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herodot berichtet von den aus mehreren sklaps zusammengenähten mänteln der skythen. das liegt uns fern außer es handelt sich um jagdtrophäen. ebenso liebevoll präpariert und präsentiert. die hängen über dem esstisch und dem ehebett aber das wort feind fällt weder hier noch dort. um so öfter das wort von der faszination des anderen. hi medea sagt jason du bist eine tolle frau bist – ein kampfweib. o medea sagt jason - nachdem sie in seinem europa die gemeinsamen kinder getötet hat - du verstehst gar nichts. du hast keine ahnung wie man sich arrangiert du bist - eine bestie bist du. mach dass du abhaust in deine barbarei hinterm pontus.
Danz, >>>> Pontus
>>>> Danz 6
Danz 4 <<<<
albannikolaiherbst - Dienstag, 1. Dezember 2009, 13:09- Rubrik: HOERSTUECKE
Bei jeder Aufnahme eines Naturtons scheint es unmöglich geworden zu sein, einen solchen Ton zu hören, ohne daß er von irgend welchen technischen Tönen, vor allem einem unablässigen Verkehrsrauschen, grundiert ist. Auch dies scheint mir ein Moment des Heimatverlustes zu sein, etwas, das Danz noch anders hören konnte in ihrer Kindheit und frühen Jugend. Jetzt ist alles angefaßt worden. Um den Naturton „rein” zu erhalten, muß ich ihn technisch erzwingen. Schärfer läßt sich Entfremdung nicht hören. Danz' Reisen in den tiefen Osten sind, so verstanden, Reisen in die Ruhe. (Ich suche nach Vogelrufen, die diese Ruhe durch den Eindruck von Weite erzeugen.)
>>>> Danz 8
Danz 6 <<<<
albannikolaiherbst - Samstag, 5. Dezember 2009, 09:17- Rubrik: HOERSTUECKE
7.29 Uhr:
Feinarbeit. Die einzelnen takes müssen noch einmal dynamisch bearbeitet werden. Ich hätte das gleich zu Anfang tun müssen, aber die Dynamikunterschiede waren weder im Stax-Kopfhörer, weil er eben so g e n a u abbildet, nicht so wahrzunehmen wie auf der anderen Anlage, auf der ich gestern abend „gegen”hörte. Eventell muß ich nun die Einzeltakes direkt in den Grunddateien, den waves, modifizieren. Unter der eingebauten Aufnahme unserer Probe im Wohnzimmer liegt ein Grundbrummen, wowohl im DR2 als auch im DAT-Rekorder; an den Mikros kann es also nicht liegen, sondern irgend etwas anderes lief in dem Wohnzimmer mit, das mit bloßem Ohr und unter Normalbedingungen nicht zu hören war; man hört ja immer auch Außengeräusche mit, ist ja kein Studio. Aber das ist nicht schlimm an sich, weil es den Eindruck einer Privatprobe direkt unterstreicht und hier auch insofern gewünscht ist. Irritiert nur am Anfang, weil ich mit der Privatprobe in das Stück einsteige.
Erst einmal die Montage und alle takes klonen, um eine Sicherung zu haben. Am besten, das Ergebnis auch noch auf DVD-ROM brennen. Danach dann - unter „Mont II” - mit der Justierung beginnen.
Daß ich gestern überhaupt so weit kam, liegt allein an den Bedingungen: ich m u ß ja keine Pausen machen, ich muß auch nicht essen zwischendurch, nicht frühstücken, nicht in den Mittag gehen, und ich habe keinen 8-Stunden-Tag, bzw. keine Schicht, an die ich mich halten muß. Selbstausbeutung, um das mal auf den gewerkschaftlichen Terminus zu bringen, ist für die Möglichkeit künstlerischer Arbeit fundamental.
>>>> Danz 11
Danz 9 <<<<
albannikolaiherbst - Donnerstag, 10. Dezember 2009, 07:32- Rubrik: HOERSTUECKE
All unsere hochfliegenden Ideen und Pläne sind ja das eine, aber wenn sie
neben anderen Menschen bestehen, für die wir Sorge tragen, dann sind sie wirklich ernst und dann gelten sie nicht nur für uns, dann werden sie auch dauern.
[Danz an ANH, Email vom 7. Dezember 2009.]
>>>> Danz 12
Danz 11 <<<<
Korrespondenz - Samstag, 12. Dezember 2009, 10:32- Rubrik: HOERSTUECKE
Bevor dies nun ein „Fall Söllner” wird, sollten wir Westler bedenken, daß unser Urteil in jedem Fall unangemessen, vor allem aber bigott wäre, da wir nicht wissen können, wie wir uns selbst im Falle der Androhung von Sanktionen verhalten hätten. Was seinerzeit im „Fall Sascha Anderson” geschehen ist, war ja doch – von westlicher Seite – nichts anderes als eine Abwehr- und Stellvertreterfinte: es wurde geurteilt, als wären wir selbst die Geschädigten gewesen, um damit eigentlich zum Ausdruck zu bringen, wir selber wären n i c h t verführbar, ja auch bedrohbar nicht gewesen, anderen zu schaden. Dahinter steht nach wie vor die Erbschaft des Hitlerfaschismus: Man wollte am Beispiel Andersons zeigen, wie „unanschließbar”, ja welch Widerstandskämpfer man im Dritten Reich gewesen wäre. Schaut man sich den westlichen Literaturbetrieb aber einmal an, läßt sich gar nicht übersehen, w i e anfällig seine Vertreter für „Anschlüsse” sind – und wie erst recht sie es in einem diktatorischen Rumänien gewesen wären. Man kann geradezu an der S c h ä r f e ablesen, mit welcher einige westlichen Schreiber Sascha Anderson publizistisch... so muß man es nennen: jagten, wie groß offenbar ihr Selbstverdacht ist.
Wofür wir uns in einem „Fall Söllner” also allenfalls eigneten, wären Mediatoren-Funktionen: eben w e i l wir nicht betroffen sind, also eine nötige Neutralität entwickeln könnten, die eventuell Geschädigten - wie jederman sonst, den ein persönlich eigenes Interesse an die Verhandlung bindet - notwendigerweise abgeht. Dies genau ist einer der Grundgedanken der Rechtsstaatlichkeit, die es auch in der Frage zu erhalten gilt, wie mit Informellen Mitarbeitern aus Diktaturen und anderen nicht-rechtsstaatlichen Systemen umzugehen ist und wie wir ihnen auch menschlich zu begegnen haben.

albannikolaiherbst - Montag, 14. Dezember 2009, 07:39- Rubrik: DieKorrumpel
Das Arschloch sein
anmaßend mild Ein
vermessener Zweifler
Verantwortlich
weil er es will
Und streichelt die Wunde der
Mistkerl
albannikolaiherbst - Dienstag, 15. Dezember 2009, 15:21- Rubrik: Gedichte
... unsre Stadt wurde ja angelegt und geleitet von Menschen, die weder Katholiken noch Protestanten noch gar Atheisten, sondern unverbesserliche Nonkonformisten waren, Nonkonformisten nicht nur gegenüber jedermann, sondern auch gegeneinander in gegenseitiger Übereinstimmung; ein Nonkonformismus, der von Nachkömmlingen verteidigt und erhalten wurde, deren Vorfahren Heimat und Sicherheit nicht um einer Wildnis willen verlassen hatten, in der sie Gedankenfreiheit zu finden hofften, wie sie behaupteten und, oh ja, glaubten, sondern um eine Freiheit zu finden, in der sie unverbesserliche und unbelehrbare Baptisten und Methodisten sein wollten; nicht, um der Tyrannei zu entrinnen, wie sie behaupteten und glaubten, sondern um eine zu errichten.
William Faulkner, Die Stadt, dtsch. von Elisabeth Schnack.
albannikolaiherbst - Dienstag, 15. Dezember 2009, 13:22- Rubrik: Zitate
„Irgendwie sind wir alle in den mehr oder weniger deprimierenden Zusammenhängen unserer postbürgerlichen Existenzen verstrickt. Und die Signale die wir uns manchmal senden sind zusammengestückt aus Verlangen und vager Hoffnung und Anflügen euphorischer Erinnerung an Freiheiten, die ihre Strahlkraft verloren haben. Freier Handel und liberale Moralität – das ist alles was übrig geblieben ist von den Kämpfen der Sozialisten, Kommunisten, Anarchisten, die sich weigerten anzuerkennen, dass alles um die Welt zu verbessern bereits getan ist. Es sind keine großen Gründe mehr da zu kämpfen. Die Wildheit, die Dämonie, die Barbarei, all das was ernsthaft Spaß macht, ist umzingelt, niedergemacht und zu einem kulturellen Produkt gemacht worden, das sich eine kastrierte Klasse schlapper Vegetarier und domestizierter Psychofaschisten reinzieht. Aber nicht einmal das können sie verdauen, wenn auf dem Preisschild keine Summe steht, die entschieden zu hoch für sie ist. Wir sind uns zu nahe gekommen. Wir treiben Inzucht mit uns selbst. Das ist die lächerliche Essenz dieser Zeit und ihre Krise. Aber ich will nackt mit den Mänaden tanzen und alles zerfetzen was uns in den Weg kommt. Ich will gekreuzigt werden, rostige Nägel durch meine Handflächen getrieben, gesteinigt und vergewaltigt sein, ich will an Feuern sitzen in Höhlen und Menschenfleisch essen mit Neandertalern, Kelten und Vandalen. Aber der Mythos der Geschichte ist heruntergekommen zu einer simplen Summe unterm Strich...“ Er nahm einen Schluck aus seiner silbernen Taschenflasche. „Nightflights in leeren Maschinen. Chiffren der Transzendenz.“
findeiss - Donnerstag, 17. Dezember 2009, 00:25- Rubrik:
Der Duft aus den Backstuben, weltweit
ein immerselbes Süß aus karibischem Morgen
inmitten, glaubt man, der Nacht.
Brot
O Erfindung des Zuckers
Mensch, wie kurz lebst denn du

albannikolaiherbst - Freitag, 18. Dezember 2009, 11:23- Rubrik: Gedichte
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Für Adrian Ranjit Singh v. Ribbentrop,
meinen Sohn.
Herbst & Deters Fiktionäre:
Achtung Archive!
DIE DSCHUNGEL. ANDERSWELT wird im Rahmen eines Projektes der Universität Innsbruck beforscht und über >>>> DILIMAG, sowie durch das >>>> deutsche literatur archiv Marbach archiviert und der Öffentlichkeit auch andernorts zugänglich gemacht. Mitschreiber Der Dschungel erklären, indem sie sie mitschreiben, ihr Einverständnis.
Kontakt ANH:
fiktionaere AT gmx DOT de
E R E I G N I S S E :
# IN DER DINGLICHEN REALITÄT:
Mittwoch, den 5. April 2017
Bremen
Studie in Erdbraun
Mit Artur Becker und ANH
Moderation: Jutta Sauer
>>>> Buchhandlung Leuwer
Am Wall 171
D-28195 Bremen
19 Uhr
Sonnabend, 23. September 2017
Beethovenfest Bonn
Uraufführung
Robert HP Platz
VIERTES STREICHQUARTETT
mit zwei Gedichten von Alban Nikolai Herbst
>>>> Beethovenhaus Bonn
Bonngasse 24-26
D-53111 Bonn
16 Uhr
NEUES
Bruno Lampe - 2017/03/29 19:48
III, 280 - Bei Äskulap
Gegen zwei löste ich mich kurzentschlossen vom Schreibtisch. Es war nichts mehr abzuliefern. Aber die ... Die in einem ...
... Deckenlabyrinth sich mäandernde Inschrift...
Bruno Lampe - 2017/03/28 21:42
Vielhard, Leichtgaard:
albannikolaiherbst - 2017/03/28 07:53
Bruno Lampe - 2017/03/27 20:43
III, 279 - Oder auch nicht
Kühler Nordwind. Die Sicht ging bis zu Sant’Angelo Romano weit unten im Latium. Jedenfalls vermute ich ... Bruno Lampe - 2017/03/24 19:55
III, 278 - Einäugigkeiten und Niemande
Ein Auge fiel heraus, abends beim Zähneputzen. Es machte ‘klack’, und der Zyklop sah nur noch verschwommen. ... Danke, gesondert, an...
bei der sich in diesem Fall von einer "Übersetzerin"...
albannikolaiherbst - 2017/03/24 08:48
albannikolaiherbst - 2017/03/24 08:28
Schönheit. (Gefunden eine Zaubernacht). ...
Es juckt sie unter der Haut. Es juckt bis in die
Knochen. Nur, wie kratzt man seine Knochen?
Sein ... Bruno Lampe - 2017/03/22 19:39
III, 277 - Die Hühner picken
Irgendwas ist schiefgelaufen seit dem 9. März. Man könnte es so formulieren: die Verweigerung der Worte ... ich hör' ein heer...
ich hör’ ein heer anstürmen gegens...
parallalie - 2017/03/21 06:51
Ich höre berittene...
Ich höre berittene Landsknecht sich ballen vorm...
albannikolaiherbst - 2017/03/21 06:18
albannikolaiherbst - 2017/03/21 06:12
James Joyce, Chamber Music. In neuen ...
XXXVI.I hear an army charging upon the land,
And the thunder of horses plunging, foam about their knees: ... den ganzen tag lärmen...
den ganzen tag lärmen die wasser
ächzen schon
trist...
parallalie - 2017/03/18 09:55
Den ganzen Tag hör...
Den ganzen Tag hör ich des brandenden Meeres
Klagenden.. .
albannikolaiherbst - 2017/03/18 08:23
JPC

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Zuletzt aktualisiert am 2017/04/01 07:33
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