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>>>> Thema:
Wie Frauen, die mit Männerstimmen reden
Wie oft, Exzellenz, trug Sie denn der Laut, (10)
Orpheen unvernehmlich, durch das Lärmen (11)
Roms zu den Ewigkeiten dieses Engels, (11)
dessen Flügel aus Frauen, die gebärn, (10)
unentwegt der Metempsychose Blut (10)
palingenetisch unter sich herabwirft, (11)
wenn er sich rührt, und schüttelt seine Federn, (11)
die mit den Schlachten gefettet und schwer (10)
von dem Blut sind, und fühllos, und triefen (11)
von Männerstimmen, den rohen, vom Krieg (10)
gehobelten – ˇw i e ˇhielten Sie das Eis, (10)
das sie, Signore, so klirrn läßt, denn aus, (10)
und wärmten dem Engel mit der Musik (10)
noch den Flügel? Wohl um f ü r uns zu reden? (11)
>>>> Variation III
Variation I <<<<
albannikolaiherbst - Montag, 1. Oktober 2007, 21:03- Rubrik: Gedichte
Wie Frauen, die mit Männerstimmen reden, (11)
hebt es des Engels linke Schwinge (9)
über der schattigen Welt an, (7)
deren Existenz, (5)
Euer Exzellenz, (5)
darunter ruht. Man kann (7)
der schwarzen Dinge Fluß und Schwingung (9)
aus des Engels Achselhöhle und jeden, (11)
der drinnen frierte in dem dunklen Eden, (11)
herausquelln hören als Durchdringung (9)
eignen Willens, der daran, (7)
wie ein Reagenz (5)
andrer Existenz, (5)
in anderer Willen rann: (7)
in Ihrer, Signore, Umschlingung. (9)
Wie Frauen, die mit Männerstimmen reden, (11)
haben Sie ewig die uralten Fehden (11)
vom Sein und vom Tod in die Stimmung (9)
Ihrer Musiken getan - (7)
als deren Absenz, (5)
Exzellenz. (3)
>>>> Variation II
albannikolaiherbst - Montag, 1. Oktober 2007, 12:00- Rubrik: Gedichte
F ä h r t e n.
(>>>> Aragons Paysan de Paris wiederholt sich, bzw. setzt sich fort:
Natur wird Kybernetik, Surfer sind Scouts: Fallensteller und
Pelzjäger im Cyberraum. Wie sich Landschaft als Stadt wiederholt und in Stadt umgeformt
hat, so fließt nun Stadt in die imaginären, raumlosen Räume des Netzes
ein. Aragons für die Passade de l'Opéra beschriebene neue Mythologie erfaßt
als postmoderne Mythologie die Cyberräume; das ist, vom Mimetischen
abgesehen, keine Funktionalität, entstammt aber der rein funktionalen,
auf 1 und 0 reduzierten, auf Ja und auf Nein begrenzten Intention; entstammt
ihr technisch, nicht ontologisch: Da ist eben diese Funktionalität
selbst ein maskierter Ausdruck ganz anderer Wirkzusammenhänge, nämlich
der natürlichen Evolution. Wenn Aragon sich die Spazierstöcke wie Seegras
sanft hin- und herbewegen läßt, ist dies eben deren Ausdruck und keine
poetisch gesuchte Metapher, sondern evidente Erscheinung, die
den Zusammenhängen ganz nah auf die Haut bläst. Wir erklimmen momentan
nur das nächsthöhere Tableau.
Kleine Theorie des Literarischen Bloggens (88).)
>>>> 89
87 <<<<
albannikolaiherbst - Montag, 1. Oktober 2007, 07:48- Rubrik: Litblog-THEORIE
Beugte sich über das Kind wer
der seine schattigen Hände sah
mürbe von Tonalität
nervös in der Ahnung
tat ihm die Töne wer auf
ließ er das Kind bereits fallen
nahm er das Kind aus dem Spiel
bis aus dem Spiel am Klavier
ein immerselber Klang
durch die irpinischen Fenster
des Castellos di Valva
in den kleinen Garten drang
Das hielt so über Stunden
das hielt die Welt und jahrelang
für immer diese Kindheit an.
>>>> Variation V
Variation III <<<<
albannikolaiherbst - Dienstag, 2. Oktober 2007, 16:28- Rubrik: Gedichte
E i n Flügel hebt sich.
Es reicht hängt des Engels zweiter
in die Kälte weiter,
ehern und unendlich.
Drauf ist kein Blut.
Er ist nur weiß im Nichts
des unsichtbaren Lichts
und ruht,
wie wenn die linke Schwinge
birgt, die rechte aber wär
Treibnetz im kosmischen Meer,
und Schwarm um Schwarm verfinge
asteroid erstarrter Seelen
auf ihren Wegen sich darin
zu einer Auferstehung hin,
die sich wie Parallelen
in einer Ferne schneidet,
die aus Gesängen schwirrt,
doch niemals werden wird
und selbst der Engel meidet.
>>>> Variation IV
Variation II <<<<
albannikolaiherbst - Dienstag, 2. Oktober 2007, 10:10- Rubrik: Gedichte
Ich verbeuge mich >>>> vor dieser großen Dichterin.
Wo immer die Leser aufschlagen, wo immer sie hineinschauen und es heraussingen lassen, und wann immer ihr diese Bücher wieder zugeklappt habt – immer bleibt etwas zurück vom T o n. Die verschüttete Sprache rückerstattet uns eine Wahrheit, die an uns merklos haftete:
Und trockne dir auch noch die Tränen, ich Blödian. Kochst dich selbst in deiner Wut, als wärst du für derlei geboren, dich an den Ohren ziehen, du merkwürdiger Höllenbube, einmal wirkliche Daumenschrauben spüren, bei Gott: den Gefühlsdschungel roden, mich deucht, du bist ein Urwald, Natur im Rohzustand, zumindest nicht wirklich über das heidnische Zeitalter hinausgewachsen, weiß Gott – wie du möglich wurdest, im aufgeklärten Jahrhundert.
Marianne Fritz, Dessen Sprache Du nicht verstehst.
albannikolaiherbst - Dienstag, 2. Oktober 2007, 07:20- Rubrik: Arbeitsjournal
Das starb in einem zehnten Dom
zum zehnten Mal
Das nahm
von dem Engel zwei Finger
über deren Nägel
wie Haut
spreizt' es den Laut
und spreizte die Finger
Das spreizte die Hand
zur Kathedrale
Der Ton wurde Wand
und wurde Tempel ganz
Das klang im dunklen Glanz
der Existenz
und starb in seinem zehnten Dom
zu Rom.
>>>> Variation VI
Variation IV <<<<
albannikolaiherbst - Mittwoch, 3. Oktober 2007, 07:34- Rubrik: Gedichte
... Bedeutungsh ö f e, die eben nicht definiert, sondern ungefähre sind und insofern musikalischen, nicht technischen Welten verwandt. Indes zeichnet das Ungefähre semantischer Höfe aus, daß sie demjenigen, der sie wahrnehmen kann, ganz ungefähr bleiben und auch bleiben müssen. Ich kann mit semantischen Höfen nicht kalkulieren, da sie eben nicht-definierte s i n d – oder sie verlören ihren Halo, diesen Mondhof des Bedeuteten, der sich jenen Wahrnehmungen vergleichen läßt, die wir am Rande unseres Gesichtsfeldes haben: sie sind unscharf, aber - als eigentlich evolutionsbiologisch entstandene Warnsysteme - unmittelbarer, als wenn wir uns direkt auf etwas konzentrieren. So spürt ein Kämpfer den Angreifer im Rücken eben nicht nur, wenn er mit dem Wind angreift und nach Knoblauch riecht - wie Morgan „Azeem“ Freeman das in >>>> Reynolds „Robin Hood – Prince of Thieves“ völlig richtig bemerkt. Sie kennen das ganz alle: Man muß gar nicht hinschauen, um zu bemerken, daß jemand - oder ein Etwas - in den Raum tritt, der bzw. das mit Ihnen etwas zu schaffen hat. Was hier wahrnehmungspsychologisch gespürt wird, erscheint in der Dichtung als Bedeutungshof.
Es gibt dazu eine sehr schöne Stelle bei Edgar Poe, nämlich in den Morden der Rue Morgue. Da sagt Dupin folgendes, und das ist eine viel mehr poetische als naturwissenschaftliche Erkenntnis, ja ist vielleicht das Z e n t r u m poetischen Denkens (und es hat, in diesem Fall, mit detektivischem Instinkt zu tun):
>>>> (...), and it is possible to make even Venus herself vanish from the firmament by a scrutiny too sustained, too concentrated, or too direct.
Poe, Murders in the Rue Morgue.<<<<
Das ist eine sinnliche Erfahrung, die wir tatsächlich alle machen können und immer wieder machen, die aber, nutzt man sie zur Konstruktion eines Textes, kaum mehr verstanden wird, weil wir verlernen – und, glaube ich, verlernen s o l l e n -, auf solche Höfe zu achten; statt dessen werden wir auf - moralische, soziale, personalpsychologische - Inhalte gelenkt. Man behauptet das gerne als Konzentration, vergißt aber, daß manche Formen der Konzentration den Wahrnehmungen poetischer Wahrheiten ganz abträglich sind, ja die Poesie aus der Dichtung damit geradezu eliminiert wird und damit sie selbst. Das ist der Grund, weshalb bei einer wirklichen Dichtung Bemühungen um Interpretation, die nicht ihrerseits poetischen Characters sind, immer scheitern müssen. Und das ist auch der Grund, weshalb den Jugendlichen auf dem Gymnasium jegliches Verständnis für Dichtung vermittels halbgarer Interpretations-Verlangen so furchtbar ausgetrieben wird, die man zudem noch benotet. Wer unter Ihnen hat n i c h t bis zum Kotzen Kafka interpretieren müssen? Und wenn Sie ehrlich sind, werden Sie zugeben, daß keine Klassenarbeit, die Kafka interpretieren sollte, je dazu geeignet war, Ihnen Kafkas Dichtung nahezubringen. Bei Gedichten verschärft sich diese Abschreckung noch. Literarwissenschaftliche Disziplinierung hilft Ihnen nämlich nur dann, wenn ihr eine L i e b e zum Gegenstand vorausgeht, die so groß ist, daß auch staubigste Analyseexerzizien ihr nichts anhaben können. Allein in diesem Fall kann aus dem gymnasialen und später akademischen Staub etwas Organisches werden, das lebensfähig ist und aus Ihnen eine gute Germanistin, einen guten Germanisten, bzw. Literaturwissenschaftler werden läßt - einen guten Dichter freilich immer noch nicht. Keine Universität, kein Institut für Literatur und kein creative writing-Seminar kann das aus Ihnen machen. Einer der intensivsten lyrischen Poeten der Gegenwartsliteratur, Wolfgang Hilbig, war Werkeugmacher. Liebe ist nicht lernbar, und übertragbar nur dann, wenn etwas da ist, auf das eine Übertragung wirken kann.
HV 1 <<<<
albannikolaiherbst - Donnerstag, 4. Oktober 2007, 14:21- Rubrik: KYBERREALISM
Es ist schon gut, wenn nun wichtige Kollegen die Stimme erheben. Es hat aber auch Traurigkeit. Hätte so etwas nicht massiv zu der Fritz' L e b z e i t e n geschehen müssen? Es waren doch immer nur Einzelne, Vereinzelte, Versprengte, die dieser Frau die Standarte hielten. Nun aber werden wir noch Worte eines hymnischen Nachrühmens derselben Leute, wenigstens Publikationsorgane, lesen, die der Fritz' Werk zu Lebzeiten der Dichterin wenn nicht gar hämisch, so doch spöttisch, zumindest unwillig, in die Kategorie des Schrulligen abgetan haben. >>>> Marlene Steeruwitz gibt dafür eine Art Erklärung, die ahnen, aber dann letztlich doch nicht begreifen läßt. Und schon gar nicht verzeihen. Was hier geschah.
Alles beim alten. Neues unter der Sonne ist nicht. Weder in Wien noch anderwärts. Und unter den Wolken.
albannikolaiherbst - Donnerstag, 4. Oktober 2007, 06:05- Rubrik: Arbeitsjournal
„Konservativ“ meint die Form, nicht den Inhalt und also nicht ein realistisches Erzählen, das noch immer an die Kompliziertheit der von der technischen Welt durchbestimmten neuen Realität mit den erzählerischen Waffen einer schon lange überkommenen Welt heranreichen zu können meint, und zusätzlich auch noch mit der grundierenden demokratischen Moral der Anständigkeit. Hiergegen folge ich einem Fluß, der in der deutschsprachigen Literatur zwar lange schon, doch immer schmaler werdend, neben dem gemütlich sanktionierten story telling einhergelaufen ist, aber allmählich und endgültig - als wäre er wieder zur Quelle, einer inversen freilich, deren Wasser umgekehrt fließt, zurückgekehrt - zu versickern scheint. Wobei ich mich auf erzählende Prosa, nicht auf das Gedicht beziehe und außerdem weiß, daß etwa für die US-amerikanische Literatur etwas völlig anderes gilt. Denken Sie an den späten Gaddis und vor allem ein derart radikales Werk wie Pynchons Gravity's Rainbow. Daß vornehmlich die Deutschen so rückschrittliche Prosa-Ideologeme pflegen, hat Gründe, die anderwärtig erörtert werden müssen. Gegen diese setze ich seit meinem >>>> im SCHREIBHEFT publizierten Briefwechsel mit Barbara Bongartz als eine andere Kunstperspektive den Begriff der Perversion in Bewegung. Dazu sei erstmal nur angedeutet, daß ich mit ihm auf alte - kathartische - Kunstauffassungen zurückgreife, die sich mit der Anstrengung um neue, genauer: nach-postmoderne literarische Formen zusammentun. Damit stehe ich nicht allein, aber es sind unserer nicht so arg viele. Ich werde in meinen beiden folgenden Vorlesungen auf den Perversionsbegriff zurückkommen.
HV 2 <<<<
>>>> "Kybernetischer Realismus", das Buch.
albannikolaiherbst - Sonntag, 7. Oktober 2007, 17:33- Rubrik: KYBERREALISM
Olivier Messiaen.
S a i n t F r a n ç o i s d' A s s i s e.
:10.20 Uhr.
albannikolaiherbst - Montag, 8. Oktober 2007, 10:32- Rubrik: LOYOLA
Möglicherweise >>>> deswegen erreichte die Fiktionäre soeben >>>> auf dem Wege ihres Kontaktformulars die folgende Anfrage:
Email: Sonja.HeinrichH@web.de
Betreff: Postsendung
Nachricht: Sehr geehrter Herr Herbst,
vielleicht bin ich bei Ihnen richtig, ich weiß es nicht. Ich habe immer jährlich von Marlboro ein Päckchen bekommen, mit meist schönen Geschenke drin. Ich bin letztes Jahr umgezogen und seit dem bekomme ich leider kein Päckchen mehr, was ich sehr schade finde. Können Sie mir weiterhelfen? Wäre ja schön, vielleicht haben Sie eine Kontaktadressen an die ich mich wenden kann. Vielen Dank
Grüße
Sonja Heinrich
Es gibt für das, was fällt, einfach keinen Boden. Nun könnte ich der Dame selbstverständlich antworten, daß sich – theoretisch betrachtet – auch Bücher rauchen ließen, und ich könnte ihr diesbehufs s c h o n ein Bändchen Marlboro zukommen lassen; nur würde, in solcher Form genossen, auch ein Rilke kaum schmecken, um von den Zeitgenossen, sagen wir: Ulf Stolterfoht, besser und sowieso von m i r zu schweigen. Andererseits wird literarischer Geschmack so mehr zur Frage des bei der Bindung verwendeten Leims als der Gedanken, Absichten und poetischen Fähigkeiten, die ein Buch entstehen ließen. Nur wer weiß?: Vielleicht ist Frau Heinrich unserer Zeit ja voraus und hat deutlicher als wir ihre Zeichen erkannt; weshalb sie nun darüber nachdenkt, wozu sich Restbestände vor 25 Jahren erschienener Bücher zur allgemeinen wenn zwar sicher nicht Wohlfahrt, so doch Nutzung verwenden ließen - schon um verbraucherfernere Entsorgungsmodi abzuwenden.
albannikolaiherbst - Dienstag, 9. Oktober 2007, 08:54- Rubrik: Rueckbauten
Kunst wird immer mit Leid geschrieben. Katharsis ist Erschütterungslust, der die Alten die Fähigkeit der Reinigung zuschrieben. Keine Kunstform trägt das so sehr weiter wie die Oper und der Film. Doch in ihren überraschendsten Momenten ereignet sie sich auch in der Dichtung – überraschend, weil sie ja tatsächlich keinen anderen Sinnesapparat affiziert als den des begrifflichen Denkens, der gar kein sinnlicher i s t. Die Sinnlichkeit der Dichtung ist die vermittelste aller Künste.
Erschütterungslust ist pervers. De facto erschüttern wir uns - eine intensive Form des Vergnügens - am Unheil, - an heftigstem Unheil, wenn man sich einmal die antiken Dramen anschaut. Das ist nahezu immer so blutig wie ein Action-Thriller und wie bei diesem war es und ist es immer noch d a s, was untergründig dahinzieht. Wir erbauen uns am Elend anderer aber nicht etwa - oder nicht etwa nur -, weil wir selber geschützt sind oder das zu sein meinen, sondern weil wir ahnen, es letzten Endes eben n i c h t zu sein. Aus dieser Spannung, die sehr wohl etwas von Herbeirufen, Beschwören und Bann sowie davon hat, den Verbotenen Gott anzuschauen, eine letzten Endes heidnische Lockung, bezieht sich die ungemeine Kraft und vor allem amoralische Ausstrahlung, die solche Kunstwerke, solche Dichtung auszeichnet. Und die wieder und wieder, in den verschiedensten Epochen bei den verschiedensartigsten Werken, und bis heute, zu Skandalen geführt hat.
Skandale haben nahezu immer moralische Ursachen – sie geschehen, wenn das Es das Wort gegen das Ich erhoben hat, das deshalb nach dem Über-Ich ruft und ebenso nahezu immer praktisches Recht erhält, ohne doch tatsächlich das Es je in den Griff zu bekommen. Verbotene Kunstwerke scheinen sogar mit einer besonderen Hartnäckigkeit am Leben zu bleiben; vielleicht haben sie sich ein paar Jahrzehnte lang verstecken müssen, aber dann fangen sie wieder und manchmal ganz besonders zu leuchten an. Das hat genau diesen Grund. Alle Kunstwerke, die es s i n d, sprechen aus dem Es; das meint: alle Kunstwerke, die sich nicht vermittels ihrer Intention erklären lassen oder die einen Anteil haben, der sich nicht daraus erklären läßt. Etwas zu erklären bedeutet nämlich immer, es zu identifizieren und dadurch zu desinfizieren.
Es liegt auf der Hand, daß gerade dieser Kunstaspekt - einer ihrer Ontologie - den auf kalkulierbare Vermarktbarkeit ausgerichteten Mechanismen grob zuwiderläuft; überdies verletzt die inhärente Amoral das namentlich demokratische Verlangen nach Anständigkeit.
3 <<<<
albannikolaiherbst - Mittwoch, 10. Oktober 2007, 11:10- Rubrik: KYBERREALISM
Die Funktionen der Form lassen sich denen eines Psychoanalytiker vergleichen, der, indem er als Spiegel fungiert, die Möglichkeit herstellt, Türen in die Tiefe zu öffnen. Was wir dabei herausgraben, ist oft unbewußt verschüttetes Erlebnis- und Material eines nicht zugelassenen Begehrens, das auf dem Wege des Verdrängens zu Traumatisierungen geführt hat. Einmal angenommen, daß der Dichter nicht ernstlich erkrankt ist, sondern seinerseits ein Spiegel eines Allgemeinen - er teilt mit den anderen bestimmte, sei es kulturell, sei es aus einer Gruppenerfahrung heraus verdrängte Inhaltsmuster -, kann man sagen, daß er etwas wieder ans Tageslicht holt, von dem seine Zeitgenossen – mehr oder minder unbewußt – gar nicht wollen, daß es ans Tageslicht geholt wird. Übrigens will auch er selber das – persönlich – nicht unbedingt; aber insoweit er „seiner Kunst“ folgt, wird er es zulassen müssen und das Hervorgeholte, um es irgendwie zu verarbeiten, also nicht mehr zu verdrängen, als Material seiner Darstellungen verwenden.
HV 5 <<<<
albannikolaiherbst - Donnerstag, 11. Oktober 2007, 15:48- Rubrik: KYBERREALISM
„ (...)
Es geht also gerade n i c h t um großen technischen Aufwand, sondern darum, bereits existierende und hochfrequentierte Internet-Plattformen und -Technologien zu nutzen, etwa das Kommunikationsprogramm von Skype. Entsprechende Konten werden völlig unentgeltlich zur Verfügung gestellt; was man braucht, ist allein:
1) DSL-Zugang
2) Computer, bzw. Laptop
3) Webcam und Mikrophon
und
4) jemanden, der die Webcam führt; wobei selbst das unnötig ist, wenn man mit einer Stand-Einstellung arbeitet.
Daß die Bilder vergleichsweise langsam sind, ist nicht hinderlich, sondern bestärkt im Gegenteil das ästhetische Moment, worin die neue Technologie zu einer neuen Wahrnehmungsform wird. (Das hat etwas von der Ästhetik der Handkameras, mit der der junge Godard gearbeitet hat). N i c h t will ich hingegen, daß Mitschnitte der Vorlesungen auf die Uni-Homepage gestellt werden; das liefe zum einen völlig wider das mir vorschwebende Modell, und zum anderen liegt es auf der Hand, daß es für so etwas kaum Feedback gibt. Freilich kann jeder mitschneiden, der das will; w i r hingegen sollten das gerade nicht tun. Auf der Uni-Homepage würde völlig der Hinweis auf eine Skype-Übertragung genügen, mit Nennung des entsprechenden Skype-Namens. Ich meinerseits habe sowieso vor, im Moment, da ich die erste Vorlesung beginne, den Text dieser ersten Vorlesung in Die Dschungel zu stellen. Vorangekündigt (in Der Dschungel) wird dann dieses, sowie daß man über Skype live dabeisein, die Vorlesung aber eben auch mitlesen kann.
Ein solches Skype-Konto öffnete man für jedermann; d.h. jeder, der will, kann sich (z.B. in Form einer Konferenzschaltung) in die Übertragung einwählen und sie mitverfolgen. Man muß nur den Namen des Skype-Kontos öffentlich machen.
D a s ist die Idee. S i e ist Internet-gemäß, nicht hingegen wäre das ein Mitschnitt, der als avi- oder mpg-Datei oder als Stream auf eine Homepage gestellt wird. Die Idee selber ist, umgesetzt, eine bildgewordene Zeit-Mitschrift, was bedeutet: Mitschrift ästhetischer Zeitgenossenschaft. Das von mir als "neu" Bezeichnete ist eben n i c h t, daß eine Aufnahme ins Netz gestellt wird - das entspräche ästhetisch dem Unfug, Anthologien ins Netz zu stellen, die ebensogut nur gedruckt erscheinen könnten; das Neue entspricht vielmehr dem auffälligen Umstand, daß etwa Chats, die doch getippt werden, durchaus nicht der Schriftform zugerechnet werden können, sondern eine spezielle, moderne (nämlich "raumlose") Form mündlicher Kommunikation sind.
(...)
Ich will darauf in meiner zweiten Vorlesung eingehen, die sich ja um phantastische Räume dreht. Das Internet ist derzeit d a s Paradigma eines phantastischen Ortes. Die erste Vorlesung wird das Internet dagegen noch gar nicht oder allenfalls am Rande als den poetischen Ort erwähnen, der die poetischen Formen einer möglichen Ästhetik der Nach-Postmoderne vorgibt. Die erste Vorlesung wird in ihrer ästhetischen Tendenz ausgesprochen konservativ sein, die zweite genau das sprengen. Erkenntnis springt aus der Differenz und Vermischung.“
HV 4 <<<<
albannikolaiherbst - Donnerstag, 11. Oktober 2007, 06:42- Rubrik: KYBERREALISM
Das Motto.
Ich meine, daß derjenige, der ein grundlegendes Prinzip vorauseilend aufstellt, derjenige sein muß, der das Beispiel dafür liefert.
Ezra Pound, A Stray Document; zit. nach T.S.Eliot in >>>> SCHREIBHEFT 69.
Zuerst, was geschah. Was geschaffen wurde. Dann, was die Konditionen dieses Schaffens sind. Und was es für weiteres Schaffen, weiterer Schaffen, bedeuten möge. In der Dichtung gilt: Erst der Hausbau, d a n n der Plan.
Wobei sich dies, wie DNS-Stränge gedreht sind, ineinander verdreht, geflochten: welch schönen Zopf du, Mädchen, hast... mitten bereits im Fluß, wird Planung an die Oberfläche gespült, das Haar einer Nymphe. Die Fließrichtung gibt sie, die Richtung, immer schon vor. Auch hier schon: Was das Gehirn immer schon „weiß“, bevor es überhaupt denkt und d a m i t es denkt. Kants Kategorien der Anschauung, ohne die sie für immer blind bliebe, als transzendentale Kategorien der poetischen Bewegung.
HV 6 <<<<
albannikolaiherbst - Freitag, 12. Oktober 2007, 06:21- Rubrik: KYBERREALISM
Es ist eminent wichtig, sich darüber klarzuwerden, daß eine Verfremdung - wie sie juristisch aktuell vor allem in Bezug auf die Darstellung sexueller Inhalte festgeschrieben wird - von Kunstwerken in erster Linie eben nicht durch Verfremdung des Inhalts - der Handlung, der Personen – vorgenommen wird, sondern durch die sprachliche Gestaltung; Kunst bestimmt sich eben durch die Form; der Inhalt ist - für die Definition von Kunst und also dasjenige, was die garantierte Freiheit der Kunst angeblich schützen will - völlig einerlei. Sowie bei einer Kunstbetrachtung Kategorien des Inhalts ins Spiel kommen, wird schon nicht mehr die Kunst, sondern werden allein der Inhalt und seine Unbot- oder Botmäßigkeit beurteilt.
ANH, Erste Heidelberger Vorlesung.
Deutlich wird an >>>> dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes, daß sich die Kritik weiterhin an der Darstellung von Sexuellem entzündet, und zwar in erschreckendem, aber auch wohltuendem Maß absolut. Sie verbrennt darin.
- Erschreckend ist das, weil der Umstand nicht mit ins juridische Kalkül genommen wird, daß Sexualität-als-Thema und längst als Erscheinung des Öffentlichen Lebens einen für die neue, sich rapide verändernde und bereits veränderte Anthropologie maßgeblichen Stellenwert bekommen hat. Selbst vormals abartige Spielarten sind längst nicht mehr geeignet, Personen nachhaltig zu desavouieren; outings sind an der Tagesordnung, und kein Bürgermeister stürzt mehr über den Umstand, daß er schwul ist. Es wäre auch kein Kündigungsgrund. Selbes gilt für Neigungen aus dem BDSM-Bereich. Und daß jemand eine Vorliebe für Dildos hat, ist nun schon gar nicht mehr geeignet, ihr oder ihm irgend eine Kompetenz oder gar die Ehre abzustreiten. Insofern ist dieses Urteil wie die Zeitung von gestern je schon von gestern.
-
Wohltuend ist das, weil das Urteil deutlich macht, welche Sprengkraft das Sexuelle trotz seiner permanenten und es dabei permanent profanierenden ökonomischen Verfügbarkeit behalten zu haben scheint – welch eine Normen störende, sie zerstörende und damit befreiende Macht ihm nach wie vor eignet. Das Urteil bestätigt deshalb jede literarische Ästhetik, die sich nachdrücklich um Sexuelles kümmert und es poetisch gestaltet. Wohltuend ist das Urteil, weil es zeigt, daß Literatur ihren Stachel behalten hat und einstweilen behalten wird, zumindest in dieser Hinsicht, die vielleicht die einzige ist, das Widerstandspotential von Literatur zu bewahren. Daß jemand, der diesen Stachel öffentlich führt, tatsächlich noch immer eine W a f f e in der Hand hält, ist ein Fakt, das einen mit ästhetischer wie politischer Zuversicht ausstatten kann, auch wenn das Risiko, dabei ökonomisch in die Knie zu gehen, enorm ist. Doch Kämpfer, die nicht ins Risiko laufen, sind keine.
Nach wie vor ist die Darstellung sexueller Geschehen und Dynamiken nicht affirmativ. Das sagt dieses Urteil. Und: daß es n i c h t müßig ist, was einer schreibt.
HV 7 <<<<
albannikolaiherbst - Samstag, 13. Oktober 2007, 08:20- Rubrik: Buchverbot
Und zwar deswegen, weil es den Künstler verpflichtet. Er wird unabhängig von irgend einer Gesetzgebung den Gesetzen seiner Arbeit folgen, wenn er Künstler i s t. Das bedeutet dann aber auch, daß er ins Risiko gehen sollte. Nur ein solches bindet ihn an seine und ihre Existenz. Ein Urteil wie >>>> dieses macht aus Kunst wieder ernst und stellt sicher, daß jemand über andere nicht etwa nur schreibt, weil er sein Mütchen kühlen will, sondern er gefährdete damit seine Existenz. Das wird er nur dann tun, wenn es künstlerisch unumgänglich ist.
[Billigerweise hätte man von van Gogh verlangen können, seinen Malstil doch ein wenig den Zeitbedürfnissen anzupassen; er habe überhaupt keinen Grund zur Klage, und es sei auch nicht nötig gewesen, derart zu enden. Tatsächlich sind wir heute aber alle sehr froh darüber, daß er sich einem solchen imaginären Einwand nicht gebeugt hat. Letztlich genießen wir mit lustvollem Schauder sein Zwiegespräch mit der Existenz, das ein Kampf gewesen ist. Diesen Ernst holt das Urteil in die Dichtung zurück. In der Kunst ist mir alles suspekt, das auch ebensogut hätte anders aussehen können und nicht der Kunstbewegung, sondern ihr äußeren Motiven folgt, seien die nun sozialer, moralischer, ökonomischer oder sonstiger Art.]
albannikolaiherbst - Sonntag, 14. Oktober 2007, 18:00- Rubrik: Buchverbot
Manchmal seh ich, wie ich sterben werde
karg von der Herde meiner Schals
zur letzten Erwärmung vorbereitet
gebettet auf den schütteren Boden
den nur noch vom Essen auf Rädern
knirschend der Zivi beschreitet
und ekelt sich vorm Grimm des Alters
vor seinem Rotz und den Hoden
die ädern aus der versifften Unterhose
dieses stinkegreisen Baals
ihm lose an dem Schenkel backen
weil es den bösen Enkel längst
des lieben großen Allgestalters
auch nicht sonderlich nicht mehr schert
sich zweimal täglich einzukacken
vor Wut, und hat die Adern geleert
vom Blut - nur Fetzen noch
die sich, um ihm zuletzt zu bleiben
die letzten Götzen einverleiben.
[Bei Bruckner VII., Celebidache.]
albannikolaiherbst - Dienstag, 16. Oktober 2007, 11:03- Rubrik: Gedichte
daß da der Flügel
daß der Klang
darunter ruht
da dazwischen
das Dasein
das a und
darin
das o der
Dahlie
darum
das man hörn
da es ein Ton
ist
kann da
Improvisation
>>>> Variation VIII
Variation VI <<<<
albannikolaiherbst - Mittwoch, 17. Oktober 2007, 11:53- Rubrik: Gedichte
Es gibt keine innigere, zugleich kontemplativ geschlossenere Geste der Offenheit; den Begrüßten ins Meditieren hineingenommen, der Gruß selber ist Meditation: gerade die Weltlichkeit wird sakral. [Scelsi, Pranam.
Jeder Ton ist ein Klang.
Ist eine Kugel:
ihre Oberfläche.]
albannikolaiherbst - Mittwoch, 17. Oktober 2007, 09:50- Rubrik: LOYOLA
dehnten è und ä ins e
den Engel und Euer Leben
in einer See
klingender Seqeunzen
zu entheben
Referenz an die Frequenzen
und, Exzellenz
an die Idee
bebender Kadenzen, die
als Energien von Essenz
schweben
>>>> Variation VII
Variation V <<<<
albannikolaiherbst - Mittwoch, 17. Oktober 2007, 08:24- Rubrik: Gedichte
Was am Eierlöffel, dem abgelutschten, kleben bleibt
Schmiere & Schmierblutung, Binde & Spur
Organik, als gäbe es Reste
Was nicht, heißt es, hoch
was nicht heilig
was profan ist am Alltag, ein Rotz & der Popel
den einer heimlich ißt
und ist sonst ein guter Mensch
den man mag, und man wählt ihn
um menschliche Generationen zu zeugen
gemeinsam fürn Bau eines Häuschens und
volkshochschulisch Verständnis für Sozialitäten
demokratischer Handdruck
daß es nichts Großes mehr gebe, was stört
sondern den Zaun der gewollten Erschöpfung
abends mit Chipcard & Kuß auf die Stirn
eingetragen in dem Verein für das gute Benehmen
von ganzer Zukunft auf Rente geschmiert -
das n i c h t hat Pyramiden erbaut
und spießt den Himmel drauf auf
drohend vor Drang und Musik.
albannikolaiherbst - Donnerstag, 18. Oktober 2007, 16:55- Rubrik: Gedichte
[>>>> Thema:
der schwarzen Dinge Fluß und Schwingung] der Fluß und schwarzen Dinge Schwingung
schwarzer Fluß und Schwingung der Dinge
der Dinge Fluß und schwarze Schwingung
der Schwingung schwarzer Dinge Fluß
schwarzer Fluß und Dinge der Schwingung
Schwinge
schwarze Schwinge
des Engels
Fluß der Dinge
Fluß und Schwingung
der schwarzen Schwinge Fluß
>>>> Variation IX
Variation VII <<<<
albannikolaiherbst - Donnerstag, 18. Oktober 2007, 08:09- Rubrik: Gedichte
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Variation VIII <<<<
albannikolaiherbst - Freitag, 19. Oktober 2007, 11:20- Rubrik: Gedichte
[>>>> Thema:
der drinnen frierte in dem dunklen Eden] Immer die Blicke fort mit dem Ohr
Immer die Hand auf den Tasten
Immer der Ondioline frühelektronischer Ton
der drinnen frierte
der sich verlor
der in dem einfachen Kasten
der Unendlichkeit Vision
zuzulauschen, die im Kleinsten
zu der thematisch reinsten
zur Ganzheits-Illusion
zum dunklen Licht der Chiliasten
das helle Licht berührte
das frei von divertimentem Dekor
das letzte noch hörbare Phon
das nur noch ein wartendes Tasten
immer währ'nden Vergeh'ns ist wie Eden
immer war und immer bleibt im Ohr
immer und fühlbar beschwor
und mochte nicht mehr reden
Variation IX <<<<
albannikolaiherbst - Montag, 22. Oktober 2007, 11:16- Rubrik: Gedichte
Hallo! Meine Name ist Polina.
Ich bin Studentin und Ich habe zur Germany zu lernen angekommen .
Ich suche mich den Freund und der Sex-Partner.
Aller dass Ich will es ist ein guter Mann. Sie sollen ernst, sicher, klug sein.
Geben Sie mich zu wissen wenn Sie wollen mit mir treffen.
Ebenso konnen Sie einfach mein Freund sein.
Sie konnen meine Fotos auf meiner Seite sehen: http://geocities.com/InglisMissy0329
BITTE, NURR DIE ERNSTE Vorschlages.
KUSSE, POLINA [Spam. Eingegangen am 23. 10. 2007.]
albannikolaiherbst - Dienstag, 23. Oktober 2007, 15:29- Rubrik: Netzfunde
[>>>> Thema:
herausquelln hören als Durchdringung]
per >>>> Vieri Tossati*.
dazu der Garten
der Rosenstrauch drin vor dem Schloß
und Fensterkreuze Italiens
davor
und den Duft von Antipasti
herausquelln riechen
die sich Vermögende leisten
täglich
darin zu hören
als ein bezahlter Knecht
der dem enthobenen Herrn
Magnetband um Band
transkribiert
der Durchdringung
der Welt unterm Flügel
ungerechten Beharrens
des rührlosen Engels
gegen Urheberschaft
wie ein Gras
auf dem Wind
wie er weht
Variation X <<<<
albannikolaiherbst - Mittwoch, 24. Oktober 2007, 15:08- Rubrik: Gedichte
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich bin ein deutscher Schriftsteller, führe ein ausgesprochen besuchtes Literarisches Weblog mit derzeit bis zu 20000 Zugriffen monatlich und trete am 15. November 2007 eine Poetik-Dozentur an der Universität Heidelberg an. In deren Rahmen werde ich drei große Poetik-Vorlesungen halten, die sich unter anderem auch mit den Möglichkeiten des Netzes befassen. Dazu habe ich die Idee, diese Poetik-Vorlesungen öffentlich und unentgeltlich via Messenger und Webcam live ins Netz zu übertragen.
Mögen Sie dieses völlig neue Unternehmen sponsorn? Wir brauchen, um das Projekt durchziehen zu können, eine sehr gute Webcam, sowie ein entsprechendes Mikrophon; mehr eigentlich nicht. Wenn Sie das Unternehmen Ihrerseits öffentlich kommunizieren würden, könnte das in Literaturkreisen und der Presse ein reichliches Echo geben... Das Ganze ist tatsächlich ein Pilotprojekt.
Wegen der Kürze der Zeit (erste Vorlesung am 15.11.) wäre es fein, gäben Sie mir kurz unter meiner o.a. Email-Adresse Nachricht. Die Ansprechpartnerin an der Uni ist ***, Email: ****.
Ich denke daran, für die Vorlesung eigens ein Yahoo-Messenger-Konto einzurichten und dann öffentlich die Webcam zugänglich zu machen.
Was halten Sie von der Idee?
Über mich geben u.a. der Brockhaus, Wikipedia, der Kürschner, sowie meine Website www.albannikolaiherbst.de Auskunft.
Mit bestem Gruß
ANH
HV 8 <<<<
Von Yahoo! Deutschland/An Yahoo! Deutschland 2 <<<<
albannikolaiherbst - Mittwoch, 24. Oktober 2007, 08:55- Rubrik: KYBERREALISM
albannikolaiherbst - Donnerstag, 25. Oktober 2007, 06:40- Rubrik: Oper
Das alles dran
war ohne ein einziges Klagen
und hatte keine Stimme in
was Menschen wären drin
nicht Hände, die auf Wunden lagen
nicht anderer Rufen
nicht, persönlich nicht
Bewegung nur, wie Stufen
kontinuierlichen Tönens
das hatte Willen und Gewicht
eines kalten sich Versöhnens
kalter Söhne, die im Nassen an dem Hügel
ihres kalt begrabenen Vaters froren
und haben diesen Engel in den Ohren
als Regen, wie er kalt
aus seinem Flügel rann, und alt
Variation XI <<<<
albannikolaiherbst - Freitag, 26. Oktober 2007, 12:13- Rubrik: Gedichte
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Für Adrian Ranjit Singh v. Ribbentrop,
meinen Sohn.
Herbst & Deters Fiktionäre:
Achtung Archive!
DIE DSCHUNGEL. ANDERSWELT wird im Rahmen eines Projektes der Universität Innsbruck beforscht und über >>>> DILIMAG, sowie durch das >>>> deutsche literatur archiv Marbach archiviert und der Öffentlichkeit auch andernorts zugänglich gemacht. Mitschreiber Der Dschungel erklären, indem sie sie mitschreiben, ihr Einverständnis.
Kontakt ANH:
fiktionaere AT gmx DOT de
E R E I G N I S S E :
# IN DER DINGLICHEN REALITÄT:
Mittwoch, den 5. April 2017
Bremen
Studie in Erdbraun
Mit Artur Becker und ANH
Moderation: Jutta Sauer
>>>> Buchhandlung Leuwer
Am Wall 171
D-28195 Bremen
19 Uhr
Sonnabend, 23. September 2017
Beethovenfest Bonn
Uraufführung
Robert HP Platz
VIERTES STREICHQUARTETT
mit zwei Gedichten von Alban Nikolai Herbst
>>>> Beethovenhaus Bonn
Bonngasse 24-26
D-53111 Bonn
16 Uhr
NEUES
Bruno Lampe - 2017/03/29 19:48
III, 280 - Bei Äskulap
Gegen zwei löste ich mich kurzentschlossen vom Schreibtisch. Es war nichts mehr abzuliefern. Aber die ... Die in einem ...
... Deckenlabyrinth sich mäandernde Inschrift...
Bruno Lampe - 2017/03/28 21:42
Vielhard, Leichtgaard:
albannikolaiherbst - 2017/03/28 07:53
Bruno Lampe - 2017/03/27 20:43
III, 279 - Oder auch nicht
Kühler Nordwind. Die Sicht ging bis zu Sant’Angelo Romano weit unten im Latium. Jedenfalls vermute ich ... Bruno Lampe - 2017/03/24 19:55
III, 278 - Einäugigkeiten und Niemande
Ein Auge fiel heraus, abends beim Zähneputzen. Es machte ‘klack’, und der Zyklop sah nur noch verschwommen. ... Danke, gesondert, an...
bei der sich in diesem Fall von einer "Übersetzerin"...
albannikolaiherbst - 2017/03/24 08:48
albannikolaiherbst - 2017/03/24 08:28
Schönheit. (Gefunden eine Zaubernacht). ...
Es juckt sie unter der Haut. Es juckt bis in die
Knochen. Nur, wie kratzt man seine Knochen?
Sein ... Bruno Lampe - 2017/03/22 19:39
III, 277 - Die Hühner picken
Irgendwas ist schiefgelaufen seit dem 9. März. Man könnte es so formulieren: die Verweigerung der Worte ... ich hör' ein heer...
ich hör’ ein heer anstürmen gegens...
parallalie - 2017/03/21 06:51
Ich höre berittene...
Ich höre berittene Landsknecht sich ballen vorm...
albannikolaiherbst - 2017/03/21 06:18
albannikolaiherbst - 2017/03/21 06:12
James Joyce, Chamber Music. In neuen ...
XXXVI.I hear an army charging upon the land,
And the thunder of horses plunging, foam about their knees: ... den ganzen tag lärmen...
den ganzen tag lärmen die wasser
ächzen schon
trist...
parallalie - 2017/03/18 09:55
Den ganzen Tag hör...
Den ganzen Tag hör ich des brandenden Meeres
Klagenden.. .
albannikolaiherbst - 2017/03/18 08:23
JPC

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Zuletzt aktualisiert am 2017/04/01 07:33
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