|
>>>>Alles, was ich habe, das will ich nicht. Dem Wünschen und Sehnen entspricht das Sehren. Klar, dass Diadorim bei Bruno Lampes Satz der Bruder Nimmersatt >>>>Maier Helmbrecht einfällt, der über seine angestammten Grenzen hinaus will und natürlich dabei stolpert, was zur Folge hatte, dass man ihn hängte oder henkte, was so ziemlich auf dasselbe hinausläuft. Helmbrechts Vater, der seinen Sohn immer wieder anmahnt, sich doch mit dem zufrieden zu geben, was er hat oder was in gegebenen Möglichkeiten liegt, spricht zu tauben Ohren. Wer selber Vater oder Mutter ist, weiß, dass elterliche Ansprachen keinen Sinn machen, sobald ein „tyrannisierendes Gesellschaftsetwas“ über den Nachwuchs Macht gewonnen hat. Der Einfluss der Eltern auf ihre Kinder war im Mittelalter, siehe Helmbrecht, offenbar genau so gering wie heutzutage. Untersuchungen in der Neuzeit belegen, dass Eltern heute, in Konkurrenz zum gesellschaftlichen Mainstream, nur etwa bis zu 10% an Entscheidungen ihres Nachwuchses beteiligt sind. Die restlichen 90% teilen sich verschiedene soziale Faktoren, die außerhalb elterlicher Einflussnahme liegen. Voran geht natürlich die Werbung, die vehement „Idolisierung“ betreibt, gleich, ob es sich dabei um Markenklamotten oder um Lebenslegenden globalen Pop- und Sportpersonals handelt. Vorbilder, in dem Sinn, wie sie noch vor Jahren verstanden wurden, spielen scheinbar keine Rolle mehr. Ist es doch leider zur Mode geworden, eher den Arsch von Britney Spears anzubeten, statt Marie Curies Hirn. (Wer ist Marie Curie, höre ich die etwa 16-jährigen fragen.) Das hat zur Folge, dass Mütter und Väter ein Leben lang darum bibbern, dass ihre Sprösslinge nicht als Helmbrechte, Lämmerschlings oder Gotelinten enden. Die Drogenabhängigen sind ja nicht wirklich verschwunden, nur weil man ihnen nicht mehr so direkt begegnet, wie noch vor Jahren, als sie an den Rolltreppen der Ausgänge des Frankfurter Hauptbahnhofes sich versammelten. Ich habe einmal erlebt, wie ein Vater seine Tochter, die bis zum geht nicht mehr vollgedröhnt schien, sie war vielleicht 17, ohne Erfolg anbettelte, wieder mit zu ihm nach Haus zu kommen. Wie gesagt, man sieht sie nicht mehr so häufig in Gruppen auf Plätzen und Strassen. Sie hängen in den Suchtberatungszentren herum oder beleben das Parkett, dies ist allerdings eine etwas andere Klientel, an der Börse.
Bildquelle: H I E R
Paul Reichenbach - Mittwoch, 3. Dezember 2008, 10:07- Rubrik: Tagebuch
diadorim - Donnerstag, 4. Dezember 2008, 10:36- Rubrik: evolution
>>>> findeiss an ANH:
wie ich eben bemerke, schreibt da jemand unter meinem namen Th. Findeiss kommentare zu meinen sachen (z.b. >>>> "a legal thing") das ist an sich nicht weiter schlimm - nur schreibt er/sie einen idiotenstil. Und das ist dann schon ärgerlich. ANH an findeiss:
ja, da ist jemand - wahrscheinlich sind es sogar mehrere -, der in Der Dschungel herum>>>>trollt und sich dazu seit einiger Zeit Namen und Anonyma anderer "normaler" Beiträger schnappt. Es scheint darum zu gehen, Euch so sehr zu verärgern, daß Ihr aus Der Dschungel wegbleibt. Man möchte sie wohl gerne roden. Da aber solche feindlichen Namens-Übernahmen immer daran kenntlich sind, daß ein "anonym" dahintersteht, scheint mir das nicht so arg schlimm zu sein. In Deinem Fall >>>> verlinkt der Troll sein Pseudonym nicht mal auf >>>> Deine Site, so daß man seine inneren Nachtigallen, als die sich die Krähen zu tarnen versuchen, schon aus d e r Richtung trapsen hören kann.
Richtig heftig wurden die Attacken in Zusammenhang mit der >>>> Peter-Hacks-Site; da wuseln ein paar Idioten rum - männliche, aber, was schlimmer ist (denn von Männern ist man's ja gewöhnt), offenbar auch weibliche -, die anzunehmen scheinen, erhöbe ich mich ins Licht, würfe das auf ihr Idol schwere Schatten; >>>> André Thiele, der Betreiber der Site, hat sich zwischenzeitlich von ihnen >>>> deutlich distanziert.
Außerdem gibt es noch einen vandalierenden Routinetroll, der auch andersitig bekannt ist: ein Herr *.Böttcher; der tobt schon seit langem als Aff, der seine Banane nicht findet, durch Die Dschungel, >>>> lavantesiert sozusagen und macht sich mit einer ganzen Flut von Pseudonymen merklich, die alle versuchen, wie >>>> der Knotscher zu schreiben, es aber nicht schaffen.
Sehen wir es als Leben, lieber Thomas Findeiss. So lange >>>> uns die Frauen mögen, gibt es keinen Grund zu verzweifeln, nicht einmal einen, sich zu ärgern.
Mit einem Lächeln und auf einen Cocktail in der >>>> Lützowbar.
>>>> 106
105 <<<<
albannikolaiherbst - Samstag, 6. Dezember 2008, 06:20- Rubrik: Litblog-THEORIE
die macht einer frau über einen mann besteht in der verborgenheit ihrer lust. und sie kann ein abbild dieser unauffindlichen lust in einem mann sehen wie ein hologramm, ein wasserzeichen, eine weiche die nur zu ihr führt und zu keiner anderen. nur wenige männer haben diesen weiblichen blick. frauen lieben solche männer - und verachten sie zugleich. denn sie wissen dass diese männer von etwas wissen das sich nur wenige frauen gestatten: einen männlichen blick auf sich selbst aus den augen eines mannes der eine frau ist.
findeiss - Samstag, 6. Dezember 2008, 00:35- Rubrik:
we work in the dark
we do what we can
we give what we have.
our doubt is our passion
and our passion is our task.
the rest is the madness of art.
findeiss - Sonntag, 7. Dezember 2008, 23:30- Rubrik:
diadorim - Mittwoch, 10. Dezember 2008, 12:41- Rubrik: evolution
ist die Mama ist der Papa
ist nicht ein Haus
ist nicht die Mama ist der Papa
führt’s mich hinaus
ist nicht der Papa ist die Mama
bessert’s das aus
ist der Papa ist die Mama
bin ich geliebt nie zuhaus
albannikolaiherbst - Freitag, 12. Dezember 2008, 14:19- Rubrik: Gedichte
- 693 mal gelesen
- 0 Trackbacks
cellini - Freitag, 12. Dezember 2008, 08:12- Rubrik: Tagebuch
>>>> Katia Tchemberdji: Kindergebet für K.
auf >>>> ein Gedicht von ANH (2006):
>>>> Sing-Akademie zu Berlin.
Knabenchor der UdK Berlin.
Berliner Dom, 14. November 2008.
albannikolaiherbst - Samstag, 13. Dezember 2008, 11:46- Rubrik: Tagebuch
Ich ging mit meinem Jungen durch einen riesigen Tierpark spazieren, in welchem um fünf Uhr nachmittags in einem gesonderten Gebäude ein Spielfilm vorgeführt werden sollte, den wir uns ansehen wollten. Es war dieser Tierpark aber auch, neben weiten Rasenflächen und Seen, ein Labyrinth verschiedener Häuser und Tunnels und Baracken, Plätzchen mit Cafés und Tanzvergnügen und sonstigen, teils akrobatischen Darbietungen. Ich war vormals schon einmal dagewesen. Um bestimmte Gänge begehen zu können, hatte ich einen eigenen Schlüssel bekommen, wie ihn nicht ein jeder hat. Diesmal hatte ich eine Karre dabei, in welcher ich meinen Jungen zog, und hintendran war ein weiteres Wägelchen befestigt, worin ein junger Orang-Utan saß; der gehörte zu uns. Wir spazierten stundenlang durch das Gelände, ich nahm verschiedene Türen und zeigte meinem Jungen und dem Orang-Utan dieses und jenes, wovor wir staunend stehenblieben, woran ich mich jetzt aber nicht mehr erinnere – außer an den Umstand, daß für mich von nahezu allem eine Strömung des lustig-Unheimlichen ausging, ja des Beklemmenden. Das war aber nicht derart offenbar, daß ich es mit meinem Kind geflohen hätte; es war viel zu phantastisch und märchenhaft, um zu fliehen; ich möchte sagen: alles war hochgradig magisch aufgeladen.
Nach vieler Zeit - immer wieder streifte mein Junge auf eigenen Beinen umher, immer wieder kletterte auch der Orang-Utan irgendwo herum, und schließlich watschelte er, nicht sehr viel größer als mein Sohn, hinter uns her - ... - nach vieler Zeit also mußten wir kehrtmachen, um rechtzeitig für das Kino an dem richtigen Ort zu sein. Wir schaffen das auch noch, haben sogar ein wenig Spielraum noch, so daß wir uns an den großen See setzen, der neben dem Gebäude ausgebreitet ist.
Da bemerke ich, daß der Orang-Utan nicht da ist. Aber mein Junge meint, ihn vom gegenüberliegenden Ufer aus zu uns herüberschwimmen zu sehen. Doch als das Wesen nähergekommen ist, das da durchs Wasser gleitet, sehen wir, es ist ein Hund, der mit uns gar nichts zu tun hat, sondern zu einer Familie neben uns gehört, die es sich am leichten Hang auf einem ausgebreiteten Tuch bequem gemacht hat. Als ich nun bemerke, daß nicht nur der Orang-Utan verschwunden ist, sondern an unserem Karren auch noch das Wägelchen fehlt, werde ich unruhig und bitte meinen Buben, hier auf mich zu warten; ich müsse unbedingt nach diesem Wägelchen suchen und fände dabei, sage ich, ganz sicher auch unseren Affen wieder. Ich solle mir keine Sorgen machen, sagt mein achtjähriger Junge; er werde hier ganz ruhig auf mich warten: ich möchte mich aber bitte beeilen, damit wir nicht den Film verpaßten.
Also spurte ich los. Die Wege, die wir gegangen waren, habe ich sehr genau im Kopf behalten und die Abkürzungen sowieso, die für uns meines Schlüssels wegen möglich gewesen waren. In einem solchen sehr verwinkelten Gang, ganz am Ende vor dem Ausgang, dahinter ein belebtes Plätzchen lag, meine ich, den Orang-Utan auch zu entdecken, und ich gehe nahe heran. Er sitzt auf einem Kinderwagen, auf der Führungsstange, ist wie ein Papagei gekleidet; überdies hat er ein ganz grünes Fell. Ich denke, man hat ihn gefärbt, sein Gesicht sieht ganz so wie das des unseren aus; aber die dazugehörenden Kinder lachen mich nur an, so saß mir klarwird, das ist ein anderes Tier, auch wenn es, als es mich da ansieht, genauso blickt, wie unser Orang-Utan immer geblickt hat. Nein, ich merke, es ist ein Irrtum, und suche weiter. Hinüber auf den Platz. Nirgends das Wägelchen, nirgends das Tier. Ich immer im Laufschritt. Es wird zunehmend spät, der Film ist ganz sicher längst verpaßt.
Da sehe ich, daß überm gegenüberliegenden Rain einer Prärie - dort, wo ein hoher Hang in sie hinabfällt - ein großer Traktor festgekeilt ist; seine Vorderräder ragen über den Abhang hinaus, der Rest der Zugmaschine ist verborgen; aber vor das Führungshäuschen selber ist, wie um es zu verbergen, über die Baggerschaufel mein Wägelchen eingelassen und festgeklemmt worden. Ich laufe hinüber, ich erklimme den Hang, erklimme hälftlings den Traktor und versuche, unser Wägelchen, um das es sich tatsächlich handelt, loszubekommen. Ich muß zerren und ziehen, aber der kleine Hänger will sich nicht lösen. Ich muß noch weiter auf den Traktor hinaufklettern, außen herum, es ist nicht ganz ungefährlich, ich strecke wieder die Hand aus – und erwache erschrocken.
[Siehe hierzu auch >>>> São Paolos Hirsche.] 
albannikolaiherbst - Sonntag, 14. Dezember 2008, 16:28- Rubrik: Traumprotokolle
diadorim - Sonntag, 14. Dezember 2008, 14:03- Rubrik: evolution
Eigenartig, daß die Todesstrafe dort zu Unrecht wird, wo man sie nach einem „ordentlichen“ Verfahren verhenkt, nicht aber, wo ein gezielter Todesschuß sie in der Aktion bewirkt, deren eine nur kleine Teilmenge die Notwehr ist. Ich werde diesen Schuß den Freischuß nennen. Denn auch diese Kugel, wenn sie denn trifft, ist vom Teufel gegossen: letztlich ohne Moral. Das Moralische tritt ja eben erst durch die Gerichtsverhandlung ein, auf die ein Angeklagter das Recht hat; aber genau eben dieses Moralische in der Gerichtsverhandlung läßt die verhängte Todesstrafe, bevor und wenn sie zur Ausführung kommt, derart unmoralisch werden. Hier wird die grundsätzliche Antinomie des rechtgültigen Strafens wie wohl des Strafens überhaupt entblößt: daß es ebenso barbarisch wie das Verbrechen ist, auf das es reagiert.
(CDXCIII).
albannikolaiherbst - Sonntag, 14. Dezember 2008, 08:58- Rubrik: Paralipomena
Die gesamte Zivilisationsgeschichte ist eine Geschichte der Verleugnung und Abwehr von Realität. Nicht so die Geschichte der Kunst.
(CDXCIV).
albannikolaiherbst - Dienstag, 16. Dezember 2008, 09:10- Rubrik: Paralipomena
[Erste, skizzierte Fassung (16.12.):]
das Schrein einer Frau nach der Rute
das Gute, Böse
die fallenden Tropfen Schweißes
klaren, daß der Schädel lebt
der Körper bebt bis
durch den Geist, des wahren
Augenblicks kaum inne
der erlöse (doch er weiß es
und man ist gewollt
wenn sie sich aufbäumt aufgespreizt)
und rollt - ein Bulle, der brüllte
selber - zitternd zur Seite am Boden
- beidseits Bücher wändehoch, und Bilder
Nässe, nahes Stuhlbein, Noten
und Nippes, gesammelt in Jahren
die aufgeheizt von Welten waren:
Horden von Dingen blicken
fern von den hundert Borden herab
fremd wie die hohe Decke des Zimmers
mit der kaputten, elternlosen Lampe
auf Tücher, dich nun abzutupfen
und auf die warmen Hoden
schwere, im Nachhall deines
Gewimmers, und leere von Verlangen
doch die vom Tier noch duften
deinem, meinem groben, zarten
und von dem Harten, Bangen.
[Bin mir sehr unsicher mit den letzten beiden Zeilen. (16.12., 10.58 Uhr).][Zweite Fassung nach den Diskussionen, 19.12.:]
Das Schrein einer Frau nach der Rute
das Gute, Böse
die fallenden Tropfen Schweißes
vom Schädel,
klar wie Wasser, das lebt
Der Körper, ungewahr
des Augenblickes, bebt,
der ihn erlöse
(denn er ist gemeint, gewollt
und weiß es
da sie sich hochbäumt aufgespreizt
und er sich, Bulle, der aufbrüllt
zur Seite rollt am Boden
und minutenlang nachzuckt)
- beidseits Bücher wändehoch, und Bilder
nahes Stuhlbein, Noten
und Nippes, gesammelt in Jahren
die aufgeheizt von Welten waren:
Horden von Dingen blicken
von den hundert Borden herab
fern wie die Decke des Zimmers
mit der kaputten, spitzen Lampe
auf Tücher, dich nun abzutupfen
und auf die warmen Hoden
schwere, im Nachhall deines
Wimmers, und leere von Verlangen
doch duften noch nach dir
der bangen, und dem Tier
dem groben, zarten – mir.
albannikolaiherbst - Mittwoch, 17. Dezember 2008, 09:26- Rubrik: Gedichte
Ich lausche >>>> dieser Passacaglia, diesem Lento und bin benommen von solcher traurigen Schönheit. Daß Menschen das können: Traurigkeit und Trauer in Schönheit verwandeln. Einer >>>> spricht von meinem „komischen Respekt vor der Hochkultur“; er hat nichts begriffen. [Benjamin Britten, Dritte Suite für Cello solo, Truls Mørk.]
albannikolaiherbst - Freitag, 19. Dezember 2008, 11:13- Rubrik: NOTATE
.
„»Lesen, indes der weiße Flügelschlag der Zeit uns streift,
ist das nicht Seligkeit?“ « (Ezra Pound)
Für ANH
Statt eines Buches aus der königlich-bayr. Schatzkammer Napoleonisches
Für mich:
Alban Nikolai Herbst. AEOLIA. GESANG. Harald R. Gratz. STROMBOLI.
Limitierte Auflage, 333 Exemplare. Einband in schwarzem Leinen, 56 Seiten Großformat (33 x 24), davon die Hälfte Abbildungen der Stromboli-Gemälde Harald R. Gratz'. Edition Jesse, Bielefeld. 50 Euro.
Alban Nikolai Herbst. Kybernetischer Realismus.Heidelberger Vorlesungen. Broschur mit Fadenheftung, 128 Seiten Euro 34,- Manutius Verlags Heidelberg
Für *****
Katalogbuch ‹usus› Uta Schneider & Ulrike Stoltz: trans—lation. Dem Möglichkeitssinn Fläche, Raum und Stimme geben. Offenbach am Main 2007. VIDA Paper Design Award 2007. 380 vierfarbige Abbildungen. Lyrik- und Prosatexte; deutsch, englisch. 248 Seiten; 23 x 29,5 cm; flexibler Gewebeband.
Mit «trans–lation» legen die in Offenbach am Main lebenden Künstlerinnen >>>Ulrike Stoltz und Uta Schneider eine umfassende Werkpublikation ihrer über zwanzigjährigen Zusammenarbeit vor. Acht Texte vertiefen die Lektüre und beleuchten das Werk. >>>Stefan Soltek positioniert die textinstallativen Arbeiten von ‹usus› in Kontext zu den Künstlerbüchern. >>>Johannes Strugalla antwortet als Künstlerkollege mit einem lyrischen Text. >>>Etel Adnan beschreibt das Thema des Übersetzens von Sprache in Bild, von Bild in Sprache, von etwas Wahrgenommenem in einen Gedanken. >>>Lutz Hesse verortet die Sprache und Texte von ‹usus› in der literarischen Welt. Marie-Anne Augustin betont als Tänzerin und Galeristin den die drei Frauen verbindenden weiblichen Blick und die Bewegung im Raum. >>>Clemens Ottnad gibt einen Einblick in das zeichnerische Werk von ‹usus› und deren Zeichenkürzel und Bildsysteme. >>>Barbara Tetenbaum bespricht die parallelen Entwicklungen vom Künstlerbuch zur Rauminstallation aus der Perspektive von der anderen Seite des Atlantiks. >>>Christopher Wilde beschwört als Mitbegründer von >>>Booklyn die gegenseitige künstlerische Inspiration. >>> u s u s
Für cellini:
Marcus Roloff. Gedächtnisformate (Gedichte)
(black paperhouse, Band 3) Gedruckt auf Freelife Vellum White von Fedrigoni. Mit gefaltetem Plakatumschlag, unter Verwendung von Zeichnungen von Ingo Fröhlich. 72 Seiten, br., 18,5 x 14 cm, dt., Euro 11,00. ISBN: 3-936826-63-3.
gutleut verlag 2006.
Für Bruno:

DIANA und ACTAEON. DER VERBOTENE BLICK AUF DIE NACKTHEIT Ein reich bebilderter Katalog mit ca. 320 Seiten. Texte von Beat Wismer, Sandra Badelt-Pörschmann, Jean-Christophe Bailly, Bettina Baumgärtel, Claudia Delank, François Grundbacher, Karla Höß, Stefanie Ippendorf, Pia Jauch, Maria Moog-Grünewald, Ann-Sophie Lehmann, Katja Stolarow, Gabriele Uerscheln, Miriam von Gehren, Stefan Zweifel Preis: 36,00 Euro. (Buchhandelsausgabe: ca. 39,80 Euro)>>>Bestellungen im Shop des Museum- Kunst-Palast'
Für Pauls Sohn:
Ein Sommer, der bleibt Peter Kurzeck erzählt das Dorf seiner Kindheit Konzeption, Regie und Produktion: Klaus Sander. Erzähler: Peter Kurzeck. Aufnahmen: Klaus Sander Schnitt und Mastering: Michael Schlappa. Box mit 4 Audio-CDs, 290 Minuten und Booklet, 8 Seiten. ISBN 978-3-932513-85-5. Euro 34,80. supposé. Berlin.
André Thiele.
Eine Welt in Scherben.
Historien und Essays. Mainz: VAT 2008.
ISBN 978-3-940884-06-0.
112 S., Klappenbroschur. Preis: 14,90 EUR
Für Rita:
Peter Kurzeck: Stuhl, Tisch, Lampe. Audio-CD, 77 Minuten. Koproduktion mit Stroemfeld, Frankfurt. ISBN 3-932513-50-9. Euro 18,- . supposé. Berlin.
Ricarda Junge. Eine schöne Geschichte
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2008. Gebunden, 256 Seiten, 17,90 EUR
Und als besondere Draufgabe für Paul :
Sascha Anderson / DA IST … 33 gedichte über kunst oder leben [buchschwarz s 7387 auf freelife vellum white, 2007/8]
"DA IST … [die] dreiunddreißig [neuen] Gedichte [S. Andersons] über Kunst oder Leben" entziehen sich jedwedem Blick in den affirmativen, vom Begehren angehauchten Spiegel. Vom Nicht-Sein und nicht von der Verallgemeinerung zurück auf die Bedeutungsträger zielend, vertrauen die 439 Verse [1. inklusive Leerzeilen, 2. ihrerseits quellenkundig und 3. offensichtlich "objet sonore"] der gesprochenen, autobiografisch gebrochenen Stimme mehr als jedem laut-malerisch schriftgestützten Anspruch. "Die Kunst ist zu einer vom Bild maskierten Metapher verkommen und reproduziert sich kapitalträchtig als Garantiebescheinigung in den Schubladen des Lebens", sagt Anderson; dann beginnt "Da ist …", dann öffnet es uns den void-gesättigten, zuspruchslosen Raum – den der Ent-täuschung –, dann schließt es ab mit einer Öffentlichkeit der Kunst, die ohne ihre okkupative Inszenierung nichts wäre, als das, was jemand nicht für sie bezahlt, um schließlich, wie jede gute Kunst, vor uns zu liegen als traurig radikales Angebot einer aus der Chronologie gefetzten Partiture trouvé. (C. T.) reihe black paperhouse / Bd. 8 / 2008 / 48 S. / br / 18 x 14,5 cm, mit doppelseitigem Plakatumschlag [35 x 50 cm] und einem Korrekturvorschlag / Euro 11,00 / ISBN 978-3-936826-45-6. gutleut verlag 2008
montgelas - Freitag, 19. Dezember 2008, 09:40- Rubrik: Tagebuch
diadorim - Samstag, 20. Dezember 2008, 14:06- Rubrik: evolution
Bevor ich aufgestanden und meiner halben Wachheit
Meere g i n g e n, fanden vor fünftausend Jahren
die Anadyomanen, sie entstiegen in Scharen
unter Kormoranen, die wild keiften, der Seligkeit,
das Land. Ihre Waffen waren der Wille, die Gesichter glühten.
Am Strand, zu sanftmütig, um die landende Mordlust zu fliehen,
standen zwei heilige Männer und lasen die Vögel ziehen.
Sie deuteten den Wind, als das eilige metzelnde Wüten
anhob, zu spät. Die Köpfe flogen, in den Augen die Frage,
wer sowas sät, weit übern Sand, der sich purpurn verklebte,
die Arme, die Beine, so schnell die blutige Gischt, die jetzt bebte.
Es überlebte nicht eine der Frauen im Dorf die nächsten zwei Tage,
das hinterm schmalen Nadelwald im Frieden der Bescheidung döste
und einer orientalen Ruhe, kein Mann, kein Kind, nicht eine Ziege.
Erstmals briet Fleisch. Die Kadaver lagen versteut, jede Biege
verstummtes Gekreisch, das sich aus den erstarrten Leichen löste,
unvernehmlich den Dieben, weiblichen Göttern, die aus den heiligen Steinen
die männlichen Götter vertrieben, die friedlichen, aus Büschen und Bächen,
und Waffen aus den Knochen schnitzten, die gebrochen blichen,
bevor man sie zu Beinhäusern baute und die zu Kirchen Tempeln in den Hainen.
(...)
>>>> 2
albannikolaiherbst - Samstag, 20. Dezember 2008, 11:56- Rubrik: Gedichte
[ff von >>>> dort:
(...)
bevor man sie zu Beinhäusern baute und Tempeln in den leisen Hainen,]
worin einige Anadyomanen als Priesterinnen verblieben; von dem Mann,
blieb nichts als ein Ahnen, als die Wütenden weiterzogen, blieb die Spur
in den materialen Rohren, ein Wind und seine wehende Klage nur
um die schmalen Säulen; es wehte bald von überall der Rauch heran
brennender Orte vergessener Ruhe, und auf den Hunderten Schädelstätten,
manchmal ragten noch Schuhe heraus, bestellten die Frauen das Feld.
Sie nährte bereits die Kultur. Sie hielten sich, Konzession an die Welt,
zu Lust und Arbeit eingefangene Drohnen; an leichten goldenen Ketten
führten sie diese Männchen und zeigten sie stolz; vor jedem Bündel Ähren
mußten die sich neigen, doch galten noch, weil so behaart, als Tier.
Von den gemeuchelten Brahmanen ahnten die gepflegten Frauen hier
und von den wütigen Ahnen, dem blutigen Schaum, dem Originären,
gar nichts Wirkliches mehr. Und war doch in ihnen geblieben
bis heute, den Männern rot zur Scheu; sie trippelten ängstlich an Tagen,
da man es sah: es war das Zeichen von Göttern, man durfte nichts wagen,
selbst der Blick mußte weichen, man sah ihn sich klamm vorüberschieben
in den Speichern am Korn, das man beklommen drosch vor dem Mahlen
Ein dunkles Geheimnis, fast Zorn, umgab, die es wahrte, die helleste Frau
noch – aber was man da roch,die Aphroditen wußten es selbst nicht genau,
woher das Monatsjoch stammte, wozu das denn war; sie befahlen
sich selbst vor den Zeiten zum Rückzug und sperrten sich in Klausen,
sich vorzubereiten. Bis es vorbei war. Nur andere Frauen durften dann
hinzu. Es war wie Geburten, doch leere, wie Schwäche. Von dem Mann
zu dem Mann gingen, schwere bereits von Verschwörung und Grausen,
Blicke; das war nun schon nicht mehr Natur: sondern sie waren verfeinert:
Wo alles wegschaut und schweigt nur, wollten sie hinsehn. Es verkleinert
der deutliche Blick die Gefahr, rafft die Schleier beiseite, und es erhebt sich,
wer unterdückt war, und an die Bäder schleicht er sich an, unwiderstehlich
lockt ihn das Bild. Wird >>>> gejagt und gestraft, wird erlegt mitsamt der innern
Fotografie und den Geweihen. Kommt aber wieder. Der Wille wächst nach,
was heilig ist zu entweihen, er sprießt. Da fieln aus dem Norden, der zustach,
fremde männliche Horden ein, Hyänengesichter wie von tumben Gewinnern
(...)
1 <<<<
albannikolaiherbst - Sonntag, 21. Dezember 2008, 16:03- Rubrik: Gedichte
diadorim - Dienstag, 23. Dezember 2008, 11:12- Rubrik: evolution
albannikolaiherbst - Donnerstag, 25. Dezember 2008, 08:27- Rubrik: evolution
Hat ohne Trauer Tiefe. Und Lebenswille, ohne sie, ist nicht zu fühlen: leben zu w o l l e n. Alle Säuglinge wissen das.
(CDXCV).
(Das Gegenteil von Lebensfreude ist der Spaß. >>>> Freude sieht, Spaß verdeckt.)
albannikolaiherbst - Sonntag, 28. Dezember 2008, 00:19- Rubrik: Paralipomena
am hotelrechner. sehe nun das erste mal, dass fuer mich sonst via safari/mac tatsaechlich ein anderes fenster, ohne layoutfeatures, existiert.
das wetter koennte besser nicht sein am nahuel huapi. bariloche selbst ist zum wegrennen, aber dafuer ist es ja wohl auch konzipiert. vom cerro chico und dem cerro catedral aus graust es einen nochmal richtig, wenn man sich vorstellt, dass hier auf lange zeit die naziriege in der schoensten landschaft ihre moerderpension genoss. woher hatten die das geld? wer hat ihnen geholfen?
silvester wird hier leise begangen. brandgefahr. das essen ist, nun ja, wenn man sao paulos kueche kennt, in argentinien immer irgendwie eher basic und arg fleischlastig. darum gibt es heute abend geraeucherten fisch, grissinis, ein paar aufstriche und einen rutini irgendwo am see, statt ein paar nerviger sitznachbarn, ueberteuerter silvestermenues und schlechten service. hoffentlich hat der radverleih morgen auf.
das licht ist irre. der vulkan perfekt geformt. das skigebiet ein trauerspiel von bergabbau und die vorstellung von urlaub bem differente. dieser teil patagoniens, der dem skitourismus erschlossen wurde, ist deutlich anders als el calafate, der teil, der vorwiegend backpacker und reiche rentner lockt. die landschaft aber ist ein maerchengelaende.
ich wuensche allen hier lesenden und schreibenden einen guten wechsel und ein feliz ano novo!
ach ja, es ist wahr, es ist ein skandal, dass in einem reichen land wie deutschland, kuenstler leben wie sie leben. und gaebe es nicht manchmal ihre privaten maezene, die, die sie dafuer lieben, was sie tun, auch wenn sie mal nichts tun, gaebe es viele von ihnen wohl nicht, und wer da noch behaupten wollte, das waere auch ganz gut, es gibt eh zu viele und zu wenig gute, der hat was wesentliches nicht verstanden.
diadorim - Mittwoch, 31. Dezember 2008, 19:28- Rubrik: Tagebuch
.
Fährmann, ach, du Junger, Schöner,
Komm, hol über, hole aus,
Bring mich auf die andre Seite,
Bringe Fährmann, mich nach Haus.
(Russ. Volkslied)
Zum Abschluss des Jahres erklingt im Kaiserdom zu Speyer
die >>>>Messe in C-Dur für Soli, Chor, Orchester und Orgel
von Ludwig van Beethoven.
Da sind wir dabei!
Fährmann, ach, du längst Ergrauter,
Komm, hol über, hole aus,
Bring mich auf die andre Seite,
Bringe Fährmann, mich nach Haus.
(Alexander Twardowski)
Allen, die hier mitschreiben und mitlesen, ein glückliches Neues Jahr.
.
Paul Reichenbach - Mittwoch, 31. Dezember 2008, 09:58- Rubrik: Tagebuch
Thou art no man, though of a man's complexion,
For men will kiss even by their own direction. Venus zu Adonis. >>>> Bei Shakespeare.
albannikolaiherbst - Mittwoch, 31. Dezember 2008, 09:00- Rubrik: FrauenundMaenner
|
|
Für Adrian Ranjit Singh v. Ribbentrop,
meinen Sohn.
Herbst & Deters Fiktionäre:
Achtung Archive!
DIE DSCHUNGEL. ANDERSWELT wird im Rahmen eines Projektes der Universität Innsbruck beforscht und über >>>> DILIMAG, sowie durch das >>>> deutsche literatur archiv Marbach archiviert und der Öffentlichkeit auch andernorts zugänglich gemacht. Mitschreiber Der Dschungel erklären, indem sie sie mitschreiben, ihr Einverständnis.
Kontakt ANH:
fiktionaere AT gmx DOT de
E R E I G N I S S E :
# IN DER DINGLICHEN REALITÄT:
Mittwoch, den 5. April 2017
Bremen
Studie in Erdbraun
Mit Artur Becker und ANH
Moderation: Jutta Sauer
>>>> Buchhandlung Leuwer
Am Wall 171
D-28195 Bremen
19 Uhr
Sonnabend, 23. September 2017
Beethovenfest Bonn
Uraufführung
Robert HP Platz
VIERTES STREICHQUARTETT
mit zwei Gedichten von Alban Nikolai Herbst
>>>> Beethovenhaus Bonn
Bonngasse 24-26
D-53111 Bonn
16 Uhr
NEUES
Bruno Lampe - 2017/03/29 19:48
III, 280 - Bei Äskulap
Gegen zwei löste ich mich kurzentschlossen vom Schreibtisch. Es war nichts mehr abzuliefern. Aber die ... Die in einem ...
... Deckenlabyrinth sich mäandernde Inschrift...
Bruno Lampe - 2017/03/28 21:42
Vielhard, Leichtgaard:
albannikolaiherbst - 2017/03/28 07:53
Bruno Lampe - 2017/03/27 20:43
III, 279 - Oder auch nicht
Kühler Nordwind. Die Sicht ging bis zu Sant’Angelo Romano weit unten im Latium. Jedenfalls vermute ich ... Bruno Lampe - 2017/03/24 19:55
III, 278 - Einäugigkeiten und Niemande
Ein Auge fiel heraus, abends beim Zähneputzen. Es machte ‘klack’, und der Zyklop sah nur noch verschwommen. ... Danke, gesondert, an...
bei der sich in diesem Fall von einer "Übersetzerin"...
albannikolaiherbst - 2017/03/24 08:48
albannikolaiherbst - 2017/03/24 08:28
Schönheit. (Gefunden eine Zaubernacht). ...
Es juckt sie unter der Haut. Es juckt bis in die
Knochen. Nur, wie kratzt man seine Knochen?
Sein ... Bruno Lampe - 2017/03/22 19:39
III, 277 - Die Hühner picken
Irgendwas ist schiefgelaufen seit dem 9. März. Man könnte es so formulieren: die Verweigerung der Worte ... ich hör' ein heer...
ich hör’ ein heer anstürmen gegens...
parallalie - 2017/03/21 06:51
Ich höre berittene...
Ich höre berittene Landsknecht sich ballen vorm...
albannikolaiherbst - 2017/03/21 06:18
albannikolaiherbst - 2017/03/21 06:12
James Joyce, Chamber Music. In neuen ...
XXXVI.I hear an army charging upon the land,
And the thunder of horses plunging, foam about their knees: ... den ganzen tag lärmen...
den ganzen tag lärmen die wasser
ächzen schon
trist...
parallalie - 2017/03/18 09:55
Den ganzen Tag hör...
Den ganzen Tag hör ich des brandenden Meeres
Klagenden.. .
albannikolaiherbst - 2017/03/18 08:23
JPC

DIE DSCHUNGEL.ANDERSWELT ist seit 4675 Tagen online.
Zuletzt aktualisiert am 2017/04/01 07:33
IMPRESSUM
Die Dschungel. Anderswelt
Das literarische Weblog
Seit 2003/2004
Redaktion:
Herbst & Deters Fiktionäre
Dunckerstraße 68, Q3
10437 Berlin
ViSdP: Alban Nikolai Herbst
HAFTUNGSAUSSCHLUSS
Der Autor diese Weblogs erklärt hiermit
ausdrücklich, dass zum Zeitpunkt der Linksetzung keine illegalen
Inhalte auf den zu verlinkenden Seiten erkennbar waren. Auf die aktuelle
und zukünftige Gestaltung, die Inhalte oder die Urheberschaft
der gelinkten/verknüpften Seiten hat der Autor keinerlei Einfluss.
Deshalb distanziert er sich hiermit ausdrücklich von allen Inhalten
aller gelinkten /verknüpften Seiten, die nach der Linksetzung
verändert wurden. Diese Feststellung gilt für alle innerhalb
des eigenen Internetangebotes gesetzten Links und Verweise sowie für
Fremdeinträge in vom Autor eingerichteten Gästebüchern,
Diskussionsforen und Mailinglisten, insbesondere für Fremdeinträge
innerhalb dieses Weblogs. Für illegale, fehlerhafte oder unvollständige Inhalte und insbesondere für Schäden, die aus der Nutzung oder Nichtnutzung solcherart dargebotener Informationen entstehen,
haftet allein der Anbieter der Seite, auf welche verwiesen wurde,
nicht derjenige, der über Links auf die jeweilige Veröffentlichung
lediglich verweist.
|