Petra Mayer und der Fränkische Tag.
Oh über die Professionalität! Aber denken Sie nicht, das ginge nur in der Provinz so. Es wird in der Provinz bloß hellstens offenbar. Also. Mal wieder so eine richtige Schildbürgerei, nur daß die Heimleitung der Villa Concordia daran wirklich unschuldig ist. Vielmehr ist diesmal ein Redaktionsmitglied der Bamberger Tageszeitung FRÄNKISCHER TAG in die schmierverseifte Arena geglitten, und zwar leider eine Frau… wo ich doch vor dem anderen Geschlecht immer noch solche Achtung habe! Aber nein, die Dame ist nicht davon abzubringen, mit quergehaltenen Stangen durch allzu enge Tore zu wollen.
Also Folgendes.
Netterweise bringt der Fränkische Tag bisweilen Portraits über die in der Concordia internierten Künstler. Das freut die auch immer, freute auch mich. Zumal solche Portraits in aller Regel vor Veranstaltungen plaziert werden, die der jeweilige Stipendiat in Bamberg hat. So daß auch Leute dahinkommen. Was ja was i s t. Nein, das ist n i c h t selbstverständlich, auch nicht anderswo. Und da hilft so ein Portrait. Interessanterweise soll aber das Portrait über mich eine Woche n a c h meiner nächsten Veranstaltung erscheinen, die am 24 Oktober in der Villa Concordia stattfinden wird. Da schüttelt man s c h o n ein wenig seinen Kopf. Doch damit nicht genug. Vielmehr will Frau Petra Mayer, die im Fränkischen Tag offenbar rund um die Uhr rein ohne Bettflucht für Kultur recherchiert, für dieses Portrait ein Telefoninterview mit mir führen. Nun müssen Sie wissen, daß sich die Redaktion der Zeitung wenige Hundert Meter von der Villa Concordia entfernt befindet, so daß ich allein schon dieses Umstandes wegen ein Treffen vorgeschlagen habe, gern an neutralem Ort, meinethalben in einem der netten Cafés in der Austraße. Aber, bekomme ich da Bescheid – und glauben Sie bloß nicht, über Frau Petra Mayer d i r e k t, nein nein, das läuft alles immer per Concordia-Sekretariat… vielleicht hat Frau Mayer Angst, sich anzustecken?...also ich bekomme Bescheid, das gehe nicht, das mit dem persönlichen Treffen, dafür sei keine Zeit.
Nun fragt man sich nicht nur, was hat diese offenbar termingeschüttelte Frau zu t u n?, nein: man fragt sich, mit wem und in welche ungeheuerlichen Kulturbegebnisse mag der Fränkische Tag insgesamt verquickt sein? Ist Salman Rushdie da und bedarf eines petramayerschen Kulturschutzes? Gibt es in den nächsten zwei Wochen einen Internationalen PEN-Kongreß in Bamberg? Ja, und was mag es sein, das es Frau Mayer zeitökonomischer vorkommen läßt, über fünfhundert Meter hinweg ein Telefoninterview zu führen, als sich einen latte macchiato ausgeben zu lassen? und vielleicht m e h r zu erfahren als bloß die nette Telefonstimme, die mir zuteil ward? Wozu eigentlich überhaupt ein Interview? Die Frau kann sich doch auf ihre vier Buchstaben setzen und für sich recherchieren – oder sogar ein B u c h könnte sie lesen, ich meine, das wär doch einmal was. Vielleicht sogar eines von m i r... oder z w e i, also nur, um zu ein bißchen Ahnung zu kommen. Aber nein, sie will ein Telefoninterview. So fürchte ich nun anderes: Sie ist in Panik geraten, daß ich sie vergewaltigen könne, es ist ja einiges in Umlauf über mich. Sie wird das mit dem Mädchenhändler gelesen haben, der ich einmal gewesen sei. Und sie wird von meinen verschiedenen Gefängnisaufenthalten gehört haben und ist nun besorgt, in dieser kleinen, zumal katholischen Stadt könne sie eine Begegnung mit mir in Verruf bringen… allein, wenn uns jemand zusammen sieht… Dafür nun hätte ich freilich Verständnis, ein tiefes Verständnis sogar. Nur müßte Frau Mayer mir das sagen. Dann nähme ich Rücksicht. So aber bleibt mir nichts, als ihr die Sorge anders zu nehmen. Möge sie sich einfach fernhalten von mir. Denn bereits meine Stimme, ich deutete es an, birgt Gefahr für seelische Hygiene.
Ach so: Frau Petra Mayer will für dieses Telefoninterview sogar einen Termin. So wichtig ist ihr die Sache. Uns aber nicht. Denn uns, nun wirklich, geht der Fränkische Tag endgültig am durchtrainierten Arsch vorbei.
Also Folgendes.
Netterweise bringt der Fränkische Tag bisweilen Portraits über die in der Concordia internierten Künstler. Das freut die auch immer, freute auch mich. Zumal solche Portraits in aller Regel vor Veranstaltungen plaziert werden, die der jeweilige Stipendiat in Bamberg hat. So daß auch Leute dahinkommen. Was ja was i s t. Nein, das ist n i c h t selbstverständlich, auch nicht anderswo. Und da hilft so ein Portrait. Interessanterweise soll aber das Portrait über mich eine Woche n a c h meiner nächsten Veranstaltung erscheinen, die am 24 Oktober in der Villa Concordia stattfinden wird. Da schüttelt man s c h o n ein wenig seinen Kopf. Doch damit nicht genug. Vielmehr will Frau Petra Mayer, die im Fränkischen Tag offenbar rund um die Uhr rein ohne Bettflucht für Kultur recherchiert, für dieses Portrait ein Telefoninterview mit mir führen. Nun müssen Sie wissen, daß sich die Redaktion der Zeitung wenige Hundert Meter von der Villa Concordia entfernt befindet, so daß ich allein schon dieses Umstandes wegen ein Treffen vorgeschlagen habe, gern an neutralem Ort, meinethalben in einem der netten Cafés in der Austraße. Aber, bekomme ich da Bescheid – und glauben Sie bloß nicht, über Frau Petra Mayer d i r e k t, nein nein, das läuft alles immer per Concordia-Sekretariat… vielleicht hat Frau Mayer Angst, sich anzustecken?...also ich bekomme Bescheid, das gehe nicht, das mit dem persönlichen Treffen, dafür sei keine Zeit.
Nun fragt man sich nicht nur, was hat diese offenbar termingeschüttelte Frau zu t u n?, nein: man fragt sich, mit wem und in welche ungeheuerlichen Kulturbegebnisse mag der Fränkische Tag insgesamt verquickt sein? Ist Salman Rushdie da und bedarf eines petramayerschen Kulturschutzes? Gibt es in den nächsten zwei Wochen einen Internationalen PEN-Kongreß in Bamberg? Ja, und was mag es sein, das es Frau Mayer zeitökonomischer vorkommen läßt, über fünfhundert Meter hinweg ein Telefoninterview zu führen, als sich einen latte macchiato ausgeben zu lassen? und vielleicht m e h r zu erfahren als bloß die nette Telefonstimme, die mir zuteil ward? Wozu eigentlich überhaupt ein Interview? Die Frau kann sich doch auf ihre vier Buchstaben setzen und für sich recherchieren – oder sogar ein B u c h könnte sie lesen, ich meine, das wär doch einmal was. Vielleicht sogar eines von m i r... oder z w e i, also nur, um zu ein bißchen Ahnung zu kommen. Aber nein, sie will ein Telefoninterview. So fürchte ich nun anderes: Sie ist in Panik geraten, daß ich sie vergewaltigen könne, es ist ja einiges in Umlauf über mich. Sie wird das mit dem Mädchenhändler gelesen haben, der ich einmal gewesen sei. Und sie wird von meinen verschiedenen Gefängnisaufenthalten gehört haben und ist nun besorgt, in dieser kleinen, zumal katholischen Stadt könne sie eine Begegnung mit mir in Verruf bringen… allein, wenn uns jemand zusammen sieht… Dafür nun hätte ich freilich Verständnis, ein tiefes Verständnis sogar. Nur müßte Frau Mayer mir das sagen. Dann nähme ich Rücksicht. So aber bleibt mir nichts, als ihr die Sorge anders zu nehmen. Möge sie sich einfach fernhalten von mir. Denn bereits meine Stimme, ich deutete es an, birgt Gefahr für seelische Hygiene.
Ach so: Frau Petra Mayer will für dieses Telefoninterview sogar einen Termin. So wichtig ist ihr die Sache. Uns aber nicht. Denn uns, nun wirklich, geht der Fränkische Tag endgültig am durchtrainierten Arsch vorbei.
albannikolaiherbst - Dienstag, 17. Oktober 2006, 09:58- Rubrik: DieKorrumpel
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