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Gedichte
Du sagtest Du sagtest
Du sagte ich sagtest Du
nahmst meine Zehen zwischen die Lippen
strich meine Zunge Deine Sohlen entlang
bog sich Dein Leib
saugt‘ ich mich an den Ballen fest
saugtest die Eichel unter den Gaumen
saugt‘ ich Dein ganzes Geschlecht in den Mund
und trank
und gäb Dir zu trinken, einander zu nähren
glitt mein rechter Daumen in Deine Rosette
widerstandslos bis an die Gründe
der Seele, unserer,
beinah ganz heran:
So ruhten aneinander die Stirnen,
verwuchsen in den Nasenwurzeln
Legst mir die Hand auf den Schwanz
Kann nimmer anders schlafen.
albannikolaiherbst - Dienstag, 18. November 2014, 19:37- Rubrik: Gedichte
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Nie hab ich so schwarze Augen gesehen
unter den Oberlidern
nie solch ruhenden Schwung zweier Brauen
die mir die Dämme bauen
mich über den Wimpern zu halten
wenn mich die darunter stehen
der warmen, stillen Wassergestalten
Iriden in ihr dunkles Fluidern
hineinziehen und spalten
in rechts und links ein halbes Herz
um auf meinen ganzen Schmerz
Gewißsein zu erwidern
albannikolaiherbst - Mittwoch, 5. November 2014, 08:26- Rubrik: Gedichte
Je solches Blicken gesehen
Je von der Bahn dieser Nase gerutscht
Auf der Krone dieser Lippen gesessen
von da den Flug verfolgt
über ihm, bis er fällt
So geht sie durch ihn
füllt ihn und leert ihn
Kokoschka
: der lächerliche Mann
vergaß, was er ist
derart erhoben
im, wenn sie schauen
gemeinsamen Staunen
Trägt und weiß nicht
wie noch er tragen
ohne kann
albannikolaiherbst - Sonntag, 2. November 2014, 12:45- Rubrik: Gedichte
Ich bin, um in ein Wildes zu gehen,
mir unbewusst geworden. Schreite
von mir weg im Wärmestrom.
Mit jedem Traum.
Tag für Tag.
By passion the world is bound, by passion too it is released.
(The Hevajra Tantra)
read An - Dienstag, 28. Oktober 2014, 18:56- Rubrik: Gedichte
Slowing J was a racist,
slumming down
a hopeless drug.
findeiss - Montag, 27. Oktober 2014, 00:46- Rubrik: Gedichte
Heil sei jeder bloßen Frau, die sich vorbeugt in der Tür
und klaubt aus dem Koffer die schamfreie Lust des sich Kleidens
für unsern fremden Blick und beugt sich noch in ihn hinein:
schamloses Spiel mit der Scham und dem Schämen, dem ihren,
als Vorschub devoter Begehren, doch umgekehrt frei:
berechtigt gewollt Projektionsfläche sein, nicht des Mannes
so wie ihrer selbst –
O übers Verderben demokratischer Bigotterie!
O über das Gleichmaß!
Wir hingegen feiern die Nässe, wir letzten ungebeugten,
wir wahrhaft letzten Menschen vor dem Aeropag
Der Großen Replikant reicht uns die Hand, daß wir sie
küssen, was wir verweigern als Jünger Deiner linken Brust,
die Du, Béart, ihm angriffsfrei geblößt hast. uns als Standarte:
Bei ihr war es freilich die rechte, der Revolution –
Der Leib ein politischer Körper, pur Hülle ohne Berührung
(daß das Morgenlicht werde!), mit ihr ohne Autonomie:
Entziehe dem Hirn nur den Zucker: der ganze Geist ist schon
Nichts,
geschweige ein Hegel; amöbisch wird Bach zu Gelalle –
drum preise!
Preise den Saft, preise die Menstruation, den Speichelfluß,
preise die fortgeschleuderten Tränen, das unkorrekte
Begehren, die Illusion der Freiheit und ihrer Freiheit Illusion;
das Projektions- und Wunschwerk der Götter
preise
in der Linie eines Beines, einer einzigen Schulter Runde,
dem Pfeil der vollendeten Leiste,
den hellen Decken der Achselkapellen,
den gliedrigen Läufen der Wirbel,
der campanilen Hoffart des Halses auf den schimmernden Nacken
über zarten, aus den fernen Zeiten der Engel verkrüppelt,
beschwichtigend hautbesamteten Flügelgelenken.
Die eleganten Grate der Schlüsselbeinufer
preise
und deren kleine trigonometrische Seen.
Preise die fast waagrechte Klamm unter je Deinen Brüsten
- ob sie den Bleistift, alte machistische Probe, halten:
Vor in den Männerblick gebeugt, läßt Du ihn fallen;
jener bricht, noch bevor der erstarrt, auf den Dielen
unter dem zweifach fordernden, rufenden Schwingen im Himmel:
So macht die Gemeinde sich auf und tritt ein.
Widerlegt der Aeropag am Altar, schweigend den Kreuzes-
blick auf der Rosette, als Du Dich vorgebeugt umdrehst.
Darunter des Heiligen Geistes längliche Klaff,
ihrer unabstrakt nassen, organischen Wahrheit
unverdickichte Lippen:
Ob das Gesetz dem besteht
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albannikolaiherbst - Freitag, 3. Oktober 2014, 07:52- Rubrik: Gedichte
| Wir gehen
Wir gehen von etwas aus.
Schaffen uns ab mit aller Kraft.
Denn wir schaffen es nicht
uns abzuschaffen.
Wir gehen uns nach.
Vergehen nach uns.
Wir nähern uns nicht. Wir gehen.
Gehen gleichmäßig nacheinander. |
read An - Dienstag, 30. September 2014, 14:10- Rubrik: Gedichte
Schlag zu, sonst merk´ ich´s nicht mehr,
diesen schwachen Moment auszulöschen.
Kann doch besser bluten als zappelnd
in der Luft hängen. Diesen Gurt durch-
schneiden ist das, was ich will. Nur so rast
der Boden unter mir zu mir herauf. Ihn
wieder spüren. Vor mir die Strecke Zeit.
Sie gehen zu können. Denn noch kommt
es mir nicht lang genug her vor.
Wer, sag´ mir, versteht das schon?! Ich
weiß nur um wenige. Ich kenne keinen.
read An - Sonntag, 7. September 2014, 16:21- Rubrik: Gedichte
- 809 mal gelesen
- 0 Trackbacks
Ich bin ihm begegnet.
Heute habe ich ihn gesehen: Mr. Grey.
Diesen Schutt-und-Asche-Vogel.
Dieses Seelensynonym, das von der
Blutlache eines Menschen trank.
Wieso nicht darin schreiben,
dachte ich, wie er wusste.
Es zerfällt ein Ort an einem anderen.
Noch einmal über die eigene
Blutlache springen. Es können.
Den Bordstein erreichen.
Dort ging er in die Knie, hinein:
in diese Hinrichtungsmetapher.
read An - Dienstag, 2. September 2014, 21:39- Rubrik: Gedichte
Wir sind in der Villa Mobile Park.
Es regnet die ganze Nacht.
Die Grenze ist ganz in der Nähe.
Die Straßen sind voller Polizeiautos.
Jim war auf der Suche nach seiner Mutter.
Jetzt erklärt er sich zu einem Findelkind.
Seine Mutter war eine wunderschöne Frau.
Sie hatte eine sehr zarte Haut.
Das Zeug, das wir nahmen
verdreht uns vollkommen den Kopf.
Aber das waren nicht die Orginalfelgen.
Wir mussten sie auswechseln.
Ein Engel lief vor uns her und zeigte uns,
was nicht zu entschuldigen war.
Bleiben sie nicht zu lange, sagte das Kind:
Das Séparée kostet nur hundert Mäuse.
I am so tired of America.
findeiss - Donnerstag, 28. August 2014, 01:20- Rubrik: Gedichte
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Für Adrian Ranjit Singh v. Ribbentrop,
meinen Sohn.
Herbst & Deters Fiktionäre:
Achtung Archive!
DIE DSCHUNGEL. ANDERSWELT wird im Rahmen eines Projektes der Universität Innsbruck beforscht und über >>>> DILIMAG, sowie durch das >>>> deutsche literatur archiv Marbach archiviert und der Öffentlichkeit auch andernorts zugänglich gemacht. Mitschreiber Der Dschungel erklären, indem sie sie mitschreiben, ihr Einverständnis.
NEU ERSCHIENEN
Wieder da - nach 14 Jahren des Verbots:
Kontakt ANH:
fiktionaere AT gmx DOT de
E R E I G N I S S E :
# IN DER DINGLICHEN REALITÄT:
Wien
Donnerstag, 30. November 2017
CHAMBER MUSIC
Vorstellung der neuen Nachdichtungen
VERLAGSABEND >>>> ARCO
>>>> Buchhandlung a.punkt
Brigitte Salandra
Fischerstiege 1-7
1010 Wien
20 Uhr
NEUES
Die Dynamik
hatte so etwas. Hab's öfter im Kopf abgespielt....
Bruno Lampe - 2018/01/17 21:27
albannikolaiherbst - 2018/01/17 09:45
Zwischenbemerkung (als Arbeitsjournal). ...
Freundin,
ich bin wieder von der Insel zurück, kam gestern abends an, die Wohnung war kalt, vor allem ... albannikolaiherbst - 2018/01/17 09:38
Sabinenliebe. (Auszug).
(...)
So beobachtete ich sie heimlich für mich. Zum Beispiel sehe ich sie noch heute an dem großen Braunschweiger ... Ritt auf dem Pegasos...
Der Ritt auf dem Pegasos ist nicht ganz ungefährlich,...
werneburg - 2018/01/17 08:24
Pegasoi@findeiss.
Den Pegasus zu reiten, bedeutet, dichterisch tätig...
albannikolaiherbst - 2018/01/17 07:50
Vom@Lampe Lastwagen fallen.
Eine ähnliche Begegnung hatte ich vor Jahren in...
albannikolaiherbst - 2018/01/17 07:43
findeiss - 2018/01/16 21:06
Pferde
In dieser Nacht träumte ich, dass ich über hügeliges Land ging, mit reifen, dunkelgrünen, im Wind raschelnden ... lies doch das noch mal
dann stimmt auch die zeitrechnung
http://alban nikolaiherbst.twoday.net/s tories/interview-mit-anady omene/
und...
Anna Häusler - 2018/01/14 23:38
lieber alban
sehr bewegend dein abschied von der löwin, der...
Anna Häusler - 2018/01/14 23:27
Bruno Lampe - 2018/01/11 19:30
III, 356 - Merkwürdige Begegnung
Seit einer Woche war die Wasserrechnung fällig und ich somit irgendwie gezwungen, doch noch das Postamt ... Bruno Lampe - 2018/01/07 20:34
III, 355 - … und der Gürtel des Orion
Epifania del Nostro Signore und Apertura Staordinario des einen Supermarkts - Coop. Seit dem ersten Januar ... Bruno Lampe - 2018/01/03 19:44
III, 354 - Neujahrsnacht e dintorni
Das Jahr begann mit einer unvorgesehenen Autofahrt bzw. mit der Gewißheit, mir am Vormittag Zigaretten ... albannikolaiherbst - 2018/01/03 15:16
Isola africana (1). Das Arbeitsjournal ...
[Mâconièrevilla Uno, Terrasse im Vormittagslicht
10.32 Uhr
Britten, Rhapsodie für Streichquartett]
Das ...
JPC

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Zuletzt aktualisiert am 2018/01/17 21:27
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