Westdeutscher Verlag Postfach 15 46 D-65005 Wiesbaden Tel.: 0049 / 611 / 78 78 - 394 Fax: 0049 / 611 / 78 78 - 451 E-mail: annette.kirsch@bertelsmann.de Online: www.westdeutschervlg.de
Friedrich Middelhauve, Politiker, Buchhändler und Drucker, hatte die programmatische Absicht, "zur Neuorientierung von Wirtschaft, Staat und Gesellschaft beizutragen". Deshalb gründete er 1947 in Opladen den Westdeutschen Verlag.
Zusammen mit einem kleinen Team verlegte er zunächst wirtschaftswissenschaftliche Lehrbücher und literaturwissenschaftliche Werke. Einer seiner ersten Autoren und Herausgeber war der Begründer der betriebswirtschaftlichen Kölner Schule, Eugen Schmalenbach. 1948 gründete der Verlag die "Zeitschrift für betriebswirtschaftliche Forschung" sowie die "Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie". Auf dieser Basis wurde ein breites Programm für Wirtschaftswissenschaften und später für Soziologie aufgebaut. 1957 kam als weiteres Verlagsgebiet die Politikwissenschaft hinzu. 1960 wurde die "Politische Vierteljahresschrift", 1969 die "Zeitschrift für Parlamentsfragen" gegründet. Seit den siebziger Jahren liegt der thematische Schwerpunkt des Programms im sozial- und politikwissenschaftlichen Bereich. Daneben erscheinen Bücher und Zeitschriften zu Psychologie, Kommunikationswissenschaft, Linguistik und auch Literaturwissenschaft.
Das Verlagsprogramm ist nicht nur inhaltlich, sondern auch durch die Vielfalt der verlegten Arbeiten pluralistisch angelegt: von Forschungsliteratur (Habilitationen, Dissertationen) und Monografien für einen spezialisierten Interessentenkreis bis zu Lexika, Handbüchern und auflagenstarken Lehrbüchern. Ein fester Bestandteil des Programms ist dabei nach wie vor der Bereich Literaturwissenschaft. Hier erscheinen in der Reihe WV-STUDIUM preiswerte Studienliteratur und Einführungen. Neben Abhandlungen zu Literaturtheorie, Rezeptionsgeschichte und Literatursoziologie stehen Untersuchungen zu einzelnen Autoren wie zum Beispiel Peter Weiss (seit 1992 verlegt der Westdeutsche Verlag auch das PETER WEISS JAHRBUCH), Alfred Andersch, Franz Kafka oder Robert Musil. 1998 ist der Symposiumsband Text-Tollhaus für Bachmann-Süchtige? Lesarten zur kritischen Ausgabe von Ingeborg Bachmanns Todesarten-Projekt (herausgegeben von Irene Heidelberger-Leonhard) erschienen.
Ein besonderes Augenmerk liegt auch auf der Literatur der unmittelbaren Gegenwart. Nach dem 1993 publizierten Sammelband Neue Generationen - Neues Erzählen. Deutsche Prosa-Literatur der achtziger Jahre erschien 1997: Baustelle Gegenwartsliteratur. Die neunziger Jahre, herausgegeben von Andreas Erb.
Juni 1998