Alban Nikolai Herbst / Alexander v. Ribbentrop

e   Marlboro. Prosastücke, Postskriptum Hannover 1981   Die Verwirrung des Gemüts. Roman, List München 1983    Die blutige Trauer des Buchhalters Michael Dolfinger. Lamento/Roman, Herodot Göttingen 1986; Ausgabe Zweiter Hand: Dielmann 2000   Die Orgelpfeifen von Flandern, Novelle, Dielmann Frankfurtmain 1993, dtv München 2001   Wolpertinger oder Das Blau. Roman, Dielmann Frankfurtmain 1993, dtv München 2000   Eine Sizilische Reise, Fantastischer Bericht, Diemann Frankfurtmain 1995, dtv München 1997   Der Arndt-Komplex. Novellen, Rowohlt Reinbek b. Hamburg 1997   Thetis. Anderswelt. Fantastischer Roman, Rowohlt Reinbek b. Hamburg 1998 (Erster Band der Anderswelt-Trilogie)   In New York. Manhattan Roman, Schöffling Frankfurtmain 2000   Buenos Aires. Anderswelt. Kybernetischer Roman, Berlin Verlag Berlin 2001 (Zweiter Band der Anderswelt-Trilogie)   Inzest oder Die Entstehung der Welt. Der Anfang eines Romanes in Briefen, zus. mit Barbara Bongartz, Schreibheft Essen 2002   Meere. Roman, Marebuch Hamburg 2003 (Verbotene Fassung)   Die Illusion ist das Fleisch auf den Dingen. Poetische Features, Elfenbein Berlin 2004   Die Niedertracht der Musik. Dreizehn Erzählungen, tisch7 Köln 2005   Dem Nahsten Orient/Très Proche Orient. Liebesgedichte, deutsch und französisch, Dielmann Frankfurtmain 2007    Meere. Roman, Letzte Fassung. Gesamtabdruck bei Volltext, Wien 2007.

Meere. Roman, „Persische Fassung“, Dielmann Frankfurtmain 2007    Aeolia.Gesang. Gedichtzyklus, mit den Stromboli-Bildern von Harald R. Gratz. Limitierte Auflage ohne ISBN, Galerie Jesse Bielefeld 2008   Kybernetischer Realismus. Heidelberger Vorlesungen, Manutius Heidelberg 2008   Der Engel Ordnungen. Gedichte. Dielmann Frankfurtmain 2009   Selzers Singen. Phantastische Geschichten, Kulturmaschinen Berlin 2010   Azreds Buch. Geschichten und Fiktionen, Kulturmaschinen Berlin 2010   Das bleibende Thier. Bamberger Elegien, Elfenbein Verlag Berlin 2011   Die Fenster von Sainte Chapelle. Reiseerzählung, Kulturmaschinen Berlin 2011   Kleine Theorie des Literarischen Bloggens. ETKBooks Bern 2011   Schöne Literatur muß grausam sein. Aufsätze und Reden I, Kulturmaschinen Berlin 2012   Isabella Maria Vergana. Erzählung. Verlag Die Dschungel in der Kindle-Edition Berlin 2013   Der Gräfenberg-Club. Sonderausgabe. Literaturquickie Hamburg 2013   Argo.Anderswelt. Epischer Roman, Elfenbein Berlin 2013 (Dritter Band der Anderswelt-Trilogie)   James Joyce: Giacomo Joyce. Mit den Übertragungen von Helmut Schulze und Alban Nikolai Herbst, etkBooks Bern 2013    Alban Nikolai Herbst: Traumschiff. Roman. mare 2015.
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Harald Schmidt.

Der kluge Hor sagt, was i s t. Soviel zu sogenannten Intellektuellen, die derart flexibel sind, daß man sie mit ihrem Hosenträger verwechseln könnte. Um André Heller zu variieren: Ihr Verhältnis zum korrupten Betrieb gleicht dem des Hosenträgers zum Körper: Es läßt sich weit dehnen, schnalzt aber immer wieder in die Ausgangsposition zurück. (Pardon, geschätzter Heller, ich weiß, Sie sagten das liebevoll, aber Sie meinten ja auch W i e n.)

Die Niedertracht der Musik (2).

Das richtige Motto für die Erzählung gefunden, das alles von Anfang an in den gemeinten Gesang rückt; jetzt kann kein Zweifel mehr bleiben, wer hier sang. Und nicht warum, sondern wozu er abermals verlor.

Leise ließ man dich ein, als wärst du ein Zeichen,
Frieden zu feiern. Doch dann: rang Dich am Rande der Knecht,
- und, aus den Höhlen, die Nacht warf eine Handvoll von bleichen
taumelnden Tauben ins Licht... Aber auch d a s ist im Recht.
Rilke, Sonette an Orpheus.


Dabei zum dritten Mal Brittens „The Rape of Lucretia“. Ich sollte mir einen neuen Kalender angewöhnen, einen, der nach den Musiken zählt, die mich berauschten, die mir halfen, die mich zusammenhielten.

Sonntag , The Rape of Lucretia, Britten 2004, 17.30 Uhr.
Montag, Neunte Sinfonie, Mahler 2004, 8.30 Uhr.
Dienstag, Notturno, Schoeck 2004, 12.45 Uhr.
Mittwoch, Aión, Scelsi 2004, 22.53 Uhr.


Gleich werden die bleichen taumelnden Tauben noch direkt in die kleine Geschichte hineinformuliert.

Die Niedertracht der Musik (1).

[Britten, The Rape of Lucretia.]


Mehrere Stunden den Vertrag über den im Frühjahr 2005 erscheinenden Erzählband durchgegangen, umfomuliert, ein paar Sachen dazugeschrieben, andere gestrichen usw. Dabei ein sehr sperriges Gefühl: Man will ja zusammenarbeiten, an gleichen Strängen ziehen, aber die Vertragsform führt immer dazu, sich als Gegner zu sehen und das eigene Recht, weil der andere das seine betont, zu verstärken. Die bei kleinen Verlagen vorherrschende Personalunion von Verleger, Lektor und Geschäftsmann löst in mir eine Sehnsucht nach wieder großen Verlagen aus, weil man dort zwischen literarischem Anliegen und Geschäftsverhandlung tennen kann, die man mit jemandem anderen als dem meist eng befreundeten Lektor führt.

Das also erledigt und hinausgeschickt. Jetzt wartet die vermeintlich nötige Überarbeitung der Titelgeschichte, von der die Lektorin meint, ihre Lösung sei zu kryptisch, und insgesamt falle die Erzählung gegen die anderen ab. Was ich nicht sehen kann. Doch mag es sein, daß sie die (amoralische) Gewalt von Musik niemals so intensiv empfunden hat, um das leichte, ganze Existenzen ver---rückende, literarisch hochernste Spiel mit ihr zu verstehen. Der Verlag will im gleichen Programm eine Geschichte der Pop-Musik herausgeben, was für mich einen ziemlich gehässigen Witz hat. Aber das Anliegen verdeutlicht vielleicht, weshalb sich jemandem verschließt, daß eine Frau, nachdem ihr Mann sie vermittels Musik hat aus den Händen eines Terroristen retten lassen, ihn a u f g r u n d dieser Musik – verläßt.

[18. 19 Uhr: Bei einigen Formulierungen, ein paar Zugriffen, die knapper gestaltet werden mußten, hatte die Lektorin recht. - Perdonate, Donna Bettina!]

Wie das Unbewußte funktioniert.

Mir träumte heute nacht die Trennung Marlenes von Osso. Es war ein leichtfüßiger, melancholischer, in seiner sommerlichen Stimmung beinahe französischer Film, den ich sah. Immer wieder fielen Blüten durchs Bild, wehte wie lockerer Stoff ein ganzer Schwad aus Löwenzahnsamen vorbei. Es roch nach frischen Äpfeln. Der mir verhaßte Osso, glatzköpfig wie ich und mit freiem Oberkörper, die halbe Brust bis hinter die rechte Schulter in schweren, schwarzblau-flächigen Mustern tätowiert, wurde, da er nicht unbekannt ist, vor der Kamera interviewt. „Eine Zeit lang bin ich ihr Zuhause gewesen“, sagt er und lächelt.

Daß er mir plötzlich sympathisch ist. Daß mein nahezu phylogenetischer Ekel vor ihm weg ist. Daß ich mich wie unvermittelt mit ihm identifiziere. Als ich das, im Traum, begreife, erwache ich. Es ist halb neun, und die Sonne strahlt auf der beigegelben Fassade des Hauses gegenüber. Ich setze mich, noch ohne den morgendlichen caffè macchiato, an den Schreibtisch, notiere den Traum. Geh in die Küche, erhitze das Wasser in der Pavoni, bereite den Milchkaffee, geh mit dem Becher zurück an den Schreibtisch, lese den Traum noch einmal durch. Habe geschrieben: Mir träumte heute nacht die Trennung Marlenes von Do, - von einer Frau also, - der Frau, mit der ich vorher so viele Jahre zusammenwar und der zwei meiner wichtigsten Bücher gewidmet sind.

[Wie das Unbewußte funktioniert, so formen sich, gegen die Absicht des Autors oder wenigstens ohne sein Wissen, die tiefsten Geschehnisse der Romane. Man versteht, wenn überhaupt, erst hinterher, was sie bedeuten.]

herbst & deters fiktionäre

Dichterliebe.

Obsessiv geliebte Frauen sind Anlässe für Texte. Eigentlich. Sie objektivieren sich in ihnen. Und werden Kunst.

(LXIII. Auch damit leben lernen.)

Im Torpedokäfer.

Der junge indische Rosenverkäufer, dem am Nachbarstisch der gesamte Strauß abgehandelt wird. Sein unsicheres, schmerzhaftes Lächeln, das es nicht fassen kann. torpedokferAls würde ihm etwas angetan.

Sammler.

Georg Mittenach besitzt eine Fotosammlung. Unter jedes Bild hat er geschrieben „Vorbei“, wobei der Schrift anzusehen ist, wie sehr sie sich um Lesbarkeit bemüht. Es ist die Handschrift eines Kindes, die lange braucht, bis sie in ihrer Linksneigung dasteht. Mittennach holt die Alben aber nur für Besuch hervor. „Mögen sie sich mit mir ein wenig erinnern?“

Es mögen einhundert solcher Folianten sein, vielleicht auch zweihundert. Auf ihren Rücken steht ebenfalls „Vorbei“. Die ganze Wand ist damit zugestellt, bis unter die Decke. Das jüngste Bild ist acht Jahre alt.

„Vorbei“, sagt Mittenach, als er nicht mehr möchte. Er klappt das Album mit der Geste eines zu, der sich ins Gebet zurückziehen möchte, mich aber nur verabschieden will.

(Daß ich das begreife, macht ihn hilflos: „So bleiben Sie doch!“ Ich trete in die tropische Nacht. Lache auf. Wie ein Husten, der die Lungen räumt.)

Vor Auschwitz versage jede Sprache.

Sagt unter vielen mit Adorno Christa Dericum.
Ich halte dagegen, die Sprache versage vor j e d e m tatsächlichen Ereignis. Sie löst es, wenn sie auch wollte, in Sprache nicht auf.

Vorsichtiger Aragon: „Man kann Tränen mit Sprache wiedergeben. Aber Wasser?“


(LXIV)

herbst & deters fiktionäre

Weshalb ich verboten bin (2).

Aufgrund der Empörung des Unbewußten über das Bewußte. Von der ich ausgerechnet bei Ricarda Huch las. Es ist die Empörung über einen Tabubruch, den viele begehen, wobei dieselben Vielen zugleich an dem Tabu festhalten wollen.

Drei Wochen Krieg! (3): Das Ende. Kein Ende. Sie schießen.

[Immer noch Stockhausen, immer noch Mittwoch aus Licht. Ein wirklich schöner Mitschnitt.]


Jetzt spielen sie also ihren Krieg. Ohne mich. Ich hätt mich wohl auch kaum für einen heiratenden Kosovo-Landwirt geeignet, der fließend englisch spricht und sich den Anweisungen des US-Militärs ihnen zuvorkommend beugt und vor allem nix Schwarzes am Körper trägt. Vielleicht wär ich auch nicht auf die Rakete draufgekommen, ich bin nicht rodeogeübt. Immerhin hätt ich mich dadurch eigentlich als Vorzeige-Opfer qualifiziert. Insofern ist, daß man mich zwar musterte, nicht aber einzog, für Anderswelt III ganz sicher zu bedauern.
Mein Anwalt hatte schon recht als er sagte: „Wenn du sowas vorhast, darfst du es nicht ins Weblog stellen, das kriegen die mit.“ Schon, aber hätte ich es n i c h t ins Weblog gestellt, wäre der literarische Witz verschenkt gewesen, daß man gleichsam mit pränatalen Zeugen in sein eigenes Romanprojekt einrückt. Anders zu handeln, wäre ein journalistisches Unternehmen gewesen.
Und dafür tauge ich nicht. Denn Dichter sind Wahr-Lügner, da hat Aragon recht (und ich sehe die Dörfer, die Panzer, schreiende Menschen auseinanderspritzen, das Grinsen der Schützen... und immer ruff uffen Feind... all das bei Hohenfels Deutschland. Ein Leben voll US-Patriotismus. Wieso haben eigentlich wir kein Truppenübungsgelände in, sagen wir, Nevada? - Und abends sitzt der invadierte Statist mit sich beisammen und erfreut sich an Suppe und Spiel.)

2 <<<<

Autonomie und Saint Exupéry.

Ein kleiner Diskurs über Freiheit.



[14.35 Uhr: Korrigiert. Der Link funktionierte nicht. Aber jetzt.]

Strandbar Mitte. 1. August. Nachts. Morgens. Aus dem Notizbuch.

Immer noch kein Bluemoon, dabei ist der Himmel – dieser selbst hier weite Berliner Himmel - nur wenig bedeckt.

1.
Bedienung: „Hast du schon was entdeckt?“
Kunde: „O-Saft, klar.“
Sie füllt das Glas, guckt pfiffig übern Tresen. „Wie willst du ihn haben?“
Der junge Mann schaut irritiert zurück.
„Imbiß oder stärker?“ fragt sie, scherzend, doch durchaus autoritär. Und kippt Havanna Club dazu.

2.
Bedienung zu einem Kunden, der sie anbaggern will: „Und was machst du tagsüber, wenn du nicht gerade säufst?“

3.
Gregor neuerdings, wann immer mir eine Frau gefällt: „Sprich sie an und mach sie unglücklich.“

4.
Plötzlich steht ein Wodka vor mir, um den ich nicht gebeten habe.

5.
Aglaya zu Myschkin: „Achten Sie auf diese Vase!“
Daß er sie dann umwerfen muß.
Die Bedienung zu mir: „Paß bloß auf die Straßenbahnschienen auf, wenn du jetzt noch radelst.“ Ich bin ziemlich betrunken. Bin den ganzen Heimweg auf kaum etwas anderes als die Straßenbahnschienen konzentriert. Der rechte Arm schmerzt noch jetzt.

Bar am Lützowplatz, 1. August, 21.35 Uhr. Morgens. Aus dem Notizbuch.

[Stockhausen, Mittwoch aus Licht. Fast anderthalb Monate hat es gebraucht, bis das von mir so begehrte, anders nicht erhältliche Stück aus dem Netz gezogen war, Kilobyte zäh für Kilobyte.]


Nacht. Auf einem der silberfarbenen Metallstühle, die mit silberfarbenen Metalltischchen auf den Gehweg gestellt sind. Gegenüber der platzkleine Park. Über mir kein Bluemoon zu sehen. Plötzlich mein Lächeln. Die Innenflut faßt mich so sehr, daß ich der Frau hinterhersehen muß. Ein weißes Kleid hat mich eingefangen: eng anliegend, wadenlang. Unterhalb der Knie ist der glatte Stoff mit zwei je schenkelbreiten durchsichtigen Bahnen versetzt, Organza wahrscheinlich, die Stücke der unteren Beine seidig hindurchschimmern lassen. Eine ganz luftige Eleganz, auf hohen Sandalettenpumps gestreckt. (Die Frau war in Begleitung, sonst wäre ich aufgestanden, um ihr das Kompliment zu machen. Nur sah ihr wuchtiger Begleiter nicht danach aus, als hätte ihm mein flirtendes Lächeln gefallen, für das ich nun aber nichts konnte – es entfaltete sich aus mir heraus. Ich rief es nicht. Glamour heißt Blendwerk, heißt Zauber.)

Was Deutsche und US-Amerikaner gemeinsam haben. Wenn auch aus anderen Gründen.

Wer von Sicilianità spricht, meint Lebenswut, Gläubigkeit & Stil; wird von Deutschtum gesprochen, sind immer Prinzipien gemeint.


(LXV)

Steine. Die Namen.

Für Su und Michael

Erde. Der tiefe Himmel. Schuld. Die Toten nehmen das Land in Besitz, behalten, Sologubowka, was sie als Lebende nicht einnehmen konnten, was wir anderen, wir achthunderttausend, ihnen verwehrten. Nun droht, verstummt und erstarrt, doch in den Acker gestoßen, ihr riesiges Kreuz. Steinmäler, die können nicht trauern, auch unsere nicht, sie n e n n e n uns nur, nennen N a m e n, Hunderte, Tausende ebene Namen, Ebenennamen. Wir pflanzten Kohl in den Straßen, k l e i n e Kessel im großen K e s s e l: Der ganze Prospekt ein Meer, worin wir erbittert Erbitterten gruben, 125 Gramm in der Hand und den Kohl und die Kälte, und draußen saht Ihr Gründgens im UFA-Palast in den Hüttendörfern der Gräben. Wir hielten durch. Hielten durch die, die nicht hielten, hindurch. Die Schwester zuerst. Dann die Oma. Die Tante, ich machte Striche, der Onkel, der Onkel. Namen. Die Mama. Einen Strich, zwei Striche, acht Striche, niemand mehr da, den Du Familie nennst, Du nur übrig als Volk. Schon nach dem fünften Namen hört man zu weinen auf. Ich und das Brot und die anderen, die machten ebenfalls Striche. Durch die wir Russen, d e r Russe wurden, den Ihr immer in uns saht: Gesichter aus schwerer Durchsichtigkeit hinter darübergeworfenen Falten, den tiefen Himmel grau auf der Stirn und tief zwischen die Häuser geduckt in die zerschlissenen Mäntel. Kleine Namen mit verbundenen Köpfchen, die Krankenbetten, doch manchmal, jetzt bin ich alt, ein Kinderlachen: Was soll ich Ihnen erzählen? Draußen, bei Euch, wurden kulinarische Sonderwünsche, Petersburger Minenkontor, bereitwilligst erfüllt. Sogar Sonnenstühle sommers zwischen den Wällen aus Erde, unserer Erde. Wildbret, Hammel, Lizzy Waldmüller und Quax. Ich spreche nicht von den Granaten, den Schüssen. Aber Von der Tankstelle drei. Nun stehen wir da, Erde zu Erde, Feind zu Freund: Name zu Name. Wie leicht waren wir, es machte kaum Mühe, uns auf die Karren zu heben. Kaum Fleisch mehr, nicht einmal Blut. Zu leicht, um zu bluten. Bereits da nur noch Name. Wir nahmen uns Namen und schichteten sie, wuchteten Hunderte Namen und karrten die Namen, wurden ebenfalls Name, da schob uns der nächste, wie sauber sind Deine Wohnungen. Eine Wohnung für Namen, kein Wasser für Tränen im Friedenspark, und soll Dir nichts mangeln, Euch unsre Erde, uns unsre Orden. Einen Stolz an der Brust, eine Staffel aus Stolz, die uns wie den Steinen die Erbitterung schenkte, die uns durch die Schlammassen drückte, sie beiseitedrückte, wir gehen nicht unter, auch wenn der Frost sie zu Steinen gefriert, so daß wir selbst Stein werden mußten, auf den wir traten, Stein um Stein, die Schwester, der Onkel, die Striche, einen jeden für Haltung. Nun jeder sein Mahnmal. Ihr Eures, Steine, der Bruder. Wir unsres, die Mama. Steine, die Namen.

Legt eine Hand auf uns Namen.


Und für Sologubowka.
Steine. Die Namen.

(Die russische Übersetzung im Link besorgte Alexander Nitzberg.)

Pornographie & Literatur.

[Das verbotene Buch, kleiner Exkurs zu Genet.]

Der Anwalt in der Besprechung: „Eine der juristischen Fragen lautet: Ist ein Roman auch dann noch Literatur - fällt er also unter den Kunstvorbehalt -, wenn man von ihm einen hochkriegt? Das wird vor Gericht diskutiert werden müssen.“

Die Reise zum Mittelpunkt des Internets. Zilts’ Labyrinth.

Mir kommt eben aufgrund des Kommentars Tilkowskis und meiner Antwort darauf ein Gedanke: Ist nicht Zilts’ Reise eigentliche eine, die das Netz vorweg- und damals bereits körperlich nahm? Das konnte ich, als ich die ersten Fassungen der Geschichte schrieb (zuerst um 1975, dann im August 1983), allerdings nicht wissen, ich war damals noch computer- und sowieso netzlos. Dennoch kommt mir der Text nun wie eine neoromantische Vorwegnahme vor.
Was aber folgt poetologisch daraus? Soll ich die laufende Umarbeitung auf Romanform radikalisieren und „Eine Reise zum Mittelpunkt des Internets“ nennen? Vielleicht der Form nach Alexander von Humboldt oder besser noch Hubert Fichte geschuldet? Eine poetische Ethnologie verschiedenster Netz-Kulturen schreiben, zu denen auch die pornographischen und gewaltverherrlichenden gehören müßten? Denn gerade für sie ist das Internet erhellend, weil sie Fantasien und Obsessionen von Menschen als offenkundige und ständig wirkende präsentieren. Weil aber ein solcher Reisebericht unvoreingenommen geschildert werden müßte, und zwar überall mit der gleichen treibenden Neugier, käme der Roman ziemlich umgehend mit dem Gesetz in Konflikt, das ja nicht erlaubt, was dennoch, und zwar in den seltensten Fällen durch Paßwörter geschützt, allüberall zugänglich ist (Zilts muß nur in die hinführenden Gänge gelangen) und vor allem die Umsetzung früher geheimer Lüste durch ständig neue Koloniebildung ganz ähnlich ausgerichteter Ethnien befördert und realisiert. Man müßte Chats als tribal organisierte communities begreifen, ihre Regeln aufzeichnen, ihren Veränderungen nachspüren, desgleichen viele Weblogs, zudem die verschlungenen Wege verfolgen, auf denen sich gewerbliche Websites durch die Dschungel ziehen, Fährtensucher werden und versuchen, all das ohne zu denunzieren in poetische Formen zu gießen.
Zilts betritt über einen der Gänge die Räume der Houyhnhnms, erreicht später Glubbdubdrib und meinethalben Käsänien, ist wie Rimbaud eine Zeit lang mit allerdings modernem Sklavenhandel (Asylantenhandel etwa) beschäftigt, wird in einen Völkermord verwickelt, handelt später mit Taucherflossen. Und all das ohne auch nur ironische Absicht. Nämlich um dem, was geschieht, nahezukommen, was von einer moralischen Voreingenommenheit gerade verhindert würde, die, was sie sieht, immer als Objekt sieht und als von sich selbst getrennt.
Ein solches Unternehmen wäre aber ein R o m a n, nicht länger Erzählung, und es verlöre den neoromantischen Charme, den sie einst herstellen wollte. Darüberhinaus gibt es diese Erkenntnisse und Erfahrungen und Sachverhalte, die niemand offenlegen s o l l. Man muß sich das sehr bewußt machen, um zu wissen, welche Sprengkraft das Internet besitzt und ein solcher Roman gleichfalls besäße. Denn es gibt kein Universum sonst, das so genau und so umfassend über den Menschen berichtet wie dieses vermaledeite Netz, das die anthropologische Kehre zugleich zeigt wie vorantreibt. Es macht Unschuld völlig unmöglich. Man muß nur eintreten.
Der zu schreibende Roman wäre einer der umfassend verlorenen Unschuld. Wäre Argo. - Anderswelt.

EBAY. Betrug & Taucherflossen.

Auch so etwas fällt dem Dichter auf den Schreibtisch, nämlich die gefakete, doch strafbare Realität. Da ruft mich gestern abend der Betreiber eines Tauch-Geschäftes an und erkundigt sich „nach den Flossen“. Ich bin einen Moment lang konsterniert, dann lache ich auf.
„Entschuldigen Sie, das ist sicher ein Mißverständnis.“
Ist es dann aber nicht. Denn Herr... sagen wir: Cousteaud hat von Ebay eine Verkaufsbestätigung erhalten, auf der ein unter dem Namen djellabasse handelnder Geschäftsmann nicht seinen, sondern meinen Namen, zudem meine volle Adresse angibt. Da ich Taucherflossen für gewöhnlich wenig zugeneigt bin, jedenfalls nicht innig mit ihnen verkehre, werd ich das Gefühl blubbernder Komik nicht los. Die verläßt mich erst, als mir Ebay auf Meldung des Vorfalls schreibt: Sie hätten geprüft, und ein Datenmißbrauch liege nicht vor.
Das fand ich toll, zumal ja nicht etwa auch mein K o n t o für die Käufer angegeben wird, sondern, damit einer für den Handel geradestehen möge, bloß mein Name und meine Adresse herumgeschickt wurden und offenbar weiterhin werden; denn heute morgen ruft mich ein wiederneuer Käufer an. Weil man mich ja im Telefonbuch finden kann. Worüber ich nun aber froh sein muß. Ich meine, es wurden weit über 200 ladenneue Taucherflossen zum Preis von um die 20 Euro versteigert (im Geschäft würden sie, erzählte Cousteaud, um die 160 Euro kosten). Das hätte mir 4000 unvermutete Punkte auf dem Konto gebracht und wäre wenigstens von meiner Bank aufatmend entgegengenommen worden. Nicht aber von der irgendwann ermittelnden Polizeieinheit.
Die hätte nämlich dann, wäre der erste Anruf nicht gekommen, bei mir vor der Tür gestanden, ein netter Kommissar Ode, der sein Märkchen vorweist und fragt, ob ich mich in meinem gegenwärtigen Musikgenuß ein paar Minuten lang stören möge. Neben ihm lächelt Inspektor Clouseau und wirft mir drinnen sofort die bronzene Musen-Statuette von der Box. Und ich setz mich hinter den Schreibtisch und lausche weiter Brittens Billy Budd. Wie berückend, denke ich, diesen Cassetten-Schwarzmitschnitt wiederzuhören, 1986, Nationaltheater Mannheim. Und wundere mich über die Klarheit der Aufnahme, über die Schönheit des Gesangs. Und hoff nur, die Beamten begreifen meinen inneren sowie den cassettigen Sachverhalt nicht. Clouseau hat unterdessen die Armlehne seines Stuhl zerlegt. Und auch Ode ist ausschließlich auf diese Flossen konzentriert, hat tatsächlich kein Gespür für Phrasierung und instrumentale Dramaturgie.

Nun könnten freilich trotz meines Anrufs noch weitere Odes bei mir antichambrieren wollen. Nämlich wer sagt mir, daß nicht nur djellabasse, dessen Identität mir Ebay stur immer noch verschweigt, sondern auch, sagen wir, Lustmaus unter meinem Namen Geschäfte tätigt, und vielleicht geht es dann um pikantere Ware? Viagra-Surrogate zum Beispiel, das wär sowas. Nun muß ich zum Anwalt, nun muß ich wahrscheinlich persönlich Anzeige erstatten, und alldas hält mich dann von Weblog-Fantasien ab. Andererseits will ich nicht klagen, denn dieser Beitrag wird meine referrer-Quote ganz sicher ins Unermeßliche steigern.

P.S.: Hübsch bei dem allen ist auch, daß, wer solchen Datenmißbrauch bei Ebay anzeigen will, 59 cent pro Telefonminute zu zahlen hat. Und daß Ebay prinzipiell keine Anhänge in empfangenen Mails öffnet, weil die Firewall sich dagegenstemmt... auch dann nicht, wenn es sich um Beweisstücke handelt. Und daß auf Anfragen immer jemand anderes zurückschreibt. Daß auch telefonisch nie derselbe Gesprächspartner erfolgreich verlangt werden kann. Daß sich große Firmen unterdessen völlig unerreichbar machen. Und daß der Gesetzgeber das zuläßt.

[Nachtrag, 12. August: Der ungefähr achte Käufer dieser ominösen Taucherflossen ruft an. Meine Standardaufforderung lautet nun nur noch: "Gehen Sie zur Polizei. Erstatten Sie Anzeige." Als der Bayer jetzt sagte: "Jo, moch i", war ich durchweg erleichtert. Schon weil ich finde, ebay gehört einer auf den Deckel... für diesen nach wie vor in mir spukenden Satz, es liege kein Datenmißbrauch v o r.]

Die Frauenbewegung, männlich.

Dem Interviewer, der mich wegen des verbotenen Buches nach meinem Machismo befragt, auseinandersetzen, daß der ein reiner, wenn auch maskierter Feminismus sei. Einer nämlich, der Frauen l i e b e.


(LXVII)

In der Hölle gewesen. Das Paradies gesehen, kurz.

Und in die Hölle, ganz ergeben, zurück. Es trug mich die Sprache durch beides. Benommen tauchte ich aus dem Buch. Doch noch immer läßt das Wasser nicht los.

[Robert HP Platz, 1. Streichquartett.]


1
Ich sitze im Park auf einer Bank, mir im Rücken die abfallende Weinbergstraße, neben mir drei Obdachlose, die sich erstaunlich gebildet in meine Lektüre hinein unterhalten. Es riecht nach Bier. Es riecht nach Gras. Eine noch sehr jugendliche Frau legt sich mit allem, was sie anhat, in das von Kleinkindern durchwuselte Wasserbecken. Manchmal trägt ein Vater, die Hosenbeine hochgekrempelt, sein Kind dazu. Die Sonne scheint kräftig, ich habe das T-Shirt ausgezogen und neben mir über die Mittelstange des Fahrrads ausgehängt, habe auch meine Hosenbeine bis über die Knie heraufgezogen, bin aus den Schuhen geschlüpft, bekomme staubig schwarze Füße, überall, nicht nur an den Sohlen, zwischen den Zehen, auf dem Spann. Nachdem ich meine Füße abgeklopft habe, um sie einigermaßen rein zurück in die Schuhe zu stecken, hab ich schwarze, klebrige Hände, das b l e i b t die Stunden nachher so, auch der Schmutz unter den Nägeln.

Er preßt die Knie zusammen, er schwankt, er muß sich anlehnen. Fuß für Fuß rückt er nach hinten, wo er die Wand vermutet, ganz langsam, vorsichtig. Der Offizier springt auf, er schreit, „don’t move“ und dann „let’s go“, leise, brummig. Es trifft ihn in den unteren Rücken, ein scharfer Doppelstich, zwei Schläge auf einmal, rechts und links neben der Wirbelsäule, er kippt nach vorn, dann einer in den Bauch, direkt unter die Rippen, er kippt nach hinten, das Gesicht vor seinem Gesicht ist breit und rot, er kennt es, es sind seine beiden MP’s, sie sind bei ihm geblieben. *** keucht nur, er krümmt sich und hustet und muß nicht mehr pinkeln.

2
Mit den Wespen, während ich über eine Eidechse lese, und Gottfried Keller fällt mir ein...

Ich hielt mich reglos und mit lindem Druck
Fühlt ich den leisen Puls am Halse schlagen;
Das war der einzige und schönste Schmuck,
Den ich in meinem Leben je getragen!

... mit den Wespen also zu Mittag gegessen, im Pratergarten nun, Kastanienallee, das Praterbier vor mir, mein Gesicht in das Buch gesenkt, die schmutzigen Fingerkuppen stempeln immer wieder das Papier, man wird identifizieren können, wer hier das Paradies nach einem mißglückten Selbstmord betrat (junge duftige Frauen, ein Schwarzer, der die langen Holztische unter den Kastanien leert, pesende Kiestrittchen von Kindern).

Betäubt schiebt sich *** durch die Erd- und Kunstfarben, den Chor aus harschen Sprechlauten und jammernden Singstimmen, die fließenden Körper, vorbei an aufgesperrten Kammern, herabbaumelnden Warengirlanden und vollgestopften Behältern, Körbe, Regale, Holzfächer, Metallkessel, Vorratsgläser, Säcke, Kisten, Plastikwannen, eine Höhlenwelt voll Reichtum und Rauch, Essen und Musik, Kitsch und Rausch, der Souk, die dunklen Eingweide der Stadt, ihre prallen Adern, ihr dumpfer Puls.

3
Es ist Abend geworden. Der Pratergarten hat sich gefüllt. Ich schaue auf. Bin ertaubt fast, notiere automatisch ein paar Zeilen, ein paar Zeilen ins Buch, automatisch, ins Innencover, wie immer, in mein Notizbuch, automatisch, in den durchlaufenden Text des Romans, lese den Vorspann erneut, sehe meine unterdessen zur Gänze schwarzen Füße, überfliege abermals das grandiose, von nahtlosen Schritten rhythmisierte erste Kapitel, radle dann heim, setze mich noch vor der Dusche an den Schreibtisch, formuliere und höre immer wieder dieses lả ilảhe illallảh...


[Es gibt Zeitungen, die es nicht schätzen, wird vor Erscheinen einer Rezension bekannt, wer welches Buch bespricht. Darum hier kein Wort, um welches es sich handelt. Darum sind die Zitate noch nicht ausgewiesen. Hat mein Text in der Zeitung gestanden, werde ich diesen Eintrag revidieren, bzw. ergänzen.]

Lesen dürfen und dafür bezahlt werden.

Das ist – zumal bei diesem Wetter – eine der Privilegien meines Berufes. Ich schließe also gleich die Weblog-Sitzung für ein paar Stunden, begebe mich mit dem Buch hinaus und werde wohl die knapp 160 Seiten bis heute abend ausgelesen haben. Leider flattern mir solche Aufträge nicht mehr oft ins Haus, seit sich herumgesprochen hat, daß ich keine Verrisse schreibe – oder nur dann, wenn es um eine eindeutige poetologische Positionierung geht, also um Kampf. Den tut jemand, der auf sich hält, namentlich jungen Autoren nicht a n. Und auch nicht denen, von denen er von vornherein weiß, anderer poetischer Meinung zu sein. (Es sei denn, sie bestimmen, etwa wie Härtling, machtpolitisch das Geschäft.)
Deshalb habe ich es mir zueigen gemacht, Rezensionen von Büchern nur dann zu offerieren, wenn ich sie kenne, wenn zumindest die ersten 20/30 Seiten mich hineingesaugt haben. Die Marktwirklichkeit will es aber, daß es dann meist zu spät ist und der jeweilige Auftrag oft schon vor Monaten vergeben ist, weil Kritiker es lieben, Verlagsprogramme zu fleddern. Wer da nicht mitmacht, sondern seine Stimme nur dann erhebt, wenn er weiß, auch etwas zu sagen zu haben, wird schließlich damit entgolten, daß er kaum noch um etwas gebeten wird.

Thomas Findeiss an mich.

die meisten sachen im leben sind sehr langweilig,
weil ihnen das moment der überraschung so fremd ist wie einem fisch
der angelhacken.

[Ein Vertipper? Aber Die Dschungeln lassen ihn, den Vermeintlichen, wegen des widerhakig zutretenden Doppelsinns stehen.]

Und n o c h eine Erzählung würfe die Geschichte ab.

[George Antheil, 1. Sinfonie.]


Eine fantastische, verlorene. Denn im Lauf der Ermittlungen stellt sich heraus, daß er, der Dichter – er sei hiermit Hein genannt – es d o ch war... nein, nicht er, aber ein Taucherflossen-Hyde in ihm, von dem der poetische Jeckyll-Hein bei Tage nichts weiß. Aber dann findet er Spuren, ja, er selbst, es riecht verdächtig nach Gummi im Keller, morgens erwacht der Mann mit Talkum an den Fingern, womit man bekannterweise nicht nur Haut, sondern auch Tauchflossen schützt. Also fährt er persönlich zu der Bank, bei der der Betrüger in ihm das Konto eröffnet hatte... und hebt das Geld ab. Hein muß nur vor dem Automaten stehen, schon fällt ihm die Geheimnummer ein. Ihm ist schwindlig, er sieht fassungslos auf die Scheine. Als er die Bank verläßt, wird er verhaftet.
So weit, so schlecht. Das Problem, das für ein psychologisches gehalten werden könnte, entsteht indes eigentlich erst dadurch, daß Hein, kaum ist er in der U-Haft eingeschlafen, bei sich Zuhause erwacht: zerschlagen und noch die schmerzenden Spuren der Handschellen an den Gelenken. Da er die Angelegenheit schon deshalb nicht für einen Traum halten kann und sowieso moralisch hoch bewegt ist, begibt er sich umgehend ins Gefängnis zurück
, wo man ihn sofort wieder in Gewahrsam nimmt. „Wie bist du hier herausgekommen?!“ Ein derber Stubs, man stößt ihn, findet er, ganz berechtigterweise in seine Zelle zurück. Doch abermals erwacht er Zuhause, jetzt schon etwas verärgert. Daß er bei seiner abermaligen Rückkehr ins Gefängnis zu sagen wagt: „Nun passen Sie doch besser auf mich auf!“ bringt ihm den dauernden Groll des Personals ein. Was jedoch weder diesem noch ihm selbst etwas hilft. Denn wieder... –
Hein ist nicht dumm und kann erkennen, wann etwas ausweglos ist. So daß er seinen Hausstand auflöst, sein eigenes, tatsächliches Konto räumt und seinem Arbeitgeber ein Kündigungsschreiben skizziert, das er auf dem Weg zum Flughafen – zwischenzeitlich hat man ihn noch dreiviermal wiederverhaftet und ins Gefänggnis gesteckt; er nimmt diese Unterbrechungen mittlerweile mit melancholischer Gelassenheit, wenn nicht sogar gelangweilt hin – in den Briefkasten wirft. Nach einem etwas längeren Flug läßt er sich in Venezuela nieder, Spanisch spricht er ja. Und die Kontakte seines inneren Hydes zu russischen Schieberorganisationen funktionieren auch hier. Nun zögert auch der Hein in ihm nicht mehr, sie in Bewegung zu setzen. Denn seinem Schicksal – so es eines ist - entgeht man nicht.


(Soeben ruft mich der nun bereits vierte fast-Geschädigte an, es sind alles Händler, die aber wohlweislich n i c h t bezahlt haben, sondern sich bei mir, dem vorgeblichen Verkäufer, rückversichern wollen. Gregor in der Besprechung gestern: „Ach, kümmer Dich gar nicht mehr darum. Sag jedem Anrufer, er soll Anzeige erstatten. Und Punkt. Lästig, aber mir zu dumm, um da überhaupt tätig zu werden.“)

[George Antheil, 1. Sinfonie. --- Nee, das mach ich wieder aus, ist mir zuviel belangloses Musikgetüddel.]

Zwischenmeldung. Ein literarischer Molotow-Cocktail.

[Bei Pettersson, Siebente Sinfonie.]

Ich arbeite an der Rezension. 8000 Zeichen soll ich abliefern. 8000 Zeichen, genau, sind es jetzt. Kein Bite mehr, keines weniger. Ich muß ausdrucken. Lesen. Ob man das so veröffentlichen wird, weiß ich nicht. Es ist Sprengstoff.

(Auch dieser Eintrag wird irgendwann gelöscht werden. Oder auch nicht. Völlig Banane.)

Wieso fällt mir plötzlich Horst Stein ein?

Der Orchesterleiter, von dem ich seit Jahren, seit Laupeyßers und Falbins Bremer Zeit (1972 bis 1980), nichts mehr hörte?

Wenn einer so aussieht wie ich, dann m u ß er gut dirigieren.
Er hatte eine hohe Stirn und die war verdellt, als wäre ein Betonklotz daraufgestürzt und hätte die Knochen gebrochen und in das Gehirn hineingepreßt, das deshalb den oberen Schädel in eine erschreckende Höhe wölbte. Welche Achtung heute, Jahrzehnte später, mit einem Mal aufsteigt.

Will Smith. Unterhosen.

“Ich verkaufe Hoffnung”, sagt er im Interview.

Wer etwas verkauft, verliert es. Ob nun sich selbst oder sie. Was übrigbleibt, verrät der Mann am Ende des Gespräches den Lesern auch: „Die halblangen Boxershorts von Calvin Klein sind für mich die reinste Perfektion. In dieser Unterhose fühle ich mich überall vollkommen zu Hause.“

Vollkommenheit, erwerbt.
(LXVII)

herbst & deters fiktionäre

Traum, beinah sprachlos.

[Hans Pfitzner, Das Herz. Auch für diese Oper findet mein Ohr – trotz des gänsechorigen Getüddels am Anfang - nun allmählich den Durchschlupf zum Innren, das seinen Palestrina immer schon großartig fand, so suspekt mir der ästhetisch reaktionäre Pfitzner auch politisch war und weiterhin ist.]

Es war eine Lesung im Literaturhaus Berlin, zu der ich aus einem allerdings nicht von mir selbst geschriebenen Roman vortragen wollte; jedoch hatte ich ihn als einen „Meilenstein der Postmoderne“ angepriesen und mit Negts und Kluges „Geschichte und Eigensinn“ verglichen, ein Buch, das nun freilich auch schon kein Roman ist. Aber solche Kategorienverschleifung läßt man mir unterdessen widerspruchslos durchgehn. Jedenfalls hatte ich mein Honorar längst überwiesen bekommen und stand nun in der Pflicht, dieses vorgeblich phänomenale Ding vorzustellen. Es war sogar ein bißchen Publikum da.
Ich schlage den ziemlich dicken, aber kleinformatigen Band auf und beginne zu lesen. Da stehen Blatt für Blatt nur Zahlen am Anfang, wie Quellen-, Seiten- und Jahresverweise, manches in römischer Numerik, wieder anderes sehr klein-, aber fettgedruckt. Ich lese diese wie zusammenhanglosen Zahlen vor. Erste, sofort von mir wahrgenommene Irritation bei den Hörern, weshalb ich weiterblättere, um nach durchlaufendem Text zu suchen. Aber es folgen nur Comics, in denen es höchst selten sprachgefüllte Sprechblasen gibt, dazu Landkarten, Stadtpläne, Reproduktionen barocker und klassischer Radierungen, kaum je kommentiert und schon gar nicht mehr ausgewiesen. Wie auch? Die Angaben waren offenbar sämtlich zu Anfang des Buches gemacht.
Die Sache ist mir höchst peinlich. Ganz offenbar habe ich dieses Buch nicht gekannt. Das Publikum murrt. Die Lesung streicht stumme blätternde Minute für die nächste, wiederum stumm umschlagende Minute vorüber. Manchmal lese ich eine Seitenzahl vor oder versuche, die Sprechblasen durch eigene Fantasie aus dem Stegreif zur Geschichte zu ergänzen. Der Veranstalter, um mich zu retten, steht auf, interpretiert meine Hilflosigkeit als postmoderne Performance, die aufs Vergehen der Schriftkultur hinweisen will, ich lächle verwirrt. Dann kommt mir der stotternde Gedanke, die Lesung in die Realität zu verlegen: Wir wollen gemeinsam einige der von den Stadtplanfitzeln gezeigten Berliner Orte besuchen.
Tatsächlich gehen ein paar der Hörer mit, aber sie werden nach und nach auf dem Weg verloren. Es ist Nacht, es hat geregnet. Mit freiem Oberkörper steht jemand, den ich nicht kenne, in der vor Nässe glitzernden, von allem Verkehr verlassenen Straße bei mir, neben ihm mein Sohn, indessen ohne Gesicht. Nur wir drei. Wir stehen vor einer engen Hinabfahrt: Es geht mit einem einsessligen, offenen Seillift in die Tiefe. Hier seien, entnehme ich dem Buch, früher Freiwillige hinein, um Nierenschutze zu testen. „Achten Sie auf Ihren Körper, berühren Sie nichts.“ Ich fahre allein hinunter, sitze mit hoch angezogenen Beinen da, damit meine Füße nirgends gegenstoßen. Ich habe die Ellbogen dicht an den Körper gezogen. Die Durchfahrt ist eng, die Wände weißer, großporiger Fels. Ganz unten stehen rauchende Lachen, Pfützenteiche, eine Höhle, steinerne Stege zwischen den Steigen, auf denen immer mal wieder, die Knotenzipfel oben, eine durchsichtige Plastiktüte liegt, in die Wasserproben gefüllt worden sind und die über diesen Lift eingesammelt wurden, vielleicht immer noch werden. Es riecht spitz, riecht nach Fixierbad, wie in Dunkelkammern. Ich atme nur sehr flach, ich fürchte, daß mir schlecht wird. Da geht die Fahrt zu meiner Erleichterung wieder hinauf. Jetzt gibt es an der rechten Wandseite kleine Auqarien, Wasserwürmer, im Wasser lebende mehrgliedrige Tausendfüßler darin, die eine rote, sozusagen verschwemmte Farbe haben und deren Beingewimmel flösschengleich flirrt.
Als ich oben angekommen bin, macht mir der Mann, der auf meinen Jungen achtgab, Vorwürfe, daß ich ihn einfach so draußenließe. Gleichzeitig zeigt er auf ein vielleicht zwei Meter hohes Marmorrelief, das über der LiftEinfahrt angebracht ist. „Es ist“, sagt er, „als hätten die Leute früher dauernd den Tod inszeniert.“
Wir steigen auf sein Moped (eine „Schwalbe“), ich sitz hinter ihm; wo mein kleiner Junge bleibt, weiß ich nicht, aber das fällt mir jetzt erst auf. Wir fahren ins Freie, es gibt nasse Büsche, dann schon Wald, eine Dschungel. Immer wieder suche ich in dem Buch nach dem Weg. Schließlich ein flaches nord- oder ostdeutsches Feld, auf dem ich erwache.

[So muß ich mich abermals fragen: Wer spricht? Es ist ausgesprochen problematisch, bei einem solchen Traum ungebrochen „Ich“ zu denken. Auch hier gilt, was ich anderswo schrieb: Die Inszenierung dieses lebhaften Innenfilms wird abseits jeglicher Autonomie vorgenommen, und so wenig ich sie doch begreife, ist ästhetisch unmittelbar klar, daß sie da sind, streng da, und poetisch durch das Ganglion wirken, das berstend mit ihnen angefüllt ist.]

Von Do. Ein spannender Satz.


Je narzißtischer die Objektbesetzungen, desto näher an der Homosexualität.

Verdi an Ricordi.

Durch Tito erfuhr ich von dem Vorschlag Hohensteins, den Wandschirm an der Kulisse anzubringen, „da es natürlich und logisch sei, daß sich ein Wandschirm an die Wand anlehne.“ Durchaus nicht! Hier handelt es sich nämlich um einen Wandschirm, der sozusagen mitspielt.
18. September 1892

Vun Anobella (tja, Hobara, dös duat mia leijd, liaba Heabst, döös iis nu m a i n Legerl...):

1.
Hallo Herr Daniello,
dass ich Ihnen geschrieben habe und nicht den anderen beiden, liegt nur
daran, dass ich nicht durchblicke. Immer weniger, muss ich sagen, zum
Beispiel was dieser Webseitenvermerk jetzt genau
zu bedeuten hat; offensichtlich bin ich an ein Trio geraten, dass sich nicht
zufällig in den Weiten des World Wide Weblog aufhält, sondern konkret auf
DIESEM Weblog.
Wenn Sie also das den anderen beiden Herren bitte mitteilen
würden (dass der Anobella-Zufallsgenerator die erste Mailadresse von UNTEN
GEROLLT (!) aufrief), wäre ich Ihnen sehr verbunden; es sei denn, das sich
gegenseitig in die Parade-fahren löste Vergnügen aus.
Ich werde das ausprobieren und mich mit Ihrem kleinen "Merkheft" in den
Garten setzen und das durcharbeiten. Es hört sich ja nicht so schwer an und
Sie erklären auch sehr schön. Was mein Layout betrifft - nun ja, es ist
lausig, ich weiß. Vielleicht gefällt Ihnen das von meiner WIRKLICHEN
Webseite besser. Wenn nicht, bitte nicht kommunizieren (!).
In Bälde werde ich mich hoffentlich mit einem weiteren eloquenten Kommentar
auf dem Log melden - momentan habe ich es mit den zitierten Krücken zu tun,
die die Nazikeule schwingen, weil meine Kollegin Elsa Laska und ich ein
Erzählendes-Weblog-Manifest verfasst haben, das gestern von Gero von
Randow/Megawatt auf die Zeit-Seite verlinkt wurde (über deren
Selbstmord-Link ich auf Herbst gestoßen bin), d.h. es flarken uns jetzt alle
möglichen Verrückten auf die Seite/Mail.
Außerdem muss ich darauf achten,
dass meine Kollegin nicht zu grob wird und an meiner kleinen Petition an den
belgischen König weiterarbeiten (Verkauf des Bundeslandes Rheinland-Pfalz an
Belgien inklusive seiner Einwohner), die eigentlich noch vor dem Wochenende
raus sollte, aber das muss ja griffig werden und sitzen, textlich.
Sommererhitzte Grüße aus Wiesbaden

2.
Ah, was für ein schönes Projekt, gnädige Frau!
Also das hier ist die H o m e p a g e von uns Fiktionären,
das heißt, Sie finden dort Biografien, Bilder, eine Pressemappe, einen
fortlaufend ins Netz publizierten (bereits erschienenen) Roman, sowie andere
Texte von ANH, aber auch Texte von Deters, die unter ANHs Namen
veröffentlicht wurden.
(Genaueres h i e r.) Ich
selber schreibe nicht, das möchte ich klarstellen. Aber es macht mir Freude,
den anderen beiden dabei zuzusehen - und auch meinerseits etwas für
Verwirrung zu sorgen, die ja einer der Haupttermini von ANHs Poetik ist.

Sein erster Roman trug das Wort sogar wie ein Motto im Titel.
Im übrigen bestehen die Fiktionäre nicht nur aus uns dreien, etwa gehört ein
Justitiar dazu, ferner Arndt (von dem man aber - aus verständlichen Gründen
- nie etwas Genaues hört und von dem ANH in seiner bei Rowohlt erschienenen
Novellensammlung "Der Arndt-Komplex" berichtet hat), jemand namens Ortnit
Karlsson, der mir alles andere als angenehm ist, sowie "Titania Carthaga"
aus Jena, und sowieso ergänzt sich der weitere Kreis der Fiktionäre geradezu
ständig. Das Ganze ist für meinen Geschmack heikel unscharf an den Rändern.
Für den engeren Kreis haben Sie allerdings mit uns dreien, plus dem
Justitiar, recht.
Was die rechtsradikalen Postings auf Ihrer Seite anbelangt, empfehle ich
Ihnen, die Kommentarfunktion vorübergehend zu deaktivieren. Wir selbst haben
derzeit mit einem Rechtsbruch zu tun, der sich um ANHs verbotenes Buch
dreht. Sie können das, seh ich gerade, in seinen momentan aktuellen
Beiträgen sehr bildlich nachlesen.
Mit gutem Gruß, Daniello
P.S.: Sofern ANH und Deters einverstanden wären, würde ich diesen
Briefwechsel gerne ins Weblog stellen. Wäre das auch in Ihrem Sinn?


3.
Stellen Sie es ein! Ich verspreche auch, in Kürze durchzublicken - dank
Ihrer aufklärenden Mail fällt mir das um einiges leichter.
Und hitzige Grüße nach Wiesbaden nach Frankfurt, und Danke für die
ermutigenden Worte zu meinem kleinen Belgien-Projekt!
(Es hat übrigens viel mit Schokolade zu tun - die Gute-Schokolade-Grenze
soll - dank meines Projekts - DIREKT UM HESSEN verlaufen - d.h.
Direktanbindung Belgiens im Westen und der Schweiz im Süden!)



herbst & deters fiktionäre

Heimtückisch. Jemandem schaden wollen. Das verbotene Buch.

[Pettersson, Achte Sinfonie.]

Bin ziemlich erregt. Eigentlich habe ich die Rezension dieses anderen, dieses viel wichtigeren Buches zu überarbeiten. Aber bin in kompletter Ambivalenz. Einerseits hatte es mich schon lange gewundert, daß sich gegen ein Buchverbot offenbar keine anderen Widerstände mehr als die juristischen meines Verlages entwickeln und die Öffentlichkeit so etwas desinteressiert oder sogar weitgehend mit Wohlwollen hinnimmt. Ich erinnere mich noch sehr gut an einige Raubdrucke, die in den Achtzigern kursierten, und zwar nahezu sofort, wann immer etwas Strittiges vom Markt genommen werden sollte (oder von Lesern als „überteuert“ eingestuft wurde, ja, auch das gab es, etwa im Fall von Ecos „Der Name der Rose“). Seit das Internet zu dem derzeit gebräuchlichsten und sowieso schnellsten Kommunikationsmedium geworden ist, wäre dergleichen auch für das verbotene Buch längst zu erwarten gewesen: als eine wenn auch illegitime Ausdrucksform öffentlichen Protestes. Die ich einerseits erleichtert, andererseits sehr verärgert hätte - wahrscheinlich hilflos - akzeptieren müssen, obwohl sie meine und des Verlages auch ökonomische Interessen ziemlich grob mißachtet. Es mag aber Proteste geben, für die solche Rücksichtnahme nachvollziehbar ohne Belang ist.
In d i e s e m Fall habe ich jedoch eine ganz andere Befürchtung, und sie hängt indirekt mit dem Daten-Mißbrauch meiner Personalien bei Ebay zusammen: Erst handelt jemand unter meinem Namen mit wahrscheinlich Hehlerware, und kurz darauf bekomm ich im Weblog diesen öffentlichen Hinweis auf einen Link irgendwo in den GUS, unter dem mein umstrittener Text zu finden sei. Vielleicht tanzt in mir wieder die Verschwörungstheorie, aber ich kann nicht anders, als beides zusammenzudenken. Denn warum haben die Leute nicht einen Scan ins Netz gestellt, sondern ein Typoskript? Wer tippt ein Buch ab, anstatt es fotodigital zu erfassen? Weiterhin: Wer kennt meine spezielle Form von Typoskript-Formatierung? Viele, sicherlich. Viele, denen ich immer wieder Arbeiten zugeschickt habe, um mit ihnen darüber zu diskutieren oder um sie ihnen bloß zur Kenntnis zu bringen. Das war auch im Fall des verbotenen Buches nicht anders, jedenfalls bis mich das Verbot traf; danach logischerweise nicht mehr. Entweder hat nun einer von denen geglaubt, mir etwas Gutes tun zu müssen, vielleicht auch, der Literaturgeschichte etwas Gutes tun zu müssen – und dann aus Faulheit dumm gehandelt... oder aber jemand hat diese Dummheit, ganz wie Nietzsche schreibt, mit Vorsatz begangen:

Es gibt keine perfidere Art, einer Sache zu schaden, als sie absichtlich mit fehlerhaften Gründen zu verteidigen.
Fröhliche Wissenschaft, Nr. 191.

Welch ein Glück immerhin, daß ich mir angewöhnt habe, morgens direkt vor der Arbeit die nächtlichen Postings in Den Dschungeln durchzusehen und gegebenenfalls zu reagieren. Wäre das ganze in zwei Wochen geschehen, wenn ich für acht Tage auf dem Olivberg in den Sabriner Bergen sein und keinerlei Internet-Verbindung haben werde, der Schaden wäre nicht abzusehen. So habe ich mit gemäßigter Erleichterung festgestellt, daß die nächtliche referrer-Zahl nicht sehr hoch war und das durch einen Scan auch gleich in einem eigenen File dokumentiert. Und muß jetzt abwarten, was Verlag und Anwalt sagen.
(Daß auch d a s jetzt zu meiner Arbeit gehört. Daß das ein Teil ist, mit dem einer, ist er öffentliche Person – letztlich also endgültig: Fiktion – geworden, rechnen und möglicherweise umgehen muß, ist eine Erkenntnis, die mich wie von hinten trifft. Auf Heimtücke war ich nicht vorbereitet. Darauf, verschwiegen zu werden, schon.)
 



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