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Glanz&Elend

Literatur und Zeitkritik

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Glanz&Elend

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Uve Schmidts Kalenderblatt

Mai 2014


Juni, Juli, August,
September, Oktober,
November, Dezember

Januar, Februar, März,
April

Mein erster Mai

Wir hatten spät erst Schlaf gefunden,
denn es war Brauch seit neuer Zeit,
dass bis zuletzt noch Birkengrün gebunden
und in den Mai man tanzte im Arbeitskleid.
Und die prämierten Kollektive waren noch besoffen,

da uns im Morgengrauen die Fanfaren weckten,
die übermalten Landsknechtstrommeln der Söhne
unserer Landarbeiter, damit nicht nur die Werktätigen sich reckten,
sondern auch müde Schüler, Kellner und Hausfraun ohne Löhne
sowie die letzten Mohikaner des merkantilen Mittelstands.

In dem Milljöh erreichte mich der Ruf,
d.h. ich folgte eiligst der Erscheinungspflicht,
dem Echo, das die Salve der Aurora einst unüberhörbar schuf
für alle Welt und das lokale Lautsprecherstandgericht,
dass seine gottesfernen Sprüche in Luthers Hörsaal hallen hieß.

Am Sammelplatz formierten uns die Leiter
zu straffen Blöcken im bunten Feiertagszivil
oder in der Kluft der Jungen Pioniere, welche heiter
vorneweg die Losung trugen SOZIALISMUS, UNSER ZIEL!
Bis kurz vor der Tribüne sich die Marschzahl senkte

und wir mit hochgestreckten Fäusten die Genossen grüßten
und hochleben ließen die genialen Führer der Partei
und dabei nach Bockwurstkesseln schielten und den Büsten
der Fahnenhalterinnen in ihren Trikots aus der Mongolei.
Am frühen Abend dann waren wir alle hackedicht

und ich schrieb etwas später in einem Klassenaufsatz
ohne Scheu und Scham: Den Tag vergess ich nicht!

 

 

 

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Alle 90 Statements
aus Uve Schmidts »Volk ohne Traum« finden Sie weiterhin auf einen Blick:


Volk ohne Traum
Der türkische Alpdruck und die verschnarchte Demokratie
Nightmare USA und wir Schäfchenzähler Germania sucht Gralsritter
Ahoi, Arche Nova! 
Los der Arbeit oder endlich ausschlafen
Traumatamtam
Gute Nacht!
Schwarzer Schlaf
Liebe Nachtwächter!
Stimmen aus der Urne
Stille Nacht
Tränen und Krumen
Im Schlafe kotzen
Der Feind unterm Bett

Nach Sonnenuntergang
Frag würdig!
Bella Leitfigura
Frauen und Kinder zuerst
Fliegeralarm
Ein Hermelin aus Tempelhof
Deutschland, ein Herbstmärchen
Gott ist Atheist
Wetterbericht
Böse Buben
Was glotzt Du?
Oscar der Observer
In memoriam 8.Mai 1945
Ein starker Mann
Übern Damm
Der Fall Eva H.
Esra und andere
Belegtes Brot

Der Rentner im Tschibuk
Märzwehen
Jugendsünden (1)
Jugendsünden (2)
Jugendsünden (3) 
Sportimportexportweltmeister
Tschingderassassabumbum
Der Preis des Friedens
Stinkegeld
Froileins to the front?!
Man träumt Deutsch
Wir wunden Kinder (1)
Wir wunden Kinder (2)
Wir wunden Kinder (3)
Denkmalsdeutsch
Mann oder Frau?
Deutschlandplan (A)
Wahllos in Mainhattan
Heldengedenktag
Wir Weihnachtsmänner
Das wahre Leben
Addio Africa!?
Unter Schneemenschen
Osterbotschaft
Fass ohne Hoden
Roter Westen
Masse Mensch I
Masse Mensch II
Von alter Leidkultur

Friede sei mit uns
Patria o Muerte (1)

Patria o Muerte ! (2)

Brennender Sand
Gegelte und Geölte
Grüne Wolken
Thoooooooor!!!
Quo vadis, Europa?
À la lanterne!
Unter Vollidioten
Schwere Wetter
Christnachtgedanken
Nichts sei umsonst
... der werfe den ersten Schuh
Schimpf und Schande
Rechts, wo mein Herzschrittmacher...
Tabu la Rasa
Tabu II & Betr. Piraten
Orakelhausse
Unser Gold

Beleidigte und Belämmerte
Ladies first
Unter weißen Sternen
Europa, eine verkaufte Braut
Gelbe Gefahren
Urbi et orbi
April, April!

Es lebe der Mai


Abendlanddämmerung

Gedichte mit
Röntgenbildern des Autors

Text lesen

Abendlanddämmerung klingt nach Titelschutzobjekt, ist aber keines, sondern di
e Alte Welt im Spätlicht ihrer Zivilisationsgeschichte, wahrgenommen von der Warte eines Kulturpessimisten. In der Tat verhelfen auch optimale Observationstechniken nur zu Bildern, welche richtiggedeutet werden ollen, im Zweifelsfalle zugunsten der jeweiligen Feindbildvorlage. Allerdings bedarf es keiner Satellitenfotos, um die Mondsichel über Kölln und Kreuzberg zu erkennen, das Kraushaar im europäischen Milchsee und den großen Graben zwischen Schlesien und Schwaben, Alt (Franz) und Jung (Claudia), Pontefix und Cybersex, zwischen Ideal und Kapital: Um die Eingeweide unserer hirnrissigen Gesellschaft auszuleuchten, langt die photopoetische Sonde des Uve Schmidt.
 


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