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Wer nicht raucht, darf auch foltern.
(DXXIV).
albannikolaiherbst - Donnerstag, 1. September 2011, 16:15- Rubrik: Paralipomena
 200 S., gebundenes Hardcover mit Schutzumschlag.
Verschweißt; bei Nachfrage signiert.
15 Euro inklusive Porto.
(Darinnen >>>> die Vergana.)
albannikolaiherbst - Donnerstag, 1. September 2011, 11:54- Rubrik: Veröffentlichungen
Es war zu heiss im Zimmer
und ich ging runter auf die elend glatt polierte Straße.
Im Westen war noch ein Rest Licht,
verlogen wie Alles, aber eine Spur besser als das.
Eine Bar, aufgeschmissen wie ich selber.
Runter wie Alles was ich kannte.
Cultural slumbers,
nicht besser als ich.
Eine Schwarze stellte mir ein Bier hin.
Sie war schöner als Gott
Und alle seine Schwestern.
Ich wollte ihren Namen wissen.
Sie setzte sich an den Tisch.
Ihre Hand auf dem weissen Plastik
wie die Kralle eines ersten Vogels,
der noch kein Tier gerissen hatte.
Ich fragte sie nach ihrem Namen.
Ein Boy ließ ein Blatt Papier auf den Tisch fallen.
Sie griff ihm ins Haar, er lachte
und biss sie in den Arm.
Sie leckte die Stelle und lachte.
Dann nahm sie den Stift
und schrieb:
Einen Buchstaben über den anderen,
der erste war ein G, der zweite ein O,
der dritte ein D, dann ein Y, ein W, ein B, ein Y.
Und dann war nichts mehr
zu erkennen.
Und ich bestellte noch ein Bier.
findeiss - Freitag, 2. September 2011, 00:59- Rubrik:
albannikolaiherbst - Montag, 12. September 2011, 23:45- Rubrik: DieKorrumpel
Benutzbarkeit ist sowieso eine höchst ambivalente Kategorie und kann auch dann noch unterlaufen werden, wo Komponisten und Autoren sich dem Unrecht eigens angedient haben, etwa Richard Strauss; des höchst reaktionären Pfitzners grandioser Palestrina ist ein anderes Beispiel wie in der Lyrik das Werk Ezra Pounds, und eben auch Wagners, um dessen Dramen sich seit Generationen die Regisseure bemühen. Oft geht ein Riß durch Qualität und Gesinnung. Nicht, ihn zu verschmieren, sondern offen klaffen zu lassen und uns den Ambivalenzen, schmerzhaft erwachsen, auszusetzen, daran eben schärft sich Erkenntnis. Das exakt ist die Arbeit des Deutens. Eigentlich in ihr steckt eine bleibende Kraft des Musiktheaters, die ihresgleichen sonst nicht kennt: ein reaktionäres Bühnenstück wäre schlichtweg verloren und zu recht. Nicht so, wo Musik die andre Sprache und einen Einspruch, oft gegen ihren Komponisten, spricht: - Kunst ist nicht einfach, sondern vielfach, wie Elemente, gebunden.
albannikolaiherbst - Dienstag, 20. September 2011, 14:34- Rubrik: Kulturtheorie
Hörst du wie schön sie singen?
Mann und Frau, die vergaßen
dass sie den Blutball fingen,
die sich einst zu brennen
als Engel nicht scheuten,
singen als wären sie Götter dir.
die göttlich nun singen,
und wie göttlich sie singen,
deinen Hunger zu häuten.
Das Bluttuch Leben um
ihre Lenden geschlagen,
dir Erlösung zu bringen:
Dein Fallen zu wagen.
read An - Donnerstag, 22. September 2011, 18:04- Rubrik: Gedichte
„Wenn man der Sprache ändert,
ändert frau die Sachverhaltin.”
Beispielinnen:
Lukas, der Lokomotivführerin, sein wegzensierter Pfeife, die Kaugummi und Loopinginnen, die er spuckte.
Die Schwarzininnen bei Mark Twain.
Die Lehrendinnen in dem Kneipe, sowie ihre Studierendinnen.
Das Ende des Geschichtes und also seines Bewußtseins.
albannikolaiherbst - Donnerstag, 22. September 2011, 15:28- Rubrik: KULTURTHEORIEderGESCHLECHTER
R & E 1 <<<<
Nicht einer befreiten Gesellschaft, wäre Adorno posthum zu entgegnen, stirbt die Kunst ab, sondern einer, die gleichgeschaltet stillgesetzt ist, im scheinbar sanften Gegenteil von Befreiung. Oper als Soma. Soma ist ein Tranquilizer. Nicht, daß es das nicht ebenfalls gäbe, doch gerade der „bürgerlichen” Oper Kennzeichen ist Hysterie: eine aufgetriebene, radikale Emotion, die Leid nicht mildernd ritualisiert, sondern in ungehemmtem, bzw. allein durch tonale Klangsysteme gebundenem Ausdruck ihr eigenes Ritual - ontologisch - i s t. Das gleicht den Klageweibern mancher Kulturen, aber kommt, mehr als daß es Klage wäre, einem Anklagen gleich. Da wird der Tod nicht verdrängt. Ein leises Befrieden findet nicht statt, indessen selbstverständlich doch, was den Rationalisten seit jeher Dorn in den Augen, die karthatische Läuterung, die aufgrund eines perversen Prozesses funktioniert, der Kunst seit jeher eigen war: das vorgeführte Katastrophale wird in die Lust des Rezipienten verwandelt. Dabei handelt es sich nicht, wie die Kritiker wollen, um Befriedung, sondern um eine Form der Bearbeitung ansonsten nicht ertragbarer Traumata. Diese Art Verarbeitung macht eine Konfrontation auch überhaupt erst möglich, so daß die Oper gerade, indem sie überkommen zu sein scheint, ihr Potential entzündet, jeglicher Stillsetzung zuwiderzulaufen, und zwar in Stücken sogar, die von Emanzipation sowohl der Kunst wie des Einzelnen noch gar nichts wußten, als man sie schrieb. Oper verbindet, als Form, die Totalität der Illusion, einem Verschleierungszusammenhang ihrerseits - aber eben genau des Manipulativen, nach dem es den Konsumenten verlangt, weil es ihn Glück spüren läßt - mit der epischen Distanz Brechts, die das Geschehen auf der Bühne vom Zuschauer wieder fortrückt, damit gedacht werden kann. Problematisch wird es alleine dort, wo dieses Denken selbst, ideologisch, zu politischen Klischees gestanzt ist, also nicht da, wo sich der sinnliche Eindruck überwölbt, sondern vielmehr dort, wo ihm die Inszenierung grob zuwiderläuft, indem sie das konkrete Einzelne zum Lehrfall abstrahiert und damit reduziert, oder indem es grotesk veralbert – die beiden Fußangeln, die jedem Regietheater gestellt sind. Aber selbst dort wirkt korrigierend die Musik und wahrt eine sakrale Würde des Einzelnen; das gilt auch für Typen, nicht nur für Charactere. Indem durch das Zusammenwirken von Klang, Personengestaltung und Bild sowohl Einfühlung als auch rationale Distanz erreicht werden können, ein innerer Widerspruch also spürbar wird, werden Konflikte sehr viel tiefer ins Publikum gepflanzt, als einfaches Theater, zumal brechtsches, das erreichen könnte. In diesem Sinn ist das Musiktheater moderner als die Sprechbühne und kritischer als der Spielfilm; kritischer bedeutet hier: politischer, ja man kann an den jüngsten großen Sprechtheater-Inszenierungen sehen, wie sehr sich sogar umgekehrt die Opernkonzeption dort eingeschrieben hat.
albannikolaiherbst - Mittwoch, 28. September 2011, 10:58- Rubrik: Kulturtheorie
Sehr geehrte Frau ***,
ich betreue ANHs öffentlichen Email-Account und danke für Ihren Vorschlag. Leider sehe ich keine inhaltliche Anbindung eines Links zu Ihnen mit Der Dschungel. Das wäre anders, würde es einen Text geben, der sich mit zum Beispiel Möbeldesign beschäftigte; bislang kam das aber nicht vor.
Links in Der Dschungel sind immer begründet. "Reine" Werbung gibt es bei uns nicht, auch nicht zur Finanzierung der Site. Das hat vor allem Gründe der literarischen Ästhetik, spricht also weder gegen Ihr Unternehmen noch gegen andere Anwender, die gerne mit Recht auf sich aufmerksam machten.
Mit den besten Grüßen aus Wien:
Daniello
Herbst & Deters Fiktionäre
daniello - Mittwoch, 28. September 2011, 09:59- Rubrik: Korrespondenzen
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Für Adrian Ranjit Singh v. Ribbentrop,
meinen Sohn.
Herbst & Deters Fiktionäre:
Achtung Archive!
DIE DSCHUNGEL. ANDERSWELT wird im Rahmen eines Projektes der Universität Innsbruck beforscht und über >>>> DILIMAG, sowie durch das >>>> deutsche literatur archiv Marbach archiviert und der Öffentlichkeit auch andernorts zugänglich gemacht. Mitschreiber Der Dschungel erklären, indem sie sie mitschreiben, ihr Einverständnis.
Kontakt ANH:
fiktionaere AT gmx DOT de
E R E I G N I S S E :
# IN DER DINGLICHEN REALITÄT:
Mittwoch, den 5. April 2017
Bremen
Studie in Erdbraun
Mit Artur Becker und ANH
Moderation: Jutta Sauer
>>>> Buchhandlung Leuwer
Am Wall 171
D-28195 Bremen
19 Uhr
Sonnabend, 23. September 2017
Beethovenfest Bonn
Uraufführung
Robert HP Platz
VIERTES STREICHQUARTETT
mit zwei Gedichten von Alban Nikolai Herbst
>>>> Beethovenhaus Bonn
Bonngasse 24-26
D-53111 Bonn
16 Uhr
NEUES
Bruno Lampe - 2017/03/29 19:48
III, 280 - Bei Äskulap
Gegen zwei löste ich mich kurzentschlossen vom Schreibtisch. Es war nichts mehr abzuliefern. Aber die ... Die in einem ...
... Deckenlabyrinth sich mäandernde Inschrift...
Bruno Lampe - 2017/03/28 21:42
Vielhard, Leichtgaard:
albannikolaiherbst - 2017/03/28 07:53
Bruno Lampe - 2017/03/27 20:43
III, 279 - Oder auch nicht
Kühler Nordwind. Die Sicht ging bis zu Sant’Angelo Romano weit unten im Latium. Jedenfalls vermute ich ... Bruno Lampe - 2017/03/24 19:55
III, 278 - Einäugigkeiten und Niemande
Ein Auge fiel heraus, abends beim Zähneputzen. Es machte ‘klack’, und der Zyklop sah nur noch verschwommen. ... Danke, gesondert, an...
bei der sich in diesem Fall von einer "Übersetzerin"...
albannikolaiherbst - 2017/03/24 08:48
albannikolaiherbst - 2017/03/24 08:28
Schönheit. (Gefunden eine Zaubernacht). ...
Es juckt sie unter der Haut. Es juckt bis in die
Knochen. Nur, wie kratzt man seine Knochen?
Sein ... Bruno Lampe - 2017/03/22 19:39
III, 277 - Die Hühner picken
Irgendwas ist schiefgelaufen seit dem 9. März. Man könnte es so formulieren: die Verweigerung der Worte ... ich hör' ein heer...
ich hör’ ein heer anstürmen gegens...
parallalie - 2017/03/21 06:51
Ich höre berittene...
Ich höre berittene Landsknecht sich ballen vorm...
albannikolaiherbst - 2017/03/21 06:18
albannikolaiherbst - 2017/03/21 06:12
James Joyce, Chamber Music. In neuen ...
XXXVI.I hear an army charging upon the land,
And the thunder of horses plunging, foam about their knees: ... den ganzen tag lärmen...
den ganzen tag lärmen die wasser
ächzen schon
trist...
parallalie - 2017/03/18 09:55
Den ganzen Tag hör...
Den ganzen Tag hör ich des brandenden Meeres
Klagenden.. .
albannikolaiherbst - 2017/03/18 08:23
JPC

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Zuletzt aktualisiert am 2017/04/01 07:33
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