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„Wir sollten beginnen.“ Das ist fast ein Befehl, wenigstens eine Anordnung. Aber ich weiß nicht, wie. Die Dame bemerkt meine Unsicherheit, genießt sie. „Es ist Ihre Entscheidung“, sagt sie. Wiederholt sie. Sagt sie vielleicht zum ersten Mal. Ich weiß das nicht mehr. Sie fügt hinzu: „Ich will Stolz sehen in Ihrem Gesicht.“ Wessen ich mich entsinne - ich erinnre mich an alles - , ist zueinandergeflossen, nebeneinander, ich kann es wenden wie die Blätter aus der Mappe. Da liegt es Kante an Kante vor meinen Augen. Gleichzeitig, nicht sukzessiv. Das gibt es nicht mehr: Die Folge. Das ist völlig dahin. Allerdings kann ich noch ordnen, noch trennen, ein Bild vom andern, Erinnerung für Erinnerung. Doch es kann sein, daß ich die Dame schon vor der Begegnung bei Tippmann traf, daß wir uns dort nur verstellten, weil das zum Spiel gehört. Daß wir unser erstes Treffen schon einmal inszeniert haben und wieder inszenieren werden. Daß es immer so weiter geht. Es kann aber auch nicht so sein. Mir bleibt nichts, als darauf zu warten, daß sich mein Bewußtsein von mir ablöst. Daß die Dame zurückkehrt. Ich sehne mich so nach dem letzten erlösenden Akt, worin wir verschmelzen. Ich weiß, es fehlen nur noch wenige Striche. Da drüben, von wo wir einen Tisch und zwei Sessel weggeschoben haben, und ich habe, damit genug Platz für die Leinwand wird, zwei hohe Bücherstapel beiseitegeräumt, Kataloge, Magazine, - da drüben liegt das beinah vollendete Bild auf dem Boden. Die Dame hat es abgedeckt, „gegen die Zeit“, hat sie gesagt. „Das Leben“, hat sie gesagt, „stellt sich der Zeit entgegen, darin liegt seine Substanz. Die will ich finden und erhalten.“ Seltsam, daß ich kein Bedürfnis habe, mir das Bild in der Abwesenheit der Dame anzusehen. Doch geht etwas Heiliges von ihm aus. „Devot“, sagt die Dame und löst das Tuch von der Schulter, „kommt von gottesergeben. Das devote Modell gibt sich h i n, wußten Sie das? Es ist geweiht. Eine Singularität, die so ewig sein möchte wie Gott. Und dennoch leben. In diesem Sinn sind alle meine Gemälde Devotionalien.“ Sie trägt unter dem Tuch eine enge, für die Brüste offene Corsage. Die massiven, bestürzend blassen Schwämme fallen tief über den umsteppten, gespannten Fischbeinrand dieses samtblauen Mieders.
[Die Niedertracht der Musik.]
herbst & deters fiktionäre
albannikolaiherbst - Montag, 1. November 2004, 18:29- Rubrik: Arbeitsjournal
albannikolaiherbst - Montag, 1. November 2004, 12:39- Rubrik: ARGO-ANDERSWELT
Jeder Schritt, der mir gelingt, wirbelt, wie Staub, ganze Hocken vergessener Zeit auf, die sich erst langsam wieder über Boden und Gegenstände zurücklegt. Ich bin schwerer als die Dinge, noch immer, schwerer als diese Zeit, weshalb sie dazu neigt, sich in kleinen schrägen Haufen an meine Füßen zu lagern: Das ist es, nicht etwa der Filz, was sie so festhält. Ich muß nur lange genug an einer Stelle stehenbleiben. Man kann es fast sehen. Meist aber folgt der Zeitstaub der ungleich massiveren Gravitation dieser Bilder. Die auch auf mich wirkt, auf etwas in mir, das aus meinen Augen, meinen Ohren, aus Mund und Nase entweichen will. Doch immer noch nicht kann. Jedenfalls nicht, begebe ich mich nicht endlich wieder auf diesen Tisch zurück. Noch schau ich stur die Stilleben an. Viel totes Tier. Rißzeichnungen, anatomische Studien. Jagdszenen, auf denen Eber verbluten. Ein Schlachtpanorama, deutlich an Tübke gemahnend. Dazwischen Früchte und Schalen. Zerlegte Insekten von Modellflugzeuggröße. Gräser und Obst. Meditationen über Muskeln und Sehnen, wie DNS in sie verdreht. Sie könne sich bemühen, wie immer sie wolle, hatte mir die Dame erzählt, immer fehle dem Abbild das Leben. Imgrunde sei ihr keines dieser Bilder gelungen. „Es ist keine Frage des Handwerks, verstehen Sie das? Ich bin überzeugt, es liegt am Modell.“ Doch ich, ja, ich, davon sei sie überzeugt, könne ihr helfen. Wenn ich denn wolle. Es stehe außerhalb ihrer Macht, mich zu zwingen. Man müsse bereit sein, alles andere wäre vergeblich, so oder so. „Sie sind ein so schöner Mensch! Und ein kluger Mensch! Sie werden sie mir zeigen, werden sie mich malen lassen: Ihre Seele. Nur darum, nur um Seele, geht es mir. Keinem Künstler, der das auch w a r, ist es je um etwas andres gegangen. Nur darum tragen wir alle das Risiko wie eine ständige“, sie hob die Fingerrücken zur Schläfe, „Migräne: daß wir das tiefste Innere unserer Gegenstände verfehlen.“
[Die Niedertracht der Musik.]
albannikolaiherbst - Dienstag, 2. November 2004, 15:26- Rubrik: Arbeitsjournal
albannikolaiherbst - Dienstag, 2. November 2004, 12:48- Rubrik:
Das beschreibt sehr vieles.
(Spielte ich ein Instrument, ich wäre Autist.)
albannikolaiherbst - Dienstag, 2. November 2004, 12:02- Rubrik: Tagebuch
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[ Borkenbrod, die bewußtlose Elena Goltz auf den Schultern, fragt nach der Richtung von Lough Leane. Deidameiea weist ihn. Dabei ein letztes Gespräch zwischen beiden. Goltz, obwohl es ihn vielerlei angeht, entfernt sich diskret.]
„Sag meinem Sohn, er soll vollenden, was ich begann. Er soll über die Weststadt aus Buenos Aires hinaus. Sag ihm, er soll nach Leuke. Nach Leuke! Da werden wir uns wiedersehen.“ Er wußte selbst nicht, wieso er s o und w a s da aus ihm sprach.
„Chill, bitte bleib. Ich...“ Sie zauderte, sie kämpfte sogar mit drei Tränen.
Er sah sie nur an.
„Ich liebe dich, Chill.“
„Deidameia, bitte!“
„Wieso willst du... mit so einer? Chill, du gehörst zu uns! Du bist Führer der Myrmidonen.“
„Das war ich nie. Du, Wölfin, führst. Ich selbst hab immer nur gesungen.“
Sie biß sich auf die Lippe.
„Du weißt es“, sagte er.
Sie biß weiter, dachte: Was ist das für ein Mann! Und fragte in sich dem gedachten Ausruf n a c h.
Borkenbrod legte Elena neben sich auf den Boden, und als sie sich rührte, wie erwachend, da streckte er sie mit einem knappen Schlag zurück.
Deidameia war nicht einmal erschrocken. „Was bist du, Chill, für ein Mensch?“
„Ich weiß es nicht, Deidameia“, er rieb seine Fingerknöchel, „Ich weiß es wirklich nicht. Aber du irrst: Ich gehör nicht zu euch. Ich gehöre zu keinem, Deidameia. Ich bin was dazwischen. War ich jemals ein Kind? Kennst du meine Eltern?“
„Wir haben einen Sohn!“
„Ja, und er hat dieses Unheil vielleicht nicht geerbt. Aber ich hab auch eine Tochter.“
„Die Goldenhaar“, sagte die Wölfin.
„Die Goldenhaar“, sagte der Barde und ergänzte: „Wie Jason alles von dir hat, so hat Niam alles von mir. Mein Samen, Deidameia, hat sich geteilt in ein Einst und ein Später. Durch die Mongolin und durch dich. Niam ist Früher, ich will nichts weiteres davon. Es ist Zeit für die Zukunft.“
„Und sie?“ fragte die Wölfin und zeigte auf Elena Goltz.
Borkenbrod schwieg einen Moment. Dann sagte er: „Wohin ich mit ihr gehe, wird es Kinder nicht g e b e n. Kinder sind da nicht nötig. Wir werden rein für uns sein. Und eines Tages kommst du nach. Kommt unser Junge nach, Deidameia, dann ist er schon ein Mann.“
„Ein alter Mann?“
„Ein s e h r alter Mann. Paß auf ihn auf.“ Er lachte kurz, legte den Kopf schief. „Ich werd auch nicht mehr dichten.“
Spätestens nun wußte die Wölfin, sie sähe den Barden nicht wieder.
>>>> ARGO 29
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albannikolaiherbst - Dienstag, 2. November 2004, 11:33- Rubrik: ARGO-ANDERSWELT
albannikolaiherbst - Dienstag, 2. November 2004, 11:24- Rubrik: NOTATE
Was Rechtes je ich riet,
Andere(n) dünkte es arg.
[Momente der Identifikation.]
albannikolaiherbst - Dienstag, 2. November 2004, 11:21- Rubrik: NOTATE
Ich mußte und mußte gucken, hatte nicht einmal mehr den Impuls wegzuschauen. Bloß und gehäutet flezte sich meine Angst in den Zeichnungen, die Martha Werschowska Blatt für Blatt aus der Mappe löste und Blatt für Blatt aufeinanderlegte. Sie zeigten Fleischstücke, nichts als herausgetrennte Innereien, auch separierte, offene Wunden. Es waren mit nahezu fotografischer Besessenheit rekonstruierte Studien der Anatomie. „Bitte seien Sie nicht enttäuscht. Hier und da mißlingt mir immer wieder mal ein Strich. Das ist sehr ärgerlich, ich weiß, aber es sind ja nur Etüden.“ Sie arbeite gern nach der Natur. Allein im Kopf entstehe bei ihr nichts. „Und glauben Sie mir, es ist nicht leicht, an die Objekte zu kommen. Man kann sie in Formalin kaufen, das schon, oder man beantragt Zutritt in der Pathologie. Aber das i s t es nicht, Herr v. Darlhaus. Sondern das Fleisch muß noch warm sein, muß leben. Sonst ist doch die Seele längst weg. Nur in der Wunde bekommen Sie sie hautlos, also unverstellt, zu fassen. So, daß sie einen nicht durch ihre kosmetische Erscheinung täuscht. Gehen Sie spazieren, besuchen Sie Feste, schauen Sie sich um: Im heilen Körper v e r b i r g t sich die Seele. Nur im versehrten, weil sie dann schwach ist, können Sie sie zu fassen kriegen. Aber selbst da, Sie sehen es selbst, schlüpft sie nur allzuschnell weg.“ Wie oft schon habe sie geglaubt, etwas davon ins Bild bekommen zu haben! „Und wie oft war hinterher gar nichts mehr da!“ Sie finde das zunehmend unerträglich. Aber gebe nicht nach. „Alles ist, Herr v.Darlhaus, so - unsauber!“ Genau danach, nach Unsauberkeit, stand mein Bedürfnis in diesem Moment. Deshalb bat ich darum, rauchen zu dürfen. Zwar rauchte ich seit Jahren nicht mehr, hatte auch gar keine Zigaretten dabei, nun aber, in Gegenwart solcher Sterilität, wäre mir jedes Streichholz, das Tabak entzündet, wie eine Fackel vorgekommen. Außerdem bekam ich dadurch einen Grund, das Atelier, die Wohnung, das ganze Haus zu verlassen. Doch die Dame ignorierte meine Frage, zog statt dessen eine weitere Zeichnung heraus, bei deren Anblick mein Herz zu schlingern begann, derart schwindlig machte es einen.
[Die Niedertracht der Musik.]
albannikolaiherbst - Mittwoch, 3. November 2004, 23:50- Rubrik: Arbeitsjournal
Die blonde Frau, die, sitzend und mit nach unten gestrecktem rechten Arm, ihren Schuh befühlt, derweil sie den Mann ansieht, um dessen Schultern ihr anderer Arm liegt. Die rechte Hand streichelt wie selbständig über den Hacken, reibt selbst den sehr hohen dünnen Absatz, die schmale Ferse hebt sich, das Fersenbein schlüpft aus dem Schuh der streichelnden Hand entgegen, birgt sich in ihre Rundung. Verharrt. Schon streicht die gehöhlten Finger die Waden und hinteren Oberschenkel hinan.
(Er, graumeliert, trägt einen Ehering. Sie nicht.)
albannikolaiherbst - Mittwoch, 3. November 2004, 22:54- Rubrik: NOTATE
Wen die Faktur der Kettenglieder dieses Textes interessiert, der schaue h i e r nach: Kette. (3).
Der Strukturplan ist zu lang und zu speziell, als daß er auf die Hauptseite Der Dschungel gehörte. Für Dichter indes und Germanisten mag er interessant sein. Insgesamt gilt Hans Sachs:
”Wie fang ich nach der Regel an?”
„Ihr stellt sie selbst und folgt ihr dann.“
[Die Niedertracht der Musik.]
albannikolaiherbst - Mittwoch, 3. November 2004, 20:35- Rubrik: Arbeitsjournal
Alles konzentriert sich nun so sehr darauf, wie es zu den repräsentativen Gebäuden auf dem Nullgrund kam, daß ich mich den ganzen Vormittag über fragte und auch noch mittags, als ich vor dem Gelände des Sanften stand, ob ich nicht den Zweiten Teil des Romanes statt „Skamander“ eben in „Die Economia“ umbenennen müsse. Es tat mir um den schönen alten Titel aber sehr leid, bis mir einfiel, wer dieser Herr Skamander eigentlich i s t. Nun kann ich es bei ihm belassen und habe sogar die Brücke zu dem längst verendeten Odysseus und dem Mudschaheddin Bin Laden geschaffen, der ja eine ganze Zeit lang USA-Söldner war. In d e r Geschichte noch etwas herumbuddeln und Übertragbares nach ARGO kopieren, damit die Zwielichtigkeit, die unsere Realität bis zur Unentscheidbarkeit prägt, ein tragendes Moment der Politik Pontaliers, bzw. des Ostens wird.
Skamander ist dann (u. a.) Markus Goltzens Gegenspieler, zugleich schillernd im Osten. Da ich ihn außerdem mit Homer verbinden muß, sollte er zum ersten Mal bei Lough Leane, dem Heiligen See, in Erscheinung treten, wo er wahrscheinlich Borkenbrod mit seiner erbeuteten Helena beobachtet, sie vielleicht auch davon abhalten will, in das Thetiswasser zu gehen. Irgend so etwas muß mir da einfallen. Auf jeden Fall muß Skamander Ostler sein, wenn auch einige Zeit in den Diensten Pontarliers (möglicherweise gegen die Schänder) agierend. Nur dann hätte er im Osten die nötige Akzeptanz, die ein Guerillero-Führer braucht.
Den Osten nach wie vor mythisch, Buenos Aires hingegen technokratisch erzählen. Mythisch wird B.A. immer dann, wenn der Osten in die Zentralstadt hineingreift, also etwa in „Nullgrund“.
Und aus der simulierten Weststadt quillt der Kitsch.
Auf dem Nullgrund entsteht indes die neue Brache, worin auch der Sanfte Unterkunft findet. Es sind jetzt w i e d e r neue Bewohner da. Und Baustellenschilder. Alles sehr engführen.
 
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Der Sanfte 10 <<<<
albannikolaiherbst - Mittwoch, 3. November 2004, 16:19- Rubrik: ARGO-ANDERSWELT
albannikolaiherbst - Mittwoch, 3. November 2004, 16:10- Rubrik: Arbeitsjournal
Keine Frage von Dauer.
albannikolaiherbst - Mittwoch, 3. November 2004, 16:00- Rubrik: Paralipomena
Am Tisch rechts von mir sitzt einer, der eine Kirchenausgabe der „Heiligen Schrift“ vor sich liegen hat. Der vielleicht 35jährige sieht auch danach aus: Sehr rundes, weichliches Gesicht, kurzes gestoppeltes Haar, er riecht noch nach Küche. Was, frage ich mich, machte i c h für einen Eindruck auf andere, läse i c h in der Bibel? Und ich stelle mir einen n o c h älteren, hager-kompakten Mann mit schwerem Schädel und tief eingegerbten Falten vor. Das Ganze bekäme Geheimnis und etwas leicht pervers-Grausames.
[Wie man unterdessen zusammenzuckt, wenn neben einem einer im Koran liest. Als ich das tat, um mir Zitate für ARGO herauszusuchen, hatte ich allezeit ein ungutes Gefühl. Fast wie ein kleines schlechtes Gewissen.]
albannikolaiherbst - Mittwoch, 3. November 2004, 15:41- Rubrik: NOTATE
Zum Newsletter.
Lieber Herr Herbst,
ich freue mich jeden Mittwoch auf's Neue, einen so schönen
Literaturservice zu bekommen.
Ich hoffe, es geht Ihnen gut, denn nun ist seit unserem letzten Treffen
schon ein Jahr ins Land gegangen.
Ganz herzliche Grüße aus dem sehr trüben und grauen Hamburg.
Ihre S. H.
albannikolaiherbst - Mittwoch, 3. November 2004, 13:34- Rubrik: Tagebuch
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Vermittelt durch die Fiktionäre:
8. 3 November 12:52 SPD, der Parteivorstand, Berlin, Deutschland
9. 3 November 12:54 Universiteit Gent, Gent, Belgien
10. 3 November 12:56 SPD, der Parteivorstand, Berlin, DeutschlandQuelle: Nedstat
Hoffentlich kriegen die jetzt nichts in den falschen Hals und halten - wie andere im Fall des verbotenen Buches - die ARGO-Geschehen für die Schilderung oder gar Planung von etwas "Realem".
albannikolaiherbst - Mittwoch, 3. November 2004, 13:20- Rubrik: NOTATE
Heiße Debatten wurden nun im Europarat geführt. Sachverständige, Volker Grassmuck etwa, trugen vor. „Mit dem Schrumpfen der Projektoren zu Scheckkartengröße“, erklärte er in seinem vielbeachteten Votum, „mit dem Einzug holomorfer Netze in den Stadtcorpus und dem ubiquitären Euroweb von nahezu jeder Position unterhalb des europäischen Daches verlieren massive architektonische Zusammenballungen im Realraum jeden Sinn. Gerade eine als physisch geplante ECONOMIA hätte ihn nicht. Netzmedien ist eine Tendenz zur Dezentralisierung eigen. Das sollten Repräsentationsbauten wie die hier diskutierten reflektieren.“ Ungefugger, leise, jubelte. Noch vor drei Jahren hätte auch Goltz - nur mit den Fingerspitzen, freilich – dem zugeklatscht. „Die Errichtung physischer urbaner Räume macht nur dort Sinn, wo nicht Information gefragt ist, sondern wo Menschen in Echtzeit kontinuierlich und intensiv miteinander kooperieren. Soweit ich sehe, ist das in einer ECONOMIA aber gerade n i c h t erfordert. Wirtschaft ist ein rein planendes Informationssystem, das sich ganz anderswo materialisiert: auf dem Mond, meine Damen und Herren, in der Schiffahrt auf Thetis, im Aufbau Ost meinetwegen, nicht aber in Buenos Aires, nicht unter dem Europäischen Dach. Eine physische Präsenz der ECONOMIA wäre unzeitgemäß und überdies den feinen ökonomischen Zusammenhängen gänzlich unangemessen. Sie wäre, am zivilisatorischen Stand gemessen, nachlässig, meine Damen und Herren. Nämlich verwundbar.“ Als Goltz das im Euroweb las, kniff er kurz seine dünnen Lippen zusammen.
Doch in den Porteños war die Stimmung gegen den Präsidenten umgeschlagen. Wieder einmal. Die begeisterte, ja glückhafte Zuneigung des europäischen Volkes, die ihn zu Zeiten umjubelt hatte, da er noch gegen Pontarlier opponiert und vermittels seiner unaufhaltsam wachsenden EWG die finanzielle Wohlfahrt nicht nur der Porteños, sondern, freilich sehr versuchshalber, der Ostgebiete betrieben hatte, war ziemlich brüchig geworden. Zwar mußte er nur auftreten, mußte persönlich, körperlich, erscheinen, und seine weiche Aura rührte die Herzen, doch genau das war es ja, was er zu reformieren versuchte. Reinheit. Weg von jedem Körper. Purer Geist sein. Wie bekomme ich mich, diese Frage trieb und trieb ihn nach wie vor um, auf eine Diskette? Mich selbst, nicht etwa eine der holomorfen Kopien, die er bisweilen auf seinen Wahlveranstatungen und sogar im Europarat auftreten ließ. Er w o l l t e dieses Persönliche nicht, es sollte ein- für allemal abgeschafft sein. Deshalb machte er sich vorm Volk sogar in den Kopien rar. So daß es ihm manche zwar notwendige, doch unpopuläre Entscheidung verübelte. Und die Abgeordneten schwenkten sowieso in den Volksgeist, da konnte der Sachverstand meinen, was immer er wollte. Überdies startete Robert Hugues in der BILD und zugleich, eine am Mittelstand orientierte popularwissenschaftliche Serie, in seinem SPIEGEL eine Art Zurück-zur-Natur-Bewegung, plötzlich war ein sogenannter Hodna-Smog in aller Munde, und ein paar Mediziner veröffentlichten Interviews, in denen sie von neuen diagnostischen Erkenntnissen sprachen: Das ständige Leben in informatisch erzeugter Materie führe zu Schädigungen besonders der Nieren, es fänden sich zudem Indizien, daß hie und da Keimzellen mutierten. Das mochte stimmen, war aber für den normalen Porteño, der, sofern er sich das leisten konnte, seinen Nachwuchs längst gentechnisch designen ließ, völlig irrelevant. Und wer sich den schicken Luxus informatischen Wohnraums nicht leisten konnte, lebte ohnedies in den überkommenen stofflich-starren Massen-Arkologien, den gingen die dekadenten Risiken sowieso nicht an. Doch die Leute durchwirkt ungebrochen das Einst. Thetis, vor der sie sich so fürchten, atmet in ihnen selbst und läßt nicht sie, sondern das Pliozän entscheiden. Darauf setzte der Pressezar. Zur vermeintlichen Schädigung der Nieren muß wiederum gesagt sein, daß die Implantation einer neuen längst Sache weniger Minuten war, da die Organe teils reanimiert, teils sogar gänzlich rekonstruiert werden konnten und ihre Träger sozusagen in fliegendem Wechsel tauschten; das kostete nicht mehr als ein Monatstickett. Die Entwicklung war ein Ergebnis sowieso des New Works, aber auch der diätetisch zwar ausgewogenen, doch die Physis erweichenden Pillennahrung; wer Appetit auf Königsberger Klopse hatte, gönnte sich, ob allein oder in Gesellschaft, einen Besuch im Infomaten: Darin erlebte man kulinarische Genüsse vollkommener, als irgend ein überkommener Drei-Sterne-Koch sie hätte zubereiten können. Die Informatik hatte innerhalb der letzten zehn Jahre einen völlig neuen Zweig ausentwickelt, ‚Kybernetisches Speisen’: Die sogenannte Gastromatik war längst staatlich anerkannter Lehrberuf und wurde ganz traditionell mit Gesellenbrief abgeschlossen. Geradezu billig indes war die Implantation eines hodnisch erzeugten Organs, das seinen Träger allerdings für immer unter Buenos Aires’ Dach hielt. Doch wer verließ schon die Stadt? Urlaub machte man sowieso in Infomaten, niemand fuhr mehr wirklich weg. Wohin denn auch? Hinein ins grausame Thetismeer vielleicht? Oder meinethalben hinüber nach Allegheny, das ganz ähnlich strukturiert wie Europa war? Wozu? Selbst Spielfilme waren Rollenspiele, die Zuschauerin wurde s e l b s t Julia Roberts, jeder junge wütende Mann ein James Dean. Im roten Porsche mit ganz roten Sitzen. Und Ganz ohne Tod. Daß die beliebten Besuche des infomatischen Kinos wohl a u c h auf die Keimdrüsen wirkten, verschwieg die BILD allerdings.
>>>> ARGO 30
ARGO 28 <<<<
albannikolaiherbst - Mittwoch, 3. November 2004, 11:03- Rubrik: ARGO-ANDERSWELT
[Der letzte Auszug davon in Den Dschungeln. Der Erzählband wird im Februar dasein.]
Ich ahne, Frau Werschowska hat
ihre Tür absichtlich bloß angelehnt. Ich habe mich vergewissern können. Denn ich gehe wirklich, irgendwie, herum. Obwohl mein Körper weiterhin bauchoben auf dem Tisch liegt. Wenn ich mich umdrehe, kann ich ihn betrachten. Aber ich drehe mich nicht um. Dabei ist es nicht einfach, Fuß vor Fuß zu setzen. Nicht daß ich zu schwer wäre, doch der Boden saugt an meinen Sohlen. Sein Nadelfilz kitzelt jeweils ein wenig, wenn ich den nächsten Schritt versuch; er will mich feshalten, feststellen, dauernd. Denn ich störe diesen Raum, störe nicht in ihm, sondern ihn selbst. Ich soll feststehn, gebunden, wie auch immer. Schon, daß ich atmete, war zuviel an Bewegung. Man müßte mich eingießen. Erstarren lassen, steif wie die Statuen um mich herum. Wie die stillgesetzte Standuhr aus Messing und Kirschholz. Ihr schmales geschliffenes Glas. Wie die Sessel. Hier warten die Dinge. Selbst die Lichtbahnen warten. Die Lebewesen sind Dinge, die Dinge harrende Wesen. Darüber habe ich noch nicht völlig entschieden. Und weil ich weiß, daß die Sessel und Bücher und die Tapeten mich nicht nur beobachten, nein, daß sie mich hören können, darum spreche ich diesen Satz aus und denke ihn nicht nur. Natürlich kommt keine Antwort. Ich bin, so lange ich mich rühre, nicht akzeptiert. Also wiederhole ich mich, spreche lauter. „Die Dinge sind harrende Wesen.“ Nicht der geringste Nachhall. Ich ziehe meinen Fuß aus dem Nadelfilz. Stand vor der Tür, hinter der man
ganz bewußt auf mein Klingeln nicht reagiert.
[Die Niedertracht der Musik.]
albannikolaiherbst - Donnerstag, 4. November 2004, 15:34- Rubrik: Arbeitsjournal
Im Dunklen vor dem Gatter auf die flachen „Häuser“ lauschen, zu der die Garagen geworden sind. Es ist völlig still. Die Angst, die mich aus der Brache anweht. Ich träte gerne hinein, aber bin von einer Präsenz abgehalten, die etwas Bedrohliches hat. Und die verwilderten Pflanzen sind wie Schilf, das um ein Loch herumsteht.
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albannikolaiherbst - Donnerstag, 4. November 2004, 14:24- Rubrik: NOTATE
Man wohnte längst simuliert, das sparte nicht nur die Putzfrau. Röhren aus Energie leiteten Wasser, es kam nicht einmal mehr heiß aus dem Hahn: an die Stelle der Durchlauferhitzer waren Kühlaggregate gerückt. Die über Hunderte Quadratkilometer hochgezogenen, dich aneinanderstehenden, meist quaderförmigen Arkologien, die so sehr an Transistoren auf überdimensionierte Schaltplatinen erinnert hatten, waren nun von fantastisch in sich gedrehten, jedem irdisch-gravitativen Gesetz spottenden und dennoch von Tausenden bewohnbaren Gebilden überwachsen, teils sogar ersetzt worden. In Salamanca gab es - im Volksmund „die Bollen“ genannt – dichte Mietskomplexe wie silberne, raumschiffhafte Kugeln, die wie auf Stengeln auf kaum menschbreiten in den Himmel ragenden Schäften standen, etwa der von Tallinn ganze 314, der von Pudong sogar 520 Meter hinauf. Die Kugeln schwankten in jedem Wind, was für die Einrichtungsgegenstände, da teils selbst im hodnischen Feld erzeugt, teils in ihm gut ausbalanziert, unproblematisch war, und die Menschen, hatten sie sich erst einmal daran gewöhnt, fühlten sich nirgendwo besser; die ständige, meist nur leichte Schaukelei lasse in ihnen, so erklärten Psychologen den run auf diese Wohnungen, ein pränatales, geborgenes Glück erstehen. Über Udelnaja lagen Behörden wie beschirmende Flügel, das Arbeitsamt etwa, der Kultursenat. Die Technologie hatte den Nachbau der Akropolis möglich gemacht und übertraf die vor der Großen Geologischen Revision unternommene Restaurierung durch Markos Toufeklis an Genauigkeit und Schönheit um ein Vielfaches, ja es war der gesamte Parthenon mit Hilfe der Computergrafik als ursprünglicher Bau in die Gegenwart herübertragen, man spazierte durch ein steinernes Weiß, als wäre die Tempelanlage Marmor wie einst. Man konnte es anfassen, doch nichts davon brechen: Das Kraftfeld hielt die Form. In Slim City weitete sich Frank Phersons Medienbau in die Gestalt eines kleinstadtgroßen Computerbildschirms, auf dem - das war bis Würzburg, ja Salamanca zu sehen - unentwegt die jeweils neueste Telenovela lief, allerdings tonlos, weil zum einen die Anwohner protestiert hätten und weil diese Werbung vor allem als Anreiz gedacht war, das bilderzählte Produkt auch zu kaufen. Schließlich gab es das sogenannte Thetis-Museum der ESA, das die Schiff-, vor allem aber die Raumfahrt dokumentierte, ein ganzer Mondkrater war darin in Originalgröße durchkletterbar nachprojiziert, man konnte ein Mondwerk besichtigen, in dem tatsächlich Holomorfe den Bergbau betrieben. Man bekam dabei schmutzige Hände, das Schuhwerk nutzte sich ab und b l i e b abgenutzt, sofern nicht seinerseits hodnisch produziert.
Bei so viel materialisiertem NIRGENDS WIRD WELT SEIN, GELIEBTE, ALS INNEN wirkte die Vision einiger Konservativer, die eine dingliche ECONOMIA projektierten, nicht nur unzeitgemäß, sondern lächerlich. Anfangs lachte auch der halbe Europarat, lachte mit seinem auf das Dossier mit nichts als Spott reagierenden Präsidenten. Drei Achtel der Abgeordneten schwiegen. Dann jedoch stellte sich nicht nur Hugues hinter das Vorhaben - das war aus Gründen der alten Wirtschaftsfeindschaft gegen Ungefugger zu erwarten gewesen. Sondern es schlugen sich auch Karpov und Martinot, die schon gegen die Wahrheitsimpfung opponiert hatten, außerdem der Freiherr Balat von den Macardbanken zur Konservativen. Schon war ein neuer Widerstand gegen das Europäische Kabinett losgetreten, es ging imgrunde nicht um die Sache selbst. Nicht denen jedenfalls, die schließlich entschieden. Markus Goltz aber doch.
>>>> ARGO 32
ARGO 30 <<<<
albannikolaiherbst - Donnerstag, 4. November 2004, 10:24- Rubrik: ARGO-ANDERSWELT
albannikolaiherbst - Freitag, 5. November 2004, 13:17- Rubrik: ARGO-ANDERSWELT
Imgrunde sollte ich in einem Roman- oder jedem sonstigen Erzähltext die Musiken dokumentieren, die bei seiner Entstehung gehört worden sind, und zwar im Buch selbst. Sie müßten da eine explizite Rolle spielen, nämlich in den jeweils zugehörigen Partien. Damit würden die Einflüsse erkennbar, die sich in Handlung, Struktur und vor allem der Syntax niedergeschlagen haben. Das wäre insofern nicht äthetisch verdoppelt, als diese Mit-„Urheber“ in der Prosa eine gleichsam handelnde Rolle hätten.
Für die Seite der Produktion unternehmen Die Dschungel das ja nun schon. Es hat einen S i n n, wenn bei der Dokumentation der Arbeitsfortschritte die auf die Sinne bewußt oder unbewußt einwirkenden Kompositionen mitgenannt werden. Nur muß man das jetzt noch in den Text selbst hineinbekommen.
albannikolaiherbst - Freitag, 5. November 2004, 13:08- Rubrik: Arbeitsjournal
Ungefugger drückte abermals die Hand gegens fehlende Ohr. Über einen jähen Moment zuckte ein so heftiger Schmerz durch seine linke Wange, daß die Minister den Anfall bemerkten und alle schnell zu Boden sahen. Sie wußten gut, ohne das wären sie in ihre Ressorts entlassen. Frau Luysmans, um die Not des Präsidenten zu überspielen, erhob sich bereits und sprach Giovanni Crescenzo auf die kartellrechtliche Behandlung der prekären Verhandlungen an, die Martinot mit Mädle führte. Ein neuerlicher Anfall, Ungefuggers Augen verdrehten sich und sein Gehirn geriet kurz in Gefahr, sich selbst zu vereisen. Der ganze mächtige Mann eine einzige Katalepsie. Man konnte schon verstehen, daß ihn nichts so quälte wie Musik. Auch Crescenzo erhob sich, dem folgten von Zarczynski und Prunier. Schließlich saßen nur noch Fischer und Ungefugger selbst. Alles andere geriet ins Gespräch, während der Präsident hinter seinem Schreibtisch in ein Leeres starrte, aber akustisch war er in einen Feuersturm gewirbelt, der ihn mitten in den alten SchänderOsten stellte, in den Osten der Hundsgötter und der wütenden Frauen. Aber das wußte er nicht. Und wußte nicht, daß alle Harpyien sich so fühlten. Daß es das Feuer ihrer biomechanischen Wut war, ihm zumindest entsprach. Er hatte momentan ohnedies keinen Raum, etwas zu wissen.
Schulze stand n i c h t mehr. Er bückte sich, bückte sich zu Ungefugger hinunter, eine Spritze in der Hand. Vorsichtig schob er dem Präsidenten links Jackett- und Hemdsärmel hoch. Es war nicht häufig nötig, daß er eingriff, meist bekam sich Ungefugger ganz von alleine in die Gewalt. Deshalb hatte Schulze die Momente abgewartet. Er wußte, wie tief es Ungefugger haßte, auf anderer Leute Hilfe angewiesen zu sein, ja, er verübelte es ihnen noch lange im Nachhinein, daß und wenn er sie hatte entgegennehmen müssen. Er höre jetzt, wußte Schulze, tagelang kein freundliches Wort mehr. Auch die Minister, übrigens, bekämen für lange keines zu hören. Denn es demütigte den harten Mann ganz ebenso, wurde jemand Zeuge seiner Schwäche. Insofern war er, als das Anästhetikum wirkte und langsam sein Bewußtsein zu sich kam, ausgesprochen erleichtert darüber, das Kabinett in konzentrierten Diskussionen zu sehen. Zu sehen, richtig, denn er hörte momentan nichts, das sollte die Spritze ja bewirken. Dezent ließ Schulze das kleine medizinische Instrument, auf dessen Spitze schon die Kappe gesteckt war, in seine rechte Jackentasche fallen. Und stand, eine Skulptur, schon wieder da. Nur Fischer, außer seinem Präsidenten, saß noch, doch machte er sich immerhin Notizen.
„Meine Damen und Herren, das war es für heute früh.“
Ficher sah auf, räusperte sich, schloß den Notizblock. Erhob sich. Die anderen wünschten einander einen guten Tag, als sie mit ihm Ungefuggers Arbeitszimmer verließen, dreie glichen vor der Tür noch schnell gemeinsame Termine ab. Dann hatte der parlamentarische Alltag begonnen. Der Präsident indes, indem er einen sinnenden Blick auf das Fallerhäuschen warf, murmelte ruppig und mehr für sich selbst als an Schulze gerichtet: „Ich will in spätestens zehn Minuten Skamander bei mir sehen.“
>>>> ARGO 33
ARGO 31 <<<<
albannikolaiherbst - Freitag, 5. November 2004, 12:24- Rubrik: ARGO-ANDERSWELT
albannikolaiherbst - Samstag, 6. November 2004, 14:26- Rubrik: ARGO-ANDERSWELT
Balmer hatte sein Mahl beendet und saß unterdessen in Gesellschaft da. Wenn ich mich nicht sehr täuschte, war das Elke Bräustädt, die hatte ich nicht mehr gesehen, seit damals EVANS SEC. in die Luft geflogen war. Ich konnte mich aber auch täuschen, es war ja viel Zeit vergangen, und ich, anders als Deters, hatte nie einen direkten Kontakt zu ihr. Außerdem, wenn sie es war, hatte sie ihr Haar gefärbt, trug es auch völlig anders. Momentlang dachte ich, daß sie sich vielleicht bei der EWG bewerbe, aber dafür war das SILBERSTEIN ganz gewiß nicht der richtige Ort. Die Zeiten, in denen Balmer noch als einfacher Gstl. Leute für seine Drückertruppe warb, lagen schließlich und sowieso lange zurück. Nach einem libidinösen Treffen sah das Gespräch der beiden allerdings erst recht nicht aus. Sie redeten zu nah beieinander, flüsternd sozusagen, doch zugleich ausgesprochen distanziert. Es mochte also s o sein:
Stephan Korbblut war mitsamt den Konten seines Scheichs zu PRUDENTIAL gewechselt und hatte die Bräustädt irgendwann von EVANS SEC. abgeworben und als seine private Sekretärin angestellt. Eine diskretere und zuverlässigere hätte er tatsächlich nicht finden können. Allmählich erarbeitete sich die verantwortungsvolle Frau derart weitgehende Befugnisse, daß Korbblut sie in Zeiten seiner Abwesenheit sogar traden ließ. Und die Pflege seiner Kunden, etwa Sombarts, übernahm sie sowieso. Die des Scheichs freilich nicht, der Korbblut, wenn er ihn rief und der – wohin immer der Ölmagnat wollte, meist allerdings in die UNIDAS NACIONES DEL ANDÉN, Alleghenys erbitterten Staatskonkurrenten – hingereist war, nach wie vor mit Rosenwasser besprengte. Diese Treffen fanden immer in einem Zelt statt, Sheik Ahmad ibn Rashid al Jassin umgab sich mit unerhörtem Luxus, aber sein Zelt war immer bei ihm. Er ließ es sogar in Hotelzimmern, also Suiten, aufschlagen, saß darin auf zwei Kissen in seinem weiten Gewand, das Kopftuch über dem ziemlich weichen breiten Gesicht , rechts von sich, immer aufgeschlagen, den Koran, links stand ein wadenhohes Tischchen mit Teegeschirr. So empfing er seine Geschäftspartner, zu beiden Seiten des Eingangs standen Diener mit den Rosenwasserschälchen. Der Scheich war undurchsichtig, man wußte nicht: Investiert er sogar in den Osten Europas, stattet er dort in islamischem Interesse Kämpfer aus? Der Jihad hatte ja nicht da seinen Ursprung. Das Firmennetzwerk, dem al Jassin vorstand, war deshalb seit Jahren von Geheimdiensten observiert, das interessierte Korbblut freilich nicht, er war ja ‚nur’ generalbevollmächtigter... man muß schon, in emphatischem Sinn, Kontoführer sagen. War er nun also auf Reisen, beaufsichtigte Elke Bräustädt für ihn die Positionen. Nur: Was hatte das für dieses komische Treffen mit Balmer zu sagen? Ich durchgrübelte ein bißchen die Möglichkeiten und entschied mich schließlich dafür, daß die Bräustädt den designierten EWG-Leiter entweder als Kunden für Korbblut werben wollte oder daß er das längst war. Vielleicht zwackte er bereits Gelder aus der Firma ab und wollte sie deponieren, wo niemand so schnell Zugriff habe. Das wäre ihm nicht unähnlich gewesen. Keine Frage, ich teilte Goltzens Meinung über ihn völlig. Auch mir war schleierhaft, wie sich Elena hatte derart herablassen können, ausgerechnet so einen zum Geliebten zu nehmen. Dann doch wirklich lieber sich von einem Myrmidonen vergewaltigen und wegschleppen lassen. Ich kann nicht verhehlen, daß ich eifersüchtig war. A posteriori. Eifersüchtig mit dem Haut Gôut der Verachtung: ein ausgesprochen unklar zusammengemixtes Gefühl. Das wurde nicht klarer dadurch, daß Balmer und Bräustädt ganz offenbar zu keiner Einigung kamen, momentlang wurde es zwischen den beiden sogar etwas laut. Durch die Frau ging ein Ruck, sie knallte ihm irgendwas auf den Tisch, noch war das Sushi-Gedeck nicht weggeräumt, man hörte das Schälchen springen, sogar durch die Stimmen und Musik hindurch, die das SILBERSTEIN erfüllten.
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ARGO 33 <<<<
albannikolaiherbst - Samstag, 6. November 2004, 11:08- Rubrik: ARGO-ANDERSWELT
Es tut mir vielleicht deshalb gut, bei dieser ersten Klinke zu verweilen. Ich denke ohnehin unablässig über sie nach. Ihr Bogen scheint eine Warnung zu sein, die, anstatt zu warnen, lockt. Oder, besser noch, ist ein string, in den ein farbsattes Ölbild, das in flämischem allegorischen Stil Versuchung und selbstbefreiende Unterwerfung darstellt, ausdehnungslos hineingerollt ist. Der Vergleich erklärt mir freilich nicht, woher meine Assoziation an eine frühreife, aufreizend schnippische Frau eigentlich rührt. Nüchtern betrachtet ist diese Klinke bloß ein geschwungener, nahezu neusachlicher Gegenstand aus Metall, dessen Nickelsilber günstigstenfalls geschmackvoll genannt werden kann. Kaum aber streckt man die Hand nach ihm aus, tut sich die Tür wie eine Blüte auf, die bereits in der Wärme den Zucker spürt, den sie photosynthetisch aufnehmen will. Und man betritt den berühmten Empfang, ohne eigentlich schreiten zu müssen. Da nicht nur die Tür zurückweicht, sondern auch drinnen jede Wand, wird der Besucher umgehend aus der realen Welt gehoben. Nun wußte ich immer, daß das auf einer Illusion beruht. Allerdings ist nicht ganz klar, wie Verhausen sie hat zustande bringen lassen. Vieles mag sich über die Leere dieses Raumes erklären. Vielleicht rührt der Eindruck auch von dem die fernen Wände bedeckenden Weiß, das so sehr an Sternenstaub erinnert. Den haben die drei weiteren Türen, die aus dem Empfang abgehen, ganz sicher nicht aufwirbeln können. Da die, auch wenn man nah heran ist, fernzubleiben scheinen, glaubt imgrunde kein Besucher an ein Hindurch. Die meisten gehen deshalb wieder, bevor ihnen Verhausen auch nur die Hand gegeben hat. Zumal man aus einer solchen Entfernung, als schmale angeleuchtete Streifen, sowieso nur die Klinken dieser Türen sieht. Diese selbst verlieren sich in den Wänden. Eine dieser Klinken schimmert wie ein hellbraun lasiertes Holz, die zweite scheint aus ebensolchem Nickel zu sein wie die allererste, und die dritte, also eigentlich vierte, stellt ein falschrotes Gold aus, als hielte sie sich auf ihren Imitationscharakter noch etwas zugute. Nämlich sei er Essenz.
[Die Niedertracht der Musik.]
albannikolaiherbst - Sonntag, 7. November 2004, 23:42- Rubrik: Arbeitsjournal
Die Dschungel machten fotografisch schon klar, daß Hufschmids Fragen zu den Vorgängen des 11. Septembers 2001 eine der Quellen für den Nullgrund-Komplex in ARGO würden.
Die Spitze des Nordturms fiel nach unten, ohne abzuknicken. Dazu mußten Hunderte von Stahlsäulen im selben Moment durchbrechen. Nachdem dies passiert war, fiel die Spitze auf den unteren Teil des Turms und zerfiel dabei vollständig. Warum sollte die Spitze komplett zerfallen, obwohl sie nur ein kleines Stück nach unten fiel?
Er stellt nur Fragen, dieser Eric Hubschmid. Und zitiert, z. B. den Abschlußbericht des US-Beirats für Strahlenexperimente an Menschen der Abteilung für Energie, 1994:
... einige Individuen werden geopfert, um das Allgemeinwohl zu garantieren.
Wer sich vor unangenehmen Fragen nicht fürchtet, besorge sich das Buch h i e r.
Die billigste Art, die Fragen abzutun, findet sich wiederum h i e r:
Und der elfte September? Dazu wurden einige Fragen aufgeworfen und viele davon finden sich in dem Buch "Painful Questions", die Mirko Balke aus dem Englischen ins Deutsche übersetzte. Die Antworten wären sicherlich spannender gewesen, das fand auch Rouven Schäfer. Aber dann würde sich vielleicht herausstellen, daß hinter der ganzen mutmaßlichen Verschwörung doch nur die Angst der Amerikaner steckt, ihre möglichen "Schlampereien" zuzugeben.
Gut das, nicht denken zu sollen.
albannikolaiherbst - Sonntag, 7. November 2004, 19:41- Rubrik: Arbeitsjournal
Wieder einmal ist es hoch interessant, wie sich Romanfiguren verselbständigen, und zwar gerade dann, wenn sich ein Text über mehrere Bücher erstreckt, also auch autorenbiografisch der Zeit unterliegt. Ein gutes Beispiel ist Tonio Ungefugger, für den einst *** und sein berühmt-berüchtigter Strukturvertrieb, den ich aus eigener Anschauung sehr genau kannte, als Vorlage dienten. Bis in die Farbgebungen hinein hab ich das nachgestellt, und das große Mainzer Bundesgeschäftstellenleitertreffen der EWG in THETIS ist nicht etwa Karikatur, sondern nahezu ein - freilich in die utopische Welt des Anderswelt-Projektes transponiertes - Protokoll. Im Roman stattete ich den Mann mit noch mehr Macht aus, als er ohnedies schon hatte, und setzte diese auf seine zweifelsfrei enorme, besonders auf schlichtere Gemüter wirkende Verführungskraft. Das übertrug ich auf Buenos Aires und den darbenden Osten Europas und politisierte schließlich, was in der „Realität“ bloßer Geldhunger war. Genau das hatte zur Folge, daß meine eindeutig ablehnende Haltung gegenüber dieser Figur bereits in THETIS schleichend zerfiel: Sie bekam einen zunehmend ambivalenten Charakter, tatsächlich Charakter nämlich, ob ich das wollte oder nicht. Plötzlich befand sich Ungefugger in tragischen Situationen, er wurde leidfähig und selber getrieben. Der Roman schuf aus dieser Figur ganz gegen meinen Willen einen Menschen. Hiergegen kann sich ein Dichter nicht wehren, will er auf die poetische Entwicklung hören, die sich ihm eingibt, die aus den Sätzen, aus unversehenen Einfällen springt, an die er anfangs gar nicht dachte und auch nicht denken konnte. Nun setzt sich das in ARGO fort, ja besonders die Verantwortung, die Ungefugger jetzt als Staatspräsident trägt, formt ihn zu einer mich selbst beeindruckenden Gestalt. Und dies, obwohl mir seine Politik alles andere als angenehm ist. Unter einem wie ihm wäre auch ich Myrmidone. Aber der Mann macht einem klar, was unter Staatsraison verstanden werden muß. Und bekommt genau darüber diesen sehr massiven mythischen Zug, den er selbst als Unsterblicher und trotz seines Eisblicks noch in THETIS nicht hatte. Da bestand er zu zwei Dritteln aus Gier und zu einem aus Kitsch. Nun ist er hart geworden und geworfen zugleich.
Etwas Analoges ist mit Elena Goltz vor sich gegangen und vor allem mit ihrem intriganten Mann. Eigentlich unterliegen nur Holomorfe (in ANDERSWELT sind das nach Menschen designte Computerprogramme) diesem Prozeß einer ständigen Wandlung nicht. Aber auch das ist nicht ganz wahr.
Darüber meditierend, wird mir bewußt, daß es in einem guten Roman böse Menschen nicht geben kann und imgrunde auch keine guten. Die handelnden Personen sind letztlich Strukturen und also solche – nicht als Erscheinung, aber in ihrem Wesen – durchweg allegorisch. Das heißt, sie sind tragisch. Der „gute“ Roman, also der gelungene, löst die Normen jeder moralischen Sicherheit auf. Schon deshalb wird er zwar immer politisch, nie aber parteipolitisch sein können.
Wenn ich diese Spekulation erkenntnistheoretisch auf unsere gesellschaftlichen Realitäten übertrage, dann wird jede Rede von einer „Achse des Bösen“ zu einer puren Propaganda, die nicht f r a g e n lassen will. Und weil die feste moralische Norm beruhigend ist, findet eine solche Propaganda immer ihre Wähler.
>>>> ARGO 38
ARGO 36 <<<<
albannikolaiherbst - Sonntag, 7. November 2004, 18:56- Rubrik: ARGO-ANDERSWELT
(Jason Hertzfeld, ARGO, nach ihm gestalten? Er, Borkenbrods Sohn, wird anstelle seines Vaters - eine lockere Parallele zu Moses, Josua und dem gelobten Kanaan - Buenos Aires endlich verlassen und seine Argo aufs Thetis-Meer hinaus nach Levkás rudern lassen, dem Traumland Borkenbrods: Aimé Césaire, Cahier d'un retour au pays natal.)
[Argo. Anderswelt. (36)]
>>>> ARGO 37
ARGO 35 <<<<
albannikolaiherbst - Sonntag, 7. November 2004, 02:16- Rubrik: ARGO-ANDERSWELT
Im Empfang stehen planlos drei Sessel und wenige Stühle herum; sie haben sich verirrt, hat man den Eindruck. Dahinziehende Asteroiden, deren ewige Reise die waltende Leere noch unterstreicht, gleichsam ihr Dynamik gibt. Immer standen sie woanders, wenn ich kam, doch nie waren sie an eine der Wände gerückt. Sie fänden dort wahrscheinlich keinen Halt. Überdies sind die Stuhlsitze flache, fleischfressende Pflanzenköpfe und die Sessel eine so üppige, dickblättrige Vegetation, daß keiner in ihnen gern Platz nimmt. Obwohl auch das Täuschung ist, denn objektiv, ist das innere Widerstreben niedergerungen, sitzt man sehr gut darin. Dennoch bleibt ein Unbehagen: Als werde an einem dauernd geschnüffelt. Da kommt Verhausens Bediensteten etwas beinah Erlösendes zu. Denn sie sind wie Dinge, die man wegschieben kann, wenn sie stören. Aber sie sind, für Notfälle vielleicht, trotz ihrer Diskretion immer da. Das Standbildhafte dieser Angestellten hat etwas berückend Schwereloses bekommen. Nur gibt es eigentlich kaum Anlaß, sie für Diener zu halten, eine Livree tragen sie jedenfalls nicht. Sie sind überhaupt höchst unterschiedlich gekleidet. Der jüngste trägt einen beigen Designeranzug, der etwas ältere ist in T-Shirt und Jeans aufgestellt, der dritte trägt eine hellgraue Kombination, und schließlich der vierte, er mag um die sechzig sein, hält ganz auf Schwarz: Rolli, Hose, Springerstiefel. So stehen sie da, die vier, unentwegt. Bisweilen übermitteln sie Botschaften aus dem Inneren des Architekturunternehmens: Ihnen stecken verkabelte Knöpfe im Ohr. Als ich den Empfang zum ersten Mal betrat, konnte ich nicht anders, als den Mann in der Kombination als Hutständer zu benutzen. Er ließ sich das kommentarlos gefallen. Ein paar Tage später legte ich ihm meinen komplett durchnäßten Regenmantel um die Schultern. Da bereits stand die Hydrokultur im Raum. Er wirkte wie neben sie eingepflanzt.
[Die Niedertracht der Musik.]
albannikolaiherbst - Sonntag, 7. November 2004, 01:49- Rubrik: Arbeitsjournal
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Für Adrian Ranjit Singh v. Ribbentrop,
meinen Sohn.
Herbst & Deters Fiktionäre:
Achtung Archive!
DIE DSCHUNGEL. ANDERSWELT wird im Rahmen eines Projektes der Universität Innsbruck beforscht und über >>>> DILIMAG, sowie durch das >>>> deutsche literatur archiv Marbach archiviert und der Öffentlichkeit auch andernorts zugänglich gemacht. Mitschreiber Der Dschungel erklären, indem sie sie mitschreiben, ihr Einverständnis.
Kontakt ANH:
fiktionaere AT gmx DOT de
E R E I G N I S S E :
# IN DER DINGLICHEN REALITÄT:
Mittwoch, den 5. April 2017
Bremen
Studie in Erdbraun
Mit Artur Becker und ANH
Moderation: Jutta Sauer
>>>> Buchhandlung Leuwer
Am Wall 171
D-28195 Bremen
19 Uhr
Sonnabend, 23. September 2017
Beethovenfest Bonn
Uraufführung
Robert HP Platz
VIERTES STREICHQUARTETT
mit zwei Gedichten von Alban Nikolai Herbst
>>>> Beethovenhaus Bonn
Bonngasse 24-26
D-53111 Bonn
16 Uhr
NEUES
Bruno Lampe - 2017/03/29 19:48
III, 280 - Bei Äskulap
Gegen zwei löste ich mich kurzentschlossen vom Schreibtisch. Es war nichts mehr abzuliefern. Aber die ... Die in einem ...
... Deckenlabyrinth sich mäandernde Inschrift...
Bruno Lampe - 2017/03/28 21:42
Vielhard, Leichtgaard:
albannikolaiherbst - 2017/03/28 07:53
Bruno Lampe - 2017/03/27 20:43
III, 279 - Oder auch nicht
Kühler Nordwind. Die Sicht ging bis zu Sant’Angelo Romano weit unten im Latium. Jedenfalls vermute ich ... Bruno Lampe - 2017/03/24 19:55
III, 278 - Einäugigkeiten und Niemande
Ein Auge fiel heraus, abends beim Zähneputzen. Es machte ‘klack’, und der Zyklop sah nur noch verschwommen. ... Danke, gesondert, an...
bei der sich in diesem Fall von einer "Übersetzerin"...
albannikolaiherbst - 2017/03/24 08:48
albannikolaiherbst - 2017/03/24 08:28
Schönheit. (Gefunden eine Zaubernacht). ...
Es juckt sie unter der Haut. Es juckt bis in die
Knochen. Nur, wie kratzt man seine Knochen?
Sein ... Bruno Lampe - 2017/03/22 19:39
III, 277 - Die Hühner picken
Irgendwas ist schiefgelaufen seit dem 9. März. Man könnte es so formulieren: die Verweigerung der Worte ... ich hör' ein heer...
ich hör’ ein heer anstürmen gegens...
parallalie - 2017/03/21 06:51
Ich höre berittene...
Ich höre berittene Landsknecht sich ballen vorm...
albannikolaiherbst - 2017/03/21 06:18
albannikolaiherbst - 2017/03/21 06:12
James Joyce, Chamber Music. In neuen ...
XXXVI.I hear an army charging upon the land,
And the thunder of horses plunging, foam about their knees: ... den ganzen tag lärmen...
den ganzen tag lärmen die wasser
ächzen schon
trist...
parallalie - 2017/03/18 09:55
Den ganzen Tag hör...
Den ganzen Tag hör ich des brandenden Meeres
Klagenden.. .
albannikolaiherbst - 2017/03/18 08:23
JPC

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