dem Korb gekippt. Niemand hatte sich darum gekümmert.
Ich sammelte die Sachen zusammen, nachdem ich das Rad aufgestellt und in seinen Ständer festgelehnt hatte. - Jetzt noch zum Sport? Wie hätte ich das denn gekonnt?
Ich war nicht einmal fähig zu fahren, sondern schob das Rad, sah mich immer wieder um. Dein Parfum blieb mir bis jetzt in der Nase, blieb sogar über Penny hinaus, wo ich mich mit zwei neuen Flaschen Wein versorgte. Brot hab ich zuhaus noch genug, hatte auch gar keinen Hunger. Schob das Rad selbst noch die kurze Ahlbecker lang, dann über die Duncker, meine Hauseinfahrt wieder, der Ahlbeckmündung direkt gegenüber.
Als ich wieder in meinem Arbeitszimmer stand, die Sporttaschengriffe habe ich mir im Flur einfach aus der Hand fallen lassen, brachen die Tränen dann doch aus, aber in zähen, wie Lava auf Island breiten, geradezu breiigen Strömen. Noch jetzt seh ich wie durch Milchglasscheiben.

Wenn Du dies liest, dann, bitte, erlös mich. So rufe doch wenigstens an. Sofern Du in Berlin bist und ich mich nicht also doch getäuscht haben sollte.

A.
*

albannikolaiherbst meinte am 2014/12/09 09:59:
(Beiseite gespochen.
Der Titel des Buchs ist in der Tat problematisch. An sich ist er gültig, schon wegen >>>> seines „Ursprungs“; imgrunde gibt es keinen immanent besseren. Doch seine Rezeption ist verstellt. Man wird an die Fernsehserie denken, den Artikel, den mein Titel nicht hat, nun hin oder her. Außerdem gab es im Programm von >>>> Mare schon einmal diesen Titel; das Buch sei, hieß es, gefloppt. Überdies finde ihn, schrieb die Programmchefin, der Verleger zu banal für gerade dieses Buch. Auch ihm verstellt wahrscheinlich die Fernsehserie das Bild.
Doch solche Argumente sind, auch wenn sie stimmen, für den Buchmarkt ohne Bedeutung. Das Problem besteht nun aber auch darin, daß im Roman selbst das Schiff nur immer „Traumschiff“ genannt wird. Ändert sich der Titel, werde ich das ändern, dem Schiff wahrscheinlich einen Namen geben müssen, einen quasi realen – eine Konkretion, die ich vermeiden wollte. Wir sich das auf den Erzählhof des Buches auswirkt, weiß ich noch nicht. In jedem Fall bin ich hier auf die Hilfe, bzw. den Ratschlag meiner Wunschlektorin angewiesen, die derzeit leider nicht erreichbar ist. Daß dies an (wie oben geschrieben) ihm, dem Briefautor, liege, ist selbstverständlich eine Erfindung für den Roman. Ich selbst, der „wirkliche“ ANH, werde lediglich ein paar Tage warten müssen.) 
Aikmaier antwortete am 2014/12/10 15:45:
@ anh; zum titel:
spontan und auch nach längerem überlegen würde mir kein anderer titel einfallen, der so genau trifft, worum es sich handelt. fernsehserie, captain's dinner und verkaufszahlen hin oder her: anders denn unter der flagge des "traumschiff" würde beiden, dem schiff wie dem roman insgesamt, eine ganze sinnschicht entzogen.

meine ich. denken Sie darüber nach.

A. 
albannikolaiherbst antwortete am 2014/12/10 16:13:
@Aikmair.
Sie denken genauso wie ich. Dennoch sind die Argumente gegen den Titel extrem strichhaltig. Es kommen auch noch welche hinzu, die ich hier nicht nennen will, bzw. nicht nennen sollte - weil sie über meine eigenen Gründe und die meines Romans hinausgehen, aber notwendigerweise mit ihm verbunden werden.
Jedenfalls wird mein Titel auf jeden Fall fallen. Jetzt geht es um Alternativen, die ebenso, wie es "Traumschiff" war, im Romantext geerdet sind ("gemeert" sind, um im Buch zu bleiben, "gozeant" sind). 
tom (Gast) antwortete am 2014/12/10 19:00:
Plakate ankleben verboten!
Einige würden das Buch, das sie vielleicht auch nur verschenken möchten und dessen Inhalt sie normalerweise nicht kennen - wegen dieses das triviale Unterhaltungsgeschehen tingierenden Titels nicht kaufen. Viele aber möglicherweise gerade deswegen. Soll doch unter dem Tannenbaum das entsprechende liegen. Im einen sowohl als im anderen Falle wäre die Enttäuschung natürlich groß. 
Norbert W. Schlinkert antwortete am 2014/12/11 19:01:
Warum es
nicht einfach mit einer anderen Titel-Schreibweise probieren: Traum:Schiff. Das würde jeden, der es ausspricht zwingen, eine dem : entsprechende Sprech:Pause einzulegen – und wenn im Romantext dahingegen, weil notwendig, Traumschiff normal geschrieben stünde, wäre allein durch diese kleine Abweichung im Titel alles getan, keine anderen Assoziationen aufkommen zu lassen, allenthalben der Verknüpfung halber von Titel und diesem so notwendigen Wort im Fließtext. 
tom (Gast) antwortete am 2014/12/11 22:15:
Das hört sich gut an. Aber indem man die Schreibweise des Titels derart ver:änderte, würde einerseits die anfangs beabsichtigte Legierung von Titel und Text aufgegeben und andererseits eben dadurch, dass es eine signifikant andere Schreibweise ist, eine reflexive Ebene hinein gebracht, die der eigentlichen Intention des Meisters möglicherweise nicht mehr angemessen ist. 
tom (Gast) antwortete am 2014/12/11 22:59:
Ich würde das Buch P l a n k t o n nennen. 
albannikolaiherbst antwortete am 2014/12/12 09:57:
@tom & Schlinkert.
Die Intention war, und hat sich, glaube ich, realisiert, einen Roman zu schreiben, der weit über meinen sonstigen (nämlich literarisch gebildeten, intellektuellen) Leserkreis hinausreicht, s e h r weit sogar. Dem wäre Schlinkerts Vorschlag abträglich. Und "Plankton" ist zwar hübsch, erinnert aber zu sehr an "Elementarteilchen" und hat außerdem das warme Pathos nicht, das den Roman mitträgt. Außerdem läßt sich "Planton" in das Buch nicht zurückerden, wäre ein rein äußerlicher Titel. 

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