Home

Glanz&Elend

Literatur und Zeitkritik

Impressum | Mediadaten | Last update: 31.10.2016, 08:07

 

Anzeige
Glanz&Elend

Die menschliche Komödie als work in progress

Ein großformatiger Broschurband
in limitierter Auflage von 1.000 Exemplaren
mit 176 Seiten, die es in sich haben.

Versandkostenfrei bestellen!
 

Veranstaltungstermine
Filmstarts
Literatur | Krimis
Biografien & Briefe
Politik & Geschichte
Philosophie & Zeitkritik
Autoren & Essays
Schiffsmeldungen
 

Uve Schmidts Kalenderblatt

November 2016


2013
Juni, Juli, August,
September, Oktober,
November, Dezember

2014
Januar, Februar, März,
April, Mai, Juni, Juli, August,
September, Oktober, November,
Dezember

2015
Januar, Februar, März, April,
Mai, Juni, Juli, August,
September, Oktober, November,
Dezember

2016
Januar, Februar, März, April,
Mai, Juni, Juli, August,
September, Oktober,
 

Kriegskunst

Als ich ein Kind noch war
und fragte: “Opa erzähl mal
vom Krieg!“ hinderte ihn nur
unser Verwandtschaftsgrad
und Großvaters Respekt vor
handwerklichen Wertschöpfungen
daran, mich in den mannshohen
Standuhrkasten zu sperren, mit dem
Gesicht einwärts bei minimaler Luftzufuhr,
wie wir vom siebten Geißlein wussten…
 
Da ich aufgewachsen war inmitten
bestbürgerlichen Wandschmucks,
d.h. nicht umgeben war von floralen,
religiösen und patriotischen Motiven
,
sondern durchweg von originalen Kunst-
werken deutscher akademischer Schulen
der letzten Jahrzehnte überwiegenden
Friedens in unseren Reichsgrenzen,
waren die mir zugänglichen großen
vaterländischen Bildbände meiner Oma
 
eine konkurrenzlose Augenweide
des luftkriegsgenervten Enkels,
der nunmehr im Stillen genießen
konnte die längst verrauchten
See- und Landschlachten seiner Ahnen,
wenngleich nur im Albumformat (Text
15% der Gesamtpapierfläche) und selten
im Vielfarbdruck, indes beeindruckten
die monochromen Grafiken mich mehr
als die Schwarzweißphotographien selbiger Epoche.

Und natürlich durfte ich als Fünfjähriger
noch nicht in Kinofilme mit WOCHENSCHAU.
Erst nach der Kapitulation bekam ich
taufrischen Krieg zu gucken, denn die
Amis kämpften in Korea, die Franzosen
in Indochina, die Engländer in ihren Kolonien
und die Juden in Palästina für Israel und
wer wollte, konnte sich in der Frontstadt Berlin
die verschiedenen feindlichen Perspektiven rein-
ziehen, bevorzugt als Western mit Indianern,

indes wir daheim die sowjetischen Heldenepen
zwischen Wladiwostok, Stalingrad und Prenzlau
nachfühlten, denn immerhin hatten die Iwans
unserer Wehrmacht nicht nur das eiserne Kreuz
gebrochen, sondern die allermeisten Menschenopfer
hinnehmen müssen, während in Hollywood
die Vorläufe zum KRIEG DER STERNE begannen.
Seither glaube ich, dass alle Kriegsberichterstattung
in unserer geschändeten Gegenwart nur noch
die Erfolge der Rüstungslobbyisten veranschaulicht

und den Effizienznachweis des Luftterrors liefert,
denn wir sehen keine stürmenden Scharen mehr,
geschweige Gefechtskontakte von Mann gegen Mann,
an denen heranwachsende christliche Jünglinge
sich nicht bloß ergötzen, sondern dem Tode näher-
rücken auf der langen Reservebank unseres fremd-
bestimmten Einsatzes. Könnte man da nicht in einer
Feuerpause mit Stuntmen etwas nachhelfen? Doch
unsere Fotoreporter schaffen es trotz Teleskop
nur bis vor die schönen, angsterfüllten Augen sehr

junger arabischer Flüchtlingsmädchen im Trümmerfeld.

 

 

 

site search by freefind

Und noch'n Gedicht:

Chicsal
Gedicht lesen
Notre Dame
Gedicht lesen
Geschmacksverstärker
Gedicht lesen

Auf der Autobahn
Gedicht lesen
Die große Hitze
Gedicht lesen

Schienenfahrtunterbrechung
Gedicht lesen
Unterwegs
Gedicht lesen
Märzgedanken II

Gedicht lesen
Lernprozesse

Gedicht lesen
Je suis

Gedicht lesen
Jahresausgangsgedicht
oder kann man nach Robert Gernhardt
noch reimen und was?
Gedicht lesen
Advento
Gedicht lesen

Dreiminutengeburtstagsgedicht
Gedicht lesen
Umfragewerte

Gedicht lesen
Newspapers

Gedicht lesen
Gong 3. Runde
Gedicht lesen
Opas Opus
Gedicht lesen
Vladi
Gedicht lesen

Welcome, boys!
Gedicht lesen
Die Logik des Reimes
Gedicht lesen
Sinneswandel
Gedicht lesen


Alle 90 Statements

aus Uve Schmidts »Volk ohne Traum« finden Sie weiterhin auf einen Blick:


Volk ohne Traum
Der türkische Alpdruck und die verschnarchte Demokratie
Nightmare USA und wir Schäfchenzähler Germania sucht Gralsritter
Ahoi, Arche Nova! 
Los der Arbeit oder endlich ausschlafen
Traumatamtam
Gute Nacht!
Schwarzer Schlaf
Liebe Nachtwächter!
Stimmen aus der Urne
Stille Nacht
Tränen und Krumen
Im Schlafe kotzen
Der Feind unterm Bett

Nach Sonnenuntergang
Frag würdig!
Bella Leitfigura
Frauen und Kinder zuerst
Fliegeralarm
Ein Hermelin aus Tempelhof
Deutschland, ein Herbstmärchen
Gott ist Atheist
Wetterbericht
Böse Buben
Was glotzt Du?
Oscar der Observer
In memoriam 8.Mai 1945
Ein starker Mann
Übern Damm
Der Fall Eva H.
Esra und andere
Belegtes Brot

Der Rentner im Tschibuk
Märzwehen
Jugendsünden (1)
Jugendsünden (2)
Jugendsünden (3) 
Sportimportexportweltmeister
Tschingderassassabumbum
Der Preis des Friedens
Stinkegeld
Froileins to the front?!
Man träumt Deutsch
Wir wunden Kinder (1)
Wir wunden Kinder (2)
Wir wunden Kinder (3)
Denkmalsdeutsch
Mann oder Frau?
Deutschlandplan (A)
Wahllos in Mainhattan
Heldengedenktag
Wir Weihnachtsmänner
Das wahre Leben
Addio Africa!?
Unter Schneemenschen
Osterbotschaft
Fass ohne Hoden
Roter Westen
Masse Mensch I
Masse Mensch II
Von alter Leidkultur

Friede sei mit uns
Patria o Muerte (1)

Patria o Muerte ! (2)

Brennender Sand
Gegelte und Geölte
Grüne Wolken
Thoooooooor!!!
Quo vadis, Europa?
À la lanterne!
Unter Vollidioten
Schwere Wetter
Christnachtgedanken
Nichts sei umsonst
... der werfe den ersten Schuh
Schimpf und Schande
Rechts, wo mein Herzschrittmacher...
Tabu la Rasa
Tabu II & Betr. Piraten
Orakelhausse
Unser Gold

Beleidigte und Belämmerte
Ladies first
Unter weißen Sternen
Europa, eine verkaufte Braut
Gelbe Gefahren
Urbi et orbi
April, April!

Es lebe der Mai


Abendlanddämmerung

Gedichte mit
Röntgenbildern des Autors

Text lesen

Abendlanddämmerung klingt nach Titelschutzobjekt, ist aber keines, sondern di
e Alte Welt im Spätlicht ihrer Zivilisationsgeschichte, wahrgenommen von der Warte eines Kulturpessimisten. In der Tat verhelfen auch optimale Observationstechniken nur zu Bildern, welche richtiggedeutet werden ollen, im Zweifelsfalle zugunsten der jeweiligen Feindbildvorlage. Allerdings bedarf es keiner Satellitenfotos, um die Mondsichel über Kölln und Kreuzberg zu erkennen, das Kraushaar im europäischen Milchsee und den großen Graben zwischen Schlesien und Schwaben, Alt (Franz) und Jung (Claudia), Pontefix und Cybersex, zwischen Ideal und Kapital: Um die Eingeweide unserer hirnrissigen Gesellschaft auszuleuchten, langt die photopoetische Sonde des Uve Schmidt.
 


Glanz & Elend
- Magazin für Literatur und Zeitkritik

Home   Termine   Literatur   Blutige Ernte   Sachbuch   Politik   Geschichte   Philosophie   Zeitkritik   Bilderbuch   Comics   Filme   Preisrätsel   Das Beste