Zu Zielcke immer noch nichts, doch zur Neuen Fledermaus. Auch im Arbeitsjournal des Dienstags, den 17. Oktober 2017, gehen die Freunde vor. Doch jener folgt dann morgen, sowie nachmittags im Zaubergarten.
[Schloßhotel Karlsruhe, 7.58 Uhr
France musique, Debussy: La boite à joujoux]
Nichts als Kopfschütteln über >>>> die Haßausfälle auf mich, nachdem ich >>>> gestern abend aus Meere vorlas; besonderes Kopfschütteln aber über Andreas Zielckes Artikel in der Süddeutschen, den ich ebenfalls, aber auszugsweise, vortrug. Doch dazu jetzt „immer noch nichts“; meine Entgegnung muß stehen ohne beleidigte Leberwurschtigkeiten, und also ist die Emotion zu kühlen. Überdies haben sich >>>> dort ja nun Personen gefunden, dem Nachtreter die Tür zu weisen.
Alles weitere hierzu morgen oder übermorgen; ich lege heute noch einen Stop bei der alten Schamanin ein und werde mit den Vögeln sprechen, wilden Vögeln, die sie umflirren wie die Aura Maria. Das wird mir, in dem Zaubergarten, Ruhe geben. Nach Berlin dann übermorgen.
Sehr viele Leute waren gestern nicht da, zwölf oder dreizehn, vielleicht auch vierzehn: aber diese so hochkonzentriert, daß ich sogar eines der „berüchtigten“ Kapitel vorlas, das dem Roman eines seiner Leitmotive gibt. Es ging und ging sogar sehr gut, weil der Rahmen-selbst intim genug war. Jede und jeder begriff nicht nur, sondern spürte. So daß auch deutlich wurde, wie sehr im Streit um Meere eigentlich etwas ganz anderes „verhandelt“ wird, als eingestanden werden darf. Auf den Punkt brachte es gestern die Löwin, in Facetime: „Es sind politische Gegner - nicht in Sachen Gesellschaftssystem, da seid ihr wahrscheinlich sogar einig, sondern in Bezug auf Geschlechterrollen. Dein Vitalismus stellt die Verunsicherung, die vor allem Männern widerfahren ist, vitalistisch und deshalb provozierend zur Disposition. Wirklich um Literatur geht es dabei gar nicht. Deshalb der fast durchweg zu beobachtende empörte moralische Ton.“
Um neun rief eben Radio Bremen an, durch die Süddeutsche aufmerksam geworden: „Das interessiert ja auch uns.“ Das Gespräch - es wird kurz nach 11 Uhr ausgestrahlt werden - lief, denke ich, nicht so, wie der Moderator es sich vorgestellt hatte. Er wollte - fast muß ich schon „selbstverständlich“ schreiben - auf den Konflikt von Kunstfreiheit und Persönlichkeitsrechten hinaus, etwas, das nun wirklich genügend, bis zum angeödeten Abwinken, durchdiskutiert worden ist. Icxh sagte nur, und das aber mit leichter Schärfe: „Diese Frau hat doch nun gesagt, das Buch dürfe und solle wieder gelesen werden. Warum akzeptieren Sie das nicht. Sprechen wir also endlich über den Textm und nicht mehr ein Drumrum, das ständig von ihm wegführt.“ Das nun wollte er nicht, bzw. war die kurze Zeit des Interviews verstrichen. „Ich danke Ihnen für dieses Gespräch.“
Aber ich sehe gerade, ich muß zusammenpacken und zum Zug, immerhin hier gleich gegenüber.
***
[15.21 Uhr
Bei der Schamanin]
ZAUBERGARTEN

Alles weitere hierzu morgen oder übermorgen; ich lege heute noch einen Stop bei der alten Schamanin ein und werde mit den Vögeln sprechen, wilden Vögeln, die sie umflirren wie die Aura Maria. Das wird mir, in dem Zaubergarten, Ruhe geben. Nach Berlin dann übermorgen.
Sehr viele Leute waren gestern nicht da, zwölf oder dreizehn, vielleicht auch vierzehn: aber diese so hochkonzentriert, daß ich sogar eines der „berüchtigten“ Kapitel vorlas, das dem Roman eines seiner Leitmotive gibt. Es ging und ging sogar sehr gut, weil der Rahmen-selbst intim genug war. Jede und jeder begriff nicht nur, sondern spürte. So daß auch deutlich wurde, wie sehr im Streit um Meere eigentlich etwas ganz anderes „verhandelt“ wird, als eingestanden werden darf. Auf den Punkt brachte es gestern die Löwin, in Facetime: „Es sind politische Gegner - nicht in Sachen Gesellschaftssystem, da seid ihr wahrscheinlich sogar einig, sondern in Bezug auf Geschlechterrollen. Dein Vitalismus stellt die Verunsicherung, die vor allem Männern widerfahren ist, vitalistisch und deshalb provozierend zur Disposition. Wirklich um Literatur geht es dabei gar nicht. Deshalb der fast durchweg zu beobachtende empörte moralische Ton.“
Um neun rief eben Radio Bremen an, durch die Süddeutsche aufmerksam geworden: „Das interessiert ja auch uns.“ Das Gespräch - es wird kurz nach 11 Uhr ausgestrahlt werden - lief, denke ich, nicht so, wie der Moderator es sich vorgestellt hatte. Er wollte - fast muß ich schon „selbstverständlich“ schreiben - auf den Konflikt von Kunstfreiheit und Persönlichkeitsrechten hinaus, etwas, das nun wirklich genügend, bis zum angeödeten Abwinken, durchdiskutiert worden ist. Icxh sagte nur, und das aber mit leichter Schärfe: „Diese Frau hat doch nun gesagt, das Buch dürfe und solle wieder gelesen werden. Warum akzeptieren Sie das nicht. Sprechen wir also endlich über den Textm und nicht mehr ein Drumrum, das ständig von ihm wegführt.“ Das nun wollte er nicht, bzw. war die kurze Zeit des Interviews verstrichen. „Ich danke Ihnen für dieses Gespräch.“
Aber ich sehe gerade, ich muß zusammenpacken und zum Zug, immerhin hier gleich gegenüber.
[15.21 Uhr
Bei der Schamanin]

albannikolaiherbst - Dienstag, 17. Oktober 2017, 15:21- Rubrik: Arbeitsjournal
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