Alban Nikolai Herbst / Alexander v. Ribbentrop

e   Marlboro. Prosastücke, Postskriptum Hannover 1981   Die Verwirrung des Gemüts. Roman, List München 1983    Die blutige Trauer des Buchhalters Michael Dolfinger. Lamento/Roman, Herodot Göttingen 1986; Ausgabe Zweiter Hand: Dielmann 2000   Die Orgelpfeifen von Flandern, Novelle, Dielmann Frankfurtmain 1993, dtv München 2001   Wolpertinger oder Das Blau. Roman, Dielmann Frankfurtmain 1993, dtv München 2000   Eine Sizilische Reise, Fantastischer Bericht, Diemann Frankfurtmain 1995, dtv München 1997   Der Arndt-Komplex. Novellen, Rowohlt Reinbek b. Hamburg 1997   Thetis. Anderswelt. Fantastischer Roman, Rowohlt Reinbek b. Hamburg 1998 (Erster Band der Anderswelt-Trilogie)   In New York. Manhattan Roman, Schöffling Frankfurtmain 2000   Buenos Aires. Anderswelt. Kybernetischer Roman, Berlin Verlag Berlin 2001 (Zweiter Band der Anderswelt-Trilogie)   Inzest oder Die Entstehung der Welt. Der Anfang eines Romanes in Briefen, zus. mit Barbara Bongartz, Schreibheft Essen 2002   Meere. Roman, Marebuch Hamburg 2003 (Verbotene Fassung)   Die Illusion ist das Fleisch auf den Dingen. Poetische Features, Elfenbein Berlin 2004   Die Niedertracht der Musik. Dreizehn Erzählungen, tisch7 Köln 2005   Dem Nahsten Orient/Très Proche Orient. Liebesgedichte, deutsch und französisch, Dielmann Frankfurtmain 2007    Meere. Roman, Letzte Fassung. Gesamtabdruck bei Volltext, Wien 2007.

Meere. Roman, „Persische Fassung“, Dielmann Frankfurtmain 2007    Aeolia.Gesang. Gedichtzyklus, mit den Stromboli-Bildern von Harald R. Gratz. Limitierte Auflage ohne ISBN, Galerie Jesse Bielefeld 2008   Kybernetischer Realismus. Heidelberger Vorlesungen, Manutius Heidelberg 2008   Der Engel Ordnungen. Gedichte. Dielmann Frankfurtmain 2009   Selzers Singen. Phantastische Geschichten, Kulturmaschinen Berlin 2010   Azreds Buch. Geschichten und Fiktionen, Kulturmaschinen Berlin 2010   Das bleibende Thier. Bamberger Elegien, Elfenbein Verlag Berlin 2011   Die Fenster von Sainte Chapelle. Reiseerzählung, Kulturmaschinen Berlin 2011   Kleine Theorie des Literarischen Bloggens. ETKBooks Bern 2011   Schöne Literatur muß grausam sein. Aufsätze und Reden I, Kulturmaschinen Berlin 2012   Isabella Maria Vergana. Erzählung. Verlag Die Dschungel in der Kindle-Edition Berlin 2013   Der Gräfenberg-Club. Sonderausgabe. Literaturquickie Hamburg 2013   Argo.Anderswelt. Epischer Roman, Elfenbein Berlin 2013 (Dritter Band der Anderswelt-Trilogie)   James Joyce: Giacomo Joyce. Mit den Übertragungen von Helmut Schulze und Alban Nikolai Herbst, etkBooks Bern 2013    Alban Nikolai Herbst: Traumschiff. Roman. mare 2015.
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„Schreiben heißt preisgeben.

Jedes Erlebnis. Jede Erfahrung. Jegliches Bündnis.“
>>>> Wolfdietrich Schnurre.

Börsengeschäfte der Seele: Kunst und Sublimierung.

I s t Sublimation noch Sublimation, wenn man um sie weiß? Oder wird sie zur >>>> „Kausalität aus Freiheit“, also zur gewollt-absichtsvollen (intentiösen) Anordnung des künstlerischen Experimentes? An sich hat sie den Character einer >>>> Verschiebung, ja i s t Verschiebung. Bleibt sie das aber, wenn sie sich als solche erkennt, doch nicht etwa in die zugundeliegende Problematik heilend zurückgeführt, sondern ganz im Gegenteil kultiviert wird? Oder wirkt darin nur eine zweigestrichene Verschiebung, indem sich der bewußt gewordene Vorgang-selbst verschiebt: auf eine Metaebene des Intellekts, die schließlich Evidenz vorscheint (also g e f ü h l t wird)?

[Man handelt mit Aktien. In der Regel steigen und/oder fallen diese ständig im Kurs. Das arithmetische Mittel der jeweiligen Kurse ausgewählter Aktien ergeben den gleichfalls schwankenden Kurswert eines ‚Index’; wie dessen Portfolio schwankt auch sein Kurs beständig. Der ist ebenfalls handelbar: es wird darauf spekuliert, es werden Sicherungsgeschäfte (hedging) damit gemacht. Nun kann man verschiedene Indices zusammennehmen und auch diese handeln. Es ist vorstellbar und praktikabel, dasselbe mit den Indices verschiedener Länder zu tun, schließlich verschiedener ‚Wirtschaftsblöcke’: die Dynamik selbst ist identisch.]

Ad infinitum so immer weiter?

Das Credo der ‚realistischen’ Ästhetik.

Je einfacher ein Buch sich liest, desto schwerer ist es erarbeitet.
Johannes Mario Simmel.

Man muß gegen den Satz gar nicht argumentieren, um wahrzunehmen, wie falsch er ist - vor allem: welches Vorurteil er pfiffig bedient. Denn er verschweigt die Hinsicht: für wen liest sich ein Buch einfach? Für alle Menschen? Auch für die, die nicht die Sprache beherrschen, in der es geschrieben ist? Oder meint er nur die, d i e sie beherrschen? Und w e n n die, dann auch die, die sie ‚nicht so gut’ beherrschen? Oder nur die, die sie s e h r gut beherrschen? Und wenn d i e, dann wiederum: w e l c h e: auch diejenigen, die sich in dem erzählten Sujet nicht so gut auskennen, oder nur die, d i e sich auskennen? Undsoweiter.
Es ist mit solchen Sätzen wie mit den Urteilen, die etwas ‚langweilig’ nennen. W a s als langweilig empfunden wird, hängt außerordentlich von Vorerfahungen ab und davon, inwieweit Spannungen als solche wahrgenommen werden können, die zwischen Details existieren. Der Farbenblinde k a n n nicht ein Spiel verschiedener Blautöne wahrnehmen, das ist ihm ganz verschlossen; ein solches Bild wird er möglicherweise als nur-grau ansehen und dann ganz logischerweise für langweilig halten – während andere Betrachter bei einem Ives Klein feuchte Handflächen bekommen. In der Musik gilt das in extrem gesteigertem Maß, ebenso in der Literatur.
All diese Differenzen will die realistische Ästhetik eindampfen; sie ist der Äquivalenzform verpflichtet, die alles gegen eines tauschbar macht. Insofern ist der Realismus die ästhetische Doktrin der Warengesellschaft.

[Simmel ist, übrigens, kein schlechter Autor. Durchaus nicht. Er ist zwar sicher kein Dichter, aber ein guter Geschichtenerzähler, und das ist nicht geringzuschätzen; eher im Gegenteil. Aber er verdinglicht.]

Carl Johannes Verbeen. Aus dem heutigen Newsletter.

in dieser Woche hat Katanga >>>> das Typoskript zur Sendung über den „frühen Jungen Wilden“ Carl Johannes Verbeen, die am vergangenen Sonntag vom Südwestrundfunk ausgestrahlt worden ist, als pdf-Datei auf die fiktionäre Website gestellt.

Morphs. Judith Butler. Argo. Anderswelt. (231).

Skamander ist bereits bei Homer eine in der Erzählung verleiblichte Personifizierung des postmodernen Denkens. ARGO nimmt den Mythos, als den sich >>>> das kriegerische Verfestigungsinteresse der frühen Bauerngesellschaft in die Geschichte radiert hat, in den matriarchalen Mythos ihrer Vorgeschichte zurück. Das entspricht postmodernen Auflösungsstrategien, die letztlich sprachliche Reflektionen gesellschaftlicher Vorgänge sind. Wiederum diese spielen der galoppierend die Welt verdinglichenden Warengesellschaft zugleich in die Hand, wie sie doch gegen sie opponieren.
Genau dieser Umstand belegt das Schicksalhafte daran; es gibt kein eindeutiges Ziel der Geschichte mehr. Er ist anti-phallisch.

Doch eines macht stutzig: Flexibilität, Identitätswechsel, Unabhängigkeit von körperlicher Befindlichkeit - das ist genau das, was die spätkapitalistische Gesellschaft ihren Mitgliedern abverlangt. Der Verdacht ist nicht von der Hand zu weisen, daß Butler uns das als subversives Ideal verkauft, was längst schon Mode, Norm und zum Teil auch Wirklichkeit geworden ist. Es ist ein eigentümliches Merkmal vieler Gesellschaftstheorien postmoderner Provenienz, daß in ihnen Affirmation und Kritik der bestehenden Verhältnisse fast ununterscheidbar nah beieinanderliegen. Auch für Butlers Theorie ergibt sich der Einruck, ihre Einsichten erschöpften sich "oftmals in der umstandslosen Akzeptanz jener Prozesse, deren Ausdruck sie eigentlich sind" (Annuß 1996: 513). In einigen Studien ist gezeigt worden, wie Butlers Geschlechterkritik als Spiegel des gesellschaftlichen Wandels, der Pluralisierung und Ästhetisierung der Lebenswelt (Annuß 1996) bzw. als Form einer neuen romantischen Inividualität (Eberlein 1995) gelesen werden kann. Erst auf dem Boden einer Enttraditionalisierung der Geschlechterrollen, einer Entkopplung von Gebärvermögen und weiblichem Körper durch die Möglichkeiten der Reproduktionsmedizin, erst auf den Boden einer Vervielfältigung der Lebensstile und zunehmend auftretender biografischer Brüche, ist überhaupt eine solche Theorie der Geschlechter- und Begehrenspluralität möglich.
>>>>> Andrea Roeder, Judith Butler – ein Sohn ihrer Zeit.


>>>> ARGO 232
ARGO 230 <<<<

Kinderhaß aber bleibt. Argo. Anderswelt. (232).

Kinderhaß heilt n i e.

>>>> ARGO 233
ARGO 231 <<<<

Hans Wyprächtiger ist tot.

Daß er zuletzt >>>> VERBEEN seine Stimme gab. Und w i e er sie gab! Daß er sagte: „Ich hätte so gerne mehr in diesem Stück gespochen.“ Daß wir uns für Weiteres verabredeten. Wie wir nach der Aufnahme morgens beisammensaßen in Baden Baden. Wie interessiert und hell er war. Welchen Humor er hatte. Wie er dann davonfuhr nach Zürich, flirtend mit Beatrice Keßler. Wie kurz darauf er nach dem Schlaganfall im Koma lag. Daß Frau Keßler mich aus Zürich über Email informierte und auf dem laufenden hielt. Daß er jetzt tot ist.

Wie er die Verkündigungsszene aus Verbeens LICHT ODER DIE VERKÜNDIGUNG intonierte. Als spräche er ein Vermächtnis. Nun ist es das seine.

Die Evangelische Kirche Hessens und das Honorar. 5. Landeskirchentag Pfingsten 2006 in Gelnhausen. Work in progress.

Lieber Herr Käßmann,
die Unterlagen sind hier in Bamberg wohlbehalten angekommen; allerdings fehlt für meine Teilnahme der Honorarvertrag. Können Sie da kurz nachschauen?
Und noch eine Frage. Eventuell brächte ich meinen sechsjährigen Jungen mit. Gibt es die Möglichkeit einer Betreuung über den Tag oder für bestimmte Zeiten?
Herzlich
ANH

Lieber Herr Herbst. Wir hatten kein Honorar vereinbart. Im allgemeinen zahlen wir kein Honorar, deshalb auch ggf. Honorarvertrag. Der Ausgleich ist Übernahme von Reisekosten und Unterbringung. Ich hoffe Sie haben dafür Verständnis. Was die Unterbringung Ihres Sohnes anbetrifft, möchte ich Sie bitten ,sich an "Ihr" Hotel zu wenden. Die Angaben dazu haben Sie ja in ihren Papieren. Bis bald in Gelnhausen.
E.Käßmann

Lieber Herr Käßmann,
nehmen Sie es mir nicht übel: aber ohne Honorar und Spesen trete ich nicht auf. Es sind drei Tage Abwesenheit, die mich aus meiner eigentlichen Arbeit hinauskatapultieren. Ich nehme einmal an, daß auch Sie bezahlt werden. Und mein Bäcker gibt seine Brötchen auch nicht umsonst. Es ist ein absolutes Unding, daß dergleichen von Schriftstellern immer wieder erwartet wird. Selbstverständlich ging ich von einem Honorar aus, alles andere ist auch standeswidrig.
Die übernahme von Reisekosten und Unterbringung sind kein "Ausgleich": wofür denn Ausgleich? Diese Übernahme ist die Übernahme mir ansonsten entstehender Kosten.
Hiermit sage ich meine Teilnahme ab.
Hochachtungsvoll
ANH

Endgültig?
Ich versuche bloß das wenige Geld irgendwie gerecht zu verteilen. Aber ich will mich jetzt nicht rechtfertigen...
Lieber Herr Herbst,
hat es Sinn, dass ich Ihnen €200.00 anbiete?
Es ist auch dies nur ein Freundschaftspreis- ich weiß.
Ich bin auf Ihre Antwort gespannt. Weiter hätte ich Sie als Grimmelshausenpreisträger gerne in Gelnhausen gesehen.
Geben Sie sich einen Stoß.
Herzlich
E.Käßmann

Jetzt muß ich erstmal nachdenken.

Um träumende Männer glücklich zu machen.

Lerne, das zu verachten, sprach zum Burschen die Alte,
Was zu l i e b e n dich Sehnsucht und Hoffnung gelehrt.

[Distichon 10.
Zum ersten Mal stimmt das Metrum;
Die Distichen zuvor werden ihm
angeglichen werden.]

Christliche Kunst und Das Verbot.

Im Mittelalter war es den Künsten untersagt, andere Inhalte als religiöse darzustellen. War das richtig und zu befolgen? Immerhin war es hilfreich: denn es lehrte die Kunst:: zu betrügen::: worauf es w i r k l i c h ankommt, zeigen diese Bilder im Hintergrund. Und die Kirche vergewaltigte sich selbst, in dem sie ihren Glauben zwang, sich zum Vorwand erniedrigen zu lassen.

Was aber, gesetzestreuer Zeitgenosse, lehrt das d i c h?

(CCCLXXXIV).

Das genau ist zu befragen. @ rostschleifer und dringlich-allgemein.

>>>> Es betrifft exakt den in Den Dschungeln verfolgten poetologischen Ansatz, der aus scheinbar Privatem für jeden Leser herauszufiltern unternimmt, was am Privaten tatsächlich öffentlich i s t - nämlich eine allgemein und oft unheilvoll wirkende Dynamik. Es ist doch nicht so, daß zu den meisten Familienkatastrophen öffentliches Sich-Zeigen geführt hat - darüber läßt sich, weil es kaum Erfahrung damit gibt, vielmehr noch sehr wenig sagen -, sondern: Es ist immer das Schweigen gewesen, was die Beziehungen zerstört hat, es sind die Vorbehalte und das Herunterschlucken gewesen und sind es n o c h, die ausgesprochen parallel mit der Entstehung der bürgerlichen Warengesellschaft und also dem "Eigentum" zu ihrer latenten und deshalb zu einer solchen Wirkmacht führten, daß es sich gegen sie nicht mehr ankommen läßt. Man kann ganz umgekehrt sogar fragen, was denn an einer Zweisamkeit - oder welcher Form der Beziehung auch immer - s e i, die sich verheimlichen müsse und die das Licht scheut? Wir knipsen doch auch nicht mehr, wenn wir uns lieben, die Nachttischlampe aus. Hoffentlich. Und schaute uns jemand zu: was wäre tatsächlich dagegen einzuwenden? Weshalb ist Glück, auch körperliches, zu verbergen? Und weshalb Unglück? Beides schändet nicht. Und es nimmt auch nichts von der Einzigartigkeit, denn in der Liebe ist die Einzigartigkeit vollständig allgemein und d e n n o c h einzig. Ja, gerade das ist das Wunder, daß wir uns immer wieder wirklich n e u verlieben können, obwohl doch die rein faktischen (materiellen) Abläufe, die im Gehirn ablaufenden chemischen Prozesse, ganz dieselben sind.
Und selbstverständlich, wenn mir jemand sagt: Ich möchte da und da nicht kenntlich gemacht sein, dann wird Die Dschungel eine Form finden, die zugleich den Privatbereich respektiert wie dennoch das Geschehen schildert. Ebendies ist hier der Ansatz. Nämlich aus dem scheinbar Persönlichen eine Geschichte zu destillieren, in der die Personen eines Romanes leben. Jeder speziell-persönliche Rückschluß daraus ginge notwendig fehl. Im Netz bleibt, was uns alle betrifft. Um das zu verdeutlichen: Die Dschungel begreift, was ihr zustößt, zunehmend als Allegorien. Die wahren zugleich, denn das ist ihr Wesen, im Allgemeinen der literarischen Form ihr persönlich Einziges. Diesen Zusammenhang herauszuarbeiten, ihm nachzuwittern, die Fährten aufzunehmen und sie zu zeigen, ist eines der Anliegen Der Dschungel. Daß gerade das von vielen nicht gewollt wird, daß so unbändig und bis in juristische Auseinandersetzungen hinein versucht wird, sich im Schweigen zu h a l t e n, ist eigentlich nur ein Indiz dafür, daß mein künstlerischer Instinkt etwas erfaßt hat, das wahr ist. Ich will denken können dürfen, daß - dieses ist, verstehen Sie bitte recht, a l l g e m e i n gesprochen - ich sowohl eine ganz bestimmte Person mit Haut und Haaren und völlig individuell lieben kann, als darin zugleich der Ausdruck eines Allgemeinen bin, dessen sich ebendeshalb die Kunst seit jeher angenommen hat. Ihre Aussage "Echte Zweisamkeit kann nur entstehen, wenn ein beiderseits respektierter Privatbereich möglich ist - Ein auch zu Zweisamkeiten geführtes öffentliches Tagebuch steht dem entgegen" ist der Ausdruck eines G l a u b e n s, mit dem wir alle sozialisiert worden sind; Sie drücken ein G e f ü h l aus, das ich auch nachvollziehen kann und einige Zeit sogar selber teilte, von dem ich aber unterdessen mit derselben Dringlichkeit glaube, daß es uns letztlich die Erfüllung kostet und auf eine hinterhältige Weise ein Instrument zur Machtbewahrung und -erlangung ist.
Deshalb >>>> macht sich Die Dschungel verwundbar. Und zwar gerade dort, wo sie am verletzlichsten ist.

Wahrnehmung und Wirklichkeit. Argo. Anderswelt. (233).

Manche Meridiane erhoben sich aus den Senken, über die das Gitternetz führte, unmittelbar und wie gefrierende Blitze, die deshalb stehenblieben und die eine blendende Helligkeit reflektierten, von der niemand wußte, woher sie ausgesandt war. Sekundenlang schimmerten auch hie und da unstete Landschaften auf, hologrammhafte, doch gesichtsfeldweite Ansichtskarten aus Sprühstaub, in den wer hineinbläst, schon zerfasern und zerflattern sie wieder: die ganze Gegend grüne Hügel und manchmal darin hälftige Ortschaften mit Verkehrsschildern und Ampeln, die gepflegten Vorgärten voller Goldregen. Dann wieder fuhren die vier in einen Fluß hinein, die Autoschnauze gleichsam heruntergenommen, man erwartete das Platschen, kniff schon die Augen, kniff die Lippen zusammen, weil sich das Wasser gleich ins Gefährt schütten würde, monsunartig von allen Seiten strömend hineingekippt, doch nichts davon passierte, man fuhr einfach über den Meridian weiter, das machte nicht mal PUFF, als die Erscheinung verschwand und sich vor den Blicken abermals die grenzenlose, abgerundete Planetenöde dieser Koordinatenwelt weitete.
„Aufpassen! Da klafft etwas, da ist die Strecke nicht stetig!“
Zeuner, instinktiv, riß das Steuer herum Herbst und Oìsin, der immer indianischer stoisch wirkte, riß es zur Seite.
Sie standen.
„Hier kommen wir nie heil durch“, sagte Sabine. Ihr Atem flatterte.
„Wenn du Pause machst, dann nicht“, sagte Mensching. „Wer Pause macht, verliert.“
Sie gab wieder Gas.
Weiter und weiter ging’s dahin, jetzt die andere Seite der Schönhauser Richtung Pankow hinauf, und Cordes konnte bereits ganz in der Ferne - objektiv ließ es sich so weit gar nicht blicken – den Agonautenzug ausmachen, noch hinter der Vinetastraße U2, w e i t dahinter, imgrunde blickte er, ganz wie Mensching, in ein Gerät – ein inneres Gerät, dachte ich, blickte in den Babbelfisch seines Kopfes, der alledies nicht erzeugte, nein: interpretierte. Denn es war doch nicht Nichts da, aber was… was? die uns erhaltene, die nicht auflösbare Frage. Die Menschen haben schon recht, sich auf das nur einzulassen, was sie kennen und alles übrige aus ihrem Leben strikt herauszufiltern. Wenn sie ihr Leben denn einigermaßen g e w i ß leben wollen.* Wahrscheinlich machte farbiges Sehen den Octopus ebenso verrückt wie es u n s verrückte, nähmen w i r permanent die Polarisation des Lichtes wahr.

>>>> ARGO 234
ARGO 232 <<<<
[*) Mehr ist zu Elke Heidenreich eigentlich nicht zu sagen.]

Das Böse.

Ist kristallisiertes Leid.

(CCCLXXXVI).
[Vieles hiervon weiß der Splitter (!), der dem kleinen Kay bei Andersen ins Herz dringt.
Das Böse ist das genaue Gegenteil des Organischen und hält das Leid f e s t. Es gibt ihm dingliche Gestalt.
D e s h a l b das Licht der Erlösung, das dem Grafen übers Gesicht huscht, als Morris’ Messer in sein Herz dringt:
der Kristall zerfällt und wird Staub, so daß die Seele freikommt.]

Ontologie des Dichters, nach Descartes.

Ich veröffentliche, also bin ich.
(Der Satz ist umkehrbar.)
(CCCLXXXV).

Allegorien exorzieren müssen. So daß sie hinwegflattern, um sich a n d e r e Träger zu suchen. Argo. Anderswelt. (234).

„Und was“, fragte Michaela Ungefugger, „willst du mir sagen?“ „Schau mal, deine Mutter…“ s o, daß die, die alleine abseits stand, nichts merkte, zuckte Frau Kumanis Kopf in ihre Richtung „… nein zieh nicht solch ein Gesicht. Schließe Frieden. Da ist, ich spüre das, eine Gefahr.“ „Gefahr? Pah! Woher soll die rühren?“ „Ich weiß es nicht. Aber es ist etwas angefangen. Nenn es ein Schicksal. Das will sich erfüllen. Und so etwas ist nicht gut, nicht zwischen Müttern und ihren Kindern.“
Hatte Frau Kumani wirklich von Medea geträumt? Ahnte sie etwas? hatte gesehen, wie eine Mutter ihr Kind zerriß, es entzweiriß? dem Jason ihrer beider eigenes Blut zerriß? das hier nicht seines w a r, doch ihm angehörte – oh diese mächtigen Allegorien, die sich auf uns, i n uns stürzen! Nie sind sie genau, immer ist ihr Wiedererscheinen nur ähnlich, so daß wir selbst sie nicht merken, wenn sie uns ergreifen. Wir brauchen dann Menschen vom sensiblen Range der Macchie: „Unheil nur kommt aus solcher Feindschaft, Unheil für alle, du unerbittliche Jasonfrau.“ Michaela Ungefugger schnob. Im Lager war laute Bewegung. Es war nicht viel Zeit. „Habt ihr euch je umarmt?“ fragte Frau Kumani. „Nein“, sagte Michaela, „jedenfalls entsinn ich mich nicht.“ „Ich denke, i h r seid die Menschen! Ich denke, i h r habt die Seele?“
Denn, in der Tat, der Präsidentengattin war der Anblick des Paares schmerzhaft geworden, so daß erneut der Groll in ihr wühlte; leise erst; immer wieder schüttelte Carola Ungefugger den Kopf, um das loszuwerden. Es wollte nichts nützen, übernahm sie: Neid Verlassenheit, was hatte sie denn für ein Leben geführt? ein solches erbärmliches Leben im Reichtum! Was hatte ihr Mann ihr angetan! Nun sollte sein Kind -
denn ihres war es doch nie gewesen, hatte sich doch immer von ihr distanziert und rein dem kalten unsterblichen Vater zugeneigt - und nun, da es sich g e g e n den gewandt, nahm die Tochter noch immer nicht ihrer Mutter Hand, grüßte sie nicht einmal, schenkte ihr keinerlei Blicke - hatte die Kälte des Vaters geerbt, dachte Carloa Ungefugger, ach was würde Jason noch leiden! dem das selbstverständlich aufgefallen war, wie sich seine Freundin gegenüber der Mutter verhielt, und vielleicht war für sie sogar d a s das Schlimmste: der Mitleidsblick, den Aissa der Stromer der verschmähten Mutter zuwarf bisweilen – hatte sie so etwas nötig? –
- sollte also Toni Ungefuggers Kind die Geborgenheit und zugleich Freiheit erlangen, die ihr, der Mutter, versagt gewesen war und weiterversagt bleiben würde? da sollte ihr Kind durchkommen mit all seiner Kälte? - Nein!
So ging das in Carola Ungefugger quer und quer, wuchs an, nahm völlig Besitz von ihr, Stunde um Stunde, und d a s war’s, was der anderen Mutter, Frau Kumani, nicht entging, wie sich die Miene der verschmähten Frau verdüsterte und sie einen ganz starren Blick bekam. Sie hatte sich in der Gewalt, dafür war sie lange genug Präsidentengattin gewesen, das wohl, aber es brauchte, dachte Frau Kumani vielleicht, nur einen Zünder, um ihr zu entgleiten.
„Du mußt die Feindschaft beenden“, sagte sie, „für uns alle. Aber auch, mein Kind, für dich selbst.“
Jeder anderen hätte die verwöhnte junge Frau ihre zickigste Nase gedreht, vor Yessie Macchie aber hatte sie eine ebensolche Achtung wie vor Aissa der Wölfin; momentlang war sie unsicher, das war ihr deutlich anzusehen: dieser Schattenschimmer, der über die helle Plastik ihres Gesichtes lief. Dann sagte sie, ohne aufzublicken: „Ich werde drüber nachdenken“ – und startete den Motor.

ARGO 233 <<<<

Kaschmir. (1). Der Anfang des Entwurfs.

Er fiel durch diesen Pullover auf, einen sehr weit geschnittenen dunkelgrauen Pullover, der bis unter die Oberschenkel reichte und so deutlich auf einen Frauenkörper geschnitten war, daß genau dies Kortes Männlichkeit etwas überaus Markantes gab; bei anderen als ihm hätte ein solches Kleidungsstück verweichlichend gewirkt. Ihm hingegen gab es einen geradezu machistischen Zug. Dabei war er immer ein sanfter Mensch gewesen, einer von denen, die weder Lebenslauf noch Anlage jemals dazu gezwungen hatten, Haltung gegen Widerstände durchzufechten. Trotzdem hatte ihn Arina Schmidt vor zwei Jahren verlassen. Ihr war der liebenswerte Kerl offenbar zu liebenswert gewesen. Hätte er doch nur einmal losgebrüllt, hatte sie an jenem leuchtenden Montagmorgen gedacht und ihre Sachen gepackt; da war er kaum aus der Tür zu einer Arbeit, der er ganz mit derselben harmonischen, doch eben darum ehrgeizlosen Freude nachging. Arina hingegen war zielstrebig, sie schwebte mit einer Leichtigkeit über die Parketts ihrer juristischen Karriere, daß kein Mensch bemerkte, welch energischer Wille dahinterstand. Tatsächlich machte die brünette, hochgewachsene Frau einen ganz ebenso verträumten Eindruck wie ihr freundlicher Mann. Deshalb hatten beide allen, Freunden wie entfernten Bekannten, stets für ein ideales Paar gegolten.

Besuch in der Heimat.

Heimat-150506

Unschuld des Racheobjekts. Mißbrauch ff.

Damit sich >>>> die Harmonisierung vollziehen kann, muß das Racheobjekt jemand sein, der unschuldig ist. Denn das mißbrauchte Mädchen will mit gleicher Münze heimzahlen können; nur dann wäre der Ausgleich geschaffen. Würde nun der tatsächliche Mißbraucher gestraft, träfe es einen Schuldigen: genau das stellt den ersehnten Ausgleich aber nicht her. Sondern der Mißbraucher „soll erfahren, wie das ist“. Dazu muß er selbst hilflos und unschuldig sein; als Schuldigen t r ä f e ihn nämlich dasselbe oder ein ähnliches Schicksal n i c h t, sondern seine Strafe bedeutete nur: man tut ihm etwas für etwas an, wofür er etwas kann. Also für eine Schuld, wie sie das mißhandelte Mädchen selber nicht hatte. Ihn zu strafen, widerspricht geradezu dem Gebot des erstrebten Ausgleichs nach Wiederholung. Deshalb eignet sich der wirkliche Täter gar nicht als Racheopfer. Denn damit einer „erfährt, wie das ist“, muß er ja ebenfalls unschuldig und hilflos sein.
Also wird die Rache an einem Unbeteiligten ausgetragen; es geht gar nicht anders. Damit sich das nun moralisch rechtfertigt, wählt dieser unbewußte Prozeß ein Opfer, dessen Konstitution sich für einen Statthalter e i g n e t – jemanden nämlich, der den Mißbrauch symbolisch zu repräsentieren weiß. In irgendeiner Weise wird er immer dominant sein – z. B. sozial besser gestellt oder älter, also ‚reifer’ -, und zusammen mit einer solchen Dominanz führt seine Unschuld-am-Fall-selbst zur Idealfiguration des wiederholenden Täters. So daß die Rache guten Gewissens exerziert werden kann: das Racheobjekt ist nun mächtig und hilflos zugleich, es erfüllt b e i d e Notwendigkeiten. Und zwar besser, als der eigentliche Mißbraucher selbst.

(An anderem freilich ‚darf’ das Racheopfer schuldig sein, das ist sogar - moralisch - der Rächerin nützlich. Denn es verbindet ihn objektiv mit dem wirklichen Täter.)

"Denn ihrer ist das Himmelreich." Dialektik der Moral.

Wer straft, macht sich schuldig. Nicht aber, wer das nicht weiß.

(CCCLXXXVIII).

Europäischer Notstand. Argo. Anderswelt. (235).

Also Eidelbek fuhr mit seinen verbliebenen Leuten nach Buenos Aires zurück und fand das zentrale Europa tatsächlich in Auflösung begriffen, und zwar ebenso einer inneren, die zu Vandalismus und Plünderung führte, zu einer so offenen wie restlos ungerichteten Revolte, wie einer objektiven, weil ganze Stadtteile durch die Digitalisierung verschwunden waren und es aussah, als hätte man riesige Gebiete nicht-metaphorisch aus der Erdkunde radiert. Von denen waren nur noch Flächen geblieben, die mittlerweile erschreckend dem computertechnischen Gitternetz des Weststadt glichen. Und in den verbliebenen Teilen tobte der Mob, so daß selbst die, die unverbrüchlich ihren Pflichten nachgehen wollten, gar keine Chance hatten, das auch zu tun. Die Unsterblichen Reichen, nahezu alle, waren davongeflogen in ihren Privatjets. Hatten verfügt. Oder, so weit denn die Banken noch handlungsfähig blieben, aus dem Ausland hatten verfügen wollen. Weshalb auch die privaten Wachschutzgesellschaften, die einen Großteil der modernen gesellschaftsordnenden Exekutive stellten, zunehmend verwahrlosten; die einfachen Leute, aus denen sich die Wachleute rekrutierten, waren nicht nur, da ohne direkte Führung, orientierungslos, sondern einige nutzten Waffen und neues Naturrecht für eigenen Machtzuwachs, was erst Kämpfe innerhalb der Organisationen-selbst provozierte, dann schon zivile Mißbrauchsakte gewaltsame Unterdrückung; man munkelte von Polizeibaronen, von sprichwörtlich Schlachten in den Präsidien, sowie, sowieso, von Schutzgelderpressung. Zudem strömten die in den Brachen internierten Kriminellen, weil kaum noch jemand an den Zugängen Dienst versah, nach Buenos Aires hinein. Es war, dachte Eidelbek, totale Anarchie, eine Entropie, dachte Cordes, gegen die von Zarczynskis und Fischers Frankfurtmainer zivile Gegenregierung, dachte ich, fast keine Chance hatte.

>>>> ARGO 236
ARGO 234 <<<<

Mißbrauch & Fatalität. Zur Rache und ihrer Dynamik.

Oft werden Männer, die an den traumatisierenden Geschehen gar keinen Anteil hatten, aber sich als Projektionsfiguren eignen, zu Opfern der (fehlgeleiteten) Rache. Und zwar gerade diejenigen, welche (deshalb?) der Rächerin tiefstes Liebesobjekt sind und also, nach deren Umarmung und Gegenwart und nach deren Schutz die einst mißhandelte Frau sich so sehnt: nach der sich das Mädchen in ihr sehnt. Denn >>>> in unseren frühen Verwundungen b l e i b e n wir Kind.
Nur bei den wirklich Geliebten ist nämlich jene Nähe da, deren die Rache um so mehr bedarf, als sie nichts anderes ist als ein ständig schmerzendes, in seiner Unbewußtheit unendliches Bedürfnis nach Ausgleich, mit anderen Worten: nach Harmonisierung. Diese Unbewußtheit ist eine Funktion des Rachebedürfnisses und damit eine Folge des vorhergegangenen Mißbrauchs, in ihr spiegelt sich die völlige Hilflosigkeit des Opfers wider. Damit sich Rache, also ein Ausgleich, vollziehen kann, muß die Hilflosigkeit noch und noch reinszeniert werden: denn das M ä d c h e n ist es doch, das sich wehren, das zurückschlagen will. Es ist mitnichten die Frau, als welche die Seele eben n i c h t hilflos wäre (oder im demokratischen Selbstverständnis der Emanzipation: nicht hilflos zu sein g l a u b t). Deshalb wird derjenige, der den unbewußten Prozeß in einen zu verwandeln sucht, der sich seiner bewußt wird, in einer solchen Konstellation zum entschiedensten Gegner – weil er ja, gelänge ihm sein Vorhaben, dem Opfer die Möglichkeit n i m m t, sich zu rächen. Jeder, der sprechen will - was ein anderes Wort für klären ist -, wird dann seinerseits als Mißbraucher wahrgenommen: Er mißbraucht, symbolisch, das Mädchen, weil er es abermals hilflos macht, da es sich dann nicht mehr rächen k a n n; dem bewußt gewordenen Prozeß wird die moralische Basis entzogen: So wird er als jemand wahrgenommen (und öffentlich bisweilen so hingestellt), als wiederholte e r den Mißbrauch. In ungünstigen Fällen steht er schließlich wirklich als Mißbraucher da, indes den tatsächlichen Mißbraucher das Sprechtabu schützt. Mit jenem und allen, die den einstigen Mißbrauch deckten oder die sogar seine Handlanger waren - etwa mit Müttern, die schwiegen - kann dagegen sogar nicht selten ein freundlichster (harmonischer) Umgang weiterhin gepflogen werden.

(Es gibt auch mißhandelte Jungen. Für die gilt, sehr wahrscheinlich, Ähnliches.)

Evolution der Allegorie.

Allegorien e n t w i c k e l n sich.
Auch die Muster unterliegen möglicherweise einem Prozeß, der ihr Überleben sichert und sie den jeweiligen psychischen und gesellschaftlichen Verhältnissen anpaßt, die uns Natur geworden sind oder die wir wie Natur e r l e b e n (i.e. Zweite Natur – die Dritte wäre der kybernetisch-imaginäre Raum). Das wäre der Grund dafür, daß sie nie identisch erscheinen, sondern immer nur ähnlich sind und von den Betroffenen - die wie von Nachtmaren befallen, bzw. teils von gleichsam intruders übernommen sind – derart selten erkannt werden können. (Dazu paßt, daß sie oft gar nicht erkannt werden sollen, weil die Verwundung selbst als Schändung, die man nicht zugeben darf, erlebt wird.)
Auch organische Parasiten passen sich evolutionär sich verändernden Bedingungen, also den Veränderungen ihrer Wirte an. Eine Allegorie kann, in ihrer ü b l e n Ausprägungen, ein Parasit der Seele sein: wie ein Schmarotzer ü b e r f ä l l t sie den Menschen und nährt sich an ihm.
Eine solche Entwicklung der AllergorienArten kann dann dazu führen, daß zum Beispiel das Muster „Medea“ scheinbar unversehens als ein, sagen wir, Muster „Elektra“ in Erscheinung tritt. Denn wenn der Grundgedanke einer Evolution auch der Wirkprozesse stimmt, wird es mit großer Wahrscheinlichkeit - wenn auch viel seltener - Mutationen der Wirkprozesse geben: Evolution und Mutation psychischer und sozialer Stimuli sowie der (psychischen) Reaktionen auf sie.

(CCCLXXXVII).

Metaebenen, wechselseitig verschlungen. Argo. Anderswelt. (236).

Ich hatte unterdessen eine gerichtliche Vorladung erhalten; Gregor, mein Anwalt, war völlig ruhig. „Das Verfahren stellen die ein“, sagte er, „nur weil du etwas beschrieben hast, das dann eintrat, kannst du schwerlich auch nur als Sympathisant belangt und schon gar nicht wegen Mittäterschaft verurteilt werden.“ Ich war mir da, poetologisch allerdings, nicht g a n z so sicher. Doch gehörten auch meine Zweifel nicht auf die Anklagebank. Unter ziemlichem Knirschen wurde mir schließlich sogar das konfiszierte Geld zurückerstattet, das sogar noch dann, als ich mein Bußgeld wegen der Beamtenbeleidigung bezahlt hatte, eine erkleckliche Summe vorstellte. Jetzt hatte ich, wenn auch höchst indirekt, tatsächlich mal etwas mit meiner Dichtung verdient.
Man kann Cordes nicht übelnehmen, daß er über diesen Einfall auflachen mußte. Sozusagen sah er meinem letzten Grundes allerdings heiklen Triumph ausgesprochen ironisch zu….

- aus sagen wir Rache ließ ich ihn zu sich kommen, weshalb er bemerkte,
daß er am Küchenfenster gar nicht mehr oder sowieso nicht stand. Er war
völlig in Gedanken und Erzählung versunken gewesen und blinzelte nun
nahezu erschrocken heraus; erzählt hatte er nämlich gar nicht mehr laut,
sondern nur noch für sich. Deshalb war im Berliner Technikmuseum durch
die Zuhörergruppe vor der Nebelkammer eine ebensolche Unruhe geweht
wie durch durch die Menschen in Točná, kurz bevor Gelbes Messer
Erissohn, den Achäer, erstochen hatte, der ihnen wieder
eine solche Zuversicht gab:

Nicht ist fest umzäunt die Grenze des Lebens; ein Gott treibt,
Ja, es treibet der Mensch sie zurück, die Keren des Todes.

ARGO 235 <<<<

Programmfehler beim Versenden des Newsletters.

Er ging wieder einmal mehrfach, aber nicht an alle Adressen hinaus. Die Dschungel bitten um Entschuldigung.
Da wir jetzt besser davon absehen, es ein drittes Mal zu versuchen, hier an anderer Stelle der Text:

IMMANUEL KANT UND DER STOFFWECHSEL.

Sehr verehrte Damen, sehr geehrte Herren,
etwas verspätet mit dem Newsletter, haben wir für diese Woche >>>> einen kleinen humoristischen Auszug aus dem WOLPERTINGER-Roman auf die fiktionäre Website gestellt – einmal als private Verbeugung vor einer Reminiszenz, der ich gestern auf der Rückfahrt von der Oldenburger Lesung nach Bamberg erlag, - zum anderen aber auch, um den Roman-selbst im Bewußtsein zu halten und Sie vielleicht ein wenig zu locken, dieses Buch dann auch mal zu kaufen.
Lesen Sie die Stelle laut, dann kommen Sie über die absurden Verschachtelungen nicht nur „gut hinweg“, nein, Sie werden ein höchstes Vergnügen haben und wahrscheinlich einige Male darinnen, wenn Sie sich verhaspeln, schallend auflachen müssen.
Hoff ich zumindest.
Ihr
ANH

„Angenommen, daß“. Möglichkeitenpoetik. Argo. Anderswelt. (237).

Möglicher Einschub:Um erzählen zu können, was de facto weiterhin geschah, müssen wir annehmen, daß Jason Hertzfeld nicht, wie bislang erzählt, n e u n Jahre, sondern daß er sechzehn Jahre alt ist, obwohl, seit er mit seinem Vater nach Kehl zog, nicht mehr als drei Jahre vergangen sind.Die poetische Konsistenz bedarf nicht einer realistischen Chronologie. In einem Roman ist ohnedies alles immer nur möglich.
Stimmt das Erzählfeld, der untergelegte Erzählhof, dann kann ein solches Buch immer noch ‚realistischer’ sein als die sog. Realistische Literatur, die sich an die Alltgserfahrung und Alltagswahrscheinlichkeit hält – einer letzten Endes je rein subjektiven WahrnehmungsÜbereinkunft. Tatsächlich stellt - sofern die Leser diesen Schnitt akzeptieren und weniger mitzudenken als mitzufühlen bereit sind - der möglichkeitspoetische Text (womit eine Geschichte gemeint ist) sehr viel weitergehende Einsichten an die Hand und das Herz und den Geist, Einsichten, die aus dem Geschehen selbst entstehen und nicht selten sogar dem Dichter selbst unbekannt waren, bis er sie dann, der Textbewegung folgend, niederschrieb.

>>>> ARGO 238
ARGO 236 <<<<

„Und sie erkannten einander.“ Anagnorisis. Argo. Anderswelt. (238).

Wen Michaela Ungefugger freilich länger und mit höchster Ambivalenz ansah, war Oìsin, den nun ehemaligen Internatsmitschüler; sie hatte erst kaum geglaubt, wen sie da wiedersah – derart männlich war der junge Finnsohn geworden, daß sich, sagen wir, ihr Unbewußtes weigerte, ihn als denselben wiederzuerkennen, der ihr durch seine gefühlige Schwärmerei immer so lästig gefallen war. „Hallo Oìsin“, hatte sie nur gesagt, noch bevor überhaupt etwas anderes gesprochen worden war. „Tag, Michaela“, hatte Oìsin uninteressiert geantwortet, auch mehr gemurmelt, als tatsächlich ausgesprochen.
„Ihr kennt euch?“ fragte Jason.
Oìsin antwortete nicht drauf, nur Michaela Ungefugger sagte: „Ja, aus Schulpforta, lycée de vents, Belfort. Mein Vater hat ihn da wegholen lassen.“ Mehr erzählte sie nicht, und auch Oìsin, sowieso, schwieg dazu.
Dennoch war er nicht unbewegt, so wenig wie Sola-Ngozi. Die Amazone hatte ihn nur angesehen und gewußt: das ist mein Mann. Es gab da gar keine innere Diskussion, nichts Fragliches, nicht einmal die Unruhe, die jede unvermerkt aufgehende Verliebtheit begleitet. Es gab nur entschiedenes Wissen. Sei es nun, daß sich das auf ihn übertrug, sei es, daß ganz das gleiche, von sich aus, auch in ihm geschah, sah er sie mit demselben Blick an. Beide hatten das Gefühl, sie hätten bereits beieinandergelegen und sich danach für kaum mehr als ein paar Stunden getrennt. Sie ahnten nicht, daß dies die bleibende Ausstrahlung des Wunders der vergangenen Nacht war, dem wir den Titel eines Notturnos gaben.
Übrigens bekam unter den anderen einzig Kignčrs etwas davon mit, der aber ganz unmittelbar. Momentlang ging ein Zucken über das schartige Gesicht dieses Rauhbeins. Er ja a u c h hatte begonnen, die Amazone sehr zu mögen, nicht im verliebten Sinn, nein, für so etwas war er sowohl zu alt (und sie für ihn zu jung) als noch viel zu sehr in Corinna Frieling gebunden; wohl aber in einer Form zugeneigter Hochachtung. Er spürte den Impuls, Sola-Ngozi zu berühren, vielleicht seine rechte Schulter kurz ihre linke berühren zu lassen, aber seine Diskretion erlaubte ihm nicht einmal das.

>>>> ARGO 239
ARGO 237 <<<<

Zu „Twentyfour“ insgesamt.

Kam mir - wegen der in der Serie permanent gestalteten Konflikte von Staatsraison und innerstem Eigeninteresse, wegen der Verluste Liebes- und politischen Konflikte, vor allem aber derjenigen moralischer Natur - immer wieder Heinrich v. Kleist in den Sinn. Und das, was seine Textmaschinen genannt wird. Es ist mir eigentlich kein anderer moderner Autor, außer vielleicht Kafka noch, bekannt, der so unerbittlich d a s wieder ins Recht der literarischen Wahrheit gesetzt hat, was in der Antike ‚Tragik’ genannt wurde und was wiederum ich mit den Allegorien zu fassen versuche. Wobei es bei Kleist eben grundsätzlich um moralische Fragen geht und nicht, wie bei Kafka, um ein unbewußt von außen auf den Handelnden wirkendes, ihm letztlich unbegreifliches Geschehen. Kafkas Erzählungen bekommen das als Projektionen innerer Zustände in den Griff; deshalb verlangen sie so nach ihrer Interpretation. Bei Kleist g i b t es nichts zu interpretieren; alles folgt einer unerbittlichen moralischen Notwendigkeit. Er ist furchtbar realistisch. Und er ist immer bewußt.
Auf „Twentyfour“ gewandt: Es ist ohne jede Frage notwendig, daß aus jemandem, der möglicherweise weiß, welches Ziel die abgeschossene Missile hat, ebendas herausbekommen werden muß, und zwar in gebotener Kürze; da ist jedes Mittel recht, auch Folter. Es ist aber ebenfalls ohne Frage notwendig, daß die verfassungsgemäßen Rechte solcher Befragten einzuhalten sind. Dieser Konflikt ist o b j e k t i v. Zählt die Einhaltung dieser Rechte mehr als die Rettung von Millionen? Es k a n n nur, wird es gebrochen – und sei es mit Erfolg, also w i r d wegen angewandter Folter die Katastrophe verhindert - - es k a n n nur, obwohl er Recht hatte und Millionen Menschen mit seiner Handlung das Leben rettete, der Folterer angeklagt und verurteilt werden. Wenn denn die proklamierten Menschenrechte-insgesamt in unbefragbarer Grundsätzlichkeit erhalten bleiben sollen.
Das ist eine typisch kleistsche Konstruktion. Jack Bauer erhält vom Päsisidenten den - inoffiziellen – Auftrag, unter Anwendung jedes Mittels die Katastrophe abzuwenden, er wendet Folter an, er wendet die Katastrophe damit a b – und wird von demselben Auftraggeber offiziell eines Menschenrechtsverbrechens angeklagt und dann im Zweifel seinerseits hingerichtet. Kleist geht da noch weiter: Derjenige, der weiß, daß er, um höchsten Schaden abzuwenden, Menschenrecht bricht, hat sich hinterher selbst anzuzeigen und einem Verfahren und auch der Hinrichtung zu stellen. Und zwar wegen des moralischen Prinzips, das die Grundlage auf Menschenrechtsbasis gestalteter Gesellschaften ist.
Für die Serie typisch ist, daß immer wieder gefoltert wird, auf beiden Seiten, zwecks Erreichung des je gesetzten Zieles. Das hat für den Zuschauer etwas ebenso Selbstverständliches wie Furchtbares, der Griff der CTU-Agenten zum Folterkoffer (hier: gefüllt mit Chemikalien, die den zu Vernehmenden gespritzt werden), zu Elektroschlägen und Apparaturen, die psychische Qualen bereiten, ist in „Twentyfour“ geradezu routiniert; solange davon offiziell nichts lautwird, hat auch niemand ein Problem damit; ist aber als Weisungsgeber der US-Präsident involviert, zieht sich Kleists Textmaschine um die Beteiligten zusammen.
In den gleichen textmaschinellen Zusammenhang, nur umgekehrt, gehört, was in der Art einer Kronzeugenregelung funktioniert: Damit Informationen erlangt werden, die das Schreckliche nicht-Vorstellbare verhindern können, garantiert man mehrfachen Mördern Berufskillern fanatischsten Terroristen ihre spätere Immunität. Und zwar auch denen, die eigene Liebste umbrachten. Überhaupt behandelt „Twentyfour“ vor allem Trennungen, Ab-Trennungen, Abtrennungen von eigenen Gefühlen und die Veruneigentlichung - Textmaschinisierung - der Personen. „This is, why I flew this job“, sagt Almeida seiner wiedergefundenen Geliebten. Sie antwortet: „You want me to leave all, I ever was?“ Er nickt und sieht sie an, mit einem Blick, in dem zugleich radikale berufliche Entschlossenheit und seine Tränen stehen.
Und was die „Kronzeugen“ anbelangt, so ist es eine große und zugleich furchtbare Stärke dieser Serie, daß das Drehbuch oft keinen Ausgleich dadurch schafft, daß solche Freikommenden aus anderen, zufälligen Günden dann d o c h umkommen, sondern daß sie hinterher tatsächlich freisind. Übrigens habe ich den Eindruck, daß die volle Gewalt der Zusammenhänge wirklich nur deutlich wird, wenn man die Serie, wie ich nun schon zum vierten Mal, am Stück sieht, also in ihr lebt, ohne daß Werbeblöcke und Alltag diese erlebten Zusammenhänge zerreißen, bzw. verwischen können.
Insgesamt ist die Neigung zum Happyend für eine US-Produktion dieser Bedeutung auffallend gering - was sehr wahrscheinlich an der Menge von Personen liegt, mit denen hier umgegangen werden muß. Und manchmal läßt es einen ganz anders aufhorchen, nämlich wenn es bei allem propagandistisch transportierten US-Patriotismus und bei aller Idealisierung der Army unvermittelt zu solchen Dialogen kommt:
Habbib Marwan (ich weiß nicht, ob man ihn so schreibt), der planende Kopf der Terroristen, sitzt dem US-Agenten gefesselt gegenüber. Der bietet ihm, erfolglos, eine solche Kronzeugenregelung an. Marwan sagt: „And besides, there is a problem. Your president is seeing me evil.“ Bauer: “As you see us.” Marwan: “Yes.”
Damit ist der Grundkonflikt in allerkürzester Zeit auf den textmaschinellen Punkt gebracht.
(Daß das, was den terroristischen Akten vorausging und von den Terroristen auch öffentlich als Imperialismus und Mißachtung der Menschenrechte seitens der USA formuliert wird, auf weltpolitischer Ebene tatsächlich nicht an den Haaren herbeigezogen ist, im Film k e i n e Darstellung findet - also die Vorgeschichte und Motivation fanatischer terroristischer Aktionen -, muß nicht eigens gesagt sein; aus dramaturgischen Gründen ginge es auch gar nicht anders. Doch wann immer US-Militär und US-Agenten in dieser Serie US-Interessen schützen und/oder durchsetzen wollen, zeigt die action sehr genau, was gemeint ist.)

Die Europäische Mauer. Argo. Anderswelt. (239).

Man hörte selbst in dieser unmittelbaren Mauernähe keinen Thetislaut – und wußte doch um das gewaltige Tosen, das einen erwartete, stünde man erst ganz oben (aber wie hinaufkommen?), eintausenddreihundert Meter reichte das Europa einfassende Ungetüm in die Höhe; es hatte eine Dimension, die es noch sehr viel weniger wirklich machte als die in jede andere Richtung wie endlos ausgebreitete mathematische Landschaft des furchtbar rechtwinkeligen Rasters, das von dem ihrer Illusionen nun restlos beraubten Weststadt zurückgeblieben war – n i c h t s war mehr, diesem D i n g gegenüber, wirklich, diesem letzten aus aller zusammengezogenen Menschheitskraft geballten Gürtel, den sich die Zivilisation gegen Natur-selbst mit einem so enormem wie hybriden Behauptungswillen umgeschnallt, vermittels dessen sie Natur von sich weggeschnallt hatte. Wer jemals das Kapital gefrorene Arbeit genannt hat, würde die Mauer vereiste Kultur genannt haben müssen. Es war ein verdinglichtes, sich gleich einem monströsen Grabstein halbschräg in den Boden gerammtes Abendland und zugleich, jetzt, die Begrenzung eines Friedhofs vorzeitlicher Giganten, der noch über deren Tod hinaus kein Vergessen zulassen wollte, kein Flüssigwerden und Fließen, sondern ewige und wär es denn versteinerte, fossile Identität. Das ging weit über alle Köpfe, über der Argonauten Köpfe: nicht Mensch nicht Holomorpher hatte für Zehnminuten ein Wort.

>>>> ARGO 240
ARGO 238 <<<<

Hülsen & Strings.

Wir sind um die Informationen, die wir tragen, herumgewickelt. Das „wir“ ist Teil des Behältnisses und dieses selbst ein Teil der Informationen: alles zielt auf Weitergabe, die im organischen Leben „Vererbung“ genannt wird. Dennoch sind wir nicht, im herkömmlich verwendeten Sinn, „Hülsen“, sondern viel eher strings: die Hülse-selbst ist eine Funktion der Informationen; eine andere ist die Persönlichkeit als zumal dasjenige, was sich dieser Erkenntnis dadurch zu entziehen versucht, daß es ein Privates proklamiert. Je infomatischer eine Gesellschaft nun wird, desto stärker auch die Gegenmacht, die an der Freiheit des Subjektes festhalten will, weil sie das einzige wäre, das die Vorstellung einer wesenhaften Ich-Person erlaubt. Das, was wir nicht teilen (wollen), nennen wir privat, und zwar gegen das bessere Wissen, daß alles, als Information, die es ist, ohnedies ‚geteilt’, also auf mehreres anderes wechselwirkend bezogen ist und bezogen sein muß. Es wäre sonst entropisch und das Persönliche, das sich zugleich gegen diese Erkenntnis mit Begrifflichkeiten wie solchen der Privatheit abschottet, überhaupt nicht vorhanden.
Insgesamt ist die Kategorie einer autonomen Substanz (des ‚Wesens’) so wenig mehr haltbar wie die des Akzidentiellen. Es g i b t nicht das private Ich – nicht anders jedenfalls als in Form eines Vorscheins, der das Eigentliche Wirkende überstrahlen – der darüber hinwegtäuschen soll.

(CCCLXXXIX).

An Birgit Vanderbeke.

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Liebe Birgit,
das ist ein sehr schönes und klares Vorwort zu Deinem "Bettel"-Buch; allerdings fühlt es sich komisch an, in einer solch illustren Reihe von Dichtern als einziger Vertreter der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur dazustehen - zumal ich ja eventuell zu jenen g e h ö r e, die "eher geheim als ein Tipp" sind - eine glänzende Formulierung, im übrigen - auch wenn sie mich ein bißchen bitter schlucken ließ.
Ganz herzlich aus derzeit Bamberg:
Alban
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Lesung/jour fixe in der Villa Concordia Bamberg. 23. Mai 2006, 19 Uhr.

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Alban Nikolai Herbst liest Anderswelt.

Planung

I
thetis1
Das Gerling/Jensen/Goltz-Kapitel: Geschichte des Neuen Europas am Beispiel der Entwicklung des modernen privaten Polizeiapparats.

II BA-20Anderswelt
Deters’ Spaziergang durchs Scheunenviertel und die erste Begegnung mit Elisabeth (Els) Siddal im COUPOLE (Hackesche Höfe/Buenos Aires).

III
ARGO. ANDERSWELT.

Nullgrund.
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EINTRITT FREI.
 



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