Alban Nikolai Herbst / Alexander v. Ribbentrop

e   Marlboro. Prosastücke, Postskriptum Hannover 1981   Die Verwirrung des Gemüts. Roman, List München 1983    Die blutige Trauer des Buchhalters Michael Dolfinger. Lamento/Roman, Herodot Göttingen 1986; Ausgabe Zweiter Hand: Dielmann 2000   Die Orgelpfeifen von Flandern, Novelle, Dielmann Frankfurtmain 1993, dtv München 2001   Wolpertinger oder Das Blau. Roman, Dielmann Frankfurtmain 1993, dtv München 2000   Eine Sizilische Reise, Fantastischer Bericht, Diemann Frankfurtmain 1995, dtv München 1997   Der Arndt-Komplex. Novellen, Rowohlt Reinbek b. Hamburg 1997   Thetis. Anderswelt. Fantastischer Roman, Rowohlt Reinbek b. Hamburg 1998 (Erster Band der Anderswelt-Trilogie)   In New York. Manhattan Roman, Schöffling Frankfurtmain 2000   Buenos Aires. Anderswelt. Kybernetischer Roman, Berlin Verlag Berlin 2001 (Zweiter Band der Anderswelt-Trilogie)   Inzest oder Die Entstehung der Welt. Der Anfang eines Romanes in Briefen, zus. mit Barbara Bongartz, Schreibheft Essen 2002   Meere. Roman, Marebuch Hamburg 2003 (Verbotene Fassung)   Die Illusion ist das Fleisch auf den Dingen. Poetische Features, Elfenbein Berlin 2004   Die Niedertracht der Musik. Dreizehn Erzählungen, tisch7 Köln 2005   Dem Nahsten Orient/Très Proche Orient. Liebesgedichte, deutsch und französisch, Dielmann Frankfurtmain 2007    Meere. Roman, Letzte Fassung. Gesamtabdruck bei Volltext, Wien 2007.

Meere. Roman, „Persische Fassung“, Dielmann Frankfurtmain 2007    Aeolia.Gesang. Gedichtzyklus, mit den Stromboli-Bildern von Harald R. Gratz. Limitierte Auflage ohne ISBN, Galerie Jesse Bielefeld 2008   Kybernetischer Realismus. Heidelberger Vorlesungen, Manutius Heidelberg 2008   Der Engel Ordnungen. Gedichte. Dielmann Frankfurtmain 2009   Selzers Singen. Phantastische Geschichten, Kulturmaschinen Berlin 2010   Azreds Buch. Geschichten und Fiktionen, Kulturmaschinen Berlin 2010   Das bleibende Thier. Bamberger Elegien, Elfenbein Verlag Berlin 2011   Die Fenster von Sainte Chapelle. Reiseerzählung, Kulturmaschinen Berlin 2011   Kleine Theorie des Literarischen Bloggens. ETKBooks Bern 2011   Schöne Literatur muß grausam sein. Aufsätze und Reden I, Kulturmaschinen Berlin 2012   Isabella Maria Vergana. Erzählung. Verlag Die Dschungel in der Kindle-Edition Berlin 2013   Der Gräfenberg-Club. Sonderausgabe. Literaturquickie Hamburg 2013   Argo.Anderswelt. Epischer Roman, Elfenbein Berlin 2013 (Dritter Band der Anderswelt-Trilogie)   James Joyce: Giacomo Joyce. Mit den Übertragungen von Helmut Schulze und Alban Nikolai Herbst, etkBooks Bern 2013    Alban Nikolai Herbst: Traumschiff. Roman. mare 2015.
________________________________


 

Unbehelmte (28/4)

Kamst von den
Sternen unbehelmt
hierher.

Denn was da war,
war Werden.

Stauntest.

Bliebst.

Ein Astronaut
auf Erden.

Pallium (17/2)

Wenn ich an den Dingen nicht mehr
gesunde, die sind, sei der Mantel, der
meinem Körper die Schmerzen nimmt,
schützend und warm.

Keine Flügel sollen meinen Rücken
umbreiten, die sich schließen zu einer
Kapsel aus Angst, mir zur Wehr. Nein,

sie soll mir nicht wachsen. Schwarze
Blume, so lebensversehrend, todleer.

Schilfmilchblüte

Ich berührte eine
Blüte

sie blühte
beblühte
überblühte sich

aus ihrem Inneren
milchte pulsierend
ein Saft

der floss mir

und über meine
Kuppen.

Hochbetagung.

Und >>>> Jugend.
(DXXXIV).

Die Deklaration der Zehn: www.fiktion.cc. (1).

Nie wurde so viel gelesen und geschrieben wie heute. In den letzten vierzig Jahren hat sich der Anteil der Analphabeten an der Weltbevölkerung auf unter zwanzig Prozent halbiert, und er sinkt weiter. Kinder aller Milieus führen eine rege Privatkorrespondenz, was früher einer Elite vorbehalten war. Noch vor zwei Jahrzehnten drohte sie aufgrund des Telefons gänzlich zu verschwinden. Heute wird das, was sich weiterhin Telefon nennt, vor allem zum Schreiben und Lesen genutzt.
Das alltägliche Schreiben lässt die Schwelle, auch selbst Gedichte, Geschichten und Romane zu verfassen, sinken. Fast jeder kann seine Texte weltweit anbieten und sich über sie austauschen. Wer damit größeren Erfolg hat, kann anschließend auch in traditionellen Verlagen reüssieren.
So wunderbar das ist, geraten doch unsere besondere Konzentration erfordernden literarischen Texte beim Konkurrieren um eine insgesamt begrenzte Aufnahmefähigkeit zunehmend ins Hintertreffen. Dieser Prozess hat schon vor der Einführung des E-Books begonnen. Sich diesem Medium zu verweigern kann darum nicht die Lösung sein, sondern wir müssen neue Methoden entwickeln, mit denen wir unsere Literatur den Lesern digital vermitteln.
Bisher waren wir bestrebt, uns von Publikumsverlagen umfassend betreuen zu lassen: Sie lektorierten unsere Bücher, setzten, druckten, vertrieben und bewarben sie, verwerteten auch die Nebenrechte und beteiligten uns an den Erlösen – im besten Fall Buch für Buch, bis irgendwann die Zeit gekommen war für eine kritische Gesamtausgabe. Je weniger Umsatz unsere Literatur macht, desto weniger Aufwand wird für unsere Bücher betrieben, und in vielen Buchhandlungen sind sie von vornherein nur auf Bestellung lieferbar. Viele ältere Titel werden nicht einmal als E-Book angeboten. Die kommerziellen Verlage haben auf die Herausforderungen durch das digitale Zeitalter vor allem defensiv reagiert: ihr Programm verkleinernd, fusionierend, Mitarbeiter einsparend und sich auf Bestseller konzentrierend. Auch den sich für unsere Literatur aufopfernden Kleinverlagen fällt es in dieser Situation immer schwerer, sich am Buchmarkt zu behaupten.
Der Eindruck, dass das Verlegen von Büchern, die sich nicht sofort gut verkaufen, einem karitativen Akt gleichkommt, hat unser Schreiben beeinträchtigt. Es ist an der Zeit, dass wir nicht länger nur zusehen, wie sich die Bedingungen für unsere Literatur verschlechtern, sondern selbst nachzudenken und zu erproben, welche Chancen die Digitalisierung auch für die Verbreitung unserer Werke bietet:
Da E-Books unabhängig von ihrem kommerziellen Erfolg weltweit bereitgestellt werden können, müssen nicht mehr die ersten Wochen nach Erscheinen über Erfolg oder Misserfolg eines Titels entscheiden, sondern die Aufmerksamkeit kann sich langsam und unter Ausschluss der Massenmedien entwickeln.
Um E-Books zu vertreiben, ist es nicht zwingend erforderlich, sie zu verkaufen. Auch wir bevorzugen, von der Verwertung unserer Bücher zu leben, statt uns auf eine Weise zu verdingen, die uns vom Schreiben abhält. Aber wir wollen bei jedem unserer Bücher frei sein zu entscheiden, ob und wann wir es nicht besser verschenken. Dass Lesen Geld kostet, ist ein Übel, dessen Notwendigkeit es immer neu zu beweisen gilt.
Die gängigen E-Book-Formate imitieren das gedruckte Buch und erweitern es um Zusatzfunktionen, die für Sachbücher von Vorteil sein mögen, vom Lesen unserer Literatur aber eher ablenken. Es fehlt ein digitales Leseformat, das die technischen Möglichkeiten nutzt, um die Konzentration auf unsere Literatur zu erleichtern.
Die existierenden Internetportale und -foren mögen für den Selbstverlag von Genre-Literatur ausreichend sein. Unsere Werke hingegen benötigen eine intensive individuelle Betreuung und ein Neugier weckendes Umfeld. Darum müssen wir uns zusammentun – ob als Genossenschaft, Stiftung, Verein oder Initiative, ob mit Hilfe von Einlagen, Spenden, Beiträgen, Sponsoring oder Förderung. Nur indem wir gemeinsam unsere Rolle als Autorinnen und Autoren neu bestimmen, kann unsere Literatur insgesamt wieder an Bedeutung gewinnen.
September 2013,
Marcus Braun
Jan Peter Bremer
Nina Bußmann
Mathias Gatza
Katharina Hacker
Elfriede Jelinek
Ingo Niermann
Urs Richle
Michael Schindhelm
Sabine Scholl
[>>>> Quelle.]

sporadisch und fragmentarisch II

25.8.13

das im gedächtnis zu eis erstarrende wasser, das gestern überall herausquoll und in bächen die gassen hinablief während des gewitters am nachmittag (ob ich ihn, v. und seinen sohn, abholen könne in lugnano, sie seien dort im schwimmbad vom gewitter überrascht worden und der nächste bus würde erst in zweieinhalb stunden nach amelia fahren). sogar die angst, vom blitz erschlagen zu werden beim überqueren des parkplatzes oben am dom, dieser gedanke. so in den blick hebt sich jetzt auch siena, das plötzlich überdeutlich vor uns aufstieg, als wir dann über grosseto quer durch die toskana fuhren. aber wenig sieht man von den städten auf schnellstraßen und autobahnen. lediglich noch frankfurt auf der rückfahrt. die welt entspricht mir, sie stimmt nicht.

1.9.13

daß dir niemand in den mund schaue, wenn du redest (dies die einzige sorge zur zeit)! so ein geschenkter gaul bist nunmehr du geworden, seit die zahnärztin den betäubten ein viermaliges knirschen in die ganglien hinein sandte, während einen flüchtigen augenblick lang ihre pubiquität an seinem linken schenkel sich spüren ließ. am nächsten freitag die abdrücke für die protese. rather gothic. meine untere zahnreihe gleicht der niemandsbucht von Triest (und noch einer anderen): auf die es in gedanken regnet und denkblitze schleudert, während die naßgeregneten gewittervoyeure sich der 33 kräuter erfreuten, die [8.9.13] hochprozentig an die jahre des herrn gemahnten und sie erwärmten. hochprozentige blicke aus der anderen niemandsbucht. bzw. in der neuen version: hochprozentiges gift am blick der augensehne. crux seither: ich ging in der weißen nacht wortlos und schnell zweimal an ihr vorbei. punkt.

8.9.13

Nur der alte Kranich, welcher dem Geflügel zum Vogt gesetzt war, stand mitten auf dem Strohhaufen, richtete den Hals hoch auf und wandte den Hals hoch auf und wandte seinen scharfen Schnabel dem fremden Reiter zu. Als aber Immo vom Pferde sprang und fröhlich den Namen des Kranichs: “Ludiger” rief, da erkannte der kluge Vogel seinen alten Herrn und vergaß gänzlich seiner Würde, er schrie und rannte mit ausgebreiteten Flügeln und aufgesperrtem Schnabel dem Sohn des Hauses entgegen, grade als wollte er ihn umfangen, und schmiegte seinen Kopf an den Leib des Mannes. - Gustav Freytag, Die Ahnen, II.4
Aus der Fremde kommen in das Dorf (Heimat? … o je, die Bäume im Wind! die riesigen Birken!), in dessen Wappen ein Kranich die linke Hälfte einnimmt. Nein, die rechte, belehrt mich das gerechtere Gedächtnis zum Tort der linken. Es sei denn, man hielte sich das Ding vor die Brust mit dem Bild nach außen, dann stimmte es. [Ich wüßte gern, woher Freytag dieses Bild hat!]

15.9.13

bier trinkend am letzten julisamstag vor dem schützenhaus. vorgestern sei ich noch in venedig gewesen sagte ich. venedig und die ständig durchstrichene schrift der schritte, um eine neue zeile zu beginnen oder das durchstreichen der schrittschrift wieder rückgängig zu machen, als in der sonne die schrift schneller trocken wurde, als sie geschrieben, um sie dann doch wieder rückgängig zu machen, diesmal den vorauseilenden schatten zuhilfe nehmend. “Kennst du mich noch?”

Circe, poetisch ODER Katharina Die Zauberin Schultens im Ausland, Berlin.




sag das den wispernden gespenstern mein herz
meine arbeiter werden es dir danken
und laß die hosenträger oben
und laß die jacke: an

Katharina Stevens, Samarium

Das beschäftigt mich weiter. Dabei hatte mich Sabine Scho >>>> schon vor zwei Jahren gewarnt und vor zwei Tagen deutlich nachgelegt: „... mir ist nach gürteltierfunktion, einrollen wollen“, schrieb sie mir bei Facebook, „aber trotzdem schön, wenn Sie auch zum Scheitern kommen wollen, die großartige Katharina Schultens liest ja auch!“ Nun ist mir, dem formal Konservativen, gegen neue Lyrik eine gewisse Skepsis eigen, für Romane bin ich leichter zu >>>> entflammen; auch wenn ich neue Gedichte gut finden kann, ihnen folgen und sie verstehen kann, bleibt meine Begeisterung meist kühl: rein intellektuell; ich sehe und höre das Spiel sehr wohl, es ist aber nicht meines, mein poetischer Körper läßt sie nicht rein, sondern draußen, als Objekte, vor der Seelentür stehen, die ich zwar öffne, wenn geklingelt wird, und ich spreche dann mit ihnen, vielleicht biete ich ihnen sogar einen Kaffee an, aber bringe den Becher raus auf den Hausflur. Ich habe Vorbehalte. Genau das zog mir gestern abend >>>> im Ausland den Boden unter den Füßen weg. Wahrscheinlich hatte ich ein Fenster offenstehen lassen in meiner mir vermeintlichen Sicherheit, so, wie es immer offensteht, wenn es draußen nicht allzu sehr stürmt; es stürmte aber, nur hatte ich an ein Gewitter, das aufzog, nicht geglaubt. Es kam auch so leise, erst nur als Erscheinung: schlank, hochgewachsen, filigran, das Stürmenwollen hinter einer viel zu großen Brille versteckt, aber die Knöchel allein der rechten schmalen Hand, die sich ums Mikrophon legte, hätten mir schon vor dem Sirenengesang die Ohren verschließen sollen, nur weg, nur weg, am Steuer festgebunden die Schären umschifft, von denen es durch das Fenster aber hereinklang:
ich hob die arme fuhr mit allen fingern tief ins haar
und aktivierte probehalber diesen einen blick
ihre zungen blitzen nur einen moment
unterhalb der ohrläppchen hervor
denn das genügte
Ja, das genügte. Es ist das Schlimme an den Sirenen, daß, hat man sie einmal gehört, jede Faser des eigenen Körpers auf sie konzentriert wird; man hört nicht mehr nur noch akustisch, sondern hört mit den Zellen der Haut, hört mit dem Haar zu; es hören die Organe:
morgens wenn es dämmerte ging ich gewöhnlich tanzen
es gab einen club der wechselte die treppenhäuser
Der Vortrag, wiewohl dunkel grundiert in der Stimme, hebt sich ins Licht an, das schwirrt und vermittels einer so feinen Grausamkeit perplex macht, daß man sie weiter- und immer weiterspüren möchte, ja zu der Tatze wird, in die sie sich einbohrt:
ich tanzte mit einem kollegen im bärenkostüm
ich trug die stiefel noch aus dem büro

und wenn ich mich drehte bohrte ich den absatz
immer genau zwischen die zehen seiner tatzen
Doch aber nicht nur sie dreht sich, sondern die Aussage auch, so daß man wie wachgeklatscht dasteht:
und wenn die drehung dann vollendet war öffnete
ich meine lider schließlich war ich noch im praktikum
Verdammt, man wurde erwischt! Sie aber, Circe, dreht sich aufs neue, nun aber in ihr Ältestes zurück:
man hatte mir zwei schlangen zugestanden vor dem bereits die erste Strophe des Gedichtes unmißverständlich gewarnt hatte:
die wände waren reine screens
und nichts wurde vergessen
Schuld, Verhängnis, Verfallensein – alles gerät in den Strudel, der den Odysseus hinabsaugen will, ohne daß die Sirenen ihn, den Ozean, umrühren müssen; sie ändern nur unsern Kurs, locken mit sicher Scheinendem, Zahlen, Begriffen, Statistiken, Positivismen, auf die wir uns männlich verlassen:
kaum denkbar rauszugehen. glaubte wir stünden vorm büro
und hingen doch – einsehbar – gespickt auf der anzeige dort.

ich hatte unsere größe vergessen und die relation
unserer größe zu der des geschehens. ich will aus.

raus hörten wir. eine nach dem anderen ging
und wechselte den stamm und dachte

x habe das system verlassen.
Allein schon dieses „eine nach dem anderen“! Wie elegant die Geschlechtercorrectness gelöst ist, befolgt und zugleich unterlaufen... Wie berauschend sich jede Komposition aus kalkulierter Verfügung über die Mittel in sensibelste Empfindung verwandelt, wie aus den technischsten Termini Seufzer werden können und Sehnsucht und Klagen einer von vornherein vergeblichen und so auch gewußten Hoffnung, zum Beispiel in „Prism“, was bereits ein Wortspiel ist, weil der Vortrag aus Prismen Gefängnisse macht:
wenn du mich suchst wo suchst du. suchst du mich im feld oder online.
suchst du mich treppab suchst du mich in meiner statusmeldung.
                                                                                                                          Weißt du
wie mein filter funktioniert. Weißt du welche standardeinstellung ich
                                                                                                                               wählte.
Doch damit nicht genug, daß sie den Social Networks genau die Seele g i b t, an die deren User so unbegriffen glauben, strömt sie sich wie persönlich, ganz persönlich da hinein und wird geradezu intim, weil gebethaft, Zwiesprach' mit dem HErrn:
(-/-/-/.) bitte lenke mein licht. bitte laß mich dich
kennenlernen. dein wille geschehe. dimitte debita nostra
(nobis!) und wenn ich niemand das geringste vergebe

so laß mich dennoch nicht allein
Dazu eine Vortrags-Professionalität, die ganz nebenbei, fast, als wollte sie die Gedichte zurücknehmen, mit der eigenen Referentialität, der des auftretenden Selbstes, spielt: „Dieser Text funktioniert nur auf der großen Bühne, hier geht er schief“ - und trägt ihn gerade deshalb vor, diese Fingerknöchel, diese Fingerknöchel! und ich möchte hinter die Brille dieser Brillenschlange sehn, was sie versteckt, die eine von den beiden, die man der Zaub'rin „zugestanden“, die andre windet sich als Taille um die Taille hinauf und wird zum Hals, zum Zweig, so hat >>>> der alte Kaa all die Affen betört, als die wir in dem Raum sind – Reflexe der Tiere in Architektur, von denen Sabine Scho vorher vorgetragen hatte: bei ihr fast immer Dichtungen von Gefangenheit, bei Schultens aber einer Befreiung nach innen, glühende Transzendenz:
schatten schönster. allerliebster
treuloser idiot. du hast den zustand
unterschätzt. es steht so schlimm du bist
ein manifest inzwischen. schwimmst

nicht oben hast zu wenig masse um
zu schweben und du sinkst weil du
ein stein bist der vergessen hat daß er
ein schwarzes loch spielt in der nacht.
Oh, ich vergaß das Wachs in den Ohren. Jetzt lenk ich das Schiff - und Sie auf ihm - in den Abgrund der Sprache, denn ich hatte das Unglück, G e d i c h t e zu hören – reine Gedichte, die unsauber sind: so irdisch, daß ich ihnen die Brille abnehmen will, die sie schützt:
bitte entlaß mich in methodenlosigkeit
bitte erlaube mir ein ungewaschnes kind
bitte versteh meine bilder miß zu identität
bitte finde mich: bitte finde mich nicht


*******************************

[Die hier besungenen Gedichte entstammen einem noch
unveröffentlichten Buch >>>> dieser Dichterin .
Vorherige Publikation:

>>>> Bestellen.]

Argo bei Faust und in Kiel.

>>>> D o r t geschrieben,
>>>> d a gesprochen.
.
>>>> Argo.Anderswelt

Ein kleiner poetologischer Runenwurf.

Was heute für manieriert gilt, nennen wir morgen – Stil.

(DXXXV).


Equinoxe

gelbe-RosenIch stand schräg im in einem dunklen Garten.

Umgeben von Urtannen,
unbewegt vor einem
blühenden Strauch.

Mein Haar war wie an Fäden aufgehängt.

Einer der vielen Raben zu
meinen Füßen hob sich
in Zeitlupe empor. Trug
den Duft der gelben Rosen
in den Himmel mit sich.

Ich stand schräg im in einem dunklen Garten,
umgeben von Urtannen, mein
Haar war wie an Fäden aufgehängt.

Krzysztof Penderecki, Lukas-Passion (UA 1966).

In der >>>> Digitalen Konzerthalle der Berliner Philharmoniker.
Konzert vom 21. September 2013.
Christiane Libor, Sopran - Jarosław Bręk, Bariton. Stephan Klemm, Bass.
Daniel Olbrychski Sprecher.
Philharmonischer Chor Warschau,
Knaben- und Herrenchor der Fryderyk Chopin Music University in Warschau.
Antoni Wit

„Dear Darkness“. (Erster Versuch.)


Auf ein Lied von PJ Harvey, 1.
decke, decke, bedecke mich wieder,
nimm mir das licht von den augen;

senke, mein dunkel, mein dunkel, dich nieder
auf meine lider,

die für dies licht nicht mehr taugen;

verbirg mich, verbirg mich, verbirg mich neu,
vater, in meinem dunklen bewähren;

zahle mich aus, die betrogene spreu,
die dich in tochterschwüren wog,

um uns verzeihen zu gewähren;

decke, decke, bedeck mich dort wieder
und zieh mir die schnur von der kehle,

bevor sie den atem mir und dich
und die Lieder uns fort

nimmt und die Seele.


Nachtbild für K. (Entwurf).

Den Mond angesprochen, doch wessen
die flache Hand an dem Hals War es
dessen, der sie, sie beide, entschied
Eins aber wehrt sich, sowie es erwachte
und flieht.

Geknüpft bleibt das andre.

Es lachte herüber vom nahen Adé
das sich sperrte, Glas um Glas
ein Weh, das die Schuld in den Küssen
las, weil sie, zögernd vor Zartheit
geraubt sein müssen.

Wessen die flache Hand an dem Hals
Wessen der Mond und die Gläser
Wessen der Vodka Wessen das Bier
Wessen die Schuh und der Satz
Da reingeknüpft auch das Kind.

Es waren nur die Spitzen der Zungen
Sie leckten herüber vom nahen Adé
Es nahmen die Zähne das Ohr
Wessen Gesicht sah da zu
Wer winkte draußen dem Taxi.

Wer schloß von der Kneipe die Tür.

Sibelius' Siebte.

Nicht die berühmte fünfte, sondern diese hier ist seine vollendetste und eine der vollendetsten Sinfonien überhaupt unserer an sinfonischen Vollendungen tatsächlich unvergleichlich reichen europäischen Kultur. Man verzeihe mir den logisch unmöglichen Superlativ. Er enthält ein Moment dieses Musikwerks selbst: nämlich sein Pathos.
Es ist ein ausgewogenes, weil thematisch vollkommen durchgearbeitetes, und eben n i c h t simpel. Darin mag der Grund für den Umstand zu finden sein, daß dieses Stück, ähnlich der vorgeblich kargen Vierten (die meinem „Helden“ >>>> Borkenbrod den Namen gab), derart selten aufgeführt wird. Das Pathos hat die Gültigkeit eines Abschieds, eines schweren letzten Verlusts, aber auch allen irdischen Glücks. Organisch strömt sich die Sinfonie in einem einzigen Ausatmen aus, das sich kurz aus der Coda herausbäumt. Schon den konventionellen Schnickschnack der Mehrsätzigkeit macht diese Sinfonie, wie später auch >>>> Pettersson nicht, einfach nicht mehr mit.
Sie ist zudem ohne jede Bordüre, geradezu schmucklos gefaßt; wir können sie nicht feiern, können sie nur anhörn, wie wenn wir meditieren, aber ohne, daß wir NichtIch würden, sondern werden hier unser Ich ganz besonders. Es ist kein Pathos, das uns ließe marschieren, keines für den Jubel; selbst ihr Aufbegehren, dieser Musik, ist ohne jede Eroberung, die rufenden Flöten rufen schon die Idee von Invasion zurück. Es ist ein Pathos für das Leben. Und g e s u c h t wird! Und geirrt wird. Und zusammengefaßt, wieder, sich gefaßt, wenn die Posaunen, sekundiert von hinabgespielten Trompeten, uns erinnern. Das ist ganz ungeheuer und hat doch nicht, wie leidig oft bei Mahler, den Geschmack des ideologischen - schnell ideologisierten, nicht nur von Adorno - Programms. Deshalb ist diese Sinfonie so hörend wiederholbar; wir werden ihrer niemals müde. Sie sucht nicht, uns zu überwältigen, klingt, bei allem Glänzen, n e b e n uns einher. Es sind wir, die sie sich holen müssen; sie buhlt um uns nicht, gibt indes alle Schönheit sofort her, die sie hat: Wir müssen nur selbst nach ihr schauen. Sie tritt die Tür nicht ein, sondern wir, von innen, müssen sie ihr öffnen, wenn wir vernehmen wollen. Es ist eine Musik, die kurz vor dem Verstummen geschrieben. Eine weitere Sinfonie hat Sibelius, wenngleich er nach ihrer Vollendung noch dreiunddreißig Jahre lebte, nicht mehr komponiert. Sie, nicht der Fetisch einer Neunten, sagte: „Nichts geht über mich hinaus.“

Ich nähme Sie gern bei der Hand und führte Sie in ihre Welt, die doch noch immer unsre ist, aus der sie ganz besteht, diese, je näher wir ihr kommen, unfaßbare, weil einzigartige Musik.

„Dear Darkness“. (Zweiter Versuch.)


Auf ein Lied von PJ Harvey, 2.
Schnür mir die Kehle Schnüre mir die Kehle nicht
Drück zu, drücke zu, bis ich nach Atem schnappe
Lasse mir Luft, beenge mich nicht

Beeng mich, beeng mich Bleib mir vom Leib
Umschling mich, entblöß mich Laß mich alleine
Beschmutz mich, benutz mich Verpiß dich

Ich hab ein verläßlich Daheim
Reiße es nieder Berühre es nicht
Mir Mann genug bin ich selbst ohne Mann

Decke mich, deck mich Faß mich nicht an
Lecke mich Leck mich Zerfetz mich
Saug mich zugrunde, trinke mich aus

Aber fasse Doch faß mich bloß nicht an


(Erster Versuch <<<<)

Dichterfreundschaften. Ein skeptisches Räsontiment.


[Geschrieben für >>>> „Gutenbergs Welt“, WDR 3.
Ausgestrahlt am 8. September 2013.]

(...)
Mit welchen Dichtern war ich befreundet?

  • Früh mit Publius Vergilius Maro, einige wenige Jahre. Dann suchte er auch literarisch seinen Vater, während ich dabeiblieb, die Welt und mit ihr mich selbst zu erfinden, und die Verbindung kappte sich; er ging fortan den von mir abgelehnten realistischen Weg;
  • mit dem blutjungen Niccolò Machiavelli, einem damals, als ich ihn in Workshops kennenlernte, die ich mitgab, extrem begabten, noch sehr jungen Prosaautor; ihm, in der Tat, war ich Mentor. Eines Tages versuchte er, eine meiner kleinen Spottschriften zu zensieren, weil sie ihm gegenüber seinem Auftraggeber zu heikel war, und aus unserer, nun ja, Freundschaft wurde - und nicht ohne ziemliche Miesheit – Gegnerschaft; seine zunehmende Bedeutung im Betrieb gab ihm schließlich eine Macht, die mich selbst nie interessiert hat; heute ignorieren wir einander meist;
  • mit dem großen Lyriker Dante Alighieri, der sich über meine eigenen Gedichte klug nicht äußert; und ich, ebenfalls klug, frage ihn nicht um seine Meinung, versichere ihn aber meiner auch tatsächlich bestehenden ständigen Bewunderung; auf diese Weise läßt sich unsere Freundschaft balanzieren;
    (...)


[Der gesamte Text steht >>>> d o r t.]

Aufgabe.

Mit dem Verstand zu fühlen lernen. Ohne nicht, a u c h, mit dem Herzen zu denken.

(DXXXVI).

Ergreifungen Oder Der Kitsch.


„Deshalb hören die Menschen kitschige Musik:
Sie kommen in ihr bei sich selbst an.“

Deshalb soll auch die Kunst nicht komplex sein, denn Komplexion ruft Vorbehalte auf. Statt dessen soll auch sie den Vorschein genau des Unmittelbaren vermitteln, als das man sich wünscht, es selbst zu sein. Wie ein Kind, das seinem Nachtlied zuhört und einschläft, weil es vertraut. Dem Komplizierten vertrauen wir nicht. Deshalb lieben wir den Kitsch. Tatsächlich erscheint er so fraglos, daß wir den Gedanken nicht mehr haben, es stehe etwas hinter ihm: daß wir Gedanken nicht mehr haben. Gedanken trennen uns. Hingegen Kitsch schafft Einheit, auch einer/eines jeden mit sich selbst. Er spricht das kleine Kind an, das wir einmal waren und in uns lebenslang erhalten: wie wenn wir zu Bett gehen. Die Decke ist uns Uterus, jedes Einschlafen ein Akt des fötalen Vertrauens. Darum ist niemals Kitsch erwachsen.
Dies ließ sich und läßt sich mit Recht kritisieren, nicht aber das Recht des Kitschs. Denn ohne das Vertrauen ist nichts als ständig scharfe Wachsamkeit und daraus, schließlich, weil sie an allem nagt, wird Psychose. Die Moderne in der Kunst vergaß, daß Krankheit nicht befreit, sondern uns zerstört, ja einige Kunst leugnete das, ideologisierte die Krankheit. Sie maß ihren Wert nicht an der Menschenhoffnung, sondern an einer Realität, die in beiderlei Wortsinn versagte. Um ihr sich zu versagen, wurde sie abstrakt: ein Akt des Widerstands, der sich ins Erdlose verlor und darum elitär ward: Kunst für solche, denen die Distanz für alles gilt, deren eine Ausprägung die Ironie, deren andere das allein intellektuelle Erfassen ist und damit, gelingt es, ein Bewußtsein von Macht, wo man ohnmächtig, im Realen, aber bleibt. Insofern ist das abstrakte Elitäre dem unabstrakten Kitsch sehr ähnlich, ja ihm geradezu gleich; es hat nur sehr viel weniger Vertraute. Daraus rechnete man sich seinen besonderen Wert hoch, wie in Mysterien Eingeweihte und gleichsam, sie vor zu weltlichen Blicken zu schützen, priesterlich Befohlene. Also verlor diese Kunst den Kontakt zur Allgemeinheit – einer Menschheit, zu deren Befreiung sie doch angetreten war. Gerade das schob dem Kitsch die Massen immer weiter zu; die Kunst gab rein selbst den Einfluß auf sie auf: indem man den Uterus aufgab, dem wir entstammen und in den wir allnächtlich alle zurückkehren und zurückkehren müssen, wenn wir nicht krankwerden wollen. Genau deshalb hat, zum Beispiel, >>>> Allan Pettersson die Neue Musik unmenschlich genannt, und deshalb sind Künstler von Bedeutung zum Kitsch zurückgekehrt oder haben ihn nie ganz verlassen. Er muß in ihrem Werk enthalten sein – nicht ausschließlich, denn das wäre ein nächster Verrat, einer, der nun wieder den Regreß über unsre Reife setzt, doch als ein Nukleus zumindest, aus dem Ergreifung steigen kann. Das ist kein intellektueller, nämlich trennender, sondern ein empathischer Akt: Begeisterung und Mitgefühl. Die künstlerische Anstrengung muß deren Möglichkeit nicht nur bewahren, darf sie nicht nur, schützend, im >>>> Negativen bergen, sondern muß sie auch freiwerden lassen bisweilen: Nur dann wahrt Kunst ihr altes Recht.
Nur dann die Komplexion aber auch. Der ist zugleich die Treue zu halten. Kunstanstrengung heute bedeutet, Kitsch und Komplexion auszubalancieren: sowohl den Weg in die Herzen zu nehmen als auch das Herz in den Kopf zu heben. Das eben kann und will der Kisch nicht leisten und darf es, soll er „funktionieren“, nicht; wohl aber die Kunst. Nur dann, wenn sie das annimmt, ist sie nicht länger unverbindliches, „unterhaltendes“ Spiel, sondern an der Existenz. Sie hat den Widerstand mit der Erfüllung zu vermitteln, beides ineinanderzuflechten. Das gilt für die Musiken wie für die Literatur, der, ganz besonders, nichts so schadhaft war wie das Pathosverbot, deren böseste Doktrin die der Ironie ist: Uneigentlichkeit, wo wir doch lieben wollen, eigentlich. Ohne Liebe werden wir zu Replikanten der zweckorientierten Ökonomie, die wiederum den Kitsch, den sie ja deshalb produzieren läßt und global mit ungeheurem Umsatz verrtreibt, gegen die Kunst in Bewegung gesetzt hat: das Entertainment anstelle des kathartischen Erlebens. Nur mit Ergreifung ist dem beizukommen, mit >>>> Ergriffenheit und -sein. Das darf dem Kitsch nicht überlassen bleiben, oder die Kunst streicht sich selbst durch. Geht es ihr aber alleine um das, streicht sie sich auch durch.
Wir lieben so den Kitsch, weil er uns bei uns ankommen läßt: uns wiederfinden, das Heil wieder finden, in dem wir, erinnern wir uns, einst geschwommen sind: Fruchtwasser. Rührung als inniger Ausdruck des Herzens ist niemals lächerlich, auch dann nicht, wenn sie durchschaubar erzeugt wird, und jedes Happyend das Licht einer Hoffnung, die alle Menschen teilen, solang sie gesund sind, einer zudem, die uns, quer durch sämtliche Kulturen, eint. Dies ist mit der Komplexion zu verschmelzen: den ständigen Trennungen, die uns geschehen, dem ständig neuen Unvertrauten, den einfachen Trieben und den ihnen und einander widersprechenden Moralen, und mit den Lebensentwürfen der eigenen Willen, seien sie nun frei oder nicht. Kunst sucht dafür die Form, oder sie ist es, Kunst, nicht mehr.
[Poetologie.]
*******

Sierra Nevada.

Er saß auf der Veranda und sah über die Ebene zu den Bergen hin und dachte, daß nicht das Gipfelweiß ihr den Namen verliehen hatte, sondern die unendliche Mandelbaumblüte des Frühjahrs, wenn sie das gesamte Bild füllen würde und in dem Licht, ohne nur die Spur eines Kontrastverlustes weiterleuchtend, in den Schnee überginge. Vor nicht einer Minute hatte er jemanden niedergeschossen, weil der ihm in diese seine Meditation hineingetreten war und den ruhenden Frieden der Aussicht gestört hatte. Ich nehme sicher an, daß er ich selbst war; wer der jetzt Tote war, weiß ich nicht, denke im nachhinein: irgend ein armer Bedienter. Ich sah ihn auch nicht mehr, obwohl er direkt vor ihm, diesem Mann, liegen mußte.
Neben ihm aber sie. Schmal, leise, intensiv. Sie hielt einen ledernen, grob mit ebenfalls ledernen Rundsenkeln umschlungenen Hut in der Hand, der eher in die Tropen paßte als in ein Westernszenario. Zudem das Bild Andalusien und Kalifornien vermischt. - Den Hut schenkte sie, die junge Frau, ihm jetzt.
„Das solltest du nicht tun“, sagte er. „Wenn ich nunmehr als ein Killer leben werde, dann wird er mir zum Wahrzeichen werden.“
„Wie schön. Gib ihn mir eines Tages zurück.“
„So werden sie dich für ihn erschießen, einfach weil man dich mit mir verwechselt aus der Entfernung.“
„Vielleicht ist das der Sinn.“
„Versehentlichkeit?“ fragte er.
„Für dich erschossen zu werden“, sagte sie, sah ihn aber noch immer nicht an, sondern, ruhig wie er, weiter bis zur Sierra hinüber. Indem ich diesen Hut mir nahm, den sie nur noch an der Krempe hielt, so daß er leicht zitterte, indem er ihn, dieser Mann, aus ihrer linken so sehr schmalen, zur Seite gestreckten Hand also annahm und ihn sich aufsetzte, erwachte ich.
[29. auf den 30. September.]

 



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