Realitätskraft der Fiktion.
Die enorme schöpferische Kraft als direkte Folge einer Verweigerung des Realitätsprinzipes, mit allen nicht selten katastrophalen persönlichen Konsequenzen – aber schließlich einem Ergebnis in Kunst, das allein vom Umfang her riesig ist und eben dann b l e i b t, unverrückbar abgerungen. K e i n e Tändelei, k e i n Unernst, k e i n Geblödel. Und sich dennoch bisweilen sogar zur Lebzeit noch persönlich auszahlt – wohlgemerkt bisweilen und nicht etwa ‚meistens’. Das ist das Risiko, von dem man mit Recht erwarten kann, daß weiß und akzeptiert, wer sich auf so etwas einläßt. Denn daran ermißt sich die Glut, mit der man es angeht.
Übrigens hat eine solche Haltung wenig Heroisches, weil die Überzeugung leitet. Es ist konsequent, nicht aber heroisch, ihr zu folgen. Folgte man n i c h t, bliebe ein permanentes schlechtes Gewissen. Man folgt allein schon, um sich nicht einem solchen aussetzen zu müssen, also - vom narzißtischen, subjektiven Standpunkt gesehen - aus moralischem Egoismus. (Hier versteckt sich die Wahrheit über „Kunst kommt von ‚müssen’.“)
Übrigens hat eine solche Haltung wenig Heroisches, weil die Überzeugung leitet. Es ist konsequent, nicht aber heroisch, ihr zu folgen. Folgte man n i c h t, bliebe ein permanentes schlechtes Gewissen. Man folgt allein schon, um sich nicht einem solchen aussetzen zu müssen, also - vom narzißtischen, subjektiven Standpunkt gesehen - aus moralischem Egoismus. (Hier versteckt sich die Wahrheit über „Kunst kommt von ‚müssen’.“)
[Poetologie.]
albannikolaiherbst - Freitag, 8. September 2006, 11:18- Rubrik: Arbeitsjournal