Böhlau Verlag GmbH & Co KG
Wiesingerstraße 1
A-1010 Wien
Tel.: 43-1-330 24 27-0
Fax: 43-1-330 24 32
E-Mail: boehlau(at)boehlau.at
Internet: http://www.boehlau.at
Zur Geschichte des Böhlau Verlages
Mitten im 30-jährigen Krieg, im Jahr 1624, wurden am Weimarer Fürstenhof erstmals Bücher gedruckt. Aus dieser Hofbuchdruckerei entwickelte sich im 19. Jahrhundert der Böhlau Verlag, mit bedeutenden Werken zu den historisch ausgerichteten Geisteswissenschaften. Nach dem Ersten Weltkrieg rettete ein Autor des Verlages, der Rechtswissenschafter Geheimrat Prof. Dr. Karl Rauch zunächst die Savigny Zeitschrift für Rechtsgeschichte und schließlich den gesamten Verlag aus der Weltwirtschaftskrise der 1920er Jahre. Er begründete das heute noch bestehende Verlagsprofil.
Die Häuser in Wien und Köln wurden erst nach dem Zweiten Weltkrieg eröffnet. Heute ist Böhlau mit seinen drei Standorten Weimar, Köln und Wien, einer der wenigen noch unabhängigen und privaten Wissenschaftsverlage mit alter Tradition und internationaler Bedeutung.
Programmschwerpunkte sind seit jeher vor allem Geschichte und Rechtsgeschichte, aber auch Sprach- und Literaturwissenschaft, Kunst- und Kulturgeschichte, Kirchengeschichte und Theologie, Philosophie, Bildungsforschung und Publizistik; neuere Tendenzen sind historische Anthropologie, Biowissenschaften, Genderforschung, Globalgeschichte und andere Themen aktueller Forschung.
Als Gesellschafter von UTB forciert Böhlau Bücher für das Studium in all diesen Bereichen.
Daneben wird seit langem auch für ein breiteres Lesepublikum, mit starker Unterstützung durch den Buchhandel, das Wissenschaftliche Sachbuch kreativ weiterentwickelt.
Besonders reichhaltig ist das literaturwissenschaftliche Programm des Böhlau Verlages. Die Buchreihe Literatur in der Geschichte - Geschichte in der Literatur, herausgegeben von Klaus Amann und Friedbert Aspetsberger in Verbindung mit Claudio Magris, umfaßt bisher 49 Bände, darunter große Überblickswerke wie Ernst H. Gombrichs Gastspiele. Aufsätze eines Kunsthistorikers zur deutschen Sprache und Germanistik (1992), den von Edward Timm herausgegebenen Band Freud und das Kindweib. Die Erinnerungen von Fritz Wittels (1996) oder Walter Fantas Entstehungsgeschichte des 'Mann ohne Eigenschaften' von Robert Musil (2000).
Ebenfalls in dieser Reihe erschienen ist das von Murray G. Hall und Gerhard Renner 1992 herausgegebene und 1995 in überarbeiteter Form neu aufgelegte Handbuch der Nachlässe und Sammlungen österreichischer Autoren und große Biografien wie Arnolt Bronnen von Friedbert Aspetsberger (1995) und Egon Erwin Kisch von Marcus G. Patka (1997).
In der Reihe Literatur und Leben (bisher 68 Bände) werden kontinuierlich literaturwissenschaftliche Arbeiten vorgelegt, unter anderem zu Robert Musil, George Saiko oder Heimito von Doderer.
Der Böhlau Verlag betreut auch große Editionen wie die 1994 begonnene Ausgabe Hermann Bahr. Tagebücher. Skizzenbücher. Notizhefte, herausgegeben von Moritz Csáky. Mit dem dreibändigen Wörterbuch der Philosophie startete 1997 die Wiener Ausgabe von Fritz Mauthner. Das philosophische Werk, herausgegeben von Ludger Lütkehaus. Die Edition (insgesamt 6 Bände) wurde 1999 abgeschlossen.
Juli 2006