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KULTURTHEORIEderGESCHLECHTER
Daß die Liebe nicht nur eine einzige, meist mit Gründung eines gemeinsamen Haushalts verbundene Form kennt, sondern auch noch ganz andere – wie zum Beispiel die Form „Geliebte“ oder „Komplize“ (…) –, gerät völlig zum Undenkbaren.
(…) Wer wirklich nur eine einzige Person lieben kann und überhaupt nicht erträgt, daß diese vielleicht auch andere lieben könnte, liebt darum auf sehr narzißtische Weise. Mir erscheint dann oft fraglich, ob das geliebte Eine überhaupt eine andere, vom Ich verschiedene Person ist. (…) Spätestens in der Eifersucht, die Freud als Paranoia begriff, tritt das Narzißtische dieser „monogamen“ Liebe jedenfalls deutlich zutage.
Robert Pfaller, >>>> Zweite Welten, S. 74. Es gilt aber ebenfalls: So wie die unerbittliche Forderung nach Treue hat auch die offene Beziehung etwas narzißtisch Grausames gegenüber dem Anderen: nämlich die Vorstellung, dem Anderen alles sagen zu dürfen – ja sogar zu sollen. In beiden Formen herrscht die tyrannische Vorstellung, alles teilen zu müssen.
S. 77.
albannikolaiherbst - Donnerstag, 19. Februar 2015, 09:24- Rubrik: KULTURTHEORIEderGESCHLECHTER
Anna Mazza baute weiter an ihrem camorristischen Matriachat.
Roberto Saviano, >>>> Gomorrha, 174/183.
Das Gesicht der Camorra und der absoluten Macht ihres Systems trägt immer häufiger weibliche Züge, doch auch die Menschen, die im Räderwerk dieses Systems zugrunde gehen, sind vor allem Frauen.
albannikolaiherbst - Freitag, 24. Mai 2013, 06:45- Rubrik: KULTURTHEORIEderGESCHLECHTER
Sogar unsere moderne Textverarbeitung erfolgt auf Maschinen, die sich aus automatischen Webstühlen entwickelt haben. Im 19. Jahrhundert, als Ärzte bei jeder Auffälligkeit von Frauen Hyterie diagnostizierten - eine Krankheit, die auf Dysfunktionen der Gebärmutter, griechisch hystera, zurückgeführt wurde -, entschied >>>> Ada Lovelace, die Tochter des englischen Dichters Lord Byron, daß sie genug von den gynäkologischen ‚Heilverfahren‘ habe und therapierte sich statt dessen mit Mathematik. Zusammen mit dem Ingenieur Charles Babbage arbeitete sie an einer analytischen Maschine, deren Vorbild der fortschrittlichste Apparat ihrer Zeit war: der Jacquard-Webstuhl. Die Beschränkungen der damaligen Technologie verhinderten, daß Babbage seine Maschine fertigstellen konnte. Erst im zweiten Weltkrieg bildeten Lovelaces Berechnungen für Alan Turing die Voraussetzung zur Konstruktion des ersten funktionstüchjtigen Computers. So lief das Program, das Ada Lovelace hundert Jahre zuvor geschrieben hatte, auf den Computern der 20. Jahrhunderts.
Während die Maschine, die sich auf einem Webstuhl entwickelt hatte, heute vordringlich und fälschlich männlich konnotiert ist, gehörte der Webstuhl in dem skandinavischen Lied des Speers den Walküren, erschreckenden Frauen, die abgeschlagene Köpfe als Gewichte nahmen, Pfeile als Schiffchen und Eingeweide als Fäden. Was sie webten, war nicht weniger als das Leben selbst.
>>>> Vulva, 131.
Sanyals Vulva 1 <<<<
albannikolaiherbst - Freitag, 1. März 2013, 14:52- Rubrik: KULTURTHEORIEderGESCHLECHTER
albannikolaiherbst - Samstag, 17. November 2012, 07:39- Rubrik: KULTURTHEORIEderGESCHLECHTER
Männerfantasie, selbstverständlich abwertend gemeint von einer Frau: ü b e r eine Frau. Die Dame legt noch nach: Die extrem schöne Frau, die IHN fast um den Verstand bringt und obendrein selbstbewusst ist. Das mag es vereinzelt geben, ist im Grunde aber ein Klischee, so wie in manch einem "Frauen"-Roman der Prinz mit dem Pferd. [>>>>> Quelle]Bloß, daß das Klischee diese Äußerung ist, zugleich indes der Ausdruck einer Dynamik, die den Vergleich scheut, was sich bereits in der Wortwahl zeigt: Ein Klischee ist etwas, das im Druckgewerbe immer wieder genommen wurde und deshalb fest ge setzt blieb, weil man es immer wieder b r a u c h t e. Das Klischee drückt insofern nicht etwas aus, das selten, sondern ganz im Gegenteil etwas, das sehr häufig vorkommt. Womit sich denn die Dame schon mal widerspricht, wenigstens, wenn wir die Fliegenbeine an der Semantik zählen.
Interessanter ist aber die Dynamik-an-sich: die schöne, auch noch stolze Frau als Phänomen. Es gibt sie zweifellos, und wenn sich Fantasien von Männern auf sie richten, dann haben diese Männer recht. Das wiederum ist andren Frauen, die ebenso stolz vielleicht, doch nicht auch ebenso schön sind, nachvollziehbarerweise unrecht. Wie nun bekommt man eine solche Konkurrentin da aus dem Feld? - Indem man sie, vorerst rhetorisch, verkleint. Dazu dient Ideologie. Schon steht der Mann, der von dem Luder schrieb, das eines vielleicht gar nicht ist - er selbst hat diesen Begriff auch gar nicht verwendet, sondern wiederum, dies nennt man Propaganda, war es die Dame -, als ein Unhold da, der Frauen, indem er sie in seine Fantasien hinein idealisiert, in Wahrheit unterdrückt.  Die schöne Frau indes, die schert das alles nicht. Von der betroffenen Dame hat sie doch nicht einmal Notiz genommen, wirft statt dessen ihre Blicke und zieht sie wie Fangleinen ein. Das ist, ich gebe es zu, undemokratisch und genderpolitisch nicht sehr korrekt. Nur daß um Correctness sich Eros noch niemals geschert hat und, wie ich soeben höre, auch nicht der Meinung ist, das ändern zu müssen. Womit er recht hat, finde ich. Und schreibe weiter meiner Wege.

albannikolaiherbst - Freitag, 22. Juni 2012, 16:45- Rubrik: KULTURTHEORIEderGESCHLECHTER
187Die genderpolitische Idealisierung eines hybriden Geschlechtes, also der moderne Hermaphroditismus, der die Geschlechterdifferenzen aufheben will oder zumindest sie verschmalt, marschiert im Schulterschluß mit der Gentechnologie. Beiden sind die organische Zeugung und Empfängnis nicht minder verdächtig als dem Monotheismus, der sie mit Schmerzen bestraft, die 'unreine' Geburt durch die Frau.
Frauen und Männer gehen zuende, und ein ins Korrekte korrigierter, neutraler Mensch erstehe, der g e i s t i g e Mensch: so lautete schon immer das eschatologische Credo, dessen Hebamm schon immer - - - ein Patriarch war.
albannikolaiherbst - Donnerstag, 21. Juni 2012, 10:45- Rubrik: KULTURTHEORIEderGESCHLECHTER
„Wenn man der Sprache ändert,
ändert frau die Sachverhaltin.”
Beispielinnen:
Lukas, der Lokomotivführerin, sein wegzensierter Pfeife, die Kaugummi und Loopinginnen, die er spuckte.
Die Schwarzininnen bei Mark Twain.
Die Lehrendinnen in dem Kneipe, sowie ihre Studierendinnen.
Das Ende des Geschichtes und also seines Bewußtseins.
albannikolaiherbst - Donnerstag, 22. September 2011, 15:28- Rubrik: KULTURTHEORIEderGESCHLECHTER
>>>> d o r t.
10. August:
Nun auch >>>> bei Tainted Talents. Soviel zur Relevanz.
albannikolaiherbst - Dienstag, 9. August 2011, 19:56- Rubrik: KULTURTHEORIEderGESCHLECHTER
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albannikolaiherbst - Montag, 24. Januar 2011, 08:29- Rubrik: KULTURTHEORIEderGESCHLECHTER
Jane Jones: Alice&Dan, Dan&Anna, Anna&Larry, Alice&Dan, Alice&Larry, Anna&Dan, Anna&Larry...
Momentaufnahme : "Let me see you stripped down to the bone."
* Anna: "Ich küsse keine fremden Männer."
Dan: "Ich auch nicht."
* Anna: "Warum ist dir Sex so wichtig?"
Larry: "Weil ich ein scheiß Höhlenmensch bin!"
Am Ende läuft Sie gegen den Menschenstrom.
Schuhe: Airstep.
Die Passanten drehen sich um, schauen ihr hinterher.
Niemand ändert die Richtung : "...So zerissen wie Wehe weht´s..."
... nur der Zuschauer sieht Sie...
read An - Donnerstag, 2. September 2010, 14:42- Rubrik: KULTURTHEORIEderGESCHLECHTER
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Für Adrian Ranjit Singh v. Ribbentrop,
meinen Sohn.
Herbst & Deters Fiktionäre:
Achtung Archive!
DIE DSCHUNGEL. ANDERSWELT wird im Rahmen eines Projektes der Universität Innsbruck beforscht und über >>>> DILIMAG, sowie durch das >>>> deutsche literatur archiv Marbach archiviert und der Öffentlichkeit auch andernorts zugänglich gemacht. Mitschreiber Der Dschungel erklären, indem sie sie mitschreiben, ihr Einverständnis.
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Wieder da - nach 14 Jahren des Verbots:
Kontakt ANH:
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# IN DER DINGLICHEN REALITÄT:
Wien
Donnerstag, 30. November 2017
CHAMBER MUSIC
Vorstellung der neuen Nachdichtungen
VERLAGSABEND >>>> ARCO
>>>> Buchhandlung a.punkt
Brigitte Salandra
Fischerstiege 1-7
1010 Wien
20 Uhr
NEUES
Die Dynamik
hatte so etwas. Hab's öfter im Kopf abgespielt....
Bruno Lampe - 2018/01/17 21:27
albannikolaiherbst - 2018/01/17 09:45
Zwischenbemerkung (als Arbeitsjournal). ...
Freundin,
ich bin wieder von der Insel zurück, kam gestern abends an, die Wohnung war kalt, vor allem ... albannikolaiherbst - 2018/01/17 09:38
Sabinenliebe. (Auszug).
(...)
So beobachtete ich sie heimlich für mich. Zum Beispiel sehe ich sie noch heute an dem großen Braunschweiger ... Ritt auf dem Pegasos...
Der Ritt auf dem Pegasos ist nicht ganz ungefährlich,...
werneburg - 2018/01/17 08:24
Pegasoi@findeiss.
Den Pegasus zu reiten, bedeutet, dichterisch tätig...
albannikolaiherbst - 2018/01/17 07:50
Vom@Lampe Lastwagen fallen.
Eine ähnliche Begegnung hatte ich vor Jahren in...
albannikolaiherbst - 2018/01/17 07:43
findeiss - 2018/01/16 21:06
Pferde
In dieser Nacht träumte ich, dass ich über hügeliges Land ging, mit reifen, dunkelgrünen, im Wind raschelnden ... lies doch das noch mal
dann stimmt auch die zeitrechnung
http://alban nikolaiherbst.twoday.net/s tories/interview-mit-anady omene/
und...
Anna Häusler - 2018/01/14 23:38
lieber alban
sehr bewegend dein abschied von der löwin, der...
Anna Häusler - 2018/01/14 23:27
Bruno Lampe - 2018/01/11 19:30
III, 356 - Merkwürdige Begegnung
Seit einer Woche war die Wasserrechnung fällig und ich somit irgendwie gezwungen, doch noch das Postamt ... Bruno Lampe - 2018/01/07 20:34
III, 355 - … und der Gürtel des Orion
Epifania del Nostro Signore und Apertura Staordinario des einen Supermarkts - Coop. Seit dem ersten Januar ... Bruno Lampe - 2018/01/03 19:44
III, 354 - Neujahrsnacht e dintorni
Das Jahr begann mit einer unvorgesehenen Autofahrt bzw. mit der Gewißheit, mir am Vormittag Zigaretten ... albannikolaiherbst - 2018/01/03 15:16
Isola africana (1). Das Arbeitsjournal ...
[Mâconièrevilla Uno, Terrasse im Vormittagslicht
10.32 Uhr
Britten, Rhapsodie für Streichquartett]
Das ...
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Zuletzt aktualisiert am 2018/01/17 21:27
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