Überhöhung.
Eine künstlerische, religiöse und/oder rituelle Überhöhung wäre dann und n u r dann gelungen, wenn sie am Lebenden festhält - an Blut, Wollust, Schmerz, Sekreten, Erde, Humus, scharfen und milden Gerüchen usw. -, zugleich aber aus ihnen Geist kondensiert, Geist und Schönheit, und wenn sie dabei eben n i c h t Blut, Wollust usw. hinwegsublimiert; nur dann auch wäre sie verantwortlich, was bedeutet: sie verdrängte dann nicht und setzte nicht ein Surrogat an die Stelle des eigentlich und immer weiter Wirkenden. Dazu gehört Wille: sich aussetzen w o l l e n, hinsehen w o l l e n, erleben w o l l e n.
Künstlerische Überhöhung wäre dann zugleich eine, die sich aktiv aussetzt und damit verwundbar macht: die verwundbar s e i n will und darum auch selber verwundet. Sie wäre nicht mehr eine Mauer, die man zwischen sich und ‚Wirklichkeit’ aus Angst hochzieht. Und nicht länger Verleugnung. Sie wäre allerdings a u c h, und zwar eine bewußte - Mittäterschaft.
Künstlerische Überhöhung wäre dann zugleich eine, die sich aktiv aussetzt und damit verwundbar macht: die verwundbar s e i n will und darum auch selber verwundet. Sie wäre nicht mehr eine Mauer, die man zwischen sich und ‚Wirklichkeit’ aus Angst hochzieht. Und nicht länger Verleugnung. Sie wäre allerdings a u c h, und zwar eine bewußte - Mittäterschaft.
[Poetologie.]
albannikolaiherbst - Mittwoch, 20. Dezember 2006, 09:44- Rubrik: KYBERREALISM
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