Alban Nikolai Herbst / Alexander v. Ribbentrop

e   Marlboro. Prosastücke, Postskriptum Hannover 1981   Die Verwirrung des Gemüts. Roman, List München 1983    Die blutige Trauer des Buchhalters Michael Dolfinger. Lamento/Roman, Herodot Göttingen 1986; Ausgabe Zweiter Hand: Dielmann 2000   Die Orgelpfeifen von Flandern, Novelle, Dielmann Frankfurtmain 1993, dtv München 2001   Wolpertinger oder Das Blau. Roman, Dielmann Frankfurtmain 1993, dtv München 2000   Eine Sizilische Reise, Fantastischer Bericht, Diemann Frankfurtmain 1995, dtv München 1997   Der Arndt-Komplex. Novellen, Rowohlt Reinbek b. Hamburg 1997   Thetis. Anderswelt. Fantastischer Roman, Rowohlt Reinbek b. Hamburg 1998 (Erster Band der Anderswelt-Trilogie)   In New York. Manhattan Roman, Schöffling Frankfurtmain 2000   Buenos Aires. Anderswelt. Kybernetischer Roman, Berlin Verlag Berlin 2001 (Zweiter Band der Anderswelt-Trilogie)   Inzest oder Die Entstehung der Welt. Der Anfang eines Romanes in Briefen, zus. mit Barbara Bongartz, Schreibheft Essen 2002   Meere. Roman, Marebuch Hamburg 2003 (Verbotene Fassung)   Die Illusion ist das Fleisch auf den Dingen. Poetische Features, Elfenbein Berlin 2004   Die Niedertracht der Musik. Dreizehn Erzählungen, tisch7 Köln 2005   Dem Nahsten Orient/Très Proche Orient. Liebesgedichte, deutsch und französisch, Dielmann Frankfurtmain 2007    Meere. Roman, Letzte Fassung. Gesamtabdruck bei Volltext, Wien 2007.

Meere. Roman, „Persische Fassung“, Dielmann Frankfurtmain 2007    Aeolia.Gesang. Gedichtzyklus, mit den Stromboli-Bildern von Harald R. Gratz. Limitierte Auflage ohne ISBN, Galerie Jesse Bielefeld 2008   Kybernetischer Realismus. Heidelberger Vorlesungen, Manutius Heidelberg 2008   Der Engel Ordnungen. Gedichte. Dielmann Frankfurtmain 2009   Selzers Singen. Phantastische Geschichten, Kulturmaschinen Berlin 2010   Azreds Buch. Geschichten und Fiktionen, Kulturmaschinen Berlin 2010   Das bleibende Thier. Bamberger Elegien, Elfenbein Verlag Berlin 2011   Die Fenster von Sainte Chapelle. Reiseerzählung, Kulturmaschinen Berlin 2011   Kleine Theorie des Literarischen Bloggens. ETKBooks Bern 2011   Schöne Literatur muß grausam sein. Aufsätze und Reden I, Kulturmaschinen Berlin 2012   Isabella Maria Vergana. Erzählung. Verlag Die Dschungel in der Kindle-Edition Berlin 2013   Der Gräfenberg-Club. Sonderausgabe. Literaturquickie Hamburg 2013   Argo.Anderswelt. Epischer Roman, Elfenbein Berlin 2013 (Dritter Band der Anderswelt-Trilogie)   James Joyce: Giacomo Joyce. Mit den Übertragungen von Helmut Schulze und Alban Nikolai Herbst, etkBooks Bern 2013    Alban Nikolai Herbst: Traumschiff. Roman. mare 2015.
________________________________


 

2  0  1  3 - Das Erwachen.

(Erzählte ich Ihnen bereits, daß, aber sehr gleich von der „7“ gefolgt, die „13“ meine Lieblingszahl ist? Das hat ideologische Gründe. Es ist die Weiblichkeitszahl, weil auf das Mondjahr, je mit 28 Tagen, bezogen, die dem Zyklus entsprechen. Zwar sagt Eric, der homosexuelle Dirigent in Gogolins >>>> Das Herz des Hais, er möge „den trägen Blütengeruch“ des weiblichen Körpers nicht, ja ekle sich „regelrecht“ davor. Männer seien einfach klarer und härter, ihr Körper habe „die genaueren Linien" und zwar, weiter, gebe es auch schöne Frauen, er meine, wenn die Brüste nicht zu groß seien, das Becken nicht zu plump und der Hintern nicht zu breit sei. Aber eben das, was ihn abstößt, ist gerade das, was einen wie mich bindet und anzieht. Nämlich sei das Schlimme am Körper einer Frau, daß er seinen Ursprung aus der Natur nichtr verbergen könne. „Er schwimmt ja geradezu in einem Ozean aus Hormonen, sondert ständig irgendwelche Sekrete ab, schwemmt periodisch Blut aus sich heraus und läßt Drüsenzellen Milch produzieren.“
Ich hingegen, der entschieden Heterosexuelle ohne Erdenscheu, willentlich unabstrakt und nur zu seltensten Gelegenheiten apollin, b a d e darin

[Händel, Sonate C-Dur, HWV 365.]

Mit Dionysos.)
[Dazu auch das heutige Arbeitsjournal: >>>> Dionysos & Joyce.]

Übersetzer sind.

Dichter ohne Einfall. Doch ihre Füße prägen das Trittbrett. In innigen Fällen wird es zur Loge, in den intimsten indes Separé.

(DXXXI).

When forty winters shall besiege thy brow. Von Shakespeare und Kraus. Die Neuübersetzung des Giacomo Joyce (54).

When forty winters shall besiege thy brow,
And dig deep trenches in the beauty's field,
Thy youth's proud livery so gazed on now,
Will be a tattered weed of small worth held:
Then being asked, where all thy beauty lies,
Where all the treasure of the lusty days;
To say within thine own deep sunken eyes,
Where an all-eating shame, and thriftless praise.
How much more praise deserved the beauty's use,
If thou couldst answer ‚This fair child of mine
Shall sum my count, and make my old excuse‘
Proving his beauty by succession thine.

This were to be new made when thou are old,
And see thy blood warm when thou feel'st it cold.
Shakespeare, Sonnet II
Kark Kraus dichtet folgendermaßen nach:Dir wird, wenn in die Jahre du gekommen,
und Falten furchend durch dein Antlitz ziehn,
Erinnerung jener Schönheit wenig frommen,
die schneller als die Zeit dir ging dahin.

Und wenn dich dann wer fragt, wohin sie kam,
und wo sie, da sie nicht mehr sei, gewesen,
dann frage deinen Stolz, ob deine Scham
sie ließe aus erloschnen Augen lesen.

Doch wahrlich andern Ruhm trügst du davon,
könntest du auf die bewährte Schönheit zeigen
und sprechen: Seht, in meinem jungen Sohn
ist heut vorhanden, was mir einst zu eigen!

Durch Alter endet nicht der Lebensmut:
die Jugend, die du schufst, erwärmt dein Blut.
Selbstverständlich ist das frei, selbstverständlich geht manche Schönheit dabei verloren, etwa das Ausdrucks „in the beauty's field“ durch das verhältnismäßig schlichte, zu Kraus‘ Zeiten wohl aber noch nicht gealterte Wort „Antlitz“; freilich elegant noch heute, wie er „where all the treasure of the lusty days“ in „und wo sie, da sie nicht mehr sei, gewesen“ umformuliert. Unglücklich hingegen finde ich das etwas holzige „in meinem jungen Sohn ist heut vorhanden, was mir eins zu eigen“ für Shakespeares enorme Nähe von Vater und Sohn, der an dessen Stelle „shall sum“ und das Alter seines Elterns (Älterns) entschuldigen möge - bei Kraus geht da eine bestimmte Form der Höflichkeit verloren, in der die „all-eating shame“ über den eigenen Verfall leise weiterschwingt, aber eben in einen Stolz überführt wird, der dem Fragenden mehr als nur die Stirn bietet: „and see thy blood warm when thou feel‘st it cold“.
(Fast unnötig, nicht wahr?, zu sagen,
daß ich diese Zeilen meinem Jungen widme.)
ANH
Amelia (Tr), 2 gennaio 2013.

>>>> Giacomo 55
Giacomo 53 <<<<

William of Stratford on Giacomo amerino, forefingered by Parallalie. (With an Italian annotation of Gabriele D'Annunzio and a remark on Dante).

Geliebte, Sie wissen,

(Teil Eins des Briefs)

wie sehr ich unser „Sie“ schätze, das der Neigung dieser Zeit, sich und ihre Gegenstände, um sie dem Markt mundgerecht zu machen, möglichst flach zu profanieren, ein auserlesen Perverses entgegenstellt, und zwar da um so mehr, wo, wie wir beide wissen, in anderen als schriftlichen Belangen die Nähe weit über jene hinausgeht, ja sie unterläuft, die bürgerlich genormte Beziehungen formt, ja, der eine die andere beugt, so daß im Erotischen sehr wohl von Dienerin und Herrn gesprochen werden kann, in sämtlichen anderen Hinsichten aber von einem einander Gleichgestelltsein, wie die vermeintliche Normalität es kaum kennt und, wohl ebenfalls praktischerseits, besser auch gar nicht kennen sollte. Die gemeinte Perversion ist zumal der schärfste Gegner, den unser aller schärfster Gegner hat, der Alltag nämlich, der die Alltäglichkeit nicht vermeiden kann und also nicht das sichStumpfen der Sinne; ihm ausgeliefert leben die schon im Wort profanen Beziehungen schließlich öd vor sich hin und halten sich allein in der Selbstlüge auf sich, einer von meistens beiden Beteiligten betriebenen, und sie wissen darum, rechtfertigend sich, dies zwar zu recht, mit den Kindern, halten aber zugleich, und vergiften diese Kinder, am Eigentum am andern fest. So wird das einander Erkennen von allem Beginn an auf die Fleischbank der Waren geworfen, und man merkt anfangs gar nicht, wie Kilo für Kilo davonverkauft wird. Schließlich sind von den Lieben nur noch die blutigen Knochen übrig, aus denen sich die dann Folgenden ihrerseits ihre, es sind immergleiche, Suppen bereiten.
Nein, wo allewelt sich duzt, beharr ich
auf dem Sie.
Es hat aber noch einen anderen Grund. Sehen Sie, verehrte Freundin, es ist in nicht nur ungewissem Sinn ein jedes Buch, das ich bis heute geschrieben, an eine Geliebte gerichtet; wie sollte das bei einer Erzählung aus der Fremde, auch wenn sie vertraut ist, anders sein? So daß ich heute, indem ich die Form der Mitteilung spitze, mein Arbeitsjorunal direkt an Sie schreibe, anstelle es allgemein an „die“ Leser zu richten, die meist gar kein Gesicht für mich haben, schon gar nicht einen Hals und die Brüste, denen so nahezufassen, wie ich es wollte, schon d e s h a l b nicht geht; - um von den tieferen Bereichen des Körpers zu schweigen; dies nicht aus Scheu, bewahre!; nicht, weil ich mich schämte, öffentlich zu meinen Begehren zu stehen, und ebensowenig, weil ich meinte, unsere Übertretungen seien privat, weil intim und hätten deshalb Licht zu scheuen. Sondern allein, weil sie sich, die gemeinten Areale, in Worte nicht wirklich fassen lassen. Glauben Sie mir, ich habe es versucht, versuch‘s auch immer weiter, doch wie, Geliebte, wollen Sie einen Geruch schriftlich auf andrer Menschen Sinne wirken lassen, so, daß ein Pheromon auch reagiert? Unmöglich ist‘s. Das ist der Grund für meine Skepsis gegen jegliche Sprache; zwar schafft sie Welt, aber die vorhandene stellt sie nie dar. Alle Mimesis verzweifelt - weshalb der Satz, daß alle Welt ein Text sei, nicht nur absurd, sondern der Ausdruck eines, indessen unzugegebenen, Kapitulierens ist. Und dennoch, wir versuchen‘s immer wieder. So denn auch ich, Sisyphoi, die wir sind. Ich gebe die Kapitulation aber zu, schon aus Stolz - einem weiteren Begriff, dessen Inhalt die Müllrutsche des Marktes hinabsaust, aborto, muß man schreiben -, und setz ihr, ob auch der Deckel schon drauf ist und beharrlich wie unser „Sie“, den männlichen Trotz eines insofern Narren entgegen, als Unbestechlichkeit längst ein Makel geworden und Unangepaßtheit für Dummheit gilt, wo Qualitäten sich alleine nach Quote errechnen.
Nein, dies ist keine Klage. Ich konstatiere lediglich, bevor ich nun meinen eigentlichen Brief beginne: Also, Geliebte,
Amelia, den 6. Januar 2013,
[Kardinlswohnung, Kaminraum.]

von Rom hatte ich Ihnen schreiben wollen, wo ich vorgestern war. Es unterblieb bislang, weil die Übersetzung des >>>> Giacomo Joyce dringend fertiggestellt werden mußte, was wir auch schafften, >>>> der Freund und ich, zufriedenstellend, wie ich glaube, ja, mehr als das: befriedigend im tiefen Sinn. Da kann ich nun auf mein schönes Notizbuch schauen, es aufblättern und von den dortigen Skizzen aus erzählen:
>

Unter Gleichen. (Entwurf).

Ich werde dir, was zu erleben
du begehrst, als deine Brust
sich spitzt zur Lust
und will schon vorher beben,
in ganzem Ausmaß geben,

wenn du dich tief hinunterbeugst,
und es vor mir, dem Herrn, bezeugst,
dein Tier, das im Erzittern eben
deiner Flanken sich erhebt,
als du auf meine nackten Füße

mit deiner langen Zunge süße
Kreise der Ergebung, wie gewebt
am Spann und nasse unter meinen Sohlen,
ziehst, und spreizt sie, hochgereckt
wie Katzen in der Ranz, und unbedeckt,

die Backen, um mein Blicken einzuholen,
als säße ich in einem Spiegel
zugleich, der, hinter dich gestellt,
den Ursprung aller Welt betrachtet,
Gustave Courbets,

und wartest auf mein Siegel,
das deines Ichs nicht achtet,
nicht deiner Wehs, auf keinen Schrei,
wenn es sich eindrückt - f r e i:
s o, Herr, als Gleicher vor dem Gleichen,

steh ich, wenn in der Frau verzückt
das Sekret zur Schöpfung fließt, entrückt
vor dir und stolz - : Vor ihr, vielleicht,
zurück, doch nicht, du Gott, vor dir
wird, wer ein Mann ist, weichen.

Auch dieses ist ein Vorspiel nur.

Bücher zu bereinigen, ist eine Form der Verbrennung.

(DXXXII).

Für jede gilt >>>> Tucholski.

Genies übermalen!

... und wenn wir es dann gemeinsam geschafft haben werden, nach der Kinderbuchliteratur - frau ist sich dieser Vordringlichkeit einig - auch aus der Dichtung für Erwachseninnen sämtliche diskriminierenden Stellen umzuschreiben, schlage ich vor, eine Kommissionin zu bilden, die das Bildnerische Werk der Vergangenheit sichtet. Etwa habe ich gar keinen Zweifel daran, daß namentlich Picassos Frauenbilder Darstellungen repräsentieren, die wertvolle, sensible Menschinnen nicht nur zu verletzen, sondern auch bleibend zu schädigen imstande sind, ja, sie wurden nicht selten zu eben diesem Zweck gemalt. Manche Reaktion der Abgebildetinnen läßt diesen Schluß mehr als nur zu. Deshalb sollte eine zweite Kommissionin damit befaßt sein, ethisch geleitete Künstlerinnen damit zu beauftragen, solche Darstellung umzumalen, was gewiß gerade für Picassos kubistische Phase einer Herausforderung ist, der sich mit Erfolg zu stellen unser aller Solidaritätin in ungeahntem Ausmaß stärken wird. Wo aber solches Ummalen nicht möglich sein sollte und sich die Bilder auch nicht unter dauernden Verschluß stellen lassen, sollte Museen, in denen die Bilder ausgestellt werden, eine freiwillige Selbstkontrollin auferlegt werden, dergestalt, daß unbedingt vermieden wird, Kindern solche Abbildungen vors Gesicht zu bringen, um eben auch hier, wo ein gütliches Erklären noch nicht verfangen kann, die noch zarten Seelen vor grausamer Mißbildung zu bewahren. Wir denken in diesem Zusammenhang an ein FSK von mindestens 16, da bei einem Alter von 12 noch nicht von genügend gefestigtem Genderbewußtsein ausgegangen werden kann. (…)
Gertrud Meier-Müller, „Frühe Schädigungen durch die Kunst“, Vortrag im Institut für Erziehungsfragen, Wiesinnenheim, November 2012.

Im Gegenzug schlagen wir von Der Dschungel vor, erst die Literaturen, dann die Bildenden Künste nach diskriminierenden Elementen gegenüber Männern durchzusehen. Als Versuchsmuster bietet sich das Werk Elfriede Jelineks an, so sehr wir es auch schätzen.

Ich, der Rassist. (Anstelle eines Arbeitsjournals. Am Sonnabend, dem 19. Januar 2013.)

Es wird so weit kommen, daß man mich einen Rassisten nennen wird, egal, ob ich es in meinem Verhalten oder meinen Handlungen gegenüber anderen Hautfarben, Kulturen, Religionen bin. Gegen eine Umschreibung von Zeitdokumenten zu sein, worunter selbstverständlich auch Kinderbücher fallen, früher geschriebene, aber auch heutige, genügt. Aus der Weigerung, bestimmte Wörter nicht löschen zu wollen, weil man Geschichte als Geschichte gegenwärtig halten will, wird, daß man - (:ich kann, weil ich ja mich selbst meine, der ein Mann ist, das Wort hier gänzlich indiskriminierend verwenden, also:) - daß man ein Wort und seinen gegenwärtigen Gebrauch verteidige, und daraus wird dann, wer das tut, ein Rassist. Auch wenn man eben nicht den gegenwärtigen Gebrauch verteidigt.
Sich gegen einen Strom zu stellen, bringt notwendigerweise viele Gefahren mit sich, darunter nun auch diese. Daß es eine ist, dem sehe ich durchaus klar entgegen, alleine meinem Gewissen und meiner eigenen Überzeugung verpflichtet, und zwar eingedenk des Umstands meiner Herkunft, die immer schon ein auch öffentlicher Anlaß war, mich zumindest indirekt zu diffamieren. Ich weiß von daher sehr gut, was Diskriminierung bedeutet - in meinem Fall für schwer schuldhaftes, ja untilgbar schuldhaftes Tun besonders eines meiner Vorderen; insofern verstehe ich aber sehr gut die Verletzungen derer, die sich von Wörtern wie „Neger“ heute verletzt fühlen.
Ich glaube indes, daß wir alle, was einmal gewesen ist, tragen müssen, ebenso nämlich, wie wir insgesamt unsere Herkünfte tragen und einen Umgang mit ihnen finden müssen - wir müssen ein Verhältnis zum einmal Geschehenen entwickeln, das dieses Geschehene nicht leugnet und gerade aus der Überwindung des Geschehenen, das selbstverständlich in die Künste geronnen ist, S t o l z entwickeln. Und stolz uns in die jeweils neue Zeit eingeben.
Gestern schrieb mich über Facebook eine Frau an, die offenbar meine Arbeit schätzt und hier nun zum Umdenken bewegen wollte, unter anderem vermittels eines, leider, >>>> agitativen, also bild-rhetorischen Videoclips, der dazu wenig geeignet war, weil er die Emotion des Betrachters affektieren will, nämlich als - in mir tatsächlich aufwogende - Aggression auf diesen Lehrer. Es mag solche, also Lehrer, geben, ich kann das nicht beurteilen, würde sie aber ablehnen. Hier, im Fall des Videoclips, ist ein einziger Lehrer gezeigt. Er soll für alle stehen, die sich gegen die nachträgliche Umschreibung von Kinderbüchern und Büchern überhaupt wehren. Genau das meine ich mit Agitation: ein spezielles Schlimmes für alles andere, das schlimm sei, stellvertretend hinzustellen und, in diesem Clip, bewußt zu konstruieren. So funktionierte seit jeher Demagogie, und so funktioniert sie noch immer. Wer das durchschaut hat, den stößt es ab.
Nun ließe sich einwenden, das, die Funktionsweise von Demagogie, gelte auch und im besonderen für Kinderbücher. Der Einwand übersieht aber zweierlei: - zum einen, daß ich nicht der Meinung bin, dieses Video müsse „umgefilmt“ werden, weil sich nun, und mit Recht, sehr viele Lehrer davon diskriminiert fühlen könnten; zum anderen, daß solche heute, zurecht oder nicht, nicht mehr verwendeten Wörter stets mit herabwürdigender Absicht in die Bücher hineingeschrieben worden seien. Dem ist mitnichten so. Hinzukommt, daß die, sagen wir, Diffamierung des Fremden in nahezu allen Kulturen ihre je eigene, ich meine das wertfrei, Tradition hat, über die wir entsetzt sein können, die sich aber nicht leugnen läßt.
Werke der Kultur, alle, tragen sie in sich mit und halten sie, als, hoffentlich, Überwundenes bewahrt. So stehen wahrscheinlich alle großen Bauwerke der Zeiten zugleich als bewundertes Kulturerbe der Menschheit wie als Mahnmal für meist furchtbare, menschenfeindliche Arbeitsbedingungen derer da, die sie letztlich erbaut haben, nämlich der Tausenden gepreßten und oft schon am Bauplatz verreckten Arbeiter, die zu ihren Zeiten rechtlos, weil Sklaven, gewesen. Der Gedanke, solches Kulturerbe nicht abzureißen und wegzusprengen, kommt möglicherweise alleine deshalb nicht auf, weil wir die Hintergründe nicht mehr sehen und es uns leicht ist, sie nicht zu sehen. Wir wären aber, andererseits, auch arm ohne sie, und die Welt sähe insgesamt wie ein Sechzigerjahrebau der Neuen Heimat aus: trist, karg, depressiv.
Die Schreiberin, die mich über das Video, sowie zuvor über >>>> den Podcast astefanowitschs in das Gespräch führen wollte, stellte sich später als ihrerseits (ich weiß nicht mehr, ob ich das noch sagen darf) schwarze, indes deutsche Frau heraus, die, wie sie schrieb, nicht wolle, daß ihr Kind in Kinderbüchern solchen Herabwürdigungen ausgesetzt werde. Das ist sehr zu verstehen, dennoch kein Grund, Bücher aus ihrer Geschichte herauszulösen, sondern auch einem Kind ist eine solche Verletzung zuzumuten, alleine deshalb, weil es eine Verletzung aus geschehener Geschichte ist.
Auch einem Kind ist, mit anderen Worten, Geschichte zumutbar. Ihr Unrecht wie Recht mutet sich uns allen zu, lebenslang. Dazu gehört ebenfalls Herkunft - also nicht Welt-, sondern die je persönliche Geschichte; einigen sieht man sie sofort an, anderen nicht. Je nachdem, wo wir uns befinden. Das läßt sich nicht hinwegdekretieren. Tut man es dennoch, dann um den schließlichen Preis des Verstummens, der Differenzen nämlich, die a u c h meinen: unseres UnterschiedlichSeins - eines, dem wir den kulturellen Reichtum überhaupt verdanken.
Auch mein Sohn - er, der heute dreizehn ist, freilich bereits weniger - wurde, wie vorher ich, von Kinderbüchern gekränkt; die Darstellung „der“ Deutschen ist in der zurückliegenden Literatur insgesamt keine neutrale, sondern nicht selten eine bis in den Wortgebrauch abfällige, an deren Gründen meine Junge so wenig Schuld trägt wie ich selbst. Dennoch käme ich nicht auf den Gedanken, hier Gerechtigkeit einzuklagen und „Nachbesserung“ solcher Bücher zu fordern; es war auch immer ein Leichtes, meinem Jungen, wenn er darüber stieß, Zusammenhänge kindgerecht zu erklären; auch eine „schwarze“ Mutter, ein „schwarzer“ Vater können das tun - sogar, anders als jemals ich, mit dem Stolz, von dem ich oben sprach: „So wurden wir, die diese wunderschöne Haut haben, einmal gesehen und behandelt - aber: Wir haben uns befreit.“
Ach, wenn ich das nur auch hätte von den fahlen Deutschen meiner Herkunft sagen können! Für uns „Krauts“ ist eine solche Erzählung mir verwehrt. Nicht aber nur deshalb erlebe ich es als eine Befreiung, daß unsre deutsche Totenblässe nun immer dunkler, sagen wir: farbiger, wird und sich andere Kulturen in die, die gegen ihre Todesblässe anschrieb, mischt.
Doch dieses dagegen Anschreiben, dagegen Andenken, dagegen Ankomponieren hat zugleich großartige Leistungen der Kunst vollbracht, die andererseits notwendigerweise ihrer Zeit verhaftet waren und dem Sprachgebrauch ihrer Zeit und den Moralen ihrer Zeit; darin bewahren eben auch sie das schwere Unrecht der Zeiten. Es war - und ist - ein Teil ihres Selbsts. Mit dieser Ambivalenz müssen wir leben. Nicht nur wir Deutschen, sondern wir Engländer auch und wie Franzosen, wir Russen, Italiener, Spanier - kurz: die Europäer.
Wenn ich Shakespeares Kaufmann von Venedig sehe, wird mir schlecht; zugleich muß ich bewundern. Das meine ich mit Ambivalenz. Erwachsen zu werden, bedeutet, in ihr leben zu lernen. Das gilt auch für, ich weiß nicht mehr, ob ich das schreiben darf, schwarze Deutsche, ebenso wie für Deutsche mit orientalischem, asiatischem und welchem Hintergrund auch immer.
Indem ich in ein neues Land eintrete und dort lebe, trete ich ebenso in seine Geschichte ein, wie wenn ich in ein Land hineingeboren wurde; zugleich bringe ich ihm eine andere Geschichte, nämlich die meiner eigenen Herkunft, mit, und ebendas kann, gemeinsam mit anderem, die Zukunft der Geschicht e n verändern, nicht aber je ihre Vergangenheiten. Menschen mit Migrationshintergründen werden diese Hintergründe noch nach Generationen als ihre je eigene Geschichte haben, was genau zugleich ein Teil ihres Reichtums ist, der, wenn es gutgeht, sich mit den anderen Geschichten amalgamiert, und andere Kinderbücher werden geschrieben werden, die neben den alten im selben Regal stehn.
Es geht in der Diskussion noch um etwas ganz anderes als die geforderte „gerechte Sprache“: Hintergründig wirkt eine Forderung nach Auslöschung von Unterschieden. In astefanowitchs Podcast wird das deutlich: Er wolle nicht dauernd, weil er eine andere Hautfarbe habe als die meisten übrigen, gefragt werden, woher er denn komme. Das ist verständlich, dennoch unvermeidlich, schlichtweg deshalb, weil ein Unterschied sichtbar ist und die Menschen neugierig sind. Darin liegt überhaupt keine Abwertung; vielmehr, wenn jemand fragt, wird Interesse an dem Menschen bekundet. Niemandem von uns „Weißen“, die oder der sich sogar auch nur in Süditalien niederließe, erginge es dort anders; auch wir würden gefragt und vielleicht auch unsere Kinder noch - bis ein Grad der Vermischung erreicht ist, der solche Fragen müßig macht. Dann erst wird ihr der Anlaß fehlen.
Zugleich möchte sich die Neugier aber auch bereichern, den Menschen, der fragt, anreichern, nämlich mit etwas, das er, hofft er, vielleicht noch nicht kennt und annehmen kann. Und wie oft geschieht das! Die Geschichte der Musik bringt es in unsere Ohren. Überhaupt ging Kunst seit jeher so mit andren Künsten um; so befruchtete sich der gesamte Jugendstil aus dem Orient, so Gaugins Malerei aus den Künsten der Südsee, so Zenders, Platz‘ und Scelsis Kompositionskunst aus den Klangwelten des asiatischen Raums, so der weiße Jazz am schwarzen.
Die Unterschiede lagen auf der Hand, waren sicht- und hörbar. Das sollte bei Menschen, die doch diese Kunst hervorgebracht haben und weiterhin hervorbringen, anders sein? Zugleich sind besonders mit Hautfarben riesige Assoziationshöfe, die ebenfalls geschichtlicher und damit kultureller Natur sind, verbunden. Ein jeder von uns trägt sie mit sich, ist sie; sehr deutlich wird uns das aber immer nur dann, wenn ein sichtbarer Unterschied da ist, also bei Minderheiten innerhalb von Mehrheiten.
Wenn ich als vergleichsweise älterer Mann in einen Club gehe, den vor allem Teenies frequentieren, werde ich selbstverständlich auffallen und Neugier, aber auch Abwehr auslösen, oder sogar Spott. Da spielt es gar keine Rolle, ob alle Teenies dort von heller Haut sind oder ob sich dunkelhäutigere dazwischen befinden. Es ist rein dasselbe Prinzip, und es ist nachvollziehbar. Wobei ich mir des Umstands bewußt bin, daß ihrerseits die Verwendung des Begriffs „Teenie“ nicht ohne einen diskriminierenden Anteil ist; er verdeutlicht aber, was gemeint ist, und ist abstrakt genug - allgemein genug -, um niemanden Bestimmtes persönlich zu treffen.
Ich beharre also auf einer Unterschiedlichkeit der Menschen, die ihre Herkünfte mitdenkt und, soweit es geht, mitfühlen möchte. Will man mich deshalb einen Rassisten nennen, so soll man das tun, auch wenn ich meine, daß es eine Verharmlosung des Begriffes wäre und aus reiner Demagogie, wenn auch einer der guten Absicht, Bemühung um Differenziertheit mit jenem Mob in einen Topf wirft, der in der Tat nicht nur im Wort abschätzig dahertobt, und eine ihrerseits geschichtsunwissende Demagogie dazu, die einer Ideologie von Gleichheit anhängt, deren eigentliches Ziel ihr verborgen blieb.
Aus astefanowitschs Podcast wird noch etwas anderes deutlich, nämlich eine überaus nachvollziehbare Unverbundenheit mit der Kultur, in der er jetzt lebt, das heißt wiederum: mit ihrer Geschichte. Selbstverständlich ist er Teil einer, bzw. der Jugendkultur, aber diese selbst hat sich US-amerikanisch formiert, nicht etwa aus den Kunsttraditionen Europas. Dafür gibt es gute, aber auch schlechte Gründe, die zu diskutieren ich längst anderswo unternommen habe; Tatsache bleibt eine gewisse Unverbundenheit mit Europas Kultur zugunsten eines meist englischsprachigen Bezugssystems, das seinerseits, und zwar marktvermittelt, kolonial agiert und den scheinbar darin überwundenen Kolonialismus de facto fortsetzt. Doch, wie gesagt, anderes Thema, wenn auch mit dem hier verbunden.
Was ich eigentlich erzählen möchte, ist, daß ganz natürlicherweise Mütter und Väter, die aus anderen Kulturen nach Deutschland kamen, ihren hier bereits als Deutsche geborenen Kindern die Lieder und Geschichten ihrer eigenen Kindheiten vorsingen werden; das sind kulturell sicher keine europäisch verwurzelten; und deren Kinder und vielleicht noch Kindeskinder werden es ebenso mit wiederum ihren Kindern so halten. Es ist mehr als verständlich, wenn astefanowitsch sagt, es sei ihm doch völlig egal, ob „Pippi Langstrumpf“ oder „Die kleine Hexe“ im Regal seiner Kinder stünden; die Bücher könnten da gerne auch fehlen. Ja, das können sie; sie gehören dennoch in den Kulturraum dieses Landes, und zwar mit allen Fehlleistungen, die in ihnen enthalten sind. Für jemanden, etwa, der in der islamischen Diaspora sozialisiert wird, spielt auch Shakespeare wahrscheinlich keine Rolle.
Das muß er auch nicht.
Er spielt aber, auch mit dem rassistischen Kaufmann von Venedig, aus kunstästhetischen Gründen, wie zugleich aus moralischen, eine riesige Rolle in der europäischen Kultur, und zwar allein schon über die Wirkung, die dieses Stück auf wieder andere Werke genommen hat, die sich teils davon abgesetzt, teils Schlüsse aus ihm gezogen haben. Wir leben in Strömen aus Herkünften und Wirkungen, die ihrerseits Herkünfte werden. Das gilt auch für Menschen mit Migrationshintergrund. Wir sind nicht, wie es der Markt gerne will, je nach Produktionslage verpflanzbar; wir wären, anders, Replikanten. Bücher umzuschreiben, bedeutet, uns selbst und unsere Kinder als solche Replikanten freiwillig anzubieten.
Da spielt es nicht einmal eine Rolle, ob die in den Blick genommenen Bücher und Filme und Bilder tatsächlich in die Kunst gehören, denn wenn wir beginnen, haben wir die Tür aufgestoßen, durch die fortgesetzt werden wird, und zwar stetig eskalierend. Immer werden sich Gruppen finden, die sich durch Wörter, Formulierungen, Wertungen zu Recht verletzt fühlen und Entfernung verlangen werden; möglicherweise wird dies, ist der Damm einmal gebrochen, auch die Gerichte beschäftigen, und es wird weitere und immer weitere Gesetze geben, die aus der gemeinten Freiheit schließlich auf Schritt und Tritt verminte Äcker machen werden; wir werden in einem Korsett aus Vorsichten leben, und die Kunst wird nicht erst, wie Adorno meinte, einer befreiten Gesellschaft absterben, sondern einer, die sich festgenagelt hat, und zwar eigenhändig. Und jedes neu geschriebene Buch, das veröffentlicht werden soll, wird von Kommissaren vorbegutachtet werden.
Doch geschieht im Umschreiben von historischen Texten noch etwas anderes, etwas, das Zusammenhänge, wiederum Geschichte, wegschmiert. Zwar kann man sagen, es sei doch harmlos, wenn aus Lindgrens „Negerprinzessin“, um Diskriminierung zu vermeiden, „Südseeprinzessin“ gemacht worden sei; das störe doch die Geschichte nicht, tangiere sie nicht einmal; ebenso wird bekanntlich im Fall der kleinen Hexe argumentiert. Bedenklich ist tatsächlich nicht ein nun plötzlich anderer Plot.
Genau in dieser Plotbezogenheit liegt - bei Kunst ist das immer so - das Problem. Nicht die Erzählung allein ist, was die Sprache erzählt. Wenn die Hautfarbe der Südseeprinzessin egal ist, wenn sie auch ebensogut hellhäutig sein könnte, wird sich einem „weißen“ Kind ein weißes Bild der Südsee bieten; daß dort einmal die „Weißen“ eingefallen sind, geht da gänzlich in der Prägung dieses Kindes verloren, und nun hat der Kolonialismus, seelisch, tatsächlich gesiegt. Nein, die Südseeprinzessin war eben dunkelhäutig, weil der gesamte Südseeraum damals ausschließlich von dunkelhäutigen Menschen bewohnt gewesen ist; ihre, nicht der Weißen, Heimat ist er gewesen, und daß er heute gemischt besiedelt ist, ist einer Geschichte aus Gewalt und Unterdrückung abgeschuldet worden, die sich brutalst durchgesetzt hat und im Begriff „Neger“ widerspiegelt. Die Südsee- statt der Negerprinzessin tilgt diese Spur.
Und da folgt nun auch gleich ein mehr oder gar nicht verklausuliertes Argument, das nur allzu bekannt aus doktrinären Staatsformen ist: Es sei den Eltern nicht zuzumuten, im schlimmeren Fall: nicht zuzutrauen, im allerschlimmsten: die meisten vermöchten es nicht, ihre Kinder entsprechend aufzuklären; dahinter mag eine in manchem Fall berechtigte Befürchtung stehen, sie wollten es auch nicht. In jedem Fall wird den Eltern die Erziehungsbefugnis entzogen und auf Instanzen übertragen, sei es solchen einer richtigen Gesinnung, sei es solchen „freiwilliger“ Selbstkontrollen, sei es de facto staatlichen.
Dies ist ein extrem scharfer Einschnitt und will die leibliche Vormundschaft, also wiederum Herkunft, durch abstrakte ersetzen. Noch die DDR war, gewalttätigst, zu bestimmen angestrengt, was das Volk zu lesen bekomme und was nicht; zu „nicht vermeidbaren“ Büchern wurden lange moderierende Vorworte geschrieben, die, wer solche Dichtung dann erstand, als allererstes hinausriß.
Nein, es i s t Eltern zuzumuten, auch solchen mit Migrationshintergrund, ihre Kinder aufzuklären oder sich anderweitig zu ihnen zu verhalten, wenn es um historisch begründete Ambivalenzen geht; es ist sogar ihre elterlich liebende Pflicht, ist ihr elterlich liebendes Recht. Daß dem nicht alle nachkommen können oder wollen, rechtfertigt nicht, es auch den übrigen zu nehmen. Menschen sind nicht gleich. Dafür, jeden Tag, danke ich meinen Göttinnen. Möge man mich einen Rassisten also nennen.

ANH, Berlin.
Allan Pettersson, Neunte Sinfonie.
9.55 Uhr.

Gerichtsvollzieher-Hörstück (1). Interviews (1).

... also was ich wirklich unangenehm finde, sind Räumungen. Da weiß man nie, was auf einen zukommt, wenn man am Termin klingelt. Es gibt Kollegen, denen ist da die ganze Wohnung um die Ohren geflogen, weil das Gas einfach ausgeströmt war und in der ganzen Wohnung stand. Da hat der Funken von der Klingel genügt, um das zum Explodieren zu bringen. Und dann macht man sich schon Gedanken nach diesem schrecklichen Mehrfachmord in Karlsruhe, wo da der Lebensgefährte, oder waren die verheiratet?, von einer Räumungsschuldnerin den Gerichtsvollzieher einfach erschossen hat und den Schlosser und den Vermieter, der war ja ebenfalls dabei. Das ist ja überall durch die Medien gegangen. Trotzdem habe ich nicht Angst, selbst mal so zu einem Opfer zu werden, aber davor - ich meine, das passiert -, daß man eine Wohnung öffnet, und dann haben sich da der Mann und die Frau umgebracht, und ihre Kinder, weil sie nicht mehr wußten, was sie tun sollten. Das stelle ich mir entsetzlich vor. So Bilder wird man ja nie wieder los, die wären unauslöschlich. (...)
>>>> Gerichtsvollzieher 2

 



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