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der Stecker fürs Ohr,
den du hierließt, als das Schräubchen fiel
(nicht wiederzufinden, als wollte vielleicht will es bleiben);
gestapelt das Herz
zwischen eingetrockneten Tassen und Büchern
(in Sätze gewickelt, auf Blätter zu schreiben).
Deiner harrt deiner, vom Nikotinmißbrauch,
selbst die verstreute Asche.
Auch.
albannikolaiherbst - Sonntag, 1. Oktober 2006, 11:58- Rubrik: Gedichte
>>>> Menninghaus konstatiert mit Darwin und Freud folgendes: Die Entfellung des menschlichen Körpers, führt, verbunden mit entsprechender Sensibilisierung von Zärtlichkeitsreizen, zur Schönheit der Haut, zugleich aber auch - wegen des aufrechten Gangs - zu einer Entfernung der sexuellen Ornamente von den primären Geschlechtsorganen und ist damit wesentliche Grundbestimmung der menschlichen Kultur als einer Erscheinungsform von Sublimierung. Die Theorie einer Hinten-vorne-Mimikry der weiblichen Sexualreize in der Emergenz von aufrechtem Gang und Kopulation von vorn - die genitalen Labia kehren als erogene Gesichtslippen, die Symmetrie der an sie genzenden Hinterbacken als Brüste wieder - unterstützt die Freudschen Spekulationen. Bei beiden Merkmalen der Mimikry nämlich wird der neue und spezifisch menschliche Pol sowohl buchstäblich nach oben verlagert als auch strukturell sublimiert. (…) Musik und sprachliche „poetry“, so Darwin, sind kulturelle Transformationen von Werbungspraktiken, deren ‚Urbild’ die Tanz- und Gesangskünste balzender polygamer Vögel sind. Nur beim Menschen haben diese Künste sich von direkten Paarungssituationen ablösen können. Sie bewahren gleichwohl eine Erinnerung an ihren archaischen Ursprung, da sie auf der Rückseite ihrer Sublimierungsleistung das Denken selbst sexualisieren. (S. 211 ff.) Der letzte Gedanke ist, Dschungelleser wissen das, der hier vertretenen Poetik extrem nah. Doch was mich im Zusammenhang mit Eros & Erkenntnis besonders interessiert, ist, daß Menninghaus immer wieder auf folgenden Satz Freuds Bezug nimmt: „Es ist bemerkenswert, daß die Genitalien selbst, deren Anblick immer erregend wirkt, doch fast nie als schön beurteilt werden (…).“
Meine Erfahrungen sind da andere, sowohl an mir selbst beobachtet wie aus Äußerungen von Frauen gewonnen, die nicht selten beim Anblick des Phallus sagten: „Oh, ist der schön!“ Das ist ein Ausdruck der ästhetischen Wahrnehmung, die sogar leicht ritualen Character hat. Ähnliches scheint mir nunmehr mit der ästhetischen Wahrnehmung der Möse vonstatten zu gehen – aber, und das ist das Spannende, ganz offenbar seinerseits Hand in Hand mit „Entfellung“. Bereits >>>> dort wies ich auf D’Annunzio hin und wiederhole das Zitat hier noch einmal: Il piacere, 1889: „Nun, Giulia Moceto ist eine wunderschöne Blondine, aber wenn du, was ich dir wünsche, das Glück hättest, le drap de la blonde qui dort zu heben, würdest du gewiß nicht das Goldene Vlies finden wie bei Philippe de Bourgogne. Sie ist, wie man sagt, sans plume et sans duvet, wie der Marmor von Paros.“ Es scheint mir so zu sein, als ginge der neue, projektiv ‚verschönernde’ Blick auf das primäre Geschlechtsorgan tatsächlich mit einer Enthaarung des Schambereiches einher. Dessen Abbildung, besonders des weiblichen, die bis vor etwa zehn Jahren noch rein der Pornographie überlassen war, hat unterdessen längst Einzug in die ‚bürgerlichen’ Hochglanzmagazine gehalten. Das scheint mir ein deutliches kulturelles Datum zu sein: das von >>>> Camille Paglia so oft beschworene Dunkle des Ursprungs der Welt wird durch Enthaarung ‚aufgeklärt’, also apollinisiert.
Meine Damen, meine Herren, fühlen Sie bitte nach und zurück: Wie n a h m e n und wie n e h m e n Sie heute das primäre Geschlechtsorgan des anderen Geschlechts wahr? Unterscheiden Sie nach ‚schönem’ und nicht-‚schönem’? Und welche Rolle spielt das für Ihre ästhetische Erregung? Und lassen sich kulturelle Verschiebungen in der ästhetischen Wahrnehmung primärer Geschlechtsorgane möglicherweise nach Generationszugehörigkeit differenzieren? 
albannikolaiherbst - Sonntag, 1. Oktober 2006, 10:21- Rubrik: Arbeitsjournal
Verträgt die Offenbarung ihrer Machart; sie hält Entzauberung ebenso aus wie Liebe. Daß wir wissen, wie sehr etwas evolutionsbiologisch bedingt sei, chemisch, physisch, nimmt der Erfahrung-selbst nichts, sondern gibt ihr sogar noch etwas bei: gerade d a ß wir wissen und dennoch etwas empfinden, das über dieses Wissen hinausgeht. So auch bei Dichtung und bei Musik. Hier wird Kunst überhaupt erst offenbar, sowie jedes Moment von ‚Überraschung’, ‚Überrumplung’ usw. ausgeschöpft ist. Ob etwas ein Roman der Kunst sei, wird deshalb meist erst dann erfahren, wenn er beim Wiederlesen und Wieder-wieder-Lesen hält. Dann erst wird ein Geheimnis spürbar, das nicht-konstruiert ist und hinter dem k e i n Marktwille steht. Wenn sich die gesamte Fülle einer Sinfonie - irgend eines anderen Musikstücks, eines Gedichtes - überhaupt erst nach mehrmaliger Rezeption einstellt. Bisweilen ist solcher Kunstcharacter einer ersten schnellen, ergriffenen Wahrnehmung sogar abträglich; was mitgeteilt wird, versteckt sich sozusagen – und zwar eben nicht hinterm Handwerk. Die Forderung an ein Kunstwerk, es möge unmittelbar zugänglich sein, ist insofern die Aufforderung: s e i keine Kunst!
Schnelle Zugänglichkeit entspricht den Anforderungen der Information im Sinne eines definierten Gehalts von Information. Sie ist einwertig, punktuell, genau, funktional. Das eben ist Kunst n i c h t. Das Gegenteil von Information ist Aura. Information entertaint, Aura läßt erschauern, und zwar - das ist wichtig - auch den Künstler. Etwas Fremdes Fernes ist durchs Handwerk hindurchgestoßen, das Handwerk hat bloß die Membranen geschleift, man merkte es gar nicht, plötzlich steht das Andere da und sieht einen an. Deshalb läßt sich Kunst nicht erlernen. [Poetologie.]
(Es gilt hier dasselbe wie in der Philosophie: Man kann das Fach studieren und auch seine Examen cum summa laude darin absolvieren; doch wird man dadurch nicht Philosoph. Aber man könnte es werden. Wer sich auf Kunst einläßt, hat genau dieses Risiko zu gegenwärtigen: daß man scheitert oder daß einem vielleicht nur einmal etwas gelingt. E s gelingt, wenn es gelingt.)
albannikolaiherbst - Sonntag, 1. Oktober 2006, 08:33- Rubrik: NOTATE
Vorüber sind die Tage der Verzweiflung
und weichen einem milden Leid,
dem weichen. Es wird für Ruhe Zeit.
Sie hat den Glanz von Wein, von Reifung,
die für den Herbst die Blätter läßt,
vom trunkenen Grün, dem treibenden Fieber.
Sie führt und w i l l’s – hinüber.
Schon wird’s luzide. Das Geäst
schimmert hindurch und ist bald filigran.
Bereit, sehr bald den Schnee zu tragen,
unter dem in vollen Tagen
das Blattdach bräche, schau ich’s an:
den Winter und daß es sich gibt:
ein nächstes Frühjahr. Das euch liebt.
albannikolaiherbst - Montag, 2. Oktober 2006, 12:38- Rubrik: Gedichte
Der Liebende ist bereit, alles, auch sein Leben, für die Geliebten (die Frau, die Kinder) hinzugeben – nicht aber seine Kunst. Das ist kein Widerspruch, denn gäbe er auch die, dann h ä t t e er nichts hinzugeben. Darüber hinaus indiziert dies unabwendbar, daß ‚seine’ Kunst >>>> nicht nur die seine i s t.
(CCCCXX).
albannikolaiherbst - Montag, 2. Oktober 2006, 11:09- Rubrik: Paralipomena
Zu lernen, jedem ironischen oder hämischen Einwand sachlich zu begegnen; ‚sachlich’ bedeutet: dem G e g e n s t a n d nahe, um den es geht. Und sich auf keine Rhetorik mehr einzulassen. Ganz innig und gleichzeitig klar an Objekt und Subjekt des Interesses zu bleiben. Das schließt die eigenen Emotionen ein, die nicht wegzudrängen oder zu überspielen, sondern ganz ebenso darzustellen, also zu benennen sind. Das ist wirklich eine Aufgabe, und sie schließt jegliche Ironie und alle strategische Rhetorik aus. Es wäre eine Erkenntnisform, die nicht mehr kämpft.
albannikolaiherbst - Montag, 2. Oktober 2006, 01:42- Rubrik: NOTATE
THEMA III
ANH Von den Träumen erzählen, von den Hoffnungen und Erfüllungen erzählen und davon, daß sie sich so vielen n i c h t erfüllen. Nicht nachlassen darin, immer wieder aufs Neue ansetzen. Nicht aufgeben. Doch auch nicht so tun, als w ä r e erfüllt. Dies ist die Wahrheit an Petterssons Musik: Sie täuscht niemals vor.
Grob THEMA III weg. Aus dem „Off“:
SPRECHER 2 (Diskussionston:) Sie wollen sagen, daß schon handwerkliche Perfektion eine solche Erfülltheit vortäuscht?
>>>> AP 24
AP 22 <<<<
albannikolaiherbst - Dienstag, 3. Oktober 2006, 22:03- Rubrik: HOERSTUECKE
Sie >>>> haben internalisiert, daß jemand, der etwas zu sagen habe, es nicht unbedingt sage; und daß jemand, der etwas geleistet hat, auch damit hinterm Berg hält.
Das ist eine schöne Haltung, aber auch sie ist – Glaube. (Der interessanterweise bei Firmen n i c h t sticht, und niemand nimmt Firmen das übel. Ganz selbstverständlich darf, sagen wir, Mercedes Benz, seine Produkte preisen; kein Mensch käme auf die Idee, deshalb keinen Benz zu kaufen. Im Gegenteil, man wird neugierig. Und, wenn es gutgeht, überprüft’s. Beim Einzelnen, etwa dem Künstler, findet, w e i l er seine Arbeit anpreist, eine solche Prüfung nicht mehr statt. Auch hier also wird der Ökonomie geglaubt, nicht aber dem einzelnen Bekenntnis. Egal, welchen Folgen es sich aussetzt. Oder, um es religiös zu formulieren, welchem Martyrium.)
Bei alledem wird vergessen, daß understatement eine Form der Arroganz ist. Die man sich zum einen leisten können muß und die zum anderen - täuschen will.
albannikolaiherbst - Dienstag, 3. Oktober 2006, 21:40- Rubrik: NOTATE
Ganz wie in den islamischen Ländern, so ist auch in den westlichen Industriezivilisationen die - wenngleich proklamierte - Trennung zwischen Staat und Kirche nicht in Funktion. Nur daß die westliche Religion scheinbar säkular ist und ihre Kirche der Markt. Mission und Botschaft messen sich hier in Absatz und also im Erfolg des Produkts. Wie im Islam der Einzelne dem Gott verantwortlich, so in den Industrieländern dem Mehrwert. B e i d e s ist, man täusche sich nicht, eine Äquivalenzform. Die Industrieländer missionieren im Auftrag des Glaubens ans Heil durch Ökonomie.
(CCCCXXI).
albannikolaiherbst - Dienstag, 3. Oktober 2006, 21:12- Rubrik: Paralipomena
Lese >>>> immer wieder mal d o r t nach. Daß der Ernst etwas leide, sei dabei verziehen. Wir heben’s durch >>>> Gerüchte auf.
albannikolaiherbst - Mittwoch, 4. Oktober 2006, 16:59- Rubrik:
Heute das riesige Hauptgebäude der privatisierten Bahn – ein sakraler Ort auch das.
[>>>> Bahnstreik in Berlin, eine Zigarette rauchend im Glitzerdunkel, draußen, das Kanzleramt im Blick, das Bahngebäude sehr hoch im Rücken. Dazwischen ein Marsfeld.]
albannikolaiherbst - Mittwoch, 4. Oktober 2006, 06:35- Rubrik: NOTATE
albannikolaiherbst - Donnerstag, 5. Oktober 2006, 12:16- Rubrik:
Der kluge Baum beugt sich dem Wind. Wie Schilf.
Der Korruption, verstehst du’s nicht?,
steht Lebensklugheit im Gesicht.
albannikolaiherbst - Sonntag, 8. Oktober 2006, 07:24- Rubrik: Travestien
albannikolaiherbst - Montag, 9. Oktober 2006, 22:31- Rubrik: BambergerElegien
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SPRECHER 3 Man muß vielleicht einen Zwischenweg finden, eine künstlerische Lösung, die sich dessen in mehrerlei Weise bewußt ist. Die bewußt R a u m läßt für, sagen wir, Ungeschicktes.
ANH Natürlich wäre d a s dann eine ganz besondere Perfektion.
SPRECHER 2 Wenn es g e w o l l t ist. Aber mir scheint doch bei Pettersson manches nicht beabsichtigt, sondern… sagen wir: verunglückt zu sein.
ANH Sie sprechen darauf an, daß etwa in seinem Zweiten Violinkonzert der Solistenpart bisweilen orchestral völlig verdeckt ist…
SPRECHER 2 Man hat das oft so interpretiert: es gehe der Einzelne in den Massen ganz ebenso verloren…
(…)
SPRECHER 3 Offen gestehe ich, daß ich selbst keine Courage hatte, Petterssons Musik weiter zu verbreiten, als ich es getan habe. Sein Oeuvre gut durchstudierend, fand ich es letzten Endes doch ‚professionell’ mangelhaft (man bedenke, ich war ‚gewöhnt’, Jünger und Kämpfer eines Bartòk zu sein). Vielleicht habe ich mich geirrt. Das geschieht oft, auch mit dem besten Willen. Wenn dem so ist, wird es meinen jüngeren Kollegen zur Aufgabe fallen, den Irrtum zu korrigieren. *)
Einschleichen:
THEMA II
Sehr sehr leise die Zehnte drunter laufen lassen, auf das Treppensteigen konzentriert sein, das Husten, die leisen Schmerzbekundungen. Allmählich legt sich über den O-Ton immer mehr Husten, und die Katastrophencollage der Dies Irae baut sich abermals auf; aber sehr kurz, abrupt wegbrechend. Dann wieder den Lobgesang der Stimme der Sehnsucht aus dem DIES IRAE aufnehmen.
SPRECHERIN Ich kann euch geben, wie ich wähle: unverbindlich
verteilt wird nicht. Die Lust der Augen regelt
eine Zuckung richtet oder hebt. Und läßt ins Abendrot
sich betten, darbt und durstet bis zum Tod.[*) Antal Doráti, Erinnerungen an AP, in: Allan Pettersson Jahrbuch 1. (1986).]
>>>> AP 25
AP 23 <<<<
albannikolaiherbst - Montag, 9. Oktober 2006, 08:20- Rubrik: HOERSTUECKE
Weil sie ablenkungsfähig und daher prinzipiell disseminativ (geworden) ist, ermöglicht ästhetische Lust dem durch und durch sexualisierten Wesen Mensch weitere Paarungsmöglichkeiten jenseits der Kommunion der Geschlechter. In Kleidung, Interieur und Architektur geht er Paarungen seines Körpers mit sexualisierten Objekten ein. Das Lesen ausgewählter Bücher, das Hören und Spielen ausgewählter Musik agiert das ganze Spektrum von Partnerwahl, Kennenlernen, Vorspiel, Vereinigung mit dem Objekt und Aufbau einer Partnerbeziehung aus. Vom „one-night-stand“ bis zu lebenslangen Beziehungen sind dabei alle Variationen möglich.
>>>> Menninghaus, Das Versprechen der Schönheit.
Verschiebung bezeichnet eine Verdrängungsbewegung. Was geschieht, wird diese Verdrängung b e w u ß t gemacht - also aufgehoben -, mit der Kunst? Ist nicht das die eigentliche Frage? Rilke hatte Angst vor der Psychoanalyse, weil er fürchtete, er verliere durch sie seine Inspirationskraft. Die Dschungel nehmen das Gegenteil an: Die Inspirationskraft dreht sich dann ganz besonders hinauf und transzendiert die bewußt gewordenen Gründe. So wird Kunst aus der Sublimation befreit und erlaubt zugleich: zu l e b e n. Die Grenze zwischen Beobachter und Beobachtetem fällt. Ebenso die Grenze zwischen „Realem“ und „Irrealem“. D i e s e s nämlich ist verräterisch:
Aus prinzipiellen Gründen sind die Koppelungen unserer Sinne mit ästhetisch besetzten Objekten dauerhafter als manche sexuelle Beziehung. Lessing und Kant zufolge kann ästhetische Lust sich gerade deshalb immer wieder aus sich selbst erneuern, fortsetzen und sogar steigern, weil sie den einmaligen Höhepunkt - das Analogon des sexuellen Orgasmus - vermeidet.
Ebda. (Unterstreichungen von mir).
Hier hört man denn die dunkelste Nachtigall trappsen: Vermeidung deutet auf Askese, und das Versprechen auf Dauer verlangt den (gesundheitsschädlichen) coitus interruptus. Es wird, worauf es ankommt, an seiner Erfüllung gehindert: schwarze Pädagogik. [Poetologie.]
albannikolaiherbst - Donnerstag, 12. Oktober 2006, 17:43- Rubrik: NOTATE
Nebel, mein Sohn, hat sich gesenkt, vier Wochen nachher,
so lange schwieg ich, derart viel ist geschehen; das Jahr ward
spät darin, da nun der Sommer ganz fern ist. Nachmittags winkt er
rot und gibt den erblassenden Blättern, sanften erdwärts
segelnden Wimpeln, die glühende Sehnsucht der Kastanie;
aufgeplatzt wartet die sich erwärmende Frucht auf Erde
ö f f n e n d e n, mütterlich Erde e r w e i c h e n d e n Regen, Plazenta
Erde, gütiger Schlamm, der sie einsaugt, mit Schoß den Schößling
hüllend in ihr Geheimnis. Dunkel ist immer, was austrägt.
Nicht nur Gesindel scheut das Licht, auch die Fruchtbarkeit tut es.
Aufklärung darum ist gänzlich aseptisch; Vernunft zeugt nicht.
Niemals fragt eine Frucht, ob sie sein soll, sondern probiert’s.
Anders nicht sind auch wir; denn wer, bewußt, r i e f uns,
da wir uns fanden, aus den Steinen, den Wolken, dem einen
Körper mit dem andern? Noch zeugte das bleibende Tier uns.
Noch haben Götter uns in die Mutter gepflanzt, Götter,
die im Rausch sind des glückhaft rasenden Sommers; geschlechtliche
W u n d e r sind wir noch, nicht Funktion von Familienplanung,
n i c h t vernünftig, sondern plötzlich - Erscheinungen sind wir,
unerwartete, unverhoffte, wenn auch erhoffte:
solch ein Glück! so daß es uns schauert, wenn wir’s erfahren.
Wen denn schauert’ Bestellung? Niemanden. Lieferung wäre
Schwangerschaft dann und abweisbar, hätte sie Mängel. Wir klagten
Nachbess’rung ein - oder Rücknahme eines Mangelproduktes.
So wird es werden ohne das bleibende Tier. Pragmatisch.
Darum will ich das Pathos, Geliebte: um das Wunder zu wahren
um unsre Abkunft. Nicht daß sich bereits die Föten verkühlen
in den Plazenten; nicht daß sie sagen müssen: ihr habt uns
planend designt; wo kann denn nun unser S e l b s t, w a s kann
unser Selbst uns noch sein? und kämen sich vor wie ein Zweckbau.
>>>> BE 33
BE 31 <<<<
albannikolaiherbst - Donnerstag, 12. Oktober 2006, 08:40- Rubrik: BambergerElegien
Liebe I.,
alles für die anderen letztlich Ungeheure, das wir miteinander aufnehmen und aneinander suchen und das sich in unserer instinktiven Liebe zueinander bereits in einer Zeit begab, da uns die erotische Obsession aufeinanderlegte, in der sich genau das v e r s t e c k t e, findet seinen Grund wohl d a r i n: - unsere Kindern nicht einen Schmerz erfahren zu lassen, wie ihn uns die eigenen Eltern gemütlos zugefügt haben. Gerade unsere Liebe über alle Widerstände und Zumutungen hinweg, die wir e i n a n d e r zugefügt haben und zufügen, ist letztlich womöglich als der Garant dafür wirksam, daß unsere Kinder nicht eines Tages selbst ihr lebendiges und warmes Grundgefühl elternschuldhaft verloren haben werden. Man kann einerseits sagen, es seien diese unsere ‚Zumutungen aneinander’ erwachsene (= verschobene) Reflexe eben d e r emotionalen Verluste, die wir selber tragen, also letztlich psychische Verarbeitungsformen, die sich in der Partnerschaft realisieren; wie andererseits, daß genau das den Kindern die Chance gibt, später einmal nicht ebenso ‚verschoben’ agieren zu müssen. Sondern ‚heil’ zu sein. Je mehr wir davon wissen, uns also bewußt machen, desto wirksamer wird der Schutz, wird die Behütung, in der unsere Kinder aufwachsen. Unsere Liebe selbst - die zueinander - wird durch solch eine Erkenntnis nicht geringer, sondern reifer. Ja, sie wird geradezu gehoben und begründet im natürlichen Kreislauf von Reproduktion und Brutschutz. So daß das ‚Romantische’, für das wir sicher für manchen stehen, der uns betrachtet und darüber bürgerlich-pragmatisch den Kopf schütteln mag, direkt an die natürliche Arterhaltung anschließt, und zwar nicht nur als Dynamik der genetischen Reproduktion, sondern darüber hinaus als etwas, das unser kulturelles Erbe mit einschließt und ausschöpft und weitergibt. Wir nehmen sozusagen an unseren eigenen Kindern die Verbrechen unserer Eltern zurück. Wir formen die Verbrechen unserer Eltern um, schaffen Heil aus Unheil. Sofern wir unsere gegenseitigen Zumutungen aushalten und diese Liebe zueinander nicht verlieren.
Ich bin mir, I., klar darüber, daß von „’Verbrechen’ unserer Eltern an ihren Kindern“ nur in eingeschränktem Sinn, also insofern gesprochen werden kann, als unsere Eltern selbst bloß Geworfene und sie Prozessen ausgesetzt waren, denen sie unbewußt - das heißt: unreif - folgten: ihnen sind ihre Kinder zu Objekten geworden, an denen sie eigene Traumata ausagierten. Wir hingegen wurden e i n a n d e r zu solchen Objekten. Genau das schützt nun unsere Kinder. Sofern wir vor dieser Dynamik nicht die Augen verschließen.
Dies ist ein seltsamer Liebesbrief, ich weiß. Doch ist es einer. Es steht darin vielleicht >>>> die tiefste Liebeserklärung eines Mann an eine Frau überhaupt. [Geschlechterliebe/Elternliebe.
Wilhelm Meister (1).]
albannikolaiherbst - Donnerstag, 12. Oktober 2006, 06:17- Rubrik: FrauenundMaenner
Besteht literarische Arbeit einfach darin, d a zu sein. Auf den Bildschirm zu schauen. Mal hier etwas zu tippen, mal dort. In den Büchern zu blättern, bisweilen ein wenig zu lesen, die zur Hand auf dem Schreibisch liegen, im Netz herumzuschauen, sich >>>> Elfen anzusehen, mit denen einen seit später Kindheit seltsam Vieles verbindet (außerdem hat man schließlich >>>> einen Roman geschrieben, in dem sie eine nicht unwichtige Rolle spielen), um fast zeitgleich festzustellen, daß >>>> Das Weblog als Dichtung längst >>>> gedruckt vorlegt (was man nämlich ganz vergessen hat und hat auch, wegen Adreßkonfusion, bis heute kein Belegexemplar bekommen), dann wieder stößt man in den Skizzen zu den >>>> Bamberger Elegien auf s o l c h e Zeilen Wann g e b e n die Frauen, wann geben sie n i c h t mehr, und was läßt
platonisch sie werden und scheinbar gegen uns herbe? und bastelt etwas dran rum; schließlich fällt einem die >>>> Morrigain ein (auch sie ist elbischer, wenn auch dunkler Natur) und das einigen so ärgerliche Projekt mit den >>>> Willigen Frauen; dann wieder schaut man nach Post, raucht einen Zigarillo und sollte eigentlich auf eine Vollstreckungsankündigung des Steueramtes Franfurt am Main schriftlich reagieren, deretwegen man heute gleich nach Erhalt erfolgreich immerhin telefoniert hat, doch es sperrt sich so alles dagegen, die Kontemplation zu verlassen, und man blättert im Notizbücherl herum und denkt sich: ich muß unbedingt was Neues für Die Dschungel schreiben, und weil das plötzlich vordringlich wird, schreibt man denn d i e s hier. Und spürt, daß es in einem denkt, und zwar völlig anderes, instinktiv geradezu, ein unbewußter Wille zur Gestaltung von etwas, um das man noch gar nicht oder nur weniges weiß.
Manchmal besteht die literarische Arbeit eben darin. In dieser schweifenden Zeit. Die sich braucht.
[Poetologie/Produktivitätstheorie.]
albannikolaiherbst - Freitag, 13. Oktober 2006, 18:23- Rubrik: Arbeitsjournal
Die Dschungel bitten um Unterstützung.
Gestern erreichte uns folgender Offene Brief an den Präsidenten der Deutschen Forschungsgemeinschaft:
Mit Überraschung und äußerst befremdet haben wir die Meldung zur Kenntnis genommen, daß die Deutsche Forschungsgemeinschaft die Förderung der historisch-kritischen Franz Kafka-Ausgabe abgelehnt hat. Die Ausgabe wurde 1995 von Roland Reuß und Peter Staengle in Zusammenarbeit mit dem Stroemfeld Verlag ohne jede öffentliche Förderung begonnen und umfaßt bis heute fünf umfangreiche Bände. Sie hat im letzten Jahrzehnt weit über die Grenzen der Kafka-Forschung hinaus der neueren Philologie bedeutende Impulse gegeben und im In- und Ausland - selbst von anfänglich skeptischen Beobachtern - große Anerkennung erfahren. Wie neuere wissenschaftliche Arbeiten zeigen, ist sie für die Erschließung des Kafkaschen Werkes unverzichtbar: Sie ist die Grundlage jeder künftigen Erforschung dieser einzigartigen Dichtung in deutscher Sprache. Es wäre eine wissenschaftliche und wissenschaftspolitische Katastrophe, wenn es bei der ablehnenden Entscheidung der DFG bliebe.
Wir bitten die DFG mit Nachdruck, die für uns unverständliche Entscheidung zu überdenken. Die historisch-kritische Kafka-Ausgabe verdient eine faire Begutachtung, die auch avancierte Ansätze in Editionstheorie und Praxis berücksichtigt.
Erstunterzeichner:
Prof. Dr. Hans Zeller, Fribourg
Prof. Dr. Gunter Martens, Zell am Harmersbach
Prof. Dr. Wolfram Groddeck, Zürich
Dr. Walter Morgenthaler, Basel
Prof. Marianne Schuller, Hamburg
Der Verleger von Stroemfeld, KD Wolff, von dem die Frankfurter Kritische Ausgabe herausgegegen wird, schreibt dazu folgendes:
Sehr geehrte Damen und Herren. Liebe Freundinnen und Freunde.
Im folgenden leite ich Ihnen eine Mail von Prof. Wolfram Groddeck (Universität Zürich) weiter, mit der Bitte um Beachtung. Vielleicht können Sie auch noch weitere Personen um die Unterzeichnung des Offenen Briefs bitten? Vielleicht haben Sie Vorschläge, wie die Förderung für die Franz Kafka-Ausgabe doch noch sichergestellt werden könnte?
Mit Dank für Ihr Interesse und freundlichen Grüssen
KD Wolff, STROEMFELD VERLAG, Tel. +49-69-955 226-0 Fax -24
please, visit >>>> our website.
Bei Unterstützung des Offenen Briefes teilen Sie itk@textkritik.de Ihren Namen und Ihren Wohnort mit. Darüber hinaus bitten die Dschungel insbesondere Autoren anderer Literarischen Weblogs um weitere Verbreitung des zitierten Offenen Briefes. Danke. ANH
albannikolaiherbst - Freitag, 13. Oktober 2006, 09:50- Rubrik: Korrespondenzen
Es vergeht aber n i c h t und, anders als die umhüllte
Leibfrucht, geht nicht a u f und wächst nicht geboren hinaus
als ein Neues, sondern bleibt alt, und in uns verdirbt es:
Gift wird’s dem Körper, ohne den kein ganzer Geist ist.
Wenn wir’s auch anders wollen: Geist ist Fuß und Magen.
Blut ist er, Lymphe, Speisebrei, Exkrement und ein Speichel,
der sich in das Gehirn hob und weiterhin hebt und wie Wolken
zieht, am Nachmittag, wenn die bereits tiefe Sonne
ihr Oktoberstrahlen tiefgelb durch sie hindurchschickt:
S c h l e i e r ist Geist, projeziert aus den leiblichen Augen zu Himmel.
Jede Himmelfahrt braucht Erde; leugnen wir es,
dann vergiftet’s auch ihn ganz, und er zerstört sie, verklappt sie,
die ihn begründet. Wie die Meere, pulsierendes Weltblut,
wie die amazonischen Wälder der Raubbau, verdirbt es
uns, die hybride Erhobenen, m i t, die geistvollen Klugen,
Unklugen, denen das bleibende Tier zum Skandal ward, die Reinen.
(Wie eine Art ihre nächstverwandte häßlich findet,
so scheut’, um sich abzugrenzen, der Geist vielleicht das
Nächste a u c h? Wer wollte denn mit Schimpansen schlafen?
Schön gilt uns immer am nächsten das Fernste; Leoparden und Tiger
finden wir schön, aber niemals den Affen, dessen Abkunft
wir doch teilen und dessen Gene.) – Vom Nachmittag sprach ich?
von des J a h r e s Nachmittag? dem späten, der Herbst ist?
Morgens sehr früh schweift ein flockiger Wind wie ausgekühlte
nasse Watte über die Regnitz, die eilige; niemand
badet mehr, und keine Kinder rufen vom Hainbad
klingelnd und tollend herüber, auch tags nicht; den Enten, nervösen,
ist nun der Fluß, scheint’s, ganz überlassen, und den Turbinen,
und meinem Blick, als gälte er ihm und flösse ihm nur;
Botschaften trägt er an ihm vorbei, damit ich sie lese.
Sprache ist sie, die Regnitz, ihr offen verschlossenes Grünbraun,
strömend, strömend, als hätt sie so wenig Zeit zu verweilen
noch, als hätte kaum noch ich selbst sie: Nutze sie! rauscht sie
i h m zu, diesem Mann, sich in ihr selbst zu betrachten,
und es sei für ein Jahr e r ihre wägende Ruhe,
fließende Ruhe: wo gehn wir hin? ach Sohn, ach so Geliebte.
>>>> BE 34
BE 32 <<<<
albannikolaiherbst - Freitag, 13. Oktober 2006, 08:00- Rubrik: BambergerElegien
Geist ist der Schleier über unsren nahsten Instinkten,
klärend nur sich selbst, doch was wir eigentlich noch sind,
webt er - mit Gründen - in seinen Nebel: so sehr schmerzt ihn,
daß er an diese Gründe nicht langt, sondern muß sie verleugnen.
Geist ist Abwehr, die sich an die Stelle der Seinsgründe stelln will,
die er dennoch nicht abschafft; sie wirken nur nun aus dem Dunklen.
Wie unsre Kindheit auch. Oft ist die wund; so daß wir Erinn’rung
deshalb verklären und harmonisieren den bleibenden Schrecken,
w e i l er so blieb - als bliebe nicht g r a d e im Schatten Verstecktes!
Wie denn solln wir verzeihen, was wir nicht sehen? und suchen’s
in der Geliebten, die’s doch auch nicht zu heilen vermöchte,
wenn sie’s auch wollte. Doch sieht’s ja auch sie nicht und k a n n’s drum nicht lösen!
Ach, es bleibt so viel Wut in uns, uns widerfahrene Leere,
daß uns Geist ward, sie zu füllen, Empfindung zu füllen,
und Surrogate finden uns ab. Ganz so der Körper,
den wir kulturvoll ersetzen. Und sterben an ihm dennoch.
Daß er bleibe, der Geist - nichts ist’s als fadiger Vorschub:
Mit dem Körper geht auch er hin. Darum, Sohn, ehre
i h n, nicht den Geist, den selbstüberhobenen. Wenn er sich abtrennt,
dann ist er wohlfeil und weiß nichts von sich; anders aber,
w e n n er weiß und nicht länger täuscht, wenn er mutig hinsieht,
d a wird er groß wie bei den Alten, die anders nicht können,
denen der Körper versagt wie den Kranken, und im Ausgleich
schaffen sie Würde Gegenwart Stolz durch strenges Bedenken,
demütig ist da der Kopf zu senken vor unsrer menschlichen
Art und daß sie nie aufgibt und aus dem Leiden die Kunst schlägt,
Wissenschaft, spekulative Erkenntnis; nur ist das nicht größer
als die Umarmung, die atmende, zuckende, aus der das Kind wird.
Sie geht voran, am Anfang steht sie und stehn Pheromone,
Wärme steht da, Verbindung, Verschmelzung und Teilung von Zellen;
Geist aber ist immer einsam, teilt m i t, aber teilt nicht, Geliebte:
rein will er sein und gibt drum nicht Milch seinen Kindern,
Speichel nicht dem Geliebten, ist fähig zum Gott, nicht zur Schöpfung.
>>>> BE 35
BE 33 <<<<
albannikolaiherbst - Samstag, 14. Oktober 2006, 15:52- Rubrik: BambergerElegien
Ich habe letzte Nacht gelesen – die wahrscheinlich schönste und gnadenloseste Liebeserklärung der Welt an die Geliebte, an die Liebe und an die Mutter Erde. Eine Liebeserklärung an die Nacktheit unser aller uns ureigenen Bodenlosigkeit, an die Ungesichertheit dieser Bodenlosigkeit und die Kraft und Energie, die daraus entstehen kann; an die Urkräfte in uns. Wer einmal erlebt hat, wie stark diese Kraft ist, weiß, wovon die Rede ist. Es ist auch eine Liebeserklärung an die Gnadenlosigkeit der eigenen Liebeswut, die uns allen angeboren ist, die nur die wenigsten wahrhaben wollen. Man findet nur ganz selten einen Menschen, mit dem man genau das (und das, was ich oben beschrieb) ausleben kann und auch darf. Wenn man diesen Menschen findet – ist das dann „die Liebe?“. Ist Polarität als eine Form von „Liebe“ definierbar?
Stolz, ja, aber mit einer ihr parallelen Verzweiflung; denn man hat ja verletzt. Und gerade dort wollte man’s nie. Im Buch wiederholt sich das Geschehen, das diesen Roman erst ermöglicht hat; er setzt, bitter ist’s, fort, doch hebt ins Bewußtsein. Indem er das tut, formt die Dichtung eine poetische Wirklichkeit, aus der Schönheit entsteht: Schönheit eben aus Verzweiflung. Unsere Art, uns produktiv ihrer zu erwehren. Die >>>> Sechste Bamberger Elegie erzählt ausdrücklich davon.
Persönlich ist daran allerdings Hoffart geknüpft: daß man selbst es war, der es vollbrachte. Narzißmus, gar keine Frage (auch dieser Eintrag ist narzißtisch). Es schwingt darin die gleiche Ungeheuerlichkeit, mit der >>>> die Vergana-Erzählung endet:
Dem ist sogar ein leiser Triumph beigemischt, der etwas Auserwähltes hat. Denn m e i n e Schulter haben die zwei Finger berührt. I c h bin es gewesen, der in den Granatapfel schaute. Ich nahm ihn entgegen. Ich aß von ihm. Und ich, niemand anderes, b e s c h l o ß das Stück.
albannikolaiherbst - Samstag, 14. Oktober 2006, 12:02- Rubrik: Korrespondenzen
Sie stehen von Stengeln, dornenlosen,
die sich allein in die Kühle hüllen.
Morgens perlt bereits Frost auf den gelben
Blättchen der ungeborenen Blüten:
so feste Knospen, wie wenn sie einen Fötus behüten.
Haben ganz diese Sorgfalt, und sie sind vom selben
nährenden Zart, mit dem sich Müttern Plazenten füllen.
Und w o l l n noch so spät. Und erfriern, diese Rosen.
albannikolaiherbst - Montag, 16. Oktober 2006, 08:48- Rubrik: Gedichte
Bei >>>> herbst & deters fiktionäre hat Katanga >>>> ein neues Archiv eröffnet, in welches nach und nach Aufnahmen hineingetan werden, die ich in den letzten zweieinhalb Jahrzehnten teils im Rundfunk aufgenommen, teils unter ziemlich amateurhaften Bedingungen -gesprochen habe. Letztere sind in aller Regel nie ausgestrahlt worden. Die Rechte an den Aufnahmen liegen bei mir. Es werden Lesungen aus den Romanen und Erzählungen sein, Mitschnitte öffentlicher Lesungen, „private“ Musik-Sprache-Experimente. Außerdem will ich Tonmaterial zugänglich machen, das zwar für realisierte Projekte eingespielt wurde, aber - etwa aus Zeitgründen - herausgeschnitten werden mußte. Die jeweiligen mp3-Dateien sind für Sie frei herunterladbar. Sollten Sie sie außerhalb eines privaten Rahmens weiterverwenden wollen, bitte ich allerdings um >>>> Lizenzmeldung.
Neben dem >>>> Engelgedicht stehen nunmehr die ersten beiden solchen Aufnahmen bereit. Sie entstanden 1980 in einem aus dem Wohnzimmer meines Freundes Andreas Werda, der die Aufnahmen besorgte, improvisierten Studio - zu einer Zeit, da ich auch mit elektronischem Pop experimentierte. Ich war selbst befremdet, als ich vor allem „John Lennon’s Tod“ wiederhörte. Die andere Aufnahme ist eine kleine lyrische Sprachfantasie auf Anton Weberns „Sechs Bagatellen für Streichquartett“.
albannikolaiherbst - Montag, 16. Oktober 2006, 07:30- Rubrik: HOERSTUECKE
Oh über die Professionalität! Aber denken Sie nicht, das ginge nur in der Provinz so. Es wird in der Provinz bloß hellstens offenbar. Also. Mal wieder so eine richtige Schildbürgerei, nur daß die Heimleitung der Villa Concordia daran wirklich unschuldig ist. Vielmehr ist diesmal ein Redaktionsmitglied der Bamberger Tageszeitung FRÄNKISCHER TAG in die schmierverseifte Arena geglitten, und zwar leider eine Frau… wo ich doch vor dem anderen Geschlecht immer noch solche Achtung habe! Aber nein, die Dame ist nicht davon abzubringen, mit quergehaltenen Stangen durch allzu enge Tore zu wollen.
Also Folgendes.
Netterweise bringt der Fränkische Tag bisweilen Portraits über die in der Concordia internierten Künstler. Das freut die auch immer, freute auch mich. Zumal solche Portraits in aller Regel vor Veranstaltungen plaziert werden, die der jeweilige Stipendiat in Bamberg hat. So daß auch Leute dahinkommen. Was ja was i s t. Nein, das ist n i c h t selbstverständlich, auch nicht anderswo. Und da hilft so ein Portrait. Interessanterweise soll aber das Portrait über mich eine Woche n a c h meiner nächsten Veranstaltung erscheinen, die am 24 Oktober in der Villa Concordia stattfinden wird. Da schüttelt man s c h o n ein wenig seinen Kopf. Doch damit nicht genug. Vielmehr will Frau Petra Mayer, die im Fränkischen Tag offenbar rund um die Uhr rein ohne Bettflucht für Kultur recherchiert, für dieses Portrait ein Telefoninterview mit mir führen. Nun müssen Sie wissen, daß sich die Redaktion der Zeitung wenige Hundert Meter von der Villa Concordia entfernt befindet, so daß ich allein schon dieses Umstandes wegen ein Treffen vorgeschlagen habe, gern an neutralem Ort, meinethalben in einem der netten Cafés in der Austraße. Aber, bekomme ich da Bescheid – und glauben Sie bloß nicht, über Frau Petra Mayer d i r e k t, nein nein, das läuft alles immer per Concordia-Sekretariat… vielleicht hat Frau Mayer Angst, sich anzustecken?...also ich bekomme Bescheid, das gehe nicht, das mit dem persönlichen Treffen, dafür sei keine Zeit.
Nun fragt man sich nicht nur, was hat diese offenbar termingeschüttelte Frau zu t u n?, nein: man fragt sich, mit wem und in welche ungeheuerlichen Kulturbegebnisse mag der Fränkische Tag insgesamt verquickt sein? Ist Salman Rushdie da und bedarf eines petramayerschen Kulturschutzes? Gibt es in den nächsten zwei Wochen einen Internationalen PEN-Kongreß in Bamberg? Ja, und was mag es sein, das es Frau Mayer zeitökonomischer vorkommen läßt, über fünfhundert Meter hinweg ein Telefoninterview zu führen, als sich einen latte macchiato ausgeben zu lassen? und vielleicht m e h r zu erfahren als bloß die nette Telefonstimme, die mir zuteil ward? Wozu eigentlich überhaupt ein Interview? Die Frau kann sich doch auf ihre vier Buchstaben setzen und für sich recherchieren – oder sogar ein B u c h könnte sie lesen, ich meine, das wär doch einmal was. Vielleicht sogar eines von m i r... oder z w e i, also nur, um zu ein bißchen Ahnung zu kommen. Aber nein, sie will ein Telefoninterview. So fürchte ich nun anderes: Sie ist in Panik geraten, daß ich sie vergewaltigen könne, es ist ja einiges in Umlauf über mich. Sie wird das mit dem Mädchenhändler gelesen haben, der ich einmal gewesen sei. Und sie wird von meinen verschiedenen Gefängnisaufenthalten gehört haben und ist nun besorgt, in dieser kleinen, zumal katholischen Stadt könne sie eine Begegnung mit mir in Verruf bringen… allein, wenn uns jemand zusammen sieht… Dafür nun hätte ich freilich Verständnis, ein tiefes Verständnis sogar. Nur müßte Frau Mayer mir das sagen. Dann nähme ich Rücksicht. So aber bleibt mir nichts, als ihr die Sorge anders zu nehmen. Möge sie sich einfach fernhalten von mir. Denn bereits meine Stimme, ich deutete es an, birgt Gefahr für seelische Hygiene.
Ach so: Frau Petra Mayer will für dieses Telefoninterview sogar einen Termin. So wichtig ist ihr die Sache. Uns aber nicht. Denn uns, nun wirklich, geht der Fränkische Tag endgültig am durchtrainierten Arsch vorbei.
albannikolaiherbst - Dienstag, 17. Oktober 2006, 09:58- Rubrik: DieKorrumpel
Mit Verspätung kommt der ICE-Sprinter in FFM an, ich bin fünf Minuten zu spät im Studio. Was kein Problem ist, da Hans Peter Schupp, Sprecher 3 im Stück, erst für nach Mittag dasein kann. Also beginnen wir anderen, nach kurzer Vorbesprechung.
Das Team: Birgitta Aßheuer, Heinrich Giskes, Uwe Koschel, Hans-Peter Schupp. 
Doch die großen Studios im Hessischen Rundfunk waren auf Monate belegt; so hatten wir nur ein kleines bekommen, und aus Zeitgründen (für die Sprecher steht nur ein Tag zur Verfügung) wird nun die Aufnahme auf mono gefahren. Was ich überhaupt erst mittags mitbekomme. Der Techniker schimpft die ganze Zeit: „Wiese haben wir nicht Studio 6? Was könnte man aus diesem Text machen!“ Leukert zuckt mit den Schultern, er hat es versucht. Ich wiederum bleibe ohnedies unterdessen gelassen: Nicht selten haben einen unangenehme Umstände dazu gezwungen, sich eine ganz besondere Kunstform auszudenken; man braucht nicht „Finessen“ um gute Arbeit abzuliefern, man braucht auch kein Stereo.  Technik: Helmut Schick. Redaktion: Bernd Leukert.
Weiterer Ärger zwischendurch: daß Hans-Peter Schupp, Sprecher 3, nur am Nachmittag konnte, zwei der anderen Sprecher aber nur für den Vormittag bestellt waren, obwohl es im Stück Parts gibt, wo alle zusammen sein und sprechen müssen. Ein Dispositionsproblem, vielleicht auch Mißverständnis. Aber jeder Sprecher will diesen Text sprechen, also löst sich alles; man kann und man bleibt halt übers Mittagessen hinaus. Nur hat das Verfahren den Nachteil, daß wir - ähnlich wie beim Film - nicht chronologisch nach Typoskript und Szene aufnehmen, sondern nach Sprecheranwesenheit, weshalb die eine Spur, auf der aufgenommen wird, später völlig umgeschnitten werden muß. Dafür haben wir keinen Techniker mehr, sondern daran werden am zweiten Produktionstag Leukert und ich alleine sitzen. Und weil es dafür kein Studio gibt, überspielen wir nunmehr (und tun es bis in die Nacht) die aufgenommenen Sprecherszenen in unsere Laptops, um morgen die Aufnahme sauberzuschneiden.
Durch die module Arbeitsweise, und weil alle Musik noch fehlt, klingen die Texte bislang recht trocken, man weiß nicht recht, worauf es hinausläuft; der auch hier verwendete Hexameter hat Reiz, ja, aber steht noch im Raum wie eine teils sinnlose, teils so durchsichtige Säule, daß man sie eigentlich für einen Irrtum hält.
>>>> 26
24 <<<<
albannikolaiherbst - Dienstag, 17. Oktober 2006, 05:39- Rubrik: HOERSTUECKE
10.14 Uhr:
…und plötzlich merk ich, daß meine CD-Aufnahmen der 9. und 13. Sinfonien Petterssons rein identisch sind; offenbar hat cpo >>>> dieselbe >>>> Sinfonie zweifach und unter verschiedenen Werkbezeichnungen herausgegeben, deren eine falsch ist. Und mir wird klar, wieso ich das Requiem allezeit mit der Neunten o d e r der Dreizehnten beginnen wollte und weshalb ich mich da nie festlegen konnte. Ach, hätte ich doch nur >>>> Peter Gülkes Einspielung, die ich als hinreißend in Erinnerung habe (es ist ein von mir angefertigter Rundfunk-Mitschnitt) mit zugrundegelegt! Dann wüßte ich wenigstens, w e l c h e Sinfonie es nun ist, für die ich mich entschied. Wobei erzählt wird, daß Petterssons Neunte einsätzig nahezu anderthalb Stunden währt, m e i n e cpo-Einspielung allerdings nur 67 Minuten. Also wird’s die Dreizehnte sein, was wiederum p a ß t: die Zahl 13 wird zunehmend wichtiger für meine Arbeit.
NACHTRAG.
>>>> AP 28
AP 26 <<<<
albannikolaiherbst - Mittwoch, 18. Oktober 2006, 10:19- Rubrik: HOERSTUECKE
Also ein a l l z u guter Stern hängt über dieser Produktion n i c h t. Das geht beim Honorar los, das geht bei den uns versagten Tonstudios weiter und hört damit, daß die Sprecher mono aufgenommen werden mußten, noch nicht auf; sondern geht damit weiter, daß ich eine Reihe von Originaltönen in Bamberg vergessen habe und deshalb ernstlich beabsichtige, über Nacht hinzufahren, um sie zu holen…  aber plötzlich ist das insgesamt egal, weil mein DAT-Recorder den Geist aufgibt (ich lege neue Batterien ein, und er fängt an, wie ein verschmauchter Motor zu riechen – plötzlich erinnere ich mich der Elektrischen Eisenbahn, die ich als Junge hatte; da roch’s manchmal ähnlich) – und nicht nur er, sondern auch das Gerät der Freunde und Gastgeber ist mit einem Mal defekt. Jedenfalls haben wir gestern ziemlich benommen aus unseren Hemden geschaut.  Aber zäh dann weitergeschnitten; ich war, siehe Arbeitsjournal, gegen halb ein Uhr nachts damit fertig, brauchbare Takes anzulegen. Von paar kleinen Pausen abgesehen, saß ich seit kurz vor sechs Uhr in der Frühe daran. Leukert war zwischendurch im Funk und hat abends einige der O-Töne herausgesucht, die das in Bamberg verbliebene Material ersetzen könnten. Ich brauche: Meer (l e i s e Brandung, dazu Rauschen in Palmen oder Bäumen; mit fernen Kinderrufen), U-Bahnen von innen (hab ich aus Tokyo göttinsseidank als mp3 auf der Festplatte; Berlin wäre aber besser gewesen); außerdem Knarren sehr langsamer Schritte im Treppenhaus.  ABER: Die Hexameter funktionieren, das ist mir selbst ganz erstaunlich; auch wenn ich, als ich eben aufstand, wußte, daß mein Unbewußtes mich hat etwas anderes - negativ Utopisches - träumen lassen. Ich sag aber nicht, was.
Künstlerische Arbeit, bislang, war das noch nicht; von den Sprechern gestern und von der Sprechregie vielleicht einmal abgesehen, aber auch da gilt nur ein sehr k l e i n e s Vielleicht.
>>>> AP 27
AP 25 <<<<
albannikolaiherbst - Mittwoch, 18. Oktober 2006, 06:54- Rubrik: HOERSTUECKE
albannikolaiherbst - Donnerstag, 19. Oktober 2006, 07:12- Rubrik: HOERSTUECKE
Clair Lüdenbachs Kritik, als sie das erste Drittel der Rohmontage gehört hatte, ging d a h i n: Man wisse gar nicht, wo man sei vor lauter Assoziationen, und erfahre auch gar nichts über Allan Pettersson; weshalb seien da plötzlich Kriegsgeräusche? was machten die Säuglingsschreie dort? was habe das alles mit dieser Musik zu tun? Die Collage wirke völlig beliebig, wenn es keine Erklärungen gebe.
Das brachte mich, obwohl ich lächelte, in Harnisch; z u gut klangen die montierten Kapitel, es war alles auch zu wahr, um einfach so abgetan werden zu können. Wir begannen zu diskutieren, dann ließen mich die Einwände die ganze Nacht über nicht los. Zwar, ich wollte und will auf gar keinen Fall journalistisch, auch nicht dokumentarisch arbeiten; ich habe mehr als nur eine Abneigung dagegen, Kunst zu erklären, sondern ich will immer ins Vorgestellte h i n e i n, nicht auf Distanz dazu gehen und dann analysierend oder doch beschreibend davon erzählen. Aber der Einwand schien mir auch wieder etwas sehr Richtiges zu haben, etwas überaus Wichtiges… und es war klar, daß ich eine Möglichkeit finden mußte, dem Hörer eine Art Geländer zu geben, o h n e daß man die Baufirma sieht, die es aufstellt.
Die erste Idee, die ich hatte und morgens umsetzte, war, aus den Hexameter-Gedichten einzelne Zeilen, auf die sich die verwendeten Töne bezogen, herauszukopieren und über die jeweiligen Stellen ins Klanggebilde mit einzusetzen. Sofort bekamen die dann eine innere, geradezu schlagende Plausibilität, auch wenn diese Sätze, imgrunde nur wenige Worte, sehr sehr kurz aufschallen; u n d die Intensität der jeweiligen Komplexe erhöhte sich, weil die zitierten, geradezu hineingewehten Sätze nun den Character von Leitmotiven annahmen. Des weiteren war eine Umstellung in einer der beiden Erzählungen vorzunehmen, wodurch das Requiem eine nachvollziehbare Verlaufsgeschichte bekommt; tatsächlich konnten daraufhin Striche angebracht werden, die dann mein eigentliches Nebenziel realisierbar machten: nämlich auf keinen Fall länger als 80 Minuten zu werden. Damit läßt sich nämlich eine CD-Produktion ins Auge fassen.
Nachdem das alles fertig war, begab ich mich an die Säuberung der Schnitte, wobei ich etwas Neues lernte. Schon am Montag hatte Leukert gesagt: „Wir schneiden nicht mit Kopfhörern, sondern mit den Zimmerlautsprechern. Es geht darum zu hören, was auch die Hörer hören, was sie normalerweise hören; die meisten sind nicht mit High-End-Geräten ausgestattet. Wir produzieren ohnedies schon für eine Minderheit; schaffen wir ein feinst ausgehörtes Werk, verlieren wir weitere Hörer, weil sie den Eindruck, den wir haben, n i c h t haben und deshalb bei selbst gutem Willen nicht folgen können.“ Bislang habe ich alle Stücke unter Bedingungen geschaffen, die von einer High-End-Situation ausgehen, habe ganz bewußt auf technische Bedingungen nicht geachtet, wie sie in ‚normalen’ Wohnzimmern und (Leukert:) Küchen (!!!) herrschen; deshalb hört man die meisten meiner Stücke am besten konzentriert mit dem Kopfhörer an. Diesmal ist das anders. Wobei uns beiden, Leukert und mir, klar ist, daß wir die Montage noch einmal neu abmischen müssen, wenn es wirklich zu einer CD-Produktion kommen sollte. Ich werde nun s o vorgehen: den Feinstschnitt in den nächsten Tagen auf meinem eigenen Gerät CD-fähig machen, indes Leukert den Rundfunkschnitt behält, ausspielt und sendet. Davon bekomme ich eine CD Meinerseits werde ich eine CD als quasi-‚Mutter’ herstellen, die auf die anderen Bedingungen ausgehorcht ist, nämlich denen der CDs und High-End-Anlagen. Sehr viel zusätzliche Arbeit wird das gar nicht machen. Falls jemand von Ihnen Interesse an der Produktion haben sollte, dann melden Sie sich bitte über das Kontaktformular, das Sie im Fiktionsraum bei >>> herbst & deters fiktionäre unten links finden.
Die Sendung wird am 31. Oktober um 21.30 Uhr in hr 2 ausgestrahlt werden. „Dieses Ding kann sich hören lassen“, sagte Leukert zum Abschied, was, sowohl gemessen an der Komplexität der Arbeit wie daran, daß er Musikredakteur und - nicht selbstverständlich - auch -kenner ist, einiges heißen will. Zufrieden, aber sehr müde reise ich heim.
 [ICE FFM-Berlin, 20.10.2006.]
AP 27 <<<<
albannikolaiherbst - Freitag, 20. Oktober 2006, 11:10- Rubrik: HOERSTUECKE
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Für Adrian Ranjit Singh v. Ribbentrop,
meinen Sohn.
Herbst & Deters Fiktionäre:
Achtung Archive!
DIE DSCHUNGEL. ANDERSWELT wird im Rahmen eines Projektes der Universität Innsbruck beforscht und über >>>> DILIMAG, sowie durch das >>>> deutsche literatur archiv Marbach archiviert und der Öffentlichkeit auch andernorts zugänglich gemacht. Mitschreiber Der Dschungel erklären, indem sie sie mitschreiben, ihr Einverständnis.
Kontakt ANH:
fiktionaere AT gmx DOT de
E R E I G N I S S E :
# IN DER DINGLICHEN REALITÄT:
Mittwoch, den 5. April 2017
Bremen
Studie in Erdbraun
Mit Artur Becker und ANH
Moderation: Jutta Sauer
>>>> Buchhandlung Leuwer
Am Wall 171
D-28195 Bremen
19 Uhr
Sonnabend, 23. September 2017
Beethovenfest Bonn
Uraufführung
Robert HP Platz
VIERTES STREICHQUARTETT
mit zwei Gedichten von Alban Nikolai Herbst
>>>> Beethovenhaus Bonn
Bonngasse 24-26
D-53111 Bonn
16 Uhr
NEUES
Bruno Lampe - 2017/03/29 19:48
III, 280 - Bei Äskulap
Gegen zwei löste ich mich kurzentschlossen vom Schreibtisch. Es war nichts mehr abzuliefern. Aber die ... Die in einem ...
... Deckenlabyrinth sich mäandernde Inschrift...
Bruno Lampe - 2017/03/28 21:42
Vielhard, Leichtgaard:
albannikolaiherbst - 2017/03/28 07:53
Bruno Lampe - 2017/03/27 20:43
III, 279 - Oder auch nicht
Kühler Nordwind. Die Sicht ging bis zu Sant’Angelo Romano weit unten im Latium. Jedenfalls vermute ich ... Bruno Lampe - 2017/03/24 19:55
III, 278 - Einäugigkeiten und Niemande
Ein Auge fiel heraus, abends beim Zähneputzen. Es machte ‘klack’, und der Zyklop sah nur noch verschwommen. ... Danke, gesondert, an...
bei der sich in diesem Fall von einer "Übersetzerin"...
albannikolaiherbst - 2017/03/24 08:48
albannikolaiherbst - 2017/03/24 08:28
Schönheit. (Gefunden eine Zaubernacht). ...
Es juckt sie unter der Haut. Es juckt bis in die
Knochen. Nur, wie kratzt man seine Knochen?
Sein ... Bruno Lampe - 2017/03/22 19:39
III, 277 - Die Hühner picken
Irgendwas ist schiefgelaufen seit dem 9. März. Man könnte es so formulieren: die Verweigerung der Worte ... ich hör' ein heer...
ich hör’ ein heer anstürmen gegens...
parallalie - 2017/03/21 06:51
Ich höre berittene...
Ich höre berittene Landsknecht sich ballen vorm...
albannikolaiherbst - 2017/03/21 06:18
albannikolaiherbst - 2017/03/21 06:12
James Joyce, Chamber Music. In neuen ...
XXXVI.I hear an army charging upon the land,
And the thunder of horses plunging, foam about their knees: ... den ganzen tag lärmen...
den ganzen tag lärmen die wasser
ächzen schon
trist...
parallalie - 2017/03/18 09:55
Den ganzen Tag hör...
Den ganzen Tag hör ich des brandenden Meeres
Klagenden.. .
albannikolaiherbst - 2017/03/18 08:23
JPC

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Zuletzt aktualisiert am 2017/04/01 07:33
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