"Ich hole deshalb so weit aus, meine Damen und Herren, damit sich die sagen wir Uneingeweihten unter Ihnen ein Bild der Probleme machen können, die auf einen Erzähler zukommen, der sich das Internet als ein und möglicherweise sein hauptsächliches Publikationsforum auserkürt." Das Weblog als Dichtung. (5).
Der Begriff Uneingeweiht ist hier deshalb so entscheidend am Platz, weil die Forderung, auch CyberKultur müsse kulturell vererbbar sein, bevor ihr Rang auch nur ungefähr demjenigen den anderen Künste verglichen werden könne, unmittelbar mit Sakralität zusammenhängt. Wer ein Buch lesen konnte, war eingeweiht, wem eine Legende flüsternd erzählt wurde, auch. Das Internet ist, weil es p r o f a n ist, n o c h profan, sozusagen geschichtslos: Es sind keine Märchen und kollektiven Verheißungen mit ihm verbunden. Genau das ist zu ändern und das Netz insofern von seiner Technologie zu häuten: Wer den Schleier hebt, betritt ein neues Geheimnis:
Nun fand er überall Bekanntes wieder, nur wunderlich gemischt, gepaart,
und also ordneten sich selbst in ihm oft seltsame Dinge.
...
Auch ich will also meine Figur beschreiben,
und wenn kein Sterblicher, nach jener Inschrift dort, den Schleier hebt,
so müssen wir Unsterbliche zu werden suchen;
wer ihn nicht heben will, ist kein ächter Lehrling zu Sais.Novalis.
Nun fand er überall Bekanntes wieder, nur wunderlich gemischt, gepaart,
und also ordneten sich selbst in ihm oft seltsame Dinge.
...
Auch ich will also meine Figur beschreiben,
und wenn kein Sterblicher, nach jener Inschrift dort, den Schleier hebt,
so müssen wir Unsterbliche zu werden suchen;
wer ihn nicht heben will, ist kein ächter Lehrling zu Sais.
albannikolaiherbst - Montag, 7. November 2005, 05:37- Rubrik: Arbeitsjournal