Saphirblau. 03.03. 2009. Paul Reichenbach: Pound kontra Ionesco.
Wie wird dies Schöne, wenn ich weit von hier,
Auf mich rückbranden und den Sinn verzehren!
Wie werden diese Stunden, wenn wir grau sind,
Aus der saphirnen Ebbe wiederkehren.
(Ezra Pound: „Personae, Horae Beatae Inscriptio)

Saphirblau ist bei Pound die Farbe der Erinnerung, wo die Dinge ruhen und in der Erlebnisse und Erfahrungen wohlgeordnet beieinander liegen…Wo blaue Ahnung wagt sacht samten anzupochen…(montgelas) Bei Ionesco lese ich und fühle mich fast bis zum Schluss bestätigt: „ Was ist das Leben? Für mich ist es nicht die Zeit. Auch nicht die Existenz, die flieht, die uns zwischen den Fingern zerrinnt, die sich wie ein Phantom auflöst, sobald man sie fassen will. Für mich ist das Leben Gegenwart, Dasein, Fülle. Ich bin ihm so sehr nachgelaufen, dass ich es verloren habe“* Bis zum vorletzten Satz kann ich alles unterstreichen, denn die glückhafte und zugleich bedrohliche Erfahrung, dass an der Grenze des Horizonts sich ein neuer auftut, der wiederum an seinem Limes einen Horizont gebiert, lässt sich mit der Tatsache begründen, dass es einen Moment in meinem Leben gab, wo mir die Strassen wieder länger wurden. La plus grande réserve d’imagination!
Ich erzählte es gestern gen Osterland...
Wer sich einbildet, etwas zu begreifen, ist ein Narr. Erst wenn ich sage, alles ist unbegreiflich, erst dann bin ich verhältnismäßig nahe daran, das einzige zu begreifen, was uns gegeben ist.*
* Eugène Ioneso, Journal en miettes.
Bildquelle: >>>>Henri Matisse, Nu bleu II.
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Auf mich rückbranden und den Sinn verzehren!
Wie werden diese Stunden, wenn wir grau sind,
Aus der saphirnen Ebbe wiederkehren.
(Ezra Pound: „Personae, Horae Beatae Inscriptio)

Saphirblau ist bei Pound die Farbe der Erinnerung, wo die Dinge ruhen und in der Erlebnisse und Erfahrungen wohlgeordnet beieinander liegen…Wo blaue Ahnung wagt sacht samten anzupochen…(montgelas) Bei Ionesco lese ich und fühle mich fast bis zum Schluss bestätigt: „ Was ist das Leben? Für mich ist es nicht die Zeit. Auch nicht die Existenz, die flieht, die uns zwischen den Fingern zerrinnt, die sich wie ein Phantom auflöst, sobald man sie fassen will. Für mich ist das Leben Gegenwart, Dasein, Fülle. Ich bin ihm so sehr nachgelaufen, dass ich es verloren habe“* Bis zum vorletzten Satz kann ich alles unterstreichen, denn die glückhafte und zugleich bedrohliche Erfahrung, dass an der Grenze des Horizonts sich ein neuer auftut, der wiederum an seinem Limes einen Horizont gebiert, lässt sich mit der Tatsache begründen, dass es einen Moment in meinem Leben gab, wo mir die Strassen wieder länger wurden. La plus grande réserve d’imagination!
Ich erzählte es gestern gen Osterland...
Wer sich einbildet, etwas zu begreifen, ist ein Narr. Erst wenn ich sage, alles ist unbegreiflich, erst dann bin ich verhältnismäßig nahe daran, das einzige zu begreifen, was uns gegeben ist.*
* Eugène Ioneso, Journal en miettes.
Bildquelle: >>>>Henri Matisse, Nu bleu II.
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Paul Reichenbach - Dienstag, 3. März 2009, 10:52- Rubrik: Tagebuch
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