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Gedichte
Alle Gedichte sind Klagen
sind ein Entfernen
sie tragen ein Echo
als wäre – und ist
Wir im Du suspensiert
und tut sich zusammen
imaginiert
es fallen die Blätter kalt
auf den Asphalt
und in den nassen Trassen
unter den Laternen
verhallt es ferne ihren Ästen
und den verhangenen Sternen
in den Palästen
einer durchregneten Nacht
durchwacht
im Palimpsesten.
[„...daß es unmöglich ist, sich seiner im Dunkel
vergangener Jahrhunderte liegenden Herkunft
zu entziehen.“ Ungaretti, Einführung.]
albannikolaiherbst - Dienstag, 18. September 2007, 15:23- Rubrik: Gedichte
...nach wem schrie ich wenn ich schriee
am Haupt das Kind und voller Hand
mein Leben ermäßigt zur Übersicht
als an den Meeren Deiche sind
die Fänge zu schützen -. Damit sie dich
nähren, schreie ich nicht...
albannikolaiherbst - Montag, 17. September 2007, 17:23- Rubrik: Gedichte
Begründet, doch grundlos
steht die Moral rein im Gehirne.
Ohne Boden zuckt der Reflex, gerecht
wie ein Gott, in der treibenden Schale
verschlossen, und trinkt nicht
aus den treibenden Schalen
der Nächsten, die dürsten,
dahin.
albannikolaiherbst - Sonntag, 16. September 2007, 06:42- Rubrik: Gedichte
Ich bislang höchstes Wirbeltier
als Mensch, hab hier, im Hirn
nur mehr vom Gleichen
der immergleichen Muster
vernetzter Quantitäten
deren Elektrik alle Götter
in meinen Postsynapsen
weichen.
albannikolaiherbst - Freitag, 14. September 2007, 08:20- Rubrik: Gedichte
albannikolaiherbst - Donnerstag, 13. September 2007, 09:42- Rubrik: Gedichte
Nun schlich der Sommer heimwärts,
stieg städtisch in sein Sterbelager
und legte sich da hin
um merklos eine Kühle
anästhesierend auszuhauchen
es fällt ihm jedes Blatt
und näßt schon in den Haufen
gerechter Blätter an den Rändern
zur BSR bereit
entsorgte Jahreszeiten
die in den Schlund der Gleichform rutschten
von ihrem Fruchtsein frei
erliegen Haselnüsse
fürn Abfall einer Kehrmaschine
und platzen unterm Rad
v – v – v – v
v – v – v – v – v
v – v – v –
v – v – v – v
v – v – v – v – v
v – v – v –
v – v – v – v
v – v – v – v – v
v – v – v –
v – v – v – v
v – v – v – v – v
v – v – v –
v – v – v – v
v – v – v – v – v
v – v – v –
albannikolaiherbst - Mittwoch, 12. September 2007, 06:18- Rubrik: Gedichte
Ich will von euch keine Güte
von der hab ich selber genug
und den Wein nicht, den Demeter besser
keltert als ihr, und füllt mir die Fässer
- doch daß ihr ihn trinkt für den Flug,
verlang ich, anstell' im Gebrüte,
wie einer sich richtig verhalte,
meine Zeit für euch zu vertun
und mit Correctness zu verplempnern,
die selbst am Schwanz herumzuklempnern
es wagt. - Ich schuf, du dummes Huhn,
ihn euch für Rausch und nicht die alte
moralisch aufgestockte Brühe,
die ich von euch zu saufen kriege,
bis meiner ganzen Schöpfung schlecht
geworden ist vor lauter Recht.
Wie um ein Aas umkreist die Fliege
das, was ich wollte, daß es blühe
und suppt die Scheiße von der letzten
Sauge, es zu vergälln, noch drauf.
Anständigkeit? Seid besser wild,
und fickt, statt mild.
Anstatt daß ihr den Ausverkauf
von Lebenlüsten, stumpfgewetzten,
mit fadem Wissen wohlverhalten
als Rücksicht auf den Nächsten plant
und ins soziale Fahndungsraster
das, was noch pulst, sperrt: Laster.
Teufel haben die Wege gebahnt,
euch zu erkalten
und mich, den elenden Alten.
albannikolaiherbst - Montag, 10. September 2007, 09:35- Rubrik: Gedichte
Wie Tiere sich drängen nachts aneinander
und in den Geruch
albannikolaiherbst - Freitag, 7. September 2007, 17:50- Rubrik: Gedichte
[Erste Fassung:] Der nicht raucht da kommt *
kennt nicht das Nichts in der Mandel
weiß von den schwarzen Pforten Andromedas nicht
hört nicht an Zweigen die Toten
nicht Neros Räusche, als er Prometheus dankte fürs Feuer
und kaute noch mit an der Leber
hat auf der Klinke der Zukunft die Hand
unverdammt liegen und drückt sie
gesundet vom Irrtum hinunter
hell ist sein Aug
hell ist sein Haut
hell ist sein leerer Gedanke
So tritt er ein
analphabet von den Alephs
entbunden
albannikolaiherbst - Freitag, 7. September 2007, 09:00- Rubrik: Gedichte
Und holdselige Mädchen mit großen, herrlichen Augen
Gleich verborgenen Perlen.
Koran, Sure 56, 22/23.
Es ist ein Haus im Süden
das steht weit offen dar
in Fenstern die Gardinen
wehn wie ein blondes Haar
sie wehen übers Meer
da steht es an der Küste
vertraut und innig licht
als ob ich von ihm wüßte
und dächte es mir nicht
als wäre es nicht schwer
ganz nahe den Salinen
den Kopf, den langsam müden,
worin die Kämpfe waren,
und Leidenschaft, bedeckt
im Südlicht aufzubahren
und sinnend zuzuschaun
dem Gehn der leisen Fraun
die tragen ihren Gästen
den Tee auf, um zu testen
ob uns der Tod schon schmeckt.
ersetzt für:
worin die Kämpfe waren
und Leidenschaft, und Not
im Südlicht aufzubahren
und sinnend zuzuschaun
dem Gehn der leisen Fraun
die tragen ihren Gästen
den Tee auf, um zu testen
ob uns der sein Tod schon schmeckt.
albannikolaiherbst - Sonntag, 2. September 2007, 09:55- Rubrik: Gedichte
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Für Adrian Ranjit Singh v. Ribbentrop,
meinen Sohn.
Herbst & Deters Fiktionäre:
Achtung Archive!
DIE DSCHUNGEL. ANDERSWELT wird im Rahmen eines Projektes der Universität Innsbruck beforscht und über >>>> DILIMAG, sowie durch das >>>> deutsche literatur archiv Marbach archiviert und der Öffentlichkeit auch andernorts zugänglich gemacht. Mitschreiber Der Dschungel erklären, indem sie sie mitschreiben, ihr Einverständnis.
Kontakt ANH:
fiktionaere AT gmx DOT de
E R E I G N I S S E :
# IN DER DINGLICHEN REALITÄT:
Mittwoch, den 5. April 2017
Bremen
Studie in Erdbraun
Mit Artur Becker und ANH
Moderation: Jutta Sauer
>>>> Buchhandlung Leuwer
Am Wall 171
D-28195 Bremen
19 Uhr
Sonnabend, 23. September 2017
Beethovenfest Bonn
Uraufführung
Robert HP Platz
VIERTES STREICHQUARTETT
mit zwei Gedichten von Alban Nikolai Herbst
>>>> Beethovenhaus Bonn
Bonngasse 24-26
D-53111 Bonn
16 Uhr
NEUES
Bruno Lampe - 2017/03/29 19:48
III, 280 - Bei Äskulap
Gegen zwei löste ich mich kurzentschlossen vom Schreibtisch. Es war nichts mehr abzuliefern. Aber die ... Die in einem ...
... Deckenlabyrinth sich mäandernde Inschrift...
Bruno Lampe - 2017/03/28 21:42
Vielhard, Leichtgaard:
albannikolaiherbst - 2017/03/28 07:53
Bruno Lampe - 2017/03/27 20:43
III, 279 - Oder auch nicht
Kühler Nordwind. Die Sicht ging bis zu Sant’Angelo Romano weit unten im Latium. Jedenfalls vermute ich ... Bruno Lampe - 2017/03/24 19:55
III, 278 - Einäugigkeiten und Niemande
Ein Auge fiel heraus, abends beim Zähneputzen. Es machte ‘klack’, und der Zyklop sah nur noch verschwommen. ... Danke, gesondert, an...
bei der sich in diesem Fall von einer "Übersetzerin"...
albannikolaiherbst - 2017/03/24 08:48
albannikolaiherbst - 2017/03/24 08:28
Schönheit. (Gefunden eine Zaubernacht). ...
Es juckt sie unter der Haut. Es juckt bis in die
Knochen. Nur, wie kratzt man seine Knochen?
Sein ... Bruno Lampe - 2017/03/22 19:39
III, 277 - Die Hühner picken
Irgendwas ist schiefgelaufen seit dem 9. März. Man könnte es so formulieren: die Verweigerung der Worte ... ich hör' ein heer...
ich hör’ ein heer anstürmen gegens...
parallalie - 2017/03/21 06:51
Ich höre berittene...
Ich höre berittene Landsknecht sich ballen vorm...
albannikolaiherbst - 2017/03/21 06:18
albannikolaiherbst - 2017/03/21 06:12
James Joyce, Chamber Music. In neuen ...
XXXVI.I hear an army charging upon the land,
And the thunder of horses plunging, foam about their knees: ... den ganzen tag lärmen...
den ganzen tag lärmen die wasser
ächzen schon
trist...
parallalie - 2017/03/18 09:55
Den ganzen Tag hör...
Den ganzen Tag hör ich des brandenden Meeres
Klagenden.. .
albannikolaiherbst - 2017/03/18 08:23
JPC

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Zuletzt aktualisiert am 2017/04/01 07:33
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