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Paralipomena
Verschlüsseln sich bei genauem Hinsehn erst recht. Ihre wirkliche Größe wird erst da offenbar.
(CCCCII).
[„Denn das Geheimnis der Liebe ist größer als das Geheimnis des Todes.“ Strauss nach Wilde (Lachmann), Salome.]
albannikolaiherbst - Sonntag, 18. Juni 2006, 08:39- Rubrik: Paralipomena
Der glaubt nicht, daß es eines gibt. D a s will er verbergen.
(CCCCI).
[Dies gilt für Religionen wie fürs Persönliche/Private. Der Schein des Geheimnisses soll gewahrt werden, nicht etwa dieses selbst. I s t es nämlich eines, dringt ohnedies kein Auge hinein. Deshalb lädt sich Gäste, wer Geheimnisse kennt.]
albannikolaiherbst - Samstag, 17. Juni 2006, 22:35- Rubrik: Paralipomena
Ist >>>> des Wutvögelns schale Schwester.
(CCCC).
(Sie läßt den Mangel ertauben wie einen Geschmack. Und man verliert das Sensorium-selbst. Was dann nicht mehr geschmeckt werden k a n n, das kann dann auch nicht mehr fehlen. Es funktioniert, letztlich, wie eine Kastration: Man begehrt nicht mehr. Dann aber aus Ekel.)
albannikolaiherbst - Mittwoch, 14. Juni 2006, 17:20- Rubrik: Paralipomena
Zum >>>> GottesGötterdienst, wenn die Liebenden in ihren wenigen Stunden bis zum Äußersten gehen und, was sie damit tun, begreifen. Alles – a l l e s – in eine Nacht. Opfern dem heiligen Körper. Steigt der Rauch a u f, dann entgilt’s Euch mit Lust.
(CCCLXXXXIX).
albannikolaiherbst - Montag, 12. Juni 2006, 12:32- Rubrik: Paralipomena
So erzwingt Trauer, so erzwingt Not, daß sie einsam bleibe. So macht sie sich heilig und unberührbar. So verweigert sie dem, den sie befällt, ihren Ausdruck. Kollektiv darf sie laut werden, nicht aber persönlich. Sie soll sich abstrahieren, verdinglichen. Damit wir sie beiseitestellen können. Als etwas, das stört. Als wäre sie nicht.
(CCCLXXXXVIII).
albannikolaiherbst - Dienstag, 6. Juni 2006, 12:32- Rubrik: Paralipomena
Trost in seiner aktivsten Erscheinung: Schöpfungsgewaltig wehrt er sich, zerstört und erschafft. Sublimation hingegen - Geist also -, und zwar i m m e r, gibt auf.
(CCCLXXXXVII).
(Geist - NACHTRAG: Geist ohne Sex - will Versagung. Soviel zu Religionen. Soviel zur Esoterik.)
albannikolaiherbst - Sonntag, 4. Juni 2006, 11:48- Rubrik: Paralipomena
„Daß >>>> dieses Tagebuch sich nicht schämt!“ So rufen sie oder wispern sie, heimlich. Denn daß einer es w a g t, wird wie ein Angriff abgewehrt, der sich nicht zeigt, weil er als confessiones daherkommt. Er muß Angriff s e i n, wo allewelt darauf bedacht ist, sich als Ikone der Selbstbestimmtheit zu geben. Doch allewir, beim Einschlafen, liegen wie Föten und sind voller Hoffnungswärme um den Nabel gerollt, durch den die Mutter uns speist: allewir Angestellten, allewir Mörder, wir Dominanten, wir Devoten, wir Soldaten und Zivis, wir Richter, wir Lektoren und Ärzte, wir Professoren Busfahrer Maurer, wir Hotelkaufleute wie Pfarrer, ob Frauen ob Männer, wir Kinder, wir Alte – a l l e w i r: Föten. Die Jauchzer und die Klagen des Öffentlichen Tagebuches verraten das. Es soll aber vergessen sein, man will es vergessen m a c h e n, wir wollen für etwas gelten, wollen für unabhängig gelten und nicht für so schutzlos, so machtlos, wie jeder Schlaf uns macht. Kommt nun einer daher, der heftig ist und wenig kompromißbereit, der gegen vielerlei Widerstände auch mit vielerlei Opfern durchkämpft, was er meint, und ausgerechnet der gibt Schwäche zu, gibt Leiden zu, gibt Zweifel zu – dann geraten die Bilder ins Wanken, dann merkt man: auch wir fühlen so. Aber wir haben Angst, es zu zeigen. Er aber zeigt es und zeigt damit uns unsre Angst. Wir w o l l e n sie aber nicht zeigen: Also greift uns das an. Greift uns persönlich an und attackiert, was wir uns wohlweislich im Persönlichkeitsrecht garantieren: daß Wahrheit anonym bleiben soll. Daß es uns um Wahrheit nicht g e h t, sondern immer und immer um Vorschein. Dieser Dichter aber sagt, dieser Unhold: Ihr seid Betrüger. Eben dafür, für diese Wahrheit, gehört er bestraft.
[Natürlich sind allewir das je Andere a u c h. Aber „auch“ eben. N u r „auch“.]
(CCCLXXXXVI).
albannikolaiherbst - Samstag, 3. Juni 2006, 12:08- Rubrik: Paralipomena
Der mögliche Raum für >>>> Freiheit wird immer kleiner. Das gefällt uns nicht, denn wir wollen ja richten. „Er ist böse, er ist gut, er hat das selbst zu verantworten, er hat sich zu verantworten“ usw. Nichts daran scheint zu stimmen. Deshalb bleibt uns allen, wollen wir unseren Menschenstolz bewahren, nur eines, was immer wie einander auch antun mögen: >>>> barmherzig zueinander zu sein.
(CCCLXXXXV).
albannikolaiherbst - Donnerstag, 1. Juni 2006, 11:39- Rubrik: Paralipomena
Er macht aus Menschen Kunst. Und sie wehren sich dagegen. Mit allem persönlichen Recht. Denn sie wollen einzig sein. Deshalb darf niemand allgemeine Schlüsse aus ihnen ziehen. Unser Gefühl will g r u n d l o s sein – das radikale Wort für frei.
[„Ich will um meiner selbst willen geliebt werden.“ Was aber wäre ‚meiner selbst’, hinge es von objektiven und notwendigen – letzten Endes physikalischen – Gründen ab?]
(CCCLXXXXIV).
PRO <<<<
albannikolaiherbst - Dienstag, 30. Mai 2006, 18:33- Rubrik: Paralipomena
Jede, wirklich jede persönliche Katastrophe - und jede Lust - wird zu einem Text (einem Bild, einer Musik) – sie wird zu einer Geschichte für alle. V o n allen.
(CCCLXXXXII).
>>>> CONTRA
albannikolaiherbst - Dienstag, 30. Mai 2006, 00:31- Rubrik: Paralipomena
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Für Adrian Ranjit Singh v. Ribbentrop,
meinen Sohn.
Herbst & Deters Fiktionäre:
Achtung Archive!
DIE DSCHUNGEL. ANDERSWELT wird im Rahmen eines Projektes der Universität Innsbruck beforscht und über >>>> DILIMAG, sowie durch das >>>> deutsche literatur archiv Marbach archiviert und der Öffentlichkeit auch andernorts zugänglich gemacht. Mitschreiber Der Dschungel erklären, indem sie sie mitschreiben, ihr Einverständnis.
NEU ERSCHIENEN
Wieder da - nach 14 Jahren des Verbots:
Kontakt ANH:
fiktionaere AT gmx DOT de
E R E I G N I S S E :
# IN DER DINGLICHEN REALITÄT:
Wien
Donnerstag, 30. November 2017
CHAMBER MUSIC
Vorstellung der neuen Nachdichtungen
VERLAGSABEND >>>> ARCO
>>>> Buchhandlung a.punkt
Brigitte Salandra
Fischerstiege 1-7
1010 Wien
20 Uhr
NEUES
Die Dynamik
hatte so etwas. Hab's öfter im Kopf abgespielt....
Bruno Lampe - 2018/01/17 21:27
albannikolaiherbst - 2018/01/17 09:45
Zwischenbemerkung (als Arbeitsjournal). ...
Freundin,
ich bin wieder von der Insel zurück, kam gestern abends an, die Wohnung war kalt, vor allem ... albannikolaiherbst - 2018/01/17 09:38
Sabinenliebe. (Auszug).
(...)
So beobachtete ich sie heimlich für mich. Zum Beispiel sehe ich sie noch heute an dem großen Braunschweiger ... Ritt auf dem Pegasos...
Der Ritt auf dem Pegasos ist nicht ganz ungefährlich,...
werneburg - 2018/01/17 08:24
Pegasoi@findeiss.
Den Pegasus zu reiten, bedeutet, dichterisch tätig...
albannikolaiherbst - 2018/01/17 07:50
Vom@Lampe Lastwagen fallen.
Eine ähnliche Begegnung hatte ich vor Jahren in...
albannikolaiherbst - 2018/01/17 07:43
findeiss - 2018/01/16 21:06
Pferde
In dieser Nacht träumte ich, dass ich über hügeliges Land ging, mit reifen, dunkelgrünen, im Wind raschelnden ... lies doch das noch mal
dann stimmt auch die zeitrechnung
http://alban nikolaiherbst.twoday.net/s tories/interview-mit-anady omene/
und...
Anna Häusler - 2018/01/14 23:38
lieber alban
sehr bewegend dein abschied von der löwin, der...
Anna Häusler - 2018/01/14 23:27
Bruno Lampe - 2018/01/11 19:30
III, 356 - Merkwürdige Begegnung
Seit einer Woche war die Wasserrechnung fällig und ich somit irgendwie gezwungen, doch noch das Postamt ... Bruno Lampe - 2018/01/07 20:34
III, 355 - … und der Gürtel des Orion
Epifania del Nostro Signore und Apertura Staordinario des einen Supermarkts - Coop. Seit dem ersten Januar ... Bruno Lampe - 2018/01/03 19:44
III, 354 - Neujahrsnacht e dintorni
Das Jahr begann mit einer unvorgesehenen Autofahrt bzw. mit der Gewißheit, mir am Vormittag Zigaretten ... albannikolaiherbst - 2018/01/03 15:16
Isola africana (1). Das Arbeitsjournal ...
[Mâconièrevilla Uno, Terrasse im Vormittagslicht
10.32 Uhr
Britten, Rhapsodie für Streichquartett]
Das ...
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Zuletzt aktualisiert am 2018/01/17 21:27
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