Pankower Kreuzung. (Mariae Heimsuchung).
Jetzige Pankower Stunde, letzte
abendliche Sitzung beim Wein
an der Kreuzung, Maria, im
falben Sommer licht sein,
da falbe Busse heimwärts fahren,
gelbe, gefolgt von gelben Trams:
Wie plumpe Insekten die Autos
und daß mich Frauen erwarten,
den Wunden, dessen Melancholie
grauschwarze Krähen nach jedem Ampelgrün
auf die geleerte Fahrbahn hüpfen läßt
vor jedem nächsten Rot -
2
Wie oft noch die rosenlippigen Wolken
Schamrosenlippig Mit einem Mal
gestern abend
erschreckend leise das Niemehr
über Beine, von Frauen, gesprochen,
den schmalen Wie oft noch Wie
plötzlich das Nu,
wie allerletzt von Begehren
Oh hohler Geist ohne Körper
Oh Leib, den Wunden nicht ehren
Oh Irrtum:
Diese Straße in einem Gedicht
3
Wein trinken statt in Italien beim
Italiener an der Kreuzung Schlechte
Malerei doch groß
an der rosanen Wand gegenüber
und daß „rosan“ kein Wort ist, indes
ein erlaubtes Genaues dem Raucher,
dem Furcht vor Karzinomen
eher, Maria, den Tod ruft als sie
Drüben das schräge
eklektizistische Dach
ist reine, zu Leere gesäubert,
Seele
albannikolaiherbst - Mittwoch, 20. August 2014, 08:04- Rubrik: Gedichte
Trackback URL:
https://albannikolaiherbst.twoday.net/stories/pankower-kreuzung-mariae-heimsuchung/modTrackback