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Gedichte
III
manchmal ging ein blick zu ihm von ihr
als ob er orpheus fragen würde
was er weiß.
er aber blickte stur in ihren stiegen
der vergangenheiten zu dem tag
hinauf,
worauf
sie fror: so dunkel in dem dunklen Hag
und bitter, was sie sich verschwiegen -
und folgte leis.
er stand kurz, halfterte die bürde,
und kletterte noch schneller durchs quartier.
Ungeheuer Muse, Zweites Gedicht <<<<

albannikolaiherbst - Donnerstag, 11. Februar 2010, 08:28- Rubrik: Gedichte
II
unentbehrlich einander
entbehrlich geworden
lagen die hände für sich
liegen zwei flüsse
in ihren tropen:
zu, vor der trockenen steppe,
die ufer unter den sternen
zog durch das fenster ein wind
[:Wichtig hierzu >>>> die Überlegung im Arbeitsjournal:]
VORFASSUNG, 9.2.:
unentbehrlich einander
entbehrlich geworden
lagen die hände für sich
lagen die körper wie Flüsse zu im bett
schwer wie zwei flüsse in tropen
mit zugeschlossenen Ufern
die ihre lippen ufer schlossen
vor der trockenheit
>>>> Ungeheuer Muse, Drittes Gedicht
Ungeheuer Muse, Erstes Gedicht <<<<

albannikolaiherbst - Dienstag, 9. Februar 2010, 18:23- Rubrik: Gedichte
Geparden schlichen um die Füße,
mir und der unteren Etage.
Sie stiegen aus der Süße Brand
des Holzes aller drei Kamine
als gelbe, hochtoxine Wolken auf.
Von Ruß gefleckt, der schwarzen
Schlacke sexueller Rage,
strichen sie los, den Lauf gestreckt,
entwolkt nun gänzlich Tier geworden.
Dann, den vordern Leib am Boden,
verharrten sie erzitternd bei der Wand,
als sie den fremden Mann gewahrten
am aufgedeckten Tisch, und knurrten.
Doch der vertrauten Frauenhand
nahten sie witternd ihre Nasen
und schnurrten und schlichen
um Stuhl und Bein, gefleckt das Fell
und gelb, und lederblank und prall
das Samt der Bällchen ihrer Hoden:
so schwarz wie ihr Blick.
Die Augen schwarz, so saß die Frau,
als sich die beiden Tiere legten:
wie wenn die Täfelungen surrten
des ganzen Hauses, klang’s.
Da bot die Frau mit ihrer linken Hand
von dem, was dann in meinen Becher
floß, bevor sie ihre Zähne blößte
und ihren unfaßbaren Tieren
(die niemals schliefen, sagte sie,
als ob mich das erlöste: sanft)
vom Rot in beide Näpfe goß:
ein wenig nur, zum schieren Wasser.
Das fing jetzt an zu leuchten,
und die gelockten Tiere tranken
die Glut aus den Kaminen aus,
bis durch der feuchten Fenster Riß,
Verhalln des letzten Schnurrgesangs,
das Raunen von Maschinen drang:
der beiden Autobahnen unentwegter
Sang in deinem leeren Haus.

albannikolaiherbst - Sonntag, 24. Januar 2010, 11:58- Rubrik: Gedichte
Der Duft aus den Backstuben, weltweit
ein immerselbes Süß aus karibischem Morgen
inmitten, glaubt man, der Nacht.
Brot
O Erfindung des Zuckers
Mensch, wie kurz lebst denn du

albannikolaiherbst - Freitag, 18. Dezember 2009, 11:23- Rubrik: Gedichte
Das Arschloch sein
anmaßend mild Ein
vermessener Zweifler
Verantwortlich
weil er es will
Und streichelt die Wunde der
Mistkerl
albannikolaiherbst - Dienstag, 15. Dezember 2009, 15:21- Rubrik: Gedichte
.
Minthe, Minthe
murmelt Hades,
schenkt Pfefferminztee ein und
neigt sich Persephone zu, die
mundfaul ihren Apfel reicht.
Kernlos.
Im TB >>>>H I E R
Paul Reichenbach - Samstag, 21. November 2009, 10:54- Rubrik: Gedichte
Paul Reichenbach - Sonntag, 1. November 2009, 19:43- Rubrik: Gedichte
.
Wahn
So jetzt liest Pawel, Tag für Tag.
Schreibt.Wirft hin, was durch den Sinn ihm
geht. Lässt seinen Träumen freien
Lauf. Lässt sie heraus aus seinem
Kopfe kriechen, fliegen, die Dä-
monen, die Gespenster, kappen-
süchtig, hornbestrumpft, hirschge-
sichtig. Und Diana immer
unter ihnen. Beschreibt sie mit
wilder Inbrunst, hält sie fest, es
ist ihm Qual und Lust, sie so zu
orten, ist ein guter Wahn, fast
komisch, nicht so tierisch schmerzhaft
wie der Wahn, der Paul die Brust und
ihm den Kopf zerdrückt, wenn er nur
sitzt und denkt und wird nicht fertig
mit dem Denken. Nein, solang er
wörtert, darf er närrisch sein. Ist
ein Hellsehdichtwahn und Paul freut sich
seiner, er genießt ihn. Und wird
schreiben.
Im Tb >>>>H I E R
Paul Reichenbach - Samstag, 24. Oktober 2009, 07:04- Rubrik: Gedichte
.
Stumm
Schlecht gelaunt verbrachte Pawel
diese Nacht und schlecht gelaunt die
nächste, Klarheit, Hoffnung, Helle
gibt es in der Kunst allein. Auch
da nicht. Denn viel ist da dünn, ge-
künstelt, ihre Bilder, ihre
Linien, Farben. nicht wahr, Menschen
sind nicht so, es ist ihnen
vieles unklar, dunkelsichtig
dumpf..
Im TB >>>>>H I E R
Paul Reichenbach - Freitag, 23. Oktober 2009, 08:15- Rubrik: Gedichte
Spiegelblicke
Balthus et Odile
Pawel sah sie an, er schaute
lange, unbekümmert um die
Anderen, und sie gab seinen
Blick zurück, und in den beiden
war der klagende, eintönig
stampfende Gesang, die Weise:
„Darum lasst uns heute in den
tiefen Schoß der Liebe tauchen,
morgen können wir’s nicht mehr“. Dann
endlich tat den Mund er auf, den
Zauber brechend, und, ein Balthus
zu der Odile, sprach er: „Halte
dir nicht erst lang den Spiegel vor,
Echo, Narziss, solcher Dinge
braucht’ s nicht zwischen uns. Ich male
dich auch so. Wir sehen uns auch
ohne Vorwand, Odile Bugnon.“
Im TB >>>>>H I E R
>>>>Balthus
Paul Reichenbach - Donnerstag, 22. Oktober 2009, 10:00- Rubrik: Gedichte
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Für Adrian Ranjit Singh v. Ribbentrop,
meinen Sohn.
Herbst & Deters Fiktionäre:
Achtung Archive!
DIE DSCHUNGEL. ANDERSWELT wird im Rahmen eines Projektes der Universität Innsbruck beforscht und über >>>> DILIMAG, sowie durch das >>>> deutsche literatur archiv Marbach archiviert und der Öffentlichkeit auch andernorts zugänglich gemacht. Mitschreiber Der Dschungel erklären, indem sie sie mitschreiben, ihr Einverständnis.
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Wieder da - nach 14 Jahren des Verbots:
Kontakt ANH:
fiktionaere AT gmx DOT de
E R E I G N I S S E :
# IN DER DINGLICHEN REALITÄT:
Wien
Donnerstag, 30. November 2017
CHAMBER MUSIC
Vorstellung der neuen Nachdichtungen
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Brigitte Salandra
Fischerstiege 1-7
1010 Wien
20 Uhr
NEUES
Die Dynamik
hatte so etwas. Hab's öfter im Kopf abgespielt....
Bruno Lampe - 2018/01/17 21:27
albannikolaiherbst - 2018/01/17 09:45
Zwischenbemerkung (als Arbeitsjournal). ...
Freundin,
ich bin wieder von der Insel zurück, kam gestern abends an, die Wohnung war kalt, vor allem ... albannikolaiherbst - 2018/01/17 09:38
Sabinenliebe. (Auszug).
(...)
So beobachtete ich sie heimlich für mich. Zum Beispiel sehe ich sie noch heute an dem großen Braunschweiger ... Ritt auf dem Pegasos...
Der Ritt auf dem Pegasos ist nicht ganz ungefährlich,...
werneburg - 2018/01/17 08:24
Pegasoi@findeiss.
Den Pegasus zu reiten, bedeutet, dichterisch tätig...
albannikolaiherbst - 2018/01/17 07:50
Vom@Lampe Lastwagen fallen.
Eine ähnliche Begegnung hatte ich vor Jahren in...
albannikolaiherbst - 2018/01/17 07:43
findeiss - 2018/01/16 21:06
Pferde
In dieser Nacht träumte ich, dass ich über hügeliges Land ging, mit reifen, dunkelgrünen, im Wind raschelnden ... lies doch das noch mal
dann stimmt auch die zeitrechnung
http://alban nikolaiherbst.twoday.net/s tories/interview-mit-anady omene/
und...
Anna Häusler - 2018/01/14 23:38
lieber alban
sehr bewegend dein abschied von der löwin, der...
Anna Häusler - 2018/01/14 23:27
Bruno Lampe - 2018/01/11 19:30
III, 356 - Merkwürdige Begegnung
Seit einer Woche war die Wasserrechnung fällig und ich somit irgendwie gezwungen, doch noch das Postamt ... Bruno Lampe - 2018/01/07 20:34
III, 355 - … und der Gürtel des Orion
Epifania del Nostro Signore und Apertura Staordinario des einen Supermarkts - Coop. Seit dem ersten Januar ... Bruno Lampe - 2018/01/03 19:44
III, 354 - Neujahrsnacht e dintorni
Das Jahr begann mit einer unvorgesehenen Autofahrt bzw. mit der Gewißheit, mir am Vormittag Zigaretten ... albannikolaiherbst - 2018/01/03 15:16
Isola africana (1). Das Arbeitsjournal ...
[Mâconièrevilla Uno, Terrasse im Vormittagslicht
10.32 Uhr
Britten, Rhapsodie für Streichquartett]
Das ...
JPC

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Zuletzt aktualisiert am 2018/01/17 21:27
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