Zur Umwertung der Geschlechterdifferenzen und aber meinem Beharren auf ihnen: Sanyals Vulva (1). Das Arbeitsjournal des Freitags, dem 1. März 2013. Darinnen Gerichtsvollzieher, Nr. 16. Mit Elgar wieder, heute, und Barenboim.
7.45 Uhr:
[Arbeitswohnung. Herbert, Cellokonzert.]
Seit einer Stunde auf. Latte macchiato, Morgenpfeife. Gestern naht noch bei Broßmann gewesen und das Grichtsvollzieher-Hörstück einmal mehr durchgehört, nachdem ich abends eine SMS von meiner Redakteuerin bekam, die nunmehr die eingebauten Werbeclips monierte: zu naiv, zu didaktisch. Broßmann dazu: „So ist aber die Werbung, genau deshalb funktioniert sie.“ Heute früh will die Redakteurin allerdings noch einmal hören, dann anrufen. Ich will eigentlich nichts mehr ändern, allenfalls die Clips noch stärker unkenntlich machen oder aber sie durch Schlager- und/oder Popmusiken ersetzen; das würde auch das inhärente Rechteproblem lösen. Darüber werd ich mit der Redakteurin sprechen. Dann noch einmal Feinabgleich, zweidrei Wiederholungen gefielen mir selbst nicht, die könnte ich durch andere Clips ersetzen (Clipchen; es geht da um Zehntelsekunden). Danach aber ist das Stück fertig, Punkt.
[Arbeitswohnung. Herbert, Cellokonzert.]
Seit einer Stunde auf. Latte macchiato, Morgenpfeife. Gestern naht noch bei Broßmann gewesen und das Grichtsvollzieher-Hörstück einmal mehr durchgehört, nachdem ich abends eine SMS von meiner Redakteuerin bekam, die nunmehr die eingebauten Werbeclips monierte: zu naiv, zu didaktisch. Broßmann dazu: „So ist aber die Werbung, genau deshalb funktioniert sie.“ Heute früh will die Redakteurin allerdings noch einmal hören, dann anrufen. Ich will eigentlich nichts mehr ändern, allenfalls die Clips noch stärker unkenntlich machen oder aber sie durch Schlager- und/oder Popmusiken ersetzen; das würde auch das inhärente Rechteproblem lösen. Darüber werd ich mit der Redakteurin sprechen. Dann noch einmal Feinabgleich, zweidrei Wiederholungen gefielen mir selbst nicht, die könnte ich durch andere Clips ersetzen (Clipchen; es geht da um Zehntelsekunden). Danach aber ist das Stück fertig, Punkt.
Da ich nun wieder in Wartestellung bin, werde ich die gestern dann doch noch wiederaufgenommene Lektüre von >>>> Sanyals Vulvabuch fortsetzen<div align=justify>schon, um dieses Buch nun nicht abermals abzubrechen. Es hat >>>> seit der Buchmesse 2009 angelesen auf dem Lektürestapel gelegen. Mit >>>> Dauthendey liegt die Sache anders, weil ich seine Erzählungen lese, deren jede in sich abgeschlossen ist. Das kann ich jederzeit einfach fortsetzen, zumal es wirklich genußreich ist. Wenn dann der Anruf erfolgt und das Gespräch mit der Redakteurin geführt ist, geh ich die vier Kilometer laufen (hab einen ziemlichen Muskelkater, mal nebenbei bemerkt); Mittagsschlaf danach, dann die Revisionen an der Hörstückmontage.
So wird der Tag aussehen, abgesehen davon, daß ich die Entzündung am Fuß baden muß. Lächerlich. Aber ärgerlich auch, weil es Vorgänge immer wieder unterbricht, auf die ich mich konzentrieren muß. Während der und für die Lektüre ist das freilich nicht ebenso arg schlimm.
Musik: Englische Romantik. Richtig bedeutend sind die beiden Cellokonzerte, Herberts und Sullivans, wirklich nicht. Das ist mit Edvard Elgar anders: gestern noch alle seine großen Chorwerke gehört; für heute früh besuche ich wieder >>>> die digitale Konzerthalle, in deren Archiv auch ein Mitschnitt von Elgars Dream of Gerontious liegt, bei dem Barenboim dirigiert:
So wird der Tag aussehen, abgesehen davon, daß ich die Entzündung am Fuß baden muß. Lächerlich. Aber ärgerlich auch, weil es Vorgänge immer wieder unterbricht, auf die ich mich konzentrieren muß. Während der und für die Lektüre ist das freilich nicht ebenso arg schlimm.
Musik: Englische Romantik. Richtig bedeutend sind die beiden Cellokonzerte, Herberts und Sullivans, wirklich nicht. Das ist mit Edvard Elgar anders: gestern noch alle seine großen Chorwerke gehört; für heute früh besuche ich wieder >>>> die digitale Konzerthalle, in deren Archiv auch ein Mitschnitt von Elgars Dream of Gerontious liegt, bei dem Barenboim dirigiert:
[Elgar, The Dream of Gerontious. Barenboim.]
Ihn, Barenboim, werde ich am Sonntag wieder „real“ hören, wenn er >>>> die Premiere von Cassiers‘ Götterdämmerung dirigiert, an der Staatsoper. Ich werde am Montag ganz sicher darüber schreiben.
Jetzt also an die Lektüre. Ein eigenartiges Gefühl, übrigens, daß sich Sanyal auf viele Quellen bezieht und sie auch zitiert, die für den >>>> Wolpertinger wichtig gewesen sind.
Sehr nachvollziehbar etwa:
Strenggenommen müßten wir also sagen, daß der abendländische Diskurs gar nicht auf Zweigeschlechtlichkeit basiert, sondern auf Eingeschlechtlichkeit, da ein Geschlecht gesetzt wurde, nämlich das männliche, und das weibliche ausschließlich in Abgrenzung dazu konstruiert wurde. Damit war die Frau die Trägerin der Geschlechterdifferenz. Sie war - minderwertige - Abweichung von der Norm (…). Ich hingegen fand Abweichungen schon immer interessanter als Normen; deshalb mein Interesse und meine Parteinahme und, übrigens, auch mein unbedingtes Beharren auf der Differenz, um deren Umwertung ich streite. Wegen des vermittelten Frauenbildes als eines kastrierter Männer war ich immer ein Gegner des Monotheismus; unterdessen überlege ich aber, ob man ihn nicht eben m i t den Frauen befreien kann.
Also weiterlesen. Bin auf Seite 65.
10.10 Uhr:
Multitasking: Sanyal, Mozart, Maud Allan & Salomé, Gybsy Rose Lee:

Yet to the empty trapeze of your flesh
O Magdalene, each comes back to die alone
Then you, the burlesque of our lust - and faith,
Lug us back lifewards - bone by infant bone.
Hart Crane, The Bridge
Jetzt also an die Lektüre. Ein eigenartiges Gefühl, übrigens, daß sich Sanyal auf viele Quellen bezieht und sie auch zitiert, die für den >>>> Wolpertinger wichtig gewesen sind.
Sehr nachvollziehbar etwa:
Also weiterlesen. Bin auf Seite 65.
10.10 Uhr:
Multitasking: Sanyal, Mozart, Maud Allan & Salomé, Gybsy Rose Lee:
Yet to the empty trapeze of your flesh
O Magdalene, each comes back to die alone
Then you, the burlesque of our lust - and faith,
Lug us back lifewards - bone by infant bone.
Hart Crane, The Bridge
14.58 Uhr:
[Henze, Being Beautious (in der >>>> Digitalen Konzerthalle).]
Sehr schön, dieses Henze-Stück wiederzuhören; abgesehen davon ist >>>> Barbara Hannigan auch noch schön. Ich schreibe das sehr bewußt, auch mit dem anhaftenden Ruch von Sexismus, nachdem ich jetzt sehr viel über das Sehen gelesen habe, das aktive, männliche, das die Frau zur Passivität festbannen solle. Einleuchtende Argumentation, die sich aktiv aber drehen läßt.
Im übrigen, zu Sanyals Vulva, >>>> dieses dort. Erst einmal. Ich will nicht zu lesen aufhören, bis das Buch „beendet“ ist. Allerdings, wenn meine Redakteurin anruft, die sich bislang noch nicht gemeldet hat, ist das Hörstück vordringlich, bzw. kann ich auch morgen drangehen, weil Wochenende ist. Ich will aber fertig sein, bevor ich mich wieder einmal mit der Götterdämmerung befassen werde, die in einem eigenartigen Verhältnis zu dem Sanyal-Zitat steht, weil Nornen darin eine Rolle spielen; auch diese weben.
>>>> Sanyals Vulva 2
Vier Kilometer gelaufen, wieder in zwanzig Minuten; war heute schon leichter. Dafür ist der Muskelkater schlimmer, jetzt.Dito wegen des Krafttrainings. Bei Muskelkater handelt es sich um einen wirklich komischen Schmerz: Dauernd muß man lachen, wenn es reißt und zwackt.
Draußen ist Sonne durchgekommen, hell, bei blaustem Himmel plötzlich. Im zweiten Hinterhof s c h m e t t e r n die Vögel. Frühling wird.
18 Uhr:
[Strauss, Don Juan, unter Dudamel in der digitalen Konzerthalle.]
„Aus“gelesen, das Buch. Gegen Ende zerfranst es ein wenig, deswegen kommt man so schnell durch. Aber, imgrunde, jede/r sollte es kennen.

[Henze, Being Beautious (in der >>>> Digitalen Konzerthalle).]
Sehr schön, dieses Henze-Stück wiederzuhören; abgesehen davon ist >>>> Barbara Hannigan auch noch schön. Ich schreibe das sehr bewußt, auch mit dem anhaftenden Ruch von Sexismus, nachdem ich jetzt sehr viel über das Sehen gelesen habe, das aktive, männliche, das die Frau zur Passivität festbannen solle. Einleuchtende Argumentation, die sich aktiv aber drehen läßt.
Im übrigen, zu Sanyals Vulva, >>>> dieses dort. Erst einmal. Ich will nicht zu lesen aufhören, bis das Buch „beendet“ ist. Allerdings, wenn meine Redakteurin anruft, die sich bislang noch nicht gemeldet hat, ist das Hörstück vordringlich, bzw. kann ich auch morgen drangehen, weil Wochenende ist. Ich will aber fertig sein, bevor ich mich wieder einmal mit der Götterdämmerung befassen werde, die in einem eigenartigen Verhältnis zu dem Sanyal-Zitat steht, weil Nornen darin eine Rolle spielen; auch diese weben.
>>>> Sanyals Vulva 2
Vier Kilometer gelaufen, wieder in zwanzig Minuten; war heute schon leichter. Dafür ist der Muskelkater schlimmer, jetzt.Dito wegen des Krafttrainings. Bei Muskelkater handelt es sich um einen wirklich komischen Schmerz: Dauernd muß man lachen, wenn es reißt und zwackt.
Draußen ist Sonne durchgekommen, hell, bei blaustem Himmel plötzlich. Im zweiten Hinterhof s c h m e t t e r n die Vögel. Frühling wird.
18 Uhr:
[Strauss, Don Juan, unter Dudamel in der digitalen Konzerthalle.]
„Aus“gelesen, das Buch. Gegen Ende zerfranst es ein wenig, deswegen kommt man so schnell durch. Aber, imgrunde, jede/r sollte es kennen.
albannikolaiherbst - Freitag, 1. März 2013, 18:00- Rubrik: Arbeitsjournal
Trackback URL:
http://albannikolaiherbst.twoday.net/stories/zur-umwertung-der-geschlechterdifferenzen-und-aber-meinem-beharren-auf/modTrackback